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Janine2610

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Jugendthriller

Dunkler Zwilling
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Das Buch startet mit einem Prolog, der mich vorerst noch recht ratlos zurückgelassen hat. Darin lernen wir Maurice, in seinen scheinbar letzten Lebensminuten, kennen ... In der eigentlichen Geschichte ...

Das Buch startet mit einem Prolog, der mich vorerst noch recht ratlos zurückgelassen hat. Darin lernen wir Maurice, in seinen scheinbar letzten Lebensminuten, kennen ... In der eigentlichen Geschichte dreht sich dann aber alles um Maximillian.
Max hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem kürzlich erst verstorbenen (durch Selbstmord oder Mord?) Maurice und genau das merken jetzt auch immer mehr die Leute in seiner Umgebung und dieser Umstand scheint ihm einerseits großen Respekt einzubringen, andererseits passieren Max dadurch aber auch unerklärliche Dinge. - Er erhält Drohbriefe, sein Hund Schorsch wird vergiftet und er muss sich immer mehr Sorgen um sein eigenes Leben machen.
Max und Chiara (die Stiefschwester von Maurice) wollen herausfinden, wer hinter all dem steckt und was genau da überhaupt los ist, denn den beiden kommt da gewaltig etwas faul vor. Kurzerhand "mutieren" die zwei zu Ermittlern und müssen Ungeheuerliches zutage fördern ...

Also ich würde dieses Buch als einen Jugendthriller bis 16 Jahre einschätzen. - Dafür ist er wirklich gut gelungen und ausreichend Spannung war auch vorhanden. Auch durch die, in meinen Augen, recht große Schrift und die mitunter langen Tagebucheinträge von Max, gewinnt die Ermittlungsgeschichte an Abwechslung.
Chiara und Max waren meiner Meinung nach ein super Team, das nicht nur ermittlertechnisch gut zusammengepasst hat. Beeindruckend fand ich vor allem auch den Einfallsreichtum, die Kombinierfähigkeiten und den Mut der beiden, wie sie an die ganze Sache herangegangen sind, denn es schaute ja nicht nur einmal so aus, als würde ihr ganzes Unternehmen lebensgefährlich werden. - Das hätte ich so jungen Leuten echt nicht zugetraut.
Umgehauen hat mich dann aber wirklich der Schluss, also ich hatte da schon so meine Vermutungen, aber was letztendlich ans Licht kam und wie vergleichsweise "cool" Max damit umgegangen ist, hat mich ein wenig den Kopf schütteln lassen.

Ein lesenswerter Jugendthriller, wo nach und nach neue und spannende Tatsachen zutage gefördert werden und wo die Spannung bis zum Schluss kontinuierlich gehalten werden kann. Ein Buch, für alle, die Jugendbücher lieben, für Junge und für Junggebliebene!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Kindermörder mit einer Schwäche für Freiluft-Rippchen

Der Teufel von New York
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Die Handlung von Der Teufel von New York spielt 1845 in New York - es handelt sich hier um einen historischen Krimi. Mein erster Eindruck von der Leseprobe war eigentlich sehr positiv.
Timothy Wilde, der ...

Die Handlung von Der Teufel von New York spielt 1845 in New York - es handelt sich hier um einen historischen Krimi. Mein erster Eindruck von der Leseprobe war eigentlich sehr positiv.
Timothy Wilde, der durch eine Feuersbrunst seine Arbeit als Barmann verloren hat, hat durch seinen Bruder Valentine Arbeit als Polizist bekommen. Eine Arbeit, die er vorerst nur widerwillig angenommen hat, unter anderem, weil Val sie ihm quasi aufgezwungen hat. - Dass das Verhältnis zwischen den ungleichen Brüdern so zerklüftet ist, fand ich während des Lesens immer wieder schade, teilen sie sich doch ein schreckliches Erlebnis von vor vielen Jahren ...
Die kleine Bird Daly, die mit ihrem blutbesudelten Kleidchen direkt in die schützenden Arme Timothy Wildes läuft, hatte bisher kein erfreuliches Leben als Kinderdirne. Dadurch, dass dieses junge Mädchen aber so kluge Dinge von sich gegeben und eine erfinderische Lüge nach der anderen erzählt hat, hätte man meinen können, dass man es mit einer Erwachsenen zu tun hat. - Das hat mich nicht nur einmal stutzig gemacht. Ich dachte mir: Welches kleine Mädchen redet und benimmt sich denn so? - So ein Verhalten als realistisch anzusehen empfand ich als sehr schwierig.
Und dann gab es da auch noch die umwerfend hübsche, aber scheinbar doch nicht ganz perfekte Mercy Underhill, die für Timothy immer schon eine anbetungswürdige Göttin war. - Obwohl Mercy in meinen Augen mit ihrer Art und ihrem Auftreten einen vorerst unnahbaren und etwas kühlen Eindruck hinterlassen hat, war sie mir, nachdem klar war, warum sie sich so distanziert verhält, mit Timothy eine der sympathischsten in diesem Buch.

Den Plot fand ich schon von Anfang an interessant: New York im 19. Jahrhundert, eine frisch gegründete Polizei, einige Kinderleichen und dann auch noch die blutbesudelte Bird. - Da wollte ich natürlich unbedingt erfahren, was da passiert ist und ob es Timothy bzw. der Polizei gelingt, den Fall aufzuklären, zumal zu damaligen Zeiten die kriminaltechnischen Möglichkeiten ja auch noch in den Kinderschuhen steckten.
Erwartet habe ich deshalb einen packenden Krimi, der wirklich spannend ist. Leider konnte mich die Geschichte aber nicht so fesseln, wie ich mir das gewünscht hätte. Woran es nun aber genau gelegen hat, kann ich gar nicht wirklich definieren. Die Atmosphäre war gut, es war alles sehr bildlich erzählt und die Sprache der Protagonisten sowie deren Verhalten schienen mir für die damaligen Verhältnisse recht authentisch zu sein. Trotzdem konnte die Handlung bei mir nicht wirklich Spannung erzeugen. - Das war mir einfach etwas zu ruhig für einen Krimi.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fernwehproduzierend

Das Meer, in dem ich schwimmen lernte
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Die junge und scheinbar innerlich zerrissene und unvollständige Ronja, die auf ihrer Reise durch Mexiko versucht, zu sich zu finden, lernt erst Julia kennen, mit der sie eine Freundschaft entwickelt, die ...

Die junge und scheinbar innerlich zerrissene und unvollständige Ronja, die auf ihrer Reise durch Mexiko versucht, zu sich zu finden, lernt erst Julia kennen, mit der sie eine Freundschaft entwickelt, die für beide einen besonderen Stellenwert bekommt. Schon bald entschließt sich Julia aber wieder zurück nach Hause zu ihrem Freund nach Deutschland zu gehen. Obwohl sich die zwei noch nicht lange kennen, reißt der Kontakt nicht ab. - Diese Verbindung dürfte etwas ganz Besonderes sein.
Und plötzlich ist da Ismael. Ronja und Ismael gehen wie selbstverständlich auf Reisen und verlieben sich ineinander.

So eine wunderschöne, fernwehproduzierende Geschichte habe ich noch nie gelesen. Durch das Geschriebene bekommt man richtig Lust, auch eine Reise zu unternehmen. Ich konnte mir all die schönen Beschreibungen der Kulisse, Gerüche und Situationen richtig gut vorstellen. - Als wie wenn ich selbst mittendrin wäre.
Dominiert wird die ganze Geschichte eher von Ruhe vermittelnden Beschreibungen der Innenwelt der Protagonisten. Dadurch wurde viel zwischen Ronja und Ismael nicht ausgesprochen. - Das hat mich etwas gestört. Zwischen den beiden war immer alles scheinbar so harmonisch und klar. Dass die zwei über gewisse Dinge nicht reden konnten oder wollten hat man dann am Schluss, beim Abschied auch gemerkt, und mich etwas unzufrieden das Buch zuschlagen lassen müssen.

Alles in allem eine zauberhaft geschriebene Geschichte, die zum Träumen einlädt, mich aber letztlich unbefriedigt zurückgelassen hat. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verlies der Kindheit

Die unterirdische Sonne
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Wie das Lachen ging, wussten sie nicht mehr. Lieber sterben, als SO weiterleben, nein, existieren, zu müssen. Genau so haben die Jugendlichen gedacht. - Für mich absolut verständlich. Ich möchte es mir ...

Wie das Lachen ging, wussten sie nicht mehr. Lieber sterben, als SO weiterleben, nein, existieren, zu müssen. Genau so haben die Jugendlichen gedacht. - Für mich absolut verständlich. Ich möchte es mir gar nicht ausmalen, in einer derartigen Situation zu sein. Auch wenn man gar nicht wirklich erfahren hat, was mit jedem einzelnen von den Fünfen dort oben genau passiert ist. Das war gar nicht unbedingt notwendig. Am Verhalten und an ihren bedrückenden Gedanken konnte ich mir das sowieso denken. Im Grunde ist es auch nicht wichtig. Wichtig ist, dass Noah den anderen Hoffnung gegeben hat, Hoffnung auf Rettung, auf ein Weiterleben. Und dass dadurch dann alles ganz schnell ging, hat mich nicht mehr verwundert.

Ein ganz einzigartiges Buch über ein Thema, das in der Gesellschaft viel zu wenig, und wenn, dann nicht lange, Beachtung bekommt: Kindesentführung. Wie abgründig und krank Gedanken und Taten von Erwachsenen sein können, zeigt sich durch die Kinder in diesem Buch sehr gut. Aber auch, dass Hoffnung, Vertrauen und Glaube in solchen Situationen nicht nur enorm wichtig, sondern auch lebensrettend sein können, wird vermittelt. Ein Buch, das wirklich nachdenklich stimmt und wenn man sich darauf einlässt, auch in einem selbst etwas in Bewegung setzen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für Interessierte, Betroffene und deren Angehörige

Die heimliche Sucht, unheimlich zu essen
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Dieser Ratgeber ist eine gute und umfangreiche Informationsquelle bezüglich Essstörungen. Allen voran wird hier viel Aufklärungsarbeit zu Bulimia nervosa, oder kurz Bulimie, geleistet. Die Ess-Brech-Sucht ...

Dieser Ratgeber ist eine gute und umfangreiche Informationsquelle bezüglich Essstörungen. Allen voran wird hier viel Aufklärungsarbeit zu Bulimia nervosa, oder kurz Bulimie, geleistet. Die Ess-Brech-Sucht ist eine mittlerweile weit verbreitete Erkrankung, die wohl, durch die Gesellschaft bedingt, immer mehr "um sich greifen" wird. Maja Langsdorff hat es (sogar als Nichtbetroffene) gut hinbekommen, dem Leser einen eindrucksvollen Einblick in diese, bei manchen Menschen mitunter Unverständnis hervorrufende, Krankheit zu gewähren. Sie bringt Betroffenen, Angehörigen, oder aber einfach auch nur Interessierten, in ihrem Buch, Themen wie Krankheitsentstehung, Auslöser, Trigger, Ausbruch, Rückfälle, Symptomatik, Therapieansätze, Hilfsangebote, usw. näher. Zusätzlich gibt es einen Teil, und der war für mich persönlich der interessanteste, in dem Betroffene, bzw. ehemals Betroffene selbst zu Wort kommen, ihren Krankheitsverlauf schildern, Dinge, die ihnen bei ihrer Gesundwerdung geholfen haben, kundtun und erzählen, wie sie schlussendlich aus der Suchtspirale des ewigen (Fr)essens und Erbrechens ausbrechen konnten.
Gut, ich muss gestehen, einige Kapitel waren interessanter als andere, aber das lag wohl daran, dass sich der Inhalt des Buches an eine breiter gefächerte Leserschaft wendet und nicht nur an die rein Interessierten, so wie ich es einer bin. Ein größerer Teil darin beschreibt auch schon ganz konkrete (auch akute) Hilfsangebote, die mir für meinen Geschmack schon etwas zu sehr ins Detail gingen und die ich dann auch nur überflogen habe.

Alles in allem ist es ein einleuchtend und verständlich geschriebener Ratgeber, der, da bin ich mir ziemlich sicher, Betroffenen, sofern sie Hilfe wirklich annehmen wollen, helfen und vor allem Mut machen kann. Und Leute, die sich für Erkrankungen der menschlichen Psyche interessieren, kommen hier sowieso auf ihre Kosten.