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Janine2610

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

»Vertraust du mir?«

No & ich
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Die Sprache in dem Buch fand ich einfach bezaubernd. Es wird aus der Ich-Perspektive von Lou geschrieben. Und obwohl hauptsächlich Monologe, Gedankengänge, lange Sätze mit vielen Beistrichen und sehr wenig ...

Die Sprache in dem Buch fand ich einfach bezaubernd. Es wird aus der Ich-Perspektive von Lou geschrieben. Und obwohl hauptsächlich Monologe, Gedankengänge, lange Sätze mit vielen Beistrichen und sehr wenig direkte Reden oder Gespräche vorkommen, konnte ich mich sehr gut auf die Geschichte um Lou und No einlassen bzw. mich darauf konzentrieren.
Lou, die einen IQ von 160 hat, zwei Schulklassen übersprungen hat und viele Experimente durchführt, weiß zwar viele Fakten und Tatsachen und hat einen ganz besonderen Bezug zu Wörtern, ist jedoch, was das Leben an sich betrifft, noch ganz grün hinter den Ohren, ja sie ist sogar unfähig, sich ihre Schnürsenkel zuzubinden. Aber eines besitzt Lou in hohem Maße: Empathie. - Und das macht sie für mich wahnsinnig liebenswert. Mit so einer enormen Hingabe und Geduld hat sie sich um die schwierige No gekümmert. Diesen Willen, alles dafür zu tun, um No zu helfen, fand ich bemerkenswert.
Für mich war es spannend, mitzuverfolgen, wie No und Lou zueinander fanden, wie Lou scheinbar wieder von No verlassen wurde und aber genau dadurch etwas ganz Essenzielles fürs Leben gelernt hat.

Ein faszinierender Roman voller Einfühlungsvermögen, Liebe, Vertrauen, Verständnis und unendlicher Hingabe, aber auch Traurigkeit, Verstoßung, Angst, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Schweigen und Schwermut haben darin ihren Platz.
No & ich ist für mich ein Roman, zum Nachdenken für ruhige Stunden, der 5 Sterne redlich verdient hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

»Am Ende sind wir beide voneinander abhängig.«

Asche zu Asche
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Das war jetzt bereits mein 7. Buch, in dem ich den adeligen Inspector, Sir Thomas Lynley, und seine etwas verschrobene Kollegin, Sergeant Barbara Havers, bei ihren Ermittlungen begleitet habe.
Wie bei ...

Das war jetzt bereits mein 7. Buch, in dem ich den adeligen Inspector, Sir Thomas Lynley, und seine etwas verschrobene Kollegin, Sergeant Barbara Havers, bei ihren Ermittlungen begleitet habe.
Wie bei den vorherigen Bänden kommt auch in Asche zu Asche die Spannung nicht zu kurz.
Erzählt wird hier aus der Sicht Lynleys, Barbara Havers und in diesem Fall auch großteils aus Olivias Sicht, die eine wirklich interessant ausgedachte Protagonistin mit einem Charakter, den man nach und nach kennenlernt und auch liebgewinnen wird, ist.

Elizabeth George erzählt mit einer solchen Intelligenz und Raffinesse die Umstände dieses rätselhaften Todes und der damit verbundenen Unwahrheiten. Sie beschreibt die Beziehungen, Gedanken und Verhaltensweisen aller Protagonisten, sowohl der Altbekannten, als auch der Neuen, auf eine so realistische und anschauliche Art und Weise, dass jeder Satz, den man liest, Vergnügen bereitet. Kurz gesagt: sie schafft es, den Leser fast ganz bis zum Schluss immer wieder auf eine andere Fährte zu locken, um dann am Ende die Bombe platzen zu lassen. - Selbst als ich dann einige Male dachte: Jetzt weiß ich aber, was hier gespielt wird, ist die Autorin mit neuen Informationen angerückt und hat mich wieder staunen lassen, wie falsch ich doch gelegen habe.

Und zum Schluss sollen natürlich die ausführlichen und wundervollen Beschreibungen der Schauplätze auch nicht unerwähnt bleiben. - 100%ig bildhaft geschrieben und teilweise so faszinierend zu lesen, dass es mich nur noch tiefer in die Geschichte hineingezogen hat.

Also für mich ein rundum gelungener sowie fabelhafter 7. Lynley-Havers-Fall. Aber nichts anderes habe ich von Elizabeth George erwartet und bin ich von ihr ohnehin schon gewöhnt.
Deswegen vergebe ich für dieses Werk die verdiente, volle Sternezahl: 5!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Von Meteoriten, Marihuana, Epilepsie, einer einzigartigen Freundschaft und dem Tod

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
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Bereits die ersten 24 Seiten hatten mich überzeugt und richtig neugierig auf den weiteren Verlauf gemacht. Denn was hat ein 17-Jähriger mit einem Päckchen Marihuana, und einer Urne mit sterblichen Überresten ...

Bereits die ersten 24 Seiten hatten mich überzeugt und richtig neugierig auf den weiteren Verlauf gemacht. Denn was hat ein 17-Jähriger mit einem Päckchen Marihuana, und einer Urne mit sterblichen Überresten am Beifahrersitz, vor? Eine Frage, die ich nur beantwortet bekommen konnte, wenn ich mir von Alex die ganze Geschichte erzählen lassen würde. Also habe ich weitergelesen und war sogleich von der direkten Art des 17-jährigen Alex Woods so amüsiert, weil seine absolute Ehrlichkeit von zwei Polizisten bei einer Befragung zu seinen "Souvenirs" im Auto, bei einer Grenzkontrolle, völlig verkehrt aufgenommen wurde.
Alex beginnt dann also die Geschichte seines bisherigen turbulenten, 17-jährigen Lebens zu erzählen. Beginnen tut er mit dem Meteoriteneinschlag vor einigen Jahren, der ihn zu einer Berühmtheit gemacht hat, von der er allerdings nichts mitbekommen hat, weil er dadurch ja im Koma lag. Er erzählt von der Schule, von seinen fürchterlichen Klassenkollegen, die ihm das Leben zur Hölle machen, von seiner ein klein wenig verrückten, aber liebevollen Mutter, von seiner guten, aber sehr "speziellen" Freundin Ellie, von seiner beinahe dauerschwangeren Katze, die den Namen des Teufels trägt und auch von dem alten Mr. Peterson, der für Alex zu einem wahren Freund wird.

Alex Woods ist liebenswert, klug, ein begeisterter Leser und ein treuer Freund, auf den man sich verlassen kann. Von Seite zu Seite ist er mir mehr ans Herz gewachsen. Alex' Beziehung zu dem alten Mr. Peterson fand ich interessant und rührend gleichermaßen, denn welcher Jugendliche gibt sich schon dauerhaft und so gerne mit einem alten, einsamen Mann ab? Welcher Jugendliche riskiert für einen alten Mann einen möglichen Konflikt mit dem Gesetz? Welcher Jugendliche nimmt die größten Risiken und Strapazen in Kauf, um einem alten Mann seinen letzten Wunsch zu erfüllen? Alex Woods tut das. Und genau das war so unglaublich und faszinierend zu lesen, dass ich das Buch am liebsten gar nicht aus der Hand gelegt hätte.

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat ist ein Buch, dass sowohl komisch, als auch traurig ist. An einigen Stellen musste ich laut loslachen und an anderen hatte ich mit den Tränen zu kämpfen.
Wem eine gewisse Ernsthaftigkeit, aber auch Humor in einem Buch wichtig ist und wer Lust auf eine Geschichte über bedingungslose Freundschaft hat und liebenswerte und einzigartige Charaktere kennenlernen will, der sollte sich dieses Buch auf gar keinen Fall entgehen lassen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Abschluss einer Trilogie

Der Prophet des Todes
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Das ist der dritte und letzte Thriller der Reihe um den Ermittler Julius Kern und dem Massenmörder Tassilo Michaelis.
Bereits die ersten zwei Bücher Die Reinheit des Todes und Der Todeszauberer habe ich ...

Das ist der dritte und letzte Thriller der Reihe um den Ermittler Julius Kern und dem Massenmörder Tassilo Michaelis.
Bereits die ersten zwei Bücher Die Reinheit des Todes und Der Todeszauberer habe ich ganz gebannt verschlungen. Das war bei diesem Thriller hier nicht anders. Hätte ich mehr Zeit am Stück gehabt, hätte ich ihn in einem weggelesen. Vincent Kliesch schreibt sowohl spannend, als auch bildhaft und abwechslungsreich. Besonders seine Abschlusssätze am Ende eines Kapitels haben mir immer Lust gemacht, sofort weiterzulesen.
Erneut von Julius Kern zu hören und von Tassilos perfiden Spielchen zu lesen war für mich wieder ganz aufregend, weil es der Autor geschafft hat, mit immer neuen, intelligenten Gedanken und Handlungsabläufen um die Ecke zu kommen. Langweilig wurde es in meinen Augen in keiner Sekunde während des Lesens. Und so etwas hinzubekommen ist gut. Nein, das ist fantastisch!!
Fast bin ich etwas traurig, dass es mit den beiden Kontrahenten nicht mehr weitergeht, aber vielleicht werde ich vom Autor in näherer Zukunft in dieser Hinsicht doch noch überrascht!?

Jedenfalls kann ich diese Trilogie jedem Krimi- und Thrillerliebhaber wärmstens empfehlen. Ich bin sehr froh darüber, dass ich damals durch "Zufall" an das dritte Buch gekommen bin und mir die ersten beiden Teile vorher auch noch zu Gemüte geführt habe. Gelohnt hat es sich absolut. Und weitere Vincent Kliesch - Bücher werden sich ganz sicher ebenfalls in meine persönliche Bibliothek "verirren".

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das unfassbar geniale Leben des Allan Karlsson

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
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Der Roman besteht aus abwechselnden Kapiteln aus der Gegenwart (2005) und dem 20. Jahrhundert, wo man als Leser, nach und nach, alle wichtigen Stationen aus Allan Karlssons Lebensgeschichte erzählt bekommt.
Alles ...

Der Roman besteht aus abwechselnden Kapiteln aus der Gegenwart (2005) und dem 20. Jahrhundert, wo man als Leser, nach und nach, alle wichtigen Stationen aus Allan Karlssons Lebensgeschichte erzählt bekommt.
Alles fängt damit an, dass der hundertjährige Allan aus dem Fenster, aus einem Seniorenheim in Malmköping in Schweden, steigt. Er hat es satt. - Wenn er noch am Leben bleiben muss, dann will er sich wenigstens nicht an die dämlichen Altersheimregeln, die ihm die Giftspritze (Schwester Alice) vorgebetet hat, halten. Und er will gefälligst seinen Schnaps haben. Also haut er einfach ab, also zuerst mal zum Busbahnhof. Und ab da nehmen die Dinge ihren (unfassbaren) Lauf.

Allan ist ein wahnsinnig herzerwärmender, alter Mann, der in seinem Leben schon so viele Orte dieser Erde gesehen hat (wenn auch nicht immer ganz freiwillig), so viele große Persönlichkeiten kennengelernt und mit ihnen Freundschaft geschlossen hat, und so viel unfassbar Absurdes erlebt hat, das es, wenn man es liest, einfach unglaublich ist. Unglaublich deshalb, weil Allan nicht nur der größte Glückspilz weit und breit sein dürfte, nein, er hat sich mit seiner humorvollen, gelassenen Art und seiner Einstellung zum Leben auch immer wieder aus so mancher scheinbar wirklich aussichtslosen Situation erfolgreich hinausmanövriert.

Ich als Leser wurde auf so gut wie fast jeder Seite prächtig unterhalten. Zwar habe ich ein paar Seiten gebraucht, bis ich mich eingelesen hatte, aber diese herrlich einfallsreiche und amüsante Geschichte hat mich schon sehr bald nicht mehr losgelassen und mich dermaßen oft zum Schmunzeln gebracht, wie es bei mir schon lange kein Buch mehr geschafft hat. Allan Karlsson, dieser listige Hund, wird mir wohl noch lange in Erinnerung bleiben.