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Veröffentlicht am 04.10.2017

Lene Jensen und Michael Sander sind zurück

Lüge
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Peter Holm, Chefgeologe des dänischen Ölkonzerns Nobel Oil, wird ermordet aufgefunden. Als Lene Jensen mit ihren Ermittlungen beginnt, stösst sie auf Gegner des Konzerns, denn Nobel Oil bohrt gerade an ...

Peter Holm, Chefgeologe des dänischen Ölkonzerns Nobel Oil, wird ermordet aufgefunden. Als Lene Jensen mit ihren Ermittlungen beginnt, stösst sie auf Gegner des Konzerns, denn Nobel Oil bohrt gerade an den Küsten Grönlands und die Gegner, die sich Poseidons Krieger nennen, wollen dies verhindern. Doch warum war ausgerechnet Holm das Opfer und haben Poseidons Krieger wirklich etwas damit zu tun? Rein zufällig wird zum selben Zeitpunkt Michael Sander vom Konzernchef Axel Nobel angeheuert, einen verschwunden Stick mit brisanten geologischen Daten aus dem Bereich in Grönland zu finden. Dabei kommen Lene Jensen und er sich immer wieder in die Quere und Beide scheinen davon nicht angetan.
Meine Meinung:
Mit Lüge erschien der dritte Thriller aus der Jensen/Sander Reihe von Steffen Jacobsen und auch dieser Band steht seinen Vorgängern in nichts nach. Auch dieses Mal weiß der Autor mit einem fesselnden und schnörkellosen Schreibstil zu überzeugen. Allerdings vertieft er dieses Mal die Beziehung seiner Protagonisten, bzw. geht er dieses Mal wesentlich mehr auf ihre privaten Seiten ein, so dass ich denke, dass es von Vorteil ist, die Vorgänger Trophäe und Bestrafung zu kennen. Was den reinen Fall angeht, ist dies nicht zwingend notwendig.
Der Fall an sich ist schnell klar, man weiß durchaus, wer hinter den Taten steckt und mit welchen Intrigen hier vorgegangen wird und doch löst der Autor eine Gänsehaut aus, indem er hier aufweist, wie skrupellos so manches Vergehen begangen wird. Das Tempo ist dieses Mal eher ruhig, aber zwischendurch gibt es immer wieder Augenblick, die extrem grausam gestaltet wurden. Jacobsen verschönigt hier nichts und ab und an gibt es dann ein paar recht blutige Details, die eher nichts für schwache Nerven sind. Im Großen und Ganzen aber bleibt er bei einem ruhigen Grundton und der Hauptaugenmerk liegt hier einfach auf die Gier nach Macht und Reichtum und dem daraus resultierendem Verhalten.
Wie auch schon in den Vorgänger setzt Jacobsen auch hier den personellen Erzähler in der dritten Person ein. Wir verfolgen die Handlung in abwechselnden Szenarien, mal beobachten wir Michael Sander, mal Lene Jensen. Allerdings bekommen wir auch Einblicke auf die Handlungen des Konzernchefs Nobel und dessen Handlanger und auch Michael Sanders Schwester bekommt hier eine Nebenrolle. Dadurch erhält der Leser einen guten Blick auf das gesamte Geschehen, kann sich in verschiedene Sichten einfühlen und hineinversetzen und ist permanent nah am Geschehen.
Die beiden Protagonisten Sander und Jensen sind zwei aussergewöhnliche Charaktere. Dieses Mal erfahren wir auch deutlich mehr über das, was in ihnen vorgeht und wie sie selbst sich und ihre, durch vorangegangene Fälle, doch sehr schwierige Beziehung zueinander. Lene Jensen ist hier wieder ganz sie selbst, stur und dickköpfig, dabei aber durchweg sich selber treu. Michael Sander hat mich zunächst ein wenig verblüfft, denn irgendwie kam er mir hier deutlich kälter vor, als noch in den Bänden zuvor. Allerdings ist die Weiterentwicklung beider Charaktere so absolut glaubwürdig und nachvollziehbar. Ich würde hier aber wirklich raten, dass man um diese private Beziehung der beiden zu verstehen, wirklich mehr über ihre Vergangenheit wissen sollte.
Die Nebencharaktere sind hier glaubwürdig ausgearbeitet, gerade Dirk Straat, der Handlanger des großen Konzernchefs, ist ein eiskalter und brutaler Gegner, der hier zwar dadurch auch etwas klischeehaft wirkt, aber trotzdem für so manch einen Schockmoment sorgt. Auch Nobel, der Konzernchef, wird hier gut vorstellbar und glaubwürdig.
Das Ende fand ich jetzt ein bisschen zu übertrieben, aber das ist dann wohl einfach Geschmackssache. Das Grundthema: die Machtgier und die Skrupellosigkeit sowie die Umweltverschmutzung werden zwar nur umrissen, aber doch soweit dargestellt, dass der Leser ein gutes Gesamtbild bekommt.
Mein Fazit:
Auch mit Lüge konnte mich Steffen Jacobsen wieder überzeugen und brachte mir gute und spannende Unterhaltung. Er punktet mit einem klaren und flüssigen Schreibstil und einer guten Grundstory, die nur in den Ansätze klischeehaft bleibt, aber dafür ist es ja nunmal auch ein Thriller. Die Entwicklung der Protagonisten fand ich soweit gut nachvollziehbar und auch die Entwicklung zwischen Sander und Jensen gelungen. Für Fans der Reihe ein klares Muss, für andere, die nur der reine Fall interessiert eine gute Unterhaltung. Allen anderen würde ich raten, unbedingt mit dem ersten Band der Reihe, Trophäe, zu beginnen, denn hier erhält man so einige Hintergründe über die beiden Protagonisten.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Sehr viele Emotionen

Die Endlichkeit des Augenblicks
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Als Samantha im Biergarten von dem sehr gut aussehenden jungen Mann am Nachbartisch angesprochen wird, freut sie sich sehr über diese Einladung. Doch dann fällt ihr etwas an ihm auf, nicht nur sein mürrischer ...

Als Samantha im Biergarten von dem sehr gut aussehenden jungen Mann am Nachbartisch angesprochen wird, freut sie sich sehr über diese Einladung. Doch dann fällt ihr etwas an ihm auf, nicht nur sein mürrischer Freund Josh, der mit langem Gesicht neben ihm sitzt, sondern auch sein Rollstuhl. Sebastian, kurz Basti, ist bei einem leichtsinnigen Spiel vor ein paar Jahren verunglückt und seitdem querschnittsgelähmt. Doch Sam fühlt sich von ihm magisch angezogen und die Beiden lernen sich näher kennen. Allerdings merkt sie schnell, dass Josh eine sehr große und wichtige Rolle in Bastis Leben spielt und der Umgang mit Josh erweist sich zunächst als sehr kompliziert. Josh ist nach außen kalt und unnahbar und es scheint, als wären ihm alle Menschen völlig gleichgültig.
Meine Meinung:
Eine Geschichte, bei der mir der Einstieg sehr leicht fiel. Das Cover wirkt zwar im ersten Moment eher wie ein leichter Liebesroman, doch der Inhalt hat wesentlich mehr zu bieten. Jessica Koch erzählt ihre Geschichte rund um die drei Protagonisten mit sehr viel Einfühlungsvermögen und Gefühl und daran lässt sie auch den Leser teilhaben, der hier ganz schnell in eine Gefühlsachterbahn katapultiert wird. Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Sprache leicht und verständlich und die Geschichte fesselnd.
Was vom Klappentext her wie eine übliche Dreiecksbeziehung klingt, hat allerdings ebenfalls viel mehr Bedeutung, die erst im Laufe der Geschichte wirklich klar wird. Der Klappentext greift übrigens wieder viel zu viel vom Inhalt auf, denn so viel muss der Leser vor der Geschichte gar nicht unbedingt wissen und eine Wendung der Geschichte wird hier schon erwähnt. Ansonsten lebt die Story geradezu durch ihre Charaktere, deren Entwicklungen hier sehr gut und glaubwürdig geschildert werden.
Erzählt wird die Geschichte in drei verschiedenen Perspektiven, die zwischen den Protagonisten wechseln. Wir lernen hier Sebastian, Josh und Samantha mit allen Facetten kennen und auch verstehen. Die Wechsel der Perspektiven sind leicht und flüssig, zum einen, weil der jeweilige Namen über dem Kapitel steht, zum anderen, weil auch die Erzählperspektive wechselt. So wird Samanthas Erzählstrang in der Ich-Perspektive, die von Basti und Josh von einem personellen Erzähler in der dritten Person, erzählt.
Wie schon erwähnt, sind die Charaktere das, was die Geschichte hier wirklich ausmacht. Jeder von ihnen hat sein eigenes Päckchen zu tragen, doch bis auf Josh, merkt man den anderen dies gar nicht zu sehr an. Nur in den einzelnen Erzählsträngen erfährt der Leser, was in ihnen vorgeht und dadurch werden die Handlungen absolut authentisch.
Da wäre Sebastian: ein hübscher, junger, erfolgreicher Mann, der zwar in einem Rollstuhl sitzt, aber nach außen absolut selbstsicher und überzeugend wirkt. Doch in seinem Inneren sieht es ganz anders aus und wir lernen ihn in manch einem Moment von einer ganz anderen Seite kennen.
Josh hatte es nie leicht in seinem Leben. Seine Mutter verstarb, als er noch ein kleiner Junge war, sein Vater versank in seiner Trauer und ließ sowohl Josh als auch dessen Schwester Bea mit ihren zuerst kindlichen, dann durchaus schwereren Problemen alleine. Elterliche Liebe hat er nie kennengelernt und Basti ist sein einziger Freund. Josh tritt ebenfalls ganz anders auf, als er eigentlich ist und hat eine absolute: lasst mich alle in Ruhe Haltung, Freunde: brauche ich nicht, dabei ist er viel sensibler, als es den Anschein hat.
Samantha ist eine Kunststudentin, die ebenfalls bereits in ihrer Kindheit gebrandmarkt wurde. Ihre Schwester ist eine Autistin und lebt in ihrer eigenen Welt, der Vater kam damit niemals klar und ließ die Mutter mit den Mädchen alleine. Samantha hat ein wenig den Glauben an die Männerwelt verloren und auch wenn sie sehr hübsch und offen erscheint, hat auch sie tiefere Sorgen und Probleme.
Mein Fazit:
Der Roman lässt sich gut und flüssig lesen, dabei schickt er den Leser auf eine Reise durch die Welt der Gefühle. Es geht um Liebe, Vertrauen, Unsicherheiten, Wahrheiten und ganz wichtig: Freunschaft. Ein kleines bisschen weniger Probleme wären mir zwar lieber gewesen, doch letzten Endes schafft es Jessica Koch, mich mit ihrer Geschichte zu berühren. Manch ein Dialog ließ mich schmunzeln, manches verträumt vor mich hinlächeln und auch Tränen waren dabei. Wer Geschichte mit Gefühl mag, sollte hier unbegint einmal reinschauen.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Die Abgründe der Menschheit

Die Wölfe kommen
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Normalerweise beginne ich meine Rezensionen ja immer mit einer kurzen Zusammenfassung in meinen eigenen Worten, doch dies ist dieses Mal gar nicht ganz so leicht, dazu später mehr. Bei einem Hausbrand ...

Normalerweise beginne ich meine Rezensionen ja immer mit einer kurzen Zusammenfassung in meinen eigenen Worten, doch dies ist dieses Mal gar nicht ganz so leicht, dazu später mehr. Bei einem Hausbrand in den siebziger Jahren kommt ein Ehepaar ums Leben. Viele Jahre später passieren immer mehr ungewöhnliche Dinge, mal in den USA, mal in Frankreich, mal in England, aber immer wieder sind die Taten böse, abgrundtief böse. Doch was hat das alles mit den Begebenheiten von damals zu tun? Gibt es dort überhaupt einen Zusammenhang?
Meine Meinung:
Dieses Buch besticht durch sein Cover und seinen seitlichen Buchschnitt, denn durch den Blitz wirkt es fast schon unheimlich und gibt dem Buch auf jeden Fall die passende Optik. Mit seinem Schreibstil konnte Jérémy Fel gleich von Beginn an bei mir punkten, denn die Geschichte lässt sich flüssig lesen, ist dabei inhaltlich gut verständlich und sehr mitreißend. Allerdings hat dieser Thriller einen Aufbau, der völlig ungewöhnlich ist, denn zunächst wirkt es, als hätte der Autor hier eine Reihe Kurzgeschichten aneinandergereiht. Diese wirken völlig zusammenhanglos und doch merkt man recht schnell, dass es hier durchweg einen roten Faden gibt, denn es sind gar keine Kurgeschichten, sondern eher kurze Episoden, kleine Puzzlestücke, die scheinbar willkürlich auf das Brett gelegt wurden, ohne das ein Bild entsteht. Doch der Autor ist hier extrem geschickt, denn die einzelnen Episoden haben durchaus eine Gemeinsamkeit, der rote Faden ist hier absolut gegeben, verlangt aber einiges an Aufmerksamkeit des Lesers. Seien es bestimmte Orte oder Personen, irgendwo gibt es einen Zusammenhang und einen Ursprung.
Das Ganze lässt sich durchaus spannend lesen, denn in jeder Episode gibt es sowohl interessante Charaktere, als auch interessante Entwicklungen. Dabei steigert Fel die Spannung, in dem es immer grausamer wird und immer härter und auch wenn es nichts für zartbesaitete Leser ist, so ist es doch immer nur soweit beschrieben, dass es nicht platt wirkt. Mit jeder neuen Geschichte steigert er sich in den Grausamkeiten, in den Abgründen und doch wird man beim Lesen davon gefesselt. Er spielt mit den menschlichen Abgründen und es waren hier so einige, die er in seinen Thriller integriert und manches Mal scheint es, als würde auch das Übernatürliche lauern. Die einzelnen Abschnitte benennt er mit den Namen des jeweiligen Charakters, der hier seine Protagonistenrolle bekommt.
Somit gibt es hier ein Vielzahl an Charakteren und auch wenn man glaubt, dass es hier gar keinen Protagonisten gibt, so sind es doch einige Personen, die hier eine wichtige Rolle spielen. Dabei möchte ich hier gar nicht zu sehr drauf eingehen, da es sonst zuviel vorwegnimmt. Eins haben jedoch alle gemeinsam, der Autor beschreibt sie so gut, dass sie schnell für den Leser lebendig werden und ich war immer wieder schnell in die jeweiligen Schicksale abgetaucht.
Ganz besonders gelungen ist hier die Atmosphäre des Buches, jede Episode hat etwas beklemmendes, man spürt das Unheil und kann sich trotzdem nicht davor verschließen.
Mein Fazit:
Eine absolut ungewöhnliche Art, eine Geschichte zu erzählen, die für viele wohl gewöhnungsbedürftig sein könnte, denn der Thriller ist wirklich ungewöhnlich, einfach anders. Mir hat dieses Buch aber richtig gut gefallen, allerdings verlangt es die Aufmerksamkeit seines Lesers und ist nichts für Zartbesaitete, denn Fel erzählt doch ohne etwas zu verschönigen und auch wenn es nicht platt beschrieben ist, so werden die Bilder durchaus lebendig. Eine große Zahl an menschlichen Abgründen bekommt man geliefert und ist immer wieder entsetzt darüber, was alles im Menschen lauert. Spannend und mitreißend und sprachlich wirklich sehr gut gelungen, brachte mir dieses Buch interessante und aussergewöhnliche Lesestunden. Wer sich auf ein Buch einlassen kann, das einfach anders ist, wird hier eine sehr gute Lektüre finden.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Gelungener erster Teil

Oxen. Das erste Opfer
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Niels Oxen, Dänemarks bisher am höchsten ausgezeichneter Kriegsheld, lebt seit mehreren Jahren versteckt von und vor der Welt, sein einziger Begleiter ist sein Hund Mr. White. Er leidet unter posttraumatischen ...

Niels Oxen, Dänemarks bisher am höchsten ausgezeichneter Kriegsheld, lebt seit mehreren Jahren versteckt von und vor der Welt, sein einziger Begleiter ist sein Hund Mr. White. Er leidet unter posttraumatischen Belastungsstörungen und wird in seinen Träumen von Personen aus dem Kriegsgebiet, die er die Sieben nennt, verfolgt. Als er eines Nachts gemeinsam mit seinem Hund in einem Schlosspark des Ex-Botschafters Corfitzen übernachtet, wird er bei einem Streifzug durchs Gelände Zeuge einer Straftat. Erst als er am nächsten Tag jedoch verhaftet wird, wird ihm bewusst, was er gesehen hat: jemand hat Corfitzen in jener Nacht getötet und Corfitzen war nicht das erste Opfer. Oxen gerät unter Verdacht, doch schnell findet PET Chef Mossman heraus, dass Oxen mehr als nützlich sein könnte, den Fall aufzuklären. Oxen bleibt nichts anderes übrig, als auf diesen Deal einzugehen und schon bald befindet er sich in einem Netz aus Intrigen wieder.
Meine Meinung:
Skandinavische Thriller begeistern mich schon seit einer ganzen Weile und so war ich auch äußerst gespannt, wieder einen neuen Autor kennenzulernen. Mit Oxen erscheint der erste Teil einer Thriller-Trilogie rund um den ehemaligen Soldaten Niels Oxen, der als großer Held gilt, aber mit posttraumatischen Belastungsstörungen zu kämpfen hat. Der Einstieg fiel mir allerdings ein wenig schwerer, denn Jensen beginnt seinen Thriller regelrecht mit anonymen Figuren, einige Zeit weiß der Leser so gar nicht, wen er da beobachtet und ob es sich dabei immer um die selbe Person handelt. Doch dann wird alles sehr logisch aufgeklärt und ich war sehr schnell angetan von einem wirklich überzeugenden Schreibstil. Jensen schreibt klar und schnörkellos, dabei gut verständlich und mit Fortschreiten der Geschichte auch immer mitreißender. Wobei auch hier der Leser immer mehr Eindrücke vom Geschehen bekommt und alles zuzuordnen wesentlich leichter fällt. Figuren und Landschaften beschreibt er mit ausreichenden Details, um diese zu einem Bild werden zu lassen. Ein paar Wendungen sorgen zusätzlich für das Tempo dieses Thrillers.
Der Beginn war für mich eher etwas schleppend auf Grund der zuvor genannten Punkte, was aber auch wieder darauf zurückzuführen ist, dass man einfach nicht richtig fassen kann, worum und um wen es geht. Nachdem Personen leichter einzuordnen waren und die Handlungen derer besser verständlich wurden, war auch der Thriller wesentlich spannender. Ab einer für Oxen sehr persönlichen Wendung, wird dann auch die Spannungsschraube angezogen und ab der Mitte konnte ich dann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Somit ist die Spannungskurve gegeben und steigert sich permanent und lässt mich letzten Endes auch mit großen Erwartungen auf die Folgebände zurück.
Jensen lässt seinen Thriller durch einen Erzähler in der dritten Person erzählen. Dieser gibt uns einen sehr guten Überblick über die Personen des Thrillers und vor allem deren Handlungen. Trotzdem kann der Leser hier miträtseln und Theorien aufstellen, was genau passiert ist und natürlich auch warum. Durch wechselnde Perspektiven lernt man nicht nur Oxen kennen, sondern auch noch eine weitere Protagonistin, nämlich die PET Mitarbeiterin Franck.
Mit seinen Protagonisten Oxen und Franck hat Jensen nicht nur äußerst interessante Charaktere geschaffen, sondern lässt diese auch sehr glaubhaft und auf ihre ganze eigene Art agieren. Hatte ich zu Beginn noch große Zweifel an Oxen und dessen Fähigkeiten, wurde ich dann durchaus eines besseren belehrt. Er ist auf jeden Fall ein sehr sympathischer "Held", der authentisch wirkt und mich verblüffen konnte. Aber auch Franck ist besonders, denn scheint sie noch zu Beginn unterkühlt und unnahbar, wird doch auch sie im Laufe des Buches immer greifbarer.
Die Nebencharaktere wirken hier glaubhaft auf die Handlung ein, bleiben dabei nicht nur vorstellbar, sondern glaubwürdig und der ein oder andere bringt einen immer wieder zum Nachdenken. Letzten Endes gibt es auch hier wieder Geheimnisse, die die spannung steigern.
Mein Fazit:
Auch wenn der Einstieg nicht ganz so einfach war, wurde es doch noch zu einem sehr spannenden Einstieg in eine neue Trilogie. Ab einer bestimmten Wendung wurde es immer rasanter und irgendwann konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Autor überzeugt mich mit starken und aussergewöhnlichen Charakteren, von denen gerade Niels Oxen mich immer wieder verblüffen konnte. Aber auch der Schreibstil war sehr angenehm und klar, was ich gerade bei Thrillern sehr mag. Band 1 legt hohe Maßstäbe, so dass ich Band 2 und 3 mit hohen Erwartungen entgegen blicke. Sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 04.10.2017

Solide Fantasygeschichte

Coldworth City
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Drei Jahre ist es nun her, dass es Raven und ihrem Bruder gelungen ist, vor der AID, eine Organisation, die über Mutanten und deren Fähigkeiten forscht und das ohne jede Rücksicht, zu fliehen. Seitdem ...

Drei Jahre ist es nun her, dass es Raven und ihrem Bruder gelungen ist, vor der AID, eine Organisation, die über Mutanten und deren Fähigkeiten forscht und das ohne jede Rücksicht, zu fliehen. Seitdem leben sie unter falschem Namen in einer anonymen Gegend von Coldworth City und Raven bringt sie beide durch einen Job in einer Bar durch. Bisher ahnt niemand von ihren Fähigkeiten, doch dann taucht Wade in der Bar auf und bietet ihr an, sie im Umgang mit ihren Fähigkeiten zu unterrichten. Zunächst gibt sie sich eher desinteressiert, doch dann passiert etwas, was sie und ihren Bruder dazu veranlasst, schnellstmöglich zu fliehen, denn die AID würde alles dafür tun, Raven wieder in seine Fänge zu bekommen.
Meine Meinung:
Mona Kasten ist mir durch ihre Begin-Reihe durchaus ein Begriff, denn diese habe ich mit Begeisterung gelesen. Deshalb war ich auch sehr neugierig auf diesen Fantasyroman und ich muss sagen, dass er sich wirklich toll lesen lässt. Mona Kasten hat einen sehr leichten, modernen und flüssigen Schreibstil, der dem Leser keinerlei Verstädnisprobleme bereitet und somit auch gleich für einen schnellen Lesefluss sorgt. Mancher Dialog liess mich schmunzeln, gerade dann, wenn einer der Mutanten (Hector) zu Wort kommt.
Die Geschichte lässt sich spannend lesen und ist gleich vom ersten Moment an mitreißend. Dabei mutet es inhaltlich doch schon ein wenig wie die bekannten X-Men an und brachte nicht unbedingt große Überraschungen oder Neuigkeiten. Trotzdem ist die Geschichte sehr unterhaltsam und sorgt für ein paar angenehme Lesestunden. Der Plot folgt einem klassischem Schema, mit gleich zu Beginn hohem Tempo, dann Einführung, worauf die Momente mit Spannung und Wendungen folgen, bis hin zum Showdown. Die kurzen Kapitel sorgen ebenfalls dafür, schnell weiterzulesen und bringen den Leser schnell bis ans Ende des Buches. Dabei ist die Geschichte in sich zwar abgeschlossen, behält sich aber durchaus den Weg für Fortsetzungen offen.
Ein personeller Erzähler in der dritten Person schildert die Ereignisse, die der Leser dadurch sehr gut verfolgen kann. Man hat hier durchaus ein gutes Bild im Kopf, da es ausreichend Details gibt, die das Geschehen beschreiben. Durch wechselnde Perspektiven zwischen Raven, Wade und Knox lernt man diese Charaktere und deren Beweggründe kennen und kann sich hier auch durchaus hineinversetzen.
Raven, die Protagonistin, ist eine recht typische Heldin, die an sich und ihrer Mutation, die als eine der seltensten und gefährlichsten gilt, zweifelt. Sie ist sympathisch, loyal und auf Grund von vergangenen Ereignissen vorbelastet. Ihre Entwicklung ist gut dargestellt und logisch aufgebaut, bietet aber im Großen und Ganzen nicht viel Neues. Wade mochte ich ebenso, wobei auch er der eher typischen Charakteristika eines Fantasyhelden entspricht: er hat Ecken und Kanten, ist verschlossen, aber doch loyal. Knox ist der kleine Bruder Ravens und auch er spielt hier eine recht vorhersehbare Rolle. Neben diesen dreien sorgen noch weitere Personen für das passende Ambiente und blieben in ihren Rollen vorstellbar und passend, aber auch ohne Überraschungen.
Mein Fazit:
Coldworth City ist eine durchweg gut und logisch aufgebaute Fantasygeschichte, die sich spannend und flüssig lesen lässt, auch wenn man hier leider wenig Neues und Überraschendes präsentiert bekommt. Der Schreibstil ist leicht und fließend und die Charaktere zwar sympathisch, aber doch sehr stereotyp. Da das Ende insofern offen bleibt, dass man sich weitere Abenteuer der Personen vorstellen kann, würde ich mir wünschen, dass Mona Kasten noch einen Schritt mehr wagt und den Mut hat, den Leser einfach mal richtig zu überraschen. Denn schreiben kann sie auf jeden Fall und auch Coldworth City ist durchaus tolle Unterhaltung für zwischendurch.