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Veröffentlicht am 04.10.2017

Die Windungen einer Schlange

Die Schlange von Essex
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Nach dem Tod ihres Mannes beschließt die Witwe Cora Seaborne einige Zeit in Essex zu verbringen, wo eine riesige Schlange für Unruhe sorgen soll.

Das Cover gefällt mir sehr gut mit seinen Blumen und Blättern, ...

Nach dem Tod ihres Mannes beschließt die Witwe Cora Seaborne einige Zeit in Essex zu verbringen, wo eine riesige Schlange für Unruhe sorgen soll.

Das Cover gefällt mir sehr gut mit seinen Blumen und Blättern, durch die sich die Schlange windet.

Erzählt wird das Buch aus mehreren Perspektiven, die es dem Leser ermöglichen, die einzelnen Charaktere und ihre Umgebung besser kennen zu lernen.
Da hätten wird Cora, die nach dem Tof ihres Mannes ihren Platz in der Welt neu finden muss.
Luke, der als Wundarzt nach neuen Möglichkeiten sucht.
Oder Will, den Pfarrer des kleinen Örtchen Aldwinter.
Viele verschieden Charaktere bevölkern die Szenerie dieses Buches, die zwar alle ihre eigene Art haben zu denken und die Welt wahrzunehmen, aber mit denen ich meist leider nicht warm werden konnte. Denn obwohl die Autorin durchaus tief in die Gedankenwelt ihrer Charaktere blicken ließ, was eigentlich dazu führen sollte, sich besser mit ihnen zu identifizieren, blieben sie mir doch fremd, geradezu auf Distanz. Auch die Zwischenmenschliche Interaktion regte meinerseits nicht zum mitfiebern an, und manchmal war ich von den handelnen Personen eher genervt. Genau so waren mir nicht alle Handlungen nachvollziehbar oder logisch.

Beim Schreibstil bin ich zwiegespalten. Auf der einen Seite bin ich begeistert von teils wortgewaltigen und bildhaften Sprache, die so voller Bedeutung steckt und mich gerade im Anfang für das Buch eingenommen hat.
Auf der anderen Seite stehen die Abschnitte, in denen sich die Charaktere gegenüberstehen, man durch deren Augen blickt. Hier war der Text eher schwerfällig und langatmig. Es kam einfach keinerlei Tempo auf, auch wenn etwas passierte. Es plätscherte nur so dahin und man musste gleichzeitig aufpassen, alle Zusammenhänge mitzubekommen.

Somit ist dies für mich ein Buch dessen Portenzial - die bedeudungsschwere, kraftvolle Sprache - durch die handelnen Personen zunichte gemacht wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Originalität
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 27.08.2017

So voller Wut

Wer fürchtet den Tod
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Im postapokalyptischen Afrika wird das Mädchen Onyesonwu geboren. Doch sie hat es nicht leicht, den sie ist Ewu - ein Kind das durch einen Akt der Gewalt gezeugt wurde und nun als Böse angesehen wird.

Schlichtes ...

Im postapokalyptischen Afrika wird das Mädchen Onyesonwu geboren. Doch sie hat es nicht leicht, den sie ist Ewu - ein Kind das durch einen Akt der Gewalt gezeugt wurde und nun als Böse angesehen wird.

Schlichtes Cover, das trotzdem Ausdrucksstark daherkommt.

In einer Welt in der die hellhäutigen Nuru über die Dunkelhäutigen Okeke herrschen, sie unterdrücken und auch töten wird die Ich-Erzählerin Onyesonwu geboren. Mit dem Sichtbaren Makel ihrer sandfarbenen Haut gezeichnet wird sie von vielen gemieden und mit abscheu betrachtet, doch in Onyesonwu reift auch Zauberkraft heran.
Onyesonwu versucht ihren Platz in dieser Welt voller Vorurteile und Aberglaube zu finden, in der sie für etwas gemieden wird, für das sie reingarnichts kann. Aber es ist gar bekannt, das gerne denen die Schuld gegeben wird, wie sich nicht wehren können. Sie sind einfach am leichtesten zu erreichen und bekommen deswegen die Wut zu spüren.
Und Wut ist ein großes Thema in diesem Buch. Viele der Charaktere strahlen die ganze Zeit nichts als Wut aus. Sei es Onyesonwu, Mwita, Aro oder auch eine Gruppe Dorfbewohner. Mal triff die Wut offen zu Tage, mal brodelt sie nur unter der Oberfläche, ist aber deutlich zu spüren. Und Wut ist es auch, die viele der Handlungen der Charaktere antreibt, die ich manchmal nicht nachvollziehen konnte und für mich unlogisch erschienen. In ihrer Wut waren sie teils wie geblendet und für nichts anderes zugänglich.

Die Autorin hat hier eine dystopische Welt erschaffen in der sich Realität mit fantastischen Elementen verbindet und dies in einer unaufgeregten Art - es ist einfach so.
Und obwohl diese Geschichte alles hat, was ich an einer Geschichte mag, bin ich doch bis zum Ende nicht recht mit ihr und den Charakteren warm geworden. Eben weil mir viele Handlungen nicht logisch erscheinen und diese beständige Wut mich teilweise schon genervt hat, sie war einfach immer da, man konnte ihr nicht entfliehen.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Schattenseite

Dunkels Gesetz
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Richard Dunkel soll eine verlassene Grube bewachen, doch scheint hier nicht alles mit rechten Dingen zu zu gehen.

Das Cover finde ich sehr ansprechend. Die Creme und Rottöne in Kombination mit dem herruntergekommenden ...

Richard Dunkel soll eine verlassene Grube bewachen, doch scheint hier nicht alles mit rechten Dingen zu zu gehen.

Das Cover finde ich sehr ansprechend. Die Creme und Rottöne in Kombination mit dem herruntergekommenden Gebäude und dem Auto lassen einen gleich erahnen, das wir hier wohl eher nicht mit Großstadtchic zu rechnen haben.

Der Krimi wird durch einen übergeordneten Erzähler aus den verschiedenen Perspektiven der beteiligten Charaktere. Die Sprache der des Erzählers ist klar und teilweise recht bildhaft. Die der Personen hingegen ist derb und direkt. Der ganze Umgangston ist eher grob und unfreundlich. Gewalt ist an der Tagesordnung und warum sollte man auf Andere Rücksicht nehmen. Eigentlich wollen alle nur eins - ein bessers Leben. Ob dies jetzt durch legale oder nicht ganz so legale Mittel passiert, tut dabei nichts zur Sache.

Der Erzählstil hat mich nicht wirklich überzeugt. Das ganze Buch kam mir etwas schwerfällig vor, die Dialoge erschienen mir trocken und ohne Emotionen. Das Buch war trostlos, genau wie die Umgebung in der es spielt.
Auch mit de Bezeichnung Krimi kann ich mich nicht anfreunden. Dafür fehlt einfach der ermittlerische Aspekt. Zwar wirft das Buch einen Blick in die Schattenseite der Legalität mit ihren Zwielichten Gestalten, aber Spannung war für mich Fehlanzeige.

Man kann das Buch durchaus gut lesen, aber mich hat es nicht überzeugen können.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Eine Welt voller Gewalt und ohne Gewissen

Preppy - Er wird dich verraten
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Eigentlich will Preppy Dre nur dafür büßen lassen, das sie mit ihren Kumpanen versucht hat sein Gras zu stehlen. Aber er kann nicht.

Das Cover passt in seiner Darstellung zum Buch, da es wohl Preppy zeigt, ...

Eigentlich will Preppy Dre nur dafür büßen lassen, das sie mit ihren Kumpanen versucht hat sein Gras zu stehlen. Aber er kann nicht.

Das Cover passt in seiner Darstellung zum Buch, da es wohl Preppy zeigt, mit seiner Fliege.

Erzählt wird die Geschichte durch die Perspektiven vin zwei Ich-Erzählern.
Zum einen ist da Samuel "Preppy" Clearwater. Er ist derbe, direkt, verdorben und ohne viel Moral. Er tut was er tun muss um seinen Standpunkt klar zu machen und schreckt auch vor Gewalt und Mord nicht zurück.
Auf der anderen Seiten haben wir Andrea "Dre" Capulet, die nach einer Tragödie, für die sie sich die Schuld gibt langsam aber unaufhaltsam in die Heroinsucht abdriftet. Ihre Kumpanen Conner und Eric lassen sie nur zu gerne spüren, das sie in ihren Augen wertlos ist.

Das Buch lässt einen in eine andere Welt eintauchen, eine Welt die aber genau so existiert. In der Gewalt an der Tagesordnung ist und Menschen, Frauen teilweise eher als Besitz, statt als selbstständige Wesen angesehen werden. Moral und Gewissen sind in dieser Welt eher Fremdkörper, damit kommt man nicht weit.
Dementsprechend ist auch das Buch derb, die Charaktere nehmen kein Blatt vor den Mund. Halten sich nicht zurück. Nehmen sich was sie haben wollen - und wenn es einen andere Person ist. Egal. Es gilt das Recht des Stärkeren. Wer sich nicht durchsetzen kann, verliert. Unweigerlich.

Die Autorin hat hier ein Buch vorgelegt, das einen von Beginn an mitreist, ob man will oder nicht. Der Schreibstil hat mich schnell gefangen genommen und doch hat das Buch mich nicht überzeugt. Ich konnte einfach keinen rechten Zugang zu Preppy, Dre und ihrer Welt bekommen. Während des Lesens wollte ich Beide mehrmals am liebsten packen und kräftig durchschütteln um zu sehen ob nicht doch irgentwo etwas Vernunft rausfällt. Öftes hatte ich überlegt, das Buch abzubrechen, aber der Schreibstil ließ mich nicht los. Weil es einfach klasse geschrieben wurde.

Veröffentlicht am 21.06.2017

Weintour mit Folgen

Beautiful
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Pippa erwischt ihren Freund Inflagranti und beschließt erstmal Abstand zu gewinnen. Deswegen will sie mit Freunden eine Weintour machen. Auf dem Flug plappert sie ihren Sitznachbarn voll. Dann stellt sich ...

Pippa erwischt ihren Freund Inflagranti und beschließt erstmal Abstand zu gewinnen. Deswegen will sie mit Freunden eine Weintour machen. Auf dem Flug plappert sie ihren Sitznachbarn voll. Dann stellt sich heraus, das auch er an der Weintour teilnimmt.

Erzählt wird die Geschichte aus zwei Ich-Erzähler-Perspektiven.
Pippa ist aufgedreht, direkt und frei Schnauze, heiter und kontaktfreudig und hat einen fragwürdig farbenfrohen Kleidungsstil.
Jensen ist eher zurückhaltent, lebt nur für die Arbeit, ist nachdenklich und eher unlocker.
Die beiden zusammen ergeben eine Mischung die auch schon mal zum Schmunzeln einlädt.

Das Buch hat einen ansprechenden Erzählstil und lässt sich demnach auch flüssig lesen. Auch die meisten der Charaktere sind gut gezeichnet und das Buch verbreitet auch eine heitere und zum schmunzeln einladende Atmosphäre kann aber auch ernst sein.
Doch leider bleibt es zwischendurch immer mal wieder etwas flach und vorhersehbar, vor allem zum Schluß hin. Genretypisch weiß man zwar was man von so einem Buch zu erwarten hat, aber trotzdem muss es einen von Anfang bis Ende fesseln können. Beautiful ist dies leider nicht gelungen.