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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2024

Überraschend tiefgründig

Erstens kommt es anders
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"[…] das Leben ist wie Tusche. Es verläuft viel zu schnell."

Don’t judge a book by its cover, denn hinter diesem knallig gestalteten Buchdeckel und dem amüsant klingenden Klappentext verbirgt sich ein ...

"[…] das Leben ist wie Tusche. Es verläuft viel zu schnell."

Don’t judge a book by its cover, denn hinter diesem knallig gestalteten Buchdeckel und dem amüsant klingenden Klappentext verbirgt sich ein überaus tiefgründiger, emotionaler Roman, der viele Fragen über das Leben aufwirft und zum Nachdenken anregt.

Der Schreibstil strotzt nur so vor klugem Humor, treffsicheren, authentischen Formulierungen und realistischen Dialogen. Zunächst war ich kurz von der Vielzahl der Perspektiven verunsichert, denn immerhin erhalten wir Einblicke in die Sicht von Carla, Tristan und Wolfi (die sich einst "in der siebten Klasse Blutsgeschwisterschaft geschworen" haben) sowie ihrer neuen Mitbewohnerin … der Seniorin Maggi Frack, die mit ihrer erfrischenden, direkten Art die gemeinsame Altbau-Wohnung im Prenzlauer Berg ordentlich durcheinanderwirbelt.

"»Werd du erst einmal so alt wie ich. Mit zunehmender Inkontinenz rutscht vielleicht auch dir der Stock ein bisschen weiter aus dem Popöchen«"

Was soll ich sagen … Maggis Kapitel waren das Highlight für mich. Ihre forschen Sprüche, ihre Gedanken … köstlich! Folglich fiel mir der Abschied von ihr am schwersten. Beim Lesen ihres Abschiedsbriefes und der Szene aus dem Himmel hatte ich einen dicken Kloß im Hals. Ich konnte ihre Beweggründe absolut nachvollziehen, dennoch war es bittersweet.

Bei den anderen Figuren fiel es mir etwas schwerer, eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Ich hätte überhaupt alle Charaktere am liebsten in der Ich-Form erlebt, dann wäre dieses Gefühl der Distanz gewiss nicht so stark gewesen. Dabei sind Carla & Co. durchaus sympathisch angelegt worden und wirken mit ihren Eigenheiten und individuellen Marotten wie aus dem Leben gegriffen - z.B. die Dynamik in Carlas Familie, Stichwort: Happy-Vorzeige-Family vom Schwesterherz. (An dieser Stelle muss ich den ersten Satz loben: "Babys haben die Angewohnheit, so zu tun, als wären sie ein Oktopus, sobald man ihnen einen Strampler anzieht." - Es stimmt einfach.)

Apropos Kinder: Es werden mitunter Themen behandelt, die man aufgrund des optischen ersten Eindruckes des Werkes so nicht erwarten würde. - Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch, schwere Krankheit, Freitod … Für mein Happy-Peppy-Bedürfnis war dies schon ziemlich grenzwertig, wurde allerdings durch den insgesamt lebensbejahenden Unterton der Geschichte noch relativiert gut abgefangen.

Mein Lieblingszitat: "Ein starker Mensch definiert sich darüber, dass er es schafft, gut zu sich selbst zu sein, ohne anderen zu schaden."

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein gleichermaßen unterhaltsamer wie zum Innehalten anregender Roman, der mich aufgrund seiner emotionalen Tiefe positiv überrascht hat - somit ist der Buchtitel wahrlich Programm!

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Positive Überraschung!

All The Right Reasons
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Ich habe ja bekanntlich ein Faible für Reality-TV-Shows - speziell jene, die sich rund ums Thema Dating drehen - und war daher mehr als gespannt auf diesen außergewöhnlichen Young-Adult-Roman … zumal ich ...

Ich habe ja bekanntlich ein Faible für Reality-TV-Shows - speziell jene, die sich rund ums Thema Dating drehen - und war daher mehr als gespannt auf diesen außergewöhnlichen Young-Adult-Roman … zumal ich Key West als Setting einfach traumhaft finde.



Im Nachhinein kann ich sagen: Das Werk hat mich in vielerlei Hinsicht richtig positiv überrascht!



Vorab möchte ich festhalten: Die eigentliche (im Klappentext erwähnte) Romanze zwischen Cara und Connor entpuppte sich für mich als eher nebensächlich - und das war mehr als okay! Ja, richtig gelesen! … denn meine wahren Highlights waren



❏ die mitreißend und emotional gestaltete Mutter-Tochter-Dynamik,



❏ die Romanze von Caras quirlig-sympathischer Mutter Julia, mit der ich soooo mitgefiebert habe (Stichwort: Plot-Twist!),



❏ der Gut-gegen-Böse-Aspekt (es gibt nämlich eine richtig fiese Person, die man nach Herzenslust verteufeln kann, hehe),



❏ und der gesamte Rahmen rund um die Dating-Show. Es war der Wahnsinn, SO REAL! - Die extrem glaubwürdig dargestellten Produktionsabläufe am TV-Set, die typischen Dramen zwischen den Kandidaten-Grüppchen, die detailreichen Beschreibungen des exotisch-luxuriösen Drehortes … just wow! Ich hatte direkt eine Mischung aus Die Bachelorette, Bachelor in Paradise und FBoy Island vor Augen. Das malerische Key West - inklusive gackernder Hühner - stellt einfach das perfekte Setting dar, besser hätte man es für diese Handlung nicht wählen können.



Schreibstil: modern, locker, erfrischend, humorvoll und trotz YA-Genre nicht voller Teenager-Slang … sehr angenehm! (Hätte das Ende etwas intensiver ausfallen können? Ja, aber ich war dennoch zufrieden mit der Entwicklung. Hätte Connors gesundheitliche Besonderheit tiefgründiger eingebunden werden können? Vielleicht, aber es hätte ehrlich gesagt auch nicht viel mehr zum Plot beigetragen. Hätte Connor an sich mehr Sichtbarkeit verdient gehabt? Theoretisch … aber letztlich lag der Fokus immer auf Cara und ihrer Mutter, sie waren schließlich die Hauptfiguren. Kurzum: Alles gut.)



𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Freut euch auf eine vor Aufregung flirrende TV-Dreh-Atmosphäre, zum Träumen einladende Sommer-Vibes, ein herrliches Mutter-Tochter-Gespann und eine Spice-freie Romance unter der heißen Sonne Floridas - insbesondere für Fans von Reality-TV-Shows ist "All The Right Reasons" ein absolutes Must-Read!

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Spannende Fortsetzung

Dark Elite – Regrets
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Bereits im Auftaktband von Julia Hausburgs Dark-Academia-Buchreihe "Dark Elite" war der ominöse Unfalltod von Lucias einstiger Mitbewohnerin Sara ein bedeutsames Detail gewesen, das meine Neugier auf die ...

Bereits im Auftaktband von Julia Hausburgs Dark-Academia-Buchreihe "Dark Elite" war der ominöse Unfalltod von Lucias einstiger Mitbewohnerin Sara ein bedeutsames Detail gewesen, das meine Neugier auf die Hintergründe - oder sollte ich sagen 'Abgründe'?! - der geheimnisvollen, elitären Studentenverbindung Fortuna geweckt hatte. Spätestens nach dem Cliffhanger um den Fund von Saras Tagebuch wusste ich, dass ich Band 2 unbedingt lesen wollte.



In puncto Gestaltung - Farbschnitt, Karte im Innencover, Kapitelverzierungen - steht das Werk dem Vorgänger in nichts nach, und auch inhaltlich hat die Fortsetzung der Geschehnisse am Genfer See mich prima unterhalten.



Was mir besonders gut gefallen hat:



❏ Normalerweise bin ich kein Fan von Second-Chance-Romanzen, aber hier hat sich die Liebesgeschichte zwischen Lucia und Ben, aus derer beider Sicht abwechselnd erzählt wird, sehr authentisch, glaubwürdig und nachvollziehbar angefühlt.



❏ Die schwesterliche Annäherung zwischen Lucia und Elora habe ich geliebt. Endlich vertrauen sie einander, obwohl es zu Beginn ihrer Bekanntschaft überhaupt nicht danach ausgesehen hatte. (Den Austausch unnützer Fakten fand ich super - und habe direkt etwas gelernt: "Koumpounophobie ist die Angst vor Knöpfen.")



❏ Überhaupt fand ich Lucias Charakterzeichnung dieses Mal wesentlich facettenreicher, in Band 1 wirkte sie hauptsächlich kühl und unnahbar (to be fair: dort war sie auch nur eine Nebenfigur gewesen); nun offenbart sich jedoch ein gänzlich anderes, mitunter verletzliches Bild von der toughen jungen Frau. Speziell die Bestrafungen durch ihren Vater, die sie als Kind erdulden musste, haben mir das Herz vor Mitleid zusammengezogen.



𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:

Noch immer wirft Saras Tod Rätsel auf und somit ich bin gespannt auf den Reihenabschluss! Hätte es hinsichtlich des Settings und der Studentenverbindung gerne noch etwas darker und mysteriöser zugehen können? Aus der Sicht eines Dark-Academia-Fans: Ja, da war schon Luft nach oben. Aber nichtsdestotrotz stellt das Werk einen spannenden, durchwegs soliden New-Adult-Roman dar, den ich Fans dieses Genres gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Auf nach West Virginia!

Whiskey Chaser
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Ein großes Highlight dieses ebenso humorvollen wie spicy Feel-Good-Romans war für mich das charmante Kleinstadt-Setting - ich mag ja Small-Town-Romanzen unheimlich gerne (und bin jedes Mal ein klein wenig ...

Ein großes Highlight dieses ebenso humorvollen wie spicy Feel-Good-Romans war für mich das charmante Kleinstadt-Setting - ich mag ja Small-Town-Romanzen unheimlich gerne (und bin jedes Mal ein klein wenig neidisch auf die Charaktere, die in diesen malerisch-idyllischen Örtchen leben dürfen, "wo die Nachbarn genau wissen, was jeder tut"). Tratsch hin oder her, Bootleg Springs hat es mir total angetan!



Auch die beiden Hauptfiguren, aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird, konnten mich überzeugen. Insbesondere Scarlett Bodine ist nicht die typische Protagonistin, sondern sticht durch ihre toughe, bodenständige Packen-wir's-an-Mentalität hervor. Sie ist frech, laut und schlagfertig (- kein Wunder, ist sie doch mit drei Brüdern aufgewachsen und hat früh gelernt, sich gegen andere zu behaupten), zudem zeichnet sie sich durch ihre Hilfsbereitschaft und ihr warmherziges Wesen aus. Scarlett ist eine Naturgewalt, die vor vor Lebensfreude nur so sprüht - auch das Thema S** sieht die junge Handwerkerin erfrischend unverkrampft. Devlin hingegen scheint das komplette Gegenteil von ihr zu sein, kommt erst nach und nach aus sich heraus, was mir in Anbetracht seiner Situation allerdings durchaus logisch erschien.



So gaaaaanz 100%ig erreichten mich die romantischen Emotionen nicht, was vielleicht an Scarletts schier überdimensionaler Präsenz lag, vom restlichen Gesamteindruck der Story jedoch größtenteils ausgebügelt wurde.



Ich bin gespannt auf die Hintergründe zum ebenfalls in die Handlung integrierten Kriminalfall, über den ich unbedingt mehr erfahren möchte - schade, dass er vorerst nur eine kleine Rolle eingenommen hat, aber diesbezüglich freue mich umso mehr auf die weiteren Bände der Reihe, die ein Gemeinschaftsprojekt der Erfolgsautorinnen Claire Kingsley und Lucy Score darstellt.



𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:

Angenehme (stellenweise etwas überspitzte) Unterhaltung, sympathische, wenn auch ungewöhnliche Figuren, eine Umkehr der klassischen Rollenbilder, mehr Spice und Spannung als erwartet … insgesamt war es ein gelungener Reihenauftakt, den ich speziell Fans von unkonventionellen, sehr direkten weiblichen Protagonistinnen gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Omnia vincit amor. Liebe besiegt alles.

Starling Nights 2
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"Dinge mussten nicht für immer anhalten, um ein Für immer zu hinterlassen. Zeit war eben nicht das ausschlaggebende Kriterium, wenn es darum ging, wie bedeutend etwas war."

Nachdem Merit Niemeitz sich ...

"Dinge mussten nicht für immer anhalten, um ein Für immer zu hinterlassen. Zeit war eben nicht das ausschlaggebende Kriterium, wenn es darum ging, wie bedeutend etwas war."

Nachdem Merit Niemeitz sich mit ihrem ganz und gar mitreißenden Dilogie-Auftakt "Starling Nights. Im Schatten der Wahrheit" direkt in mein Herz geschrieben hatte - und damit meine ich kein läppisches 'Wow, ich vergebe 5 Sterne, denn es war ein tolles Buch', sondern ein begeistertes 'OMG!! Bestes! Dark-Academia-Buch! Ever!!!' -, hatte ich es kaum erwarten können, endlich Band 2 in den Händen zu halten! … und das Warten hat sich definitiv gelohnt!

Um mich selbst nicht zu spoilern, hatte ich mir nicht einmal erlaubt, vorab einen Blick auf den Klappentext zu werfen - stellt euch also meine Überraschung vor, als ich erfuhr, dass nicht etwa weiterhin Mabel und Cliff im Fokus stehen würden, sondern Zoe und Ashton! Ja genau, Mister Oberschuft-und-Arroganz-in-Person-Ashton, der bereits in Band 1 die verwirrende Kombination von 'unausstehlich' und 'charismatisch' verkörpert hatte. Gebannt verfolgte ich, wie die Autorin ihn vom gefühlskalten Unsympathikus in einen mit seiner Vergangenheit hadernden Bad Boy verwandelte und nun konnte ich sein Verhalten im Nachhinein so viel besser nachvollziehen.

An dieser Stelle muss ich erwähnen: Auch wenn ich selbst regelmäßig zu Quereinstiegen neige, bitte ich euch inständig, hier unbedingt die chronologische Reihenfolge einzuhalten. Ohne Vorkenntnis vom Vorgängerband wäre ich in puncto Inhaltsverständnis zu Beginn etwas überfordert gewesen. (Und außerdem WOLLT ihr den Auftakt nicht verpassen, trust me!)

Der Schreibstil strotzt erneut vor Tiefgründigkeit, atmosphärisch-düsteren Beschreibungen, einer facettenreichen Figurenausarbeitung und wunderschönen Formulierungen, die wie von selbst Bilder im Kopf entstehen lassen. Handlungstechnisch und vom Gesamtvibe her hat sich "Im Glanz der Ewigkeit" anders gelesen (- vielleicht auch, weil wir weitere Figuren aus dem Bund der Stare kennenlernen -); in Mabels und Cliffs Geschichte nahmen Worldbuilding und Setting-Flair einen bedeutenden Stellenwert ein, während bei Zoe und Ashton eindeutig die Liebesbeziehung im Vordergrund steht.

Beide Buchcover der Dilogie ergänzen sich optisch hervorragend und sind jedes für sich ein absoluter Hingucker im Bücherregal, volle Punktzahl für die Gestaltung!

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Anders als Band 1, aber nicht minder beeindruckend! Klare Empfehlung für alle Dark-Academia-Fans!

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