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Veröffentlicht am 02.03.2024

Berührend, humorvoll, fesselnd und richtig gut

Freddy und die schwarzen Wolken
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Freddys bester Freund Steven igelt sich immer mehr ein und unternimmt gar nichts mehr mit ihm. Irgendwann findet Freddy heraus, dass Stevens Mama an einer psychischen Erkrankung leidet und für Steven gar ...

Freddys bester Freund Steven igelt sich immer mehr ein und unternimmt gar nichts mehr mit ihm. Irgendwann findet Freddy heraus, dass Stevens Mama an einer psychischen Erkrankung leidet und für Steven gar nicht mehr da ist, ihn und sich selbst vernachlässigt und Steven große Angst um sie hat und sich auch für sie schämt. Freddys Vater ist Psychotherapeut und weiß natürlich viel über diese schwarzen Wolken, mit denen Menschen sehr oft kämpfen müssen. Freddy und Steven gelingt es, dass Stevens Mama bei Freddys Vater in Therapie geht, die auch langsam zu helfen scheint. Doch als Freddy und seine Familie nach dem Sommerurlaub zurück nach Hause kommen, steht die Welt Kopf. Steven will mit ihm nichts mehr zu tun haben und Freddy findet auch bald den traurigen Grund heraus, warum das so ist. Die beiden entfremden sich ein Stückweit und Freddy sucht Trost in seiner abgelegenen geheimen Waldhütte und dem Streunerhund dort. Aber Steven geht ihm nicht aus dem Kopf, war er doch so lange sein allerbester Freund, das kann doch nicht einfach so vorbei sein. Jetzt zeigt sich, was echte Freundschaft bedeutet.

Ich habe das Buch in einem Rutsch weggelesen und bin echt begeistert. Wie die Autorin dieses so schwierige, ernste Thema auf leichte, kindgerechte Art rüberbringt, gespickt mit Humor und getragen von einem total liebenswerten, pfiffigen Freddy, ist schlicht großartig. Zumal es hier nicht nur um die psychischen Erkrankungen geht, sondern vor allem auch darum, was diese mit Angehörigen macht, mit Freundschaften und Beziehungen. Angst, Scham und Rückzug gehen Hand in Hand mit Wut und Hilflosigkeit. All das ist hervorragend in die Geschichte gepackt, angefüllt mit einigem Wissenswerten, viel Humor und ganz viel Wärme und Verständnis. Das Buch kommt dabei überhaupt nicht trocken oder belehrend rüber, sondern liest sich wie ein Roman über einen Jungen, der pfiffig ist, das Herz am rechten Fleck hat, oftmals aber auch einfach mit der aktuellen Lebenssituation hadert und als allererstes eben das ist, was er ist: ein Junge mit Flausen und Abenteuergeschichten im Kopf, der einfach Spaß und ein schönes Leben haben möchte. Ich feiere das wirklich. Es gibt einige bunte Zeichnungen von Szenen aus der Story, die ganz gut reinpassen, aber nicht überhandnehmen. Gerne empfehle ich Freddy allen, die sich mit dem Thema psychische Erkrankungen im Zusammenhang mit bzw. aus der Sicht von Kindern auseinandersetzen wollen. Sicherlich auch als Schullektüre bestens geeignet, zeigt es doch sehr gut auf, dass hinter einem sich zurückziehenden Klassenkameraden vielleicht keine böse Absicht oder Desinteresse steckt, sondern eventuell etwas ganz anderes und eine Art Hilferuf. Große Klasse, 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Wenn die Hürden eines Lebens kunterbunte Blüten hervorbringen

Frida Kahlo
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Frida war von Kindesbeinen an eine Rebellin, legte sich mit der Schulleitung an, war Mitglied in einer Straßengang, pfiff auf Konventionen und kämpfte sich durch so manchen Schicksalsschlag immer wieder ...

Frida war von Kindesbeinen an eine Rebellin, legte sich mit der Schulleitung an, war Mitglied in einer Straßengang, pfiff auf Konventionen und kämpfte sich durch so manchen Schicksalsschlag immer wieder zurück ins Leben. Die Malerei war bald ihre größte Leidenschaft, die sie mit ihrem Ehemann, Mexikos bis dahin berühmtesten Maler Diego Rivera, teilte. Aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme blieb sie kinderlos und umgab sich infolgedessen mit allerlei Tieren. Diese sowie die Natur waren immer Bestandteil ihrer ausdrucksstarken Bilder. Doch auch die politische Situation in Mexiko thematisierte sie, da sie ihr Land sehr liebte und sich stark dafür einsetzte. Als Kunstlehrerin war sie überaus beliebt und verhalf dem einen oder anderen zu einer Künstlerkarriere. Im Alter von nur 47 Jahren starb Frida Kahlo viel zu früh, aber mit sich selbst im Reinen und bewundert von zahllosen Menschen aus aller Welt.

47 Minuten für das Leben Mexikos berühmtester Malerin ist natürlich sehr wenig, dennoch gelingt es in dieser kurzen Zeit sehr gut, ein Bild von Frida Kahlo aufzuzeigen und einiges von ihrem Schaffen und Leben zu vermitteln. Fridas nicht einfacher Charakter wird deutlich, genauso wie ihre Verletzlichkeit und ihre Stärke. Ich erfahre ein bisschen was über ihre Kindheit, ihre vielen Schicksalsschläge (Kinderlähmung, schwerer Unfall, Beinamputation,…), ihre Ehe mit dem 22 Jahre älteren Rivera, ihre Erfolge, ihre Ansichten, ihre Träume, ihre Bilder. Das alles führt dazu, dass ich unbedingt mehr über diese starke, intelligente und immer wieder provozierende Frau erfahren möchte und dass ich ihre Bilder jetzt mit ganz anderen Augen sehe.

Das Hörbuch kommt nicht als trockenes Sachbuch daher, sondern wie eine Erzählung. Das macht das Ganze super kindgerecht und es ist neben der Wissensvermittlung auch einfach sehr unterhaltsam. Die Sprecherin macht ihre Sache richtig gut, sie hat eine schöne warme Stimme, so dass es angenehm ist, ihr zu lauschen. Das Inlay besteht aus dem farbenfrohen Cover und der Rückseite mit den einzelnen Kapiteln des Hörbuchs. Der zweiseitige Innenteil gibt Informationen zu Autorin, Sprecherin und zum Hörbuch, zudem eine Zeitleiste des Lebens von Frida Kahlo. Schön finde ich auch die dort aufgeführten Bedeutungen von Farben, wie Frida Kahlo sie sah:
Dunkelgrün = schlechte Nachrichten, gute Geschäfte
Kobaltblau = Elektrizität und Reinheit, Liebe
Magenta = Blut? Na wer weiß?! u.s.w.

Ein rundum absolut gelungenes Kinder-Sachhörbuch für Kunstinteressierte ab 9 Jahren. Mir gefällt das kindgerechte Format der Wissensvermittlung in sehr unterhaltsamer, lebendiger Erzählform richtig gut, daher 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Eine alte Seemannsgarn-Legende wird lebendig in Eerie-on-Sea

Gargantis - Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea
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Herbie Lemon, elternloser Sachenfinder im Grand Nautilus Hotel und Violet Parma, ebenfalls elternlos sind seit ihrem letzten Abenteuer (vgl. Malamander) die besten Freunde. Eines Tages, ein heftiger Sturm ...

Herbie Lemon, elternloser Sachenfinder im Grand Nautilus Hotel und Violet Parma, ebenfalls elternlos sind seit ihrem letzten Abenteuer (vgl. Malamander) die besten Freunde. Eines Tages, ein heftiger Sturm tobt schon seit Tagen über Eerie-on-Sea, findet die alte Treibgutsammlerin des Ortes am Strand eine seltsame Flasche mit Schriftzeichen und leuchtendem Inhalt. Sie selbst, der Kurator des Museums sowie die Fischer von Eerie-on-Sea erheben Anspruch auf das Fundstück. Wem es wirklich zusteht, soll Herbie herausfinden. Violet, wie immer super neugierig, verführt Herbie dazu, eine klitzekleines Loch in den Flaschenverschluss zu machen und schon entkommt ein kleines Leuchtelebewesen, welches sich fortan in Herbies Haaren auf dem Kopf aufhält. Alsbald finden die Kinder heraus, dass die sagenumwobene Legende um den ersten Fischer von Eerie und dem Gargantis, einem riesigen Sturmfisch, wahr ist. Sie schliddern in ein Abenteuer ohne Gleichen in dem es um nichts geringeres geht als den Schutz von Eerie-on-Sea vor der Zerstörung.

Ich war ja von Malamander, dem ersten Teil der Reihe, schon hellauf begeistert. Gargantis setzt aber nochmal eins oben drauf. Abenteuerlich, rasant, fantasievoll, witzig sind nur einige Attribute, die mir spontan einfallen. Der Schreibstil gibt es her, dass ich einfach so durch die Geschichte fliege und mir alles überaus lebhaft und bildlich vorstellen kann. Zudem bringt er mich immer wieder zum Schmunzeln und ich feiere diesen kreativen und irgendwie ganz besonderen Stil sehr.

„Ich hatte erwartet, dass es faulig riechen würde, stattdessen riecht es seltsam – irgendetwas zwischen >>!<< und >>?<<“ (vgl. Seite 86).

Ich liebe Herbie und Violet, die ganz besondere Kids sind und eben nicht die typischen kleinen Helden oder Draufgänger sind, sondern die vielmehr mit ihren Ängsten und Sorgen zu kämpfen haben, sich von ihnen aber nicht unterkriegen lassen und unverbrüchlich zusammenstehen. Das Grundgerüst dieser Buchreihe ist schon ziemlich skurril. Oder hast du schon mal von einem in einer Zitronenkiste angespülten, schiffbrüchigen Jungen mit Gedächtnisverlust gehört, der kurzerhand von der Besitzerin des großen Hotels aufgenommen wird, fortan im Keller als Sachenfinder arbeitet und dort auch wohnt, wo er ab und zu Besuch von einem weißen, hin und wieder sprechenden Kater bekommt und immer die altbackenen vom Frühstück übriggebliebenen süßen Teilchen zum Essen hingestellt bekommt? Nein? Eben! Das macht die Geschichte aber auch speziell und einfach richtig gut. Voller Spannung und Humor, mit vielen liebenswerten, schrägen Figuren und dennoch nicht klamaukig oder kindisch, sondern mitreißend und atmosphärisch. Großes Kino! 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Koole Kobold- und Klabauter-Kiste, kannste klauben!

KoboldKroniken 3. Klassenfahrt mit Klabauter
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Die Kids Dario, Lennard, Clara-mit-C und Kobold Rumpel erholen sich noch von ihrem letzten Abenteuer in Kwertz, da kommt so eine schulische Auszeit in Form einer Klassenfahrt an die Nordsee gerade recht. ...

Die Kids Dario, Lennard, Clara-mit-C und Kobold Rumpel erholen sich noch von ihrem letzten Abenteuer in Kwertz, da kommt so eine schulische Auszeit in Form einer Klassenfahrt an die Nordsee gerade recht. Doch von wegen chillen: sie treffen auf den Klabauter Talugo, der es schafft, die drei zu überreden, nochmal mit nach Kwertz zu kommen, um ihm beim Bestehen seiner Klabauter-Prüfung zu helfen. Und so sind sie bald wieder zurück in der Parallelwelt, lernen die populäre Sportart Drakkball kennen, trainieren Talugo in seinen Prüfungsfächern und decken so ganz nebenbei ein dunkles Geheimnis auf.

Ich schlage das Buch auf, blättere nur eine Seite um und bin schon wieder mittendrin. Es geht gleich richtig los, ohne Vorgeplänkel, direkt in die Vollen. Ich liebe das! Noch mehr liebe ich aber die Aufmachung auch dieses 3. Teils. Es macht einfach irre Spaß, durch das Buch zu blättern, die vielen verschiedenen Stilrichtungen in sich aufzunehmen und auf jeder Seite so vieles zu entdecken. Dieser Mix aus s/w-Skizzen und comicartigen Zeichnungen, bunten, fotoähnlichen Illustrationen, wie eingeklebt wirkenden Zetteln und den verschiedenen Schrifttypen- und arten ist einfach der Hammer. Dabei kommt die Story aber nicht zu kurz. Vor allem in Kwertz selbst nimmt sie regelrecht Fahrt auf, ist spannend und fesselnd. Und immer voller Witz und Humor. Wieder einmal bin ich begeistert über so viel Fantasie, z.B. die verschiedenen Wesen betreffend oder auch die Sportart Drakkball. Da hat sich jemand richtig ausgetobt und offensichtlich eine Menge Spaß dabei gehabt. Das spürt man auf jeder Seite. Story und Illustrationen passen perfekt zusammen, Langeweile kommt keine auf in diesem Sammelsurium von fabelhaften Ideen und Dank der tagebuch- bzw. skizzenbuchartigen Aufmachung bleiben sicher auch Lesemuffel am Ball. Es ist einfach ein kooles, äh, cooles Buch, das klabautermäßig viel Spaß macht und sicher nicht nur Kobolden gefällt. Große Empfehlung, 5/5 Sterne! Freu mich jetzt schon auf den nächsten Trip nach Kwertz.

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Veröffentlicht am 11.02.2024

Schwarzhumorig, furztrocken, liebenswert und so lustig!

Tod macht erfinderisch
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Florentine, fast 60, wird nach 20 Jahren Beziehung von ihrem Kurtchen endlich der Heiratsantrag gemacht. Damit sie versorgt ist, so Kurt. Florentine vermutet, dass Kurt krank ist und sie einfach abgesichert ...

Florentine, fast 60, wird nach 20 Jahren Beziehung von ihrem Kurtchen endlich der Heiratsantrag gemacht. Damit sie versorgt ist, so Kurt. Florentine vermutet, dass Kurt krank ist und sie einfach abgesichert ist, wenn er irgendwann stirbt. Dass er dann schon kurz darauf und noch dazu eine Woche vor der Hochzeit das Zeitliche segnet, damit hat sie nicht gerechnet. Und nun? Sie hat nie gearbeitet, war immer für Kurt und das Haus da. Sozialhilfe? Das ist für Florentine nicht auszudenken. Und so fasst sie einen folgenschweren Plan, um doch noch an Kurtchens Pension heranzukommen. Dass dieser Plan eher eine Kurzschlusshandlung ist, aus der sie jetzt nicht mehr herauskommt, wird ihr schnell klar. Gut, dass ihre beste Freundin Vera felsenfest an ihrer Seite steht – sogar dann, als es nicht bei der einen Leiche bleibt.

Herrlich! Ich habe echt viel gelacht und gekichert beim Lesen dieser schwarzhumorigen Komödie, die furztrocken daherkommt. Genau mein Humor also. Der wunderbar lockere, lesenswerte Schreibstil hat es mir möglich gemacht, mir alle Settings und Figuren bildlich vorzustellen, den einen oder anderen Charakter konnte ich sogar fast, aber zum Glück nicht wirklich riechen. Rabenschwarz und staubtrocken kichere und pruste ich mich also durch die Story und bin begeistert von deren Fortgang und auch von Floris Entwicklung, die sich so richtig von ihrer langweiligen Vergangenheit als Kurtchens Heimchen am Herd, die sie sich wohl doch sehr schöngeredet hat, freikämpft. Als ich dann irgendwann dachte: ja, gut, jetzt weiß ich, wohin das führt, wurde ich doch glatt nochmal völlig überrascht, weil die Story, die dann so ein bisschen Friede Freude Eierkuchen-mäßig war (positiv gemeint, das hat super gepasst) dann doch wieder eine ganz andere Richtung eingeschlagen hat mit einem Ende, das ich so echt nicht habe kommen sehen. Super! Und wer wissen will, wie da jetzt Obdachlose, Rhododenrdren, ein neugieriger Hund, eine nicht minder neugierige Nachbarin und Gulasch reinpassen, der muss das Buch einfach selbst lesen.

Für alle Freunde furztrockener, rabenschwarzer und sehr lustiger Komödien eine volle Empfehlung. Ich habe mich so gut amüsiert und liebe Story und Figuren sehr. 5/5 Sterne.

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