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Veröffentlicht am 31.10.2017

Als Teenie hat man es nicht leicht

Und du kommst auch drin vor
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Kim ist fünfzehn Jahre alt und ist bereits seit der ersten Klasse mit der sehr exzentrischen Petrowna befreundet. Diese ist es gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen und den Ton anzugeben, sie ist klug, witzig ...

Kim ist fünfzehn Jahre alt und ist bereits seit der ersten Klasse mit der sehr exzentrischen Petrowna befreundet. Diese ist es gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen und den Ton anzugeben, sie ist klug, witzig und alles das, was Kim gar nicht ist. Denn Kim mag es, sich ein wenig im Schatten ihrer besten Freundin zu verstecken. Doch dann gehen sie gemeinsam mit ihrer Klasse zu einer Lesung und das, was sie da hört, kann sie kaum glauben, denn der Text, den die Autorin vorliest, scheint ihr Leben wiederzuspiegeln, zwar stimmen die Namen nicht überein, aber das ist dann wohl der schriftstellerischen Freiheit zu verdanken. Nun macht Kim etwas, was sie zuvor noch nie gemacht hat, denn sie kauft sich dieses Buch und dann kommt in diesem Buch etwas vor, dass sie regelrecht schockiert.
Meine Meinung:
Bei diesem Jugendbuch machte mich das hübsche, glänzende Cover neugierig und die Geschichte, die der Klappentext beschreibt, klang nach einer witzigen Story. Der Einstieg fiel recht leicht, denn Alina Bronsky schreibt sehr flüssig und gut verständlich, aber auch sehr jugendlich. Dementsprechend ist dieses Buch absolut für seine Zielgruppe geeignet und bietet Jugendbuchliebhabern eine witzige und teilweise auch zum Nachdenken anregende Lektüre.
Das Buch lässt sich schnell lesen, was natürlich auch an dem geringen Umfang liegt, aber auch an der Geschichte an für sich, die durchaus amüsant ist. Alina Bronsky spiegelt hier, meiner Meinung nach perfekt, einen bockigen Teenager wieder, die gewohnt ist, materielle Dinge zu bekommen und der es an für sich an nichts fehlt. Das ganze paart die Autorin mit einer guten Portion Alltagssituationskomik und flotten Dialogen und ich musste durchaus hier und da schmunzeln. Das sich eine fünfzehnjährige allerdings so in den Inhalt eines Buches verbeißt, so dass sie glaubt, dass dieses Buch wirklich von ihr handelt, war für mich nicht hundertprozentig glaubhaft. Allerdings sorgt natürlich genau das für komische Situationen und Gedankengegänge.
Was für mich hier relativ gut glaubwürdig ist, ist die gesamte Beschreibung der Situation, in der sich Kim befindet. Die Eltern trennen sich, der Vater hat eine Neue und da gibt es dann auch noch ein Geheimnis, die Mutter hat eine Art Midlifecrisis und so steht Kim in einer völlig neuen Situation für sie da.
Erzählt wird Kims Geschichte durch einen Ich-Erzähler aus der Perspektive der Protagonistin. So hat man doch einen guten Einblick in den Charakter des Teenies und ja, ob sie dadurch sehr sympathisch wirkt... Nicht unbedingt, aber irgendwie sieht man doch hier eindeutig den Teenager.
Kim ist so ein richtig typischer Teenager, sie denkt selten mal über etwas nach, scheint oberflächlich und versteckt sich gerne hinter ihrer klugen Freundin. Dabei ist sie von zu Hause aus eher verwöhnt und es gewohnt, alles zu bekommen. Aber da gibt es auch etwas, an dem Kim eher zu knabbern hat, auch wenn es auf den ersten Blick gar nicht so scheint: die Trennung der Eltern. Man erfährt hier eher subtil von dem Gefühlsleben des Mädchens, denn an ihren Gedanken lässt sie den Leser nur ansatzweise teilhaben, zumindest was ihre Gefühle betrifft. Hier hätte ich einfach gerne ein wenig mehr noch hinter die Fassade geschaut, denn so blieb sie mir nur wenig sympathisch, da sie doch sehr gerne nur sich sieht und meint, dass es bei allen und allem um sie geht.
Petrowna war ein sehr spannender Charakter und ich war entsetzt, wie wenig Kim wirklich von ihrer Freundin wusste. Petrowna ist klug, sie ist vorlaut und gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen. Man spürt, dass sie meist selbstsicher scheint, aber auch hinter ihr steckt noch viel mehr, als man auf dem ersten Blick sieht und mit dem selbst Kim überrascht wird.
Neben den beiden Mädchen gibt es nur wenige Nebencharaktere, z. B. Jasper, der ein wenig wie der nette Schwiegersohnanwärter von nebenan scheint. Die Schriftstellerin Leah war mir sehr suspekt, eine komische Gestalt, die mir nur wenig näher gebracht werden konnte, aber hier irgendwie gut hineinpasste.
Mein Fazit:
Ein Jugendbuch voller Situationskomik und mit jugendlichem Sprachstil, bei dem sich Teenager durchaus finden können. Es ist leicht geschrieben und lässt sich flott lesen, allerdings hätte ich mir hier ruhig ein wenig mehr Tiefgang gewünscht, der eher offensichtlich ist, so musste man doch einiges zwischen den Zeilen lesen und das ließ mich auf Abstand zu den Charakteren. Was Alina Bronsky auf jeden Fall gelingt, ist die Darstellung eines "typischen" Teenagers aus gut situierter Familie und deren Alltagsprobleme. Ein Buch für den jungen Leser und die, die gerne mal in Jugendbüchern abtauchen.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Still burning

Fireman
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Als die junge Schulkrankenschwester Harper Zeugin davon wird, dass ein Mensch wie aus dem Nichts zu brennen beginnt, ahnt sie noch nicht, welche Folgen dies nach sich zieht. Denn dieses plötzliche in Flammen ...

Als die junge Schulkrankenschwester Harper Zeugin davon wird, dass ein Mensch wie aus dem Nichts zu brennen beginnt, ahnt sie noch nicht, welche Folgen dies nach sich zieht. Denn dieses plötzliche in Flammen aufgehen ist eine neue Seuche, Dragonscale genannt, bei der zunächst Male auf der Haut auftauchen und bei der eine plötzliche Selbstentzündung entstehen kann. Niemand weiß, wie sich die Menschen anstecken und es werden immer mehr, die die Male auf der Haut aufweisen und immer mehr brennt nieder. Auch Harper entdeckt plötzlich die Male auf ihrer Haut, fast gleichzeitig mit der Feststellung, dass sie schwanger ist. Ihr Mann Jakob bringt ihr keinerlei Verständnis entgegen. Nach einem Streit wird sie von dem geheimnisvillen Fireman gerettet und dieser bringt sie in ein Camp mit weiteren infizierten Menschen. Allerdings scheinen diese gelernt zu haben, mit Dragonscale umzugehen und damit zu leben.
Meine Meinung:
Ich bin ein großer Fan von Endzeitromanen und der neue Roman von Stephen Kings Sohn Joe Hill klang einfach nur sehr spannend. Da ich auch bisher noch nichts von ihm gelesen habe, aber ein großer Fan seines Vaters bin, war ich äußerst neugierig auf Joe Hills Werk. Ich muss auch gleich sagen, dass er ganz viel von seinem Vater hat, was das Erzählen angeht. Joe Hill schreibt mit einer Leichtigkeit, die den Leser sehr schnell in die Geschichte zieht, dabei absolut flüssig und verständlich, allerdings auch sehr weit ausschweifend und detailverliebt. Dabei verliert er sich zwar nicht in unendlich langen Beschreibungen von Umgebungen, aber er zieht viele Handlungen sehr in die Länge und wenn ich lang sage, dann war es zeitweise richtig lang. Trotzdem war ich durchaus gefesselt von der Atmosphäre, die er hier entstehen lässt und gelangweilt habe ich mich eigentlich auch nicht, es war einfach nur laaaaang.
Der Einstieg in das Buch hat mir sehr gut gefallen, denn Hill gibt dem Leser hier einen guten Allgemeineindruck auf die teilweise doch sehr erschreckenden Ereignisse. Doch dann machen die Ereignisse eine Wendung und die Protagonistin befindet sich in einem Camp, das sich fernab von der Welt und dem Geschehen befindet. Man erfährt kaum noch, was in der Welt und gerade bezüglich der Pandemie geschieht, sondern erhält stattdessen ganz viele Ereignisse im Camp, das wie eine Sekte anmutet, geliefert. Diesen kompletten Bereich schildert er mit einer Intensität, dass man fast schon zu viel miterlebt. Manch ein Dialog wurde einfach zu lang und zu detailreich, so dass hier wieder Längen auftauchten, genau so wie die kompletten Geschehnisse. Wenn man bedenkt, dass dieses Buch ungefähr den Zeitraum einer Schwangerschaft wiedergibt, kann man sich die Ausschweifungen gut vorstellen.
Dafür ist die Entwicklung innerhalb des Camps absolut interessant und sehr glaubhaft geschildert. Es zeigt, wieder einmal, das Menschen, egal in welcher Situation sie sich befinden, doch immer wieder gleich sind. Das Machtgefüge innerhalb des Camps wird immer strenger, manch eine Situation spitzt sich ordentlich zu und der Drill dahinter ist wiederum erschreckend. Das Ganze ist absolut vorstellbar und ich hatte hier zu keiner Zeit Zweifel am Geschehen. Schade ist, dass der Fireman, der dem Buch doch seinen Titel verleiht, hier doch eher im Hintergrund agiert und seine Rolle eher hintenan bleibt.
Die Seuche, die Dragonscale Seuche, ist wiederum sehr gut beschrieben und so nach und nach bekam das Ganze einen sehr denkwürdigen Hintergrund. Ob es sowas wirklich geben könnte, sei mal dahin gestellt, aber die Fantasie, die der Autor hier hat, ist sehr spannend und die Verbindungen, die er zieht, nehmen Ausmaße an, die ich nicht ganz geahnt habe.
Die Ereignisse können wir durch einen Erzähler in der dritten Person mitverfolgen, dieser erzählt aus der Sicht der Krankenschwester Harper und gibt alles sehr intensiv wieder.
Harper wurde mir dadurch sehr nahe gebracht und ich mochte sie durch und durch, sie ist ein grundehrlicher, hilfsbereiter Mensch, der selbstlos handelt und die es immer wieder schaffte, mich an die Geschichte zu fesseln. Ich wollte einfach wissen, wie es mit ihr weitergeht und wie sie mit der immer schwieriger werdenden Situation zu Recht kommt und das war alles sehr gut durchdacht. Neben Harper agieren hier noch einige andere Personen, die dank der vielen Ausschweifungen beim Erzählen sehr lebendig wurden. Jeder spielt hier eine wichtige Rolle und jeder wirkt hier mit auf das Geschehen ein, so dass man die Entwicklungen absolut nachvollziehen kann. Wie erwähnt, hätte ich mir eigentlich gedacht, dass hier der Fireman eine wichtige Rolle spielt, doch er bleibt hier absolut hinter Harper.
Mein Fazit:
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen, allerdings hätte ich gerne viel mehr über die Pandemie gelesen und was sich dadurch auf der Welt verändert, stattdessen liegt hier der Fokus eher auf eine kleine Randgruppe, bei der man den Eindruck einer Sekte und deren Entwicklung bekommt. Ich denke, dass an manch einer Stelle ruhig etwas weniger intensiv hätte geschildert werden können, trotzdem fand ich das Buch so gut erzählt, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe, das trotz des Umfangs. Eins ist gewiss: Joe Hill steht seinem Vater in nichts nach und kann es genau so gut. Der Apfel fällt halt doch nicht allzu weit vom Stamm entfernt, denn ich musste hier (auch wenn ich es nicht wollte) immer wieder mit dem Vater vergleichen.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Spurlos verschwunden?

Die Verlassene
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Als die Wirtschaftsprüferin Hannah von einer Fortbildung nach Hause kommt, kann sie es im ersten Moment gar nicht verstehen, denn in der Wohnung, die sie sich mit ihrem Lebensgefährten Matt teilt, fehlt ...

Als die Wirtschaftsprüferin Hannah von einer Fortbildung nach Hause kommt, kann sie es im ersten Moment gar nicht verstehen, denn in der Wohnung, die sie sich mit ihrem Lebensgefährten Matt teilt, fehlt auf einmal jede Spur von ihm. Wirklich jede Kleinigkeit scheint verschwunden, seien es seine CD's oder seine Bettwäsche, die Fotos in der Vitrine und auf dem Handy und sogar die Handynummer wurde geändert. Alles ist so, als hätte es ihn nie gegeben. Hannah fällt in ein tiefes Loch und beginnt wie besessen, nach Matt zu suchen, egal was es kostet, sie will wissen, was geschehen ist.
Meine Meinung:
Ich muss sagen, dass mir der Einstieg in diesen Psychothriller recht gut gelungen ist, denn gerade am Anfang ist die Handlung noch äußerst spannend und interessant zu verfolgen. Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, er ist leicht verständlich und flüssig und lässt den Leser an den Handlungen teilhaben. Allerdings habe ich hier so ein bisschen den Aspekt des Psychothrillers auf weiten Teilen vermisst und konnte dies erst recht weit am Ende nachvollziehen. Nach ca. 80 Seiten wurde die Handlung dann auch eher etwas nervig, was hier wohl aber auch deutlich an dem Verhalten der Protagonistin Hannah liegt, die sich in ihren Gedanken immer wieder im Kreis dreht. Dadurch wird zwar auf der einen Seite alles durchaus glaubhaft, wie z. B. der Zwang den die Protagonistin verspürt Matt zu finden, aber auch ihre Bessesenheit von ihm, auf der anderen Seite sind diese ständigen Wiederholungen etwas mühsam und langatmig.
Ich bin auch ein wenig hin und hergerissen, auf der einen Seite fand ich es durchaus spannend zu verfolgen, wie eine rational denkende Frau plötzlich in völlig konfuse Handlungen verfällt und dabei wirklich wie eine Bessesene erscheint, zum anderen konnte ich dieses Verhalten einfach nicht nachvollziehen. Mir gelang es hier nicht, eine Beziehung zu Hannah aufzubauen, denn ihr gesamtes Verhalten ist einfach unverständlich für mich. Recht weit am Ende nimmt die Story dann plötzlich einige Wendungen mit denen die Autorin mich durchaus verblüffen konnte und die die gesamte Geschichte dann auch wieder "retten" konnten.
Durch die Erzählperspektive in der Ich-Form durch Hannah, kann man langsam, aber sicher nachverfolgen, wie sie langsam immer mehr ihren Zwangshandlungen verfällt. Sie kümmert sich um ihre eigene Bedürfnisse gar nicht mehr und alles scheint nur noch Matt zu sein, sei es im Büro oder auf der Straße.
Hannah ist eine äußerst schwierige Protagonistin, wobei sie mir am Anfang noch relativ sympathisch war, ein bisschen zu sehr Karrierefrau, aber irgendwo vertretbar. Die Entwicklung, die sie hier nimmt, habe ich ja bereits beschrieben, allerdings machte sie mir das immer unsympathisch und anstelle, dass ich mit ihr Mitleid hatte, hätte ich sie lieber geschüttelt und angeschrien. Doch auch dabei braucht der Leser Geduld, denn insgesamt gibt es eine gelungene Auflösung. Die Nebencharaktere lernt man zum großen Teil nur oberflächlich kennen, bis auf die beste Freundin Katie. Doch auch Katie wurde mir alles andere als sympathisch und kam mir wie ein extrem kaltherziger Mensch vor. Wie man mit ihr befreundet sein wollte, war mir ein Rätsel.
Alles in allem ist bei diesem Thriller Geduld von Vorteil, denn das Ende hat einen absoluten oh, so ist das-Effekt. Allerdings kann ich hier einfach nicht zu viel zu schreiben, da ich dann noch viel zu viel zum Inhalt verrate.
Mein Fazit:
Dieses Debüt lässt mich rundum zwiegespalten zurück, denn irgendwo war es doch spannend, da man einfach wissen wollte, was denn nun mit dem verschwundenen Matt geschehen ist. Allerdings wurden die Wiederholungen, die zwar zu der psychischen Verfassung der Protagonistin passen, recht mühsam. Dieser Part hätte einfach kürzer gehalten werden müssen, da es einfach nur langweilig war, Hannah bei immer wiederkehrenden Handlungen zuschauen zu müssen. Dafür konnte das Ende dann wieder absolut punkten und verblüffen. Für ein Debüt war es gut, gerade der Schreibstil hat mir gut gefallen, allerdings hätten ein paar spannende Wendungen dem Geschehen mehr Würze verliehen. Ich rate hier einfach mal ins Buch zu schnuppern, denn ich denke, dass es einige Leser gibt, denen dieses Buch gefallen wird. Wieder einmal Schade, dass ich keine halben Punkte vergeben kann, denn es gibt hier von mir 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Mir fehlte etwas die Spannung

Abigale Hall
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Die Schwestern Eliza und Rebecca Haverford haben eine schwere Zeit hinter sich, denn ihre Eltern verstarben in der Zeit des zweiten Weltkrieges. Nun ist der Krieg vorbei und die Beiden sind bei ihrer Tante ...

Die Schwestern Eliza und Rebecca Haverford haben eine schwere Zeit hinter sich, denn ihre Eltern verstarben in der Zeit des zweiten Weltkrieges. Nun ist der Krieg vorbei und die Beiden sind bei ihrer Tante Bess in London untergekommen. Doch Bess ist alles andere als erfreut darüber, sich um die Mädchen zu kümmern und so werden sie von ihr eines Nachts einfach aus ihrer Heimat fortgeschickt. Sie sollen von nun an als Hausmädchen in einem riesigen Herrenhaus in Wales dienen. Doch in dem alten Herrenhaus gehen merkwürdige Dinge vor, Hausmädchen, die vor den Beiden dort angestellt waren, sind spurlos verschwunden oder verstarben an seltsamen Krankheiten, des Nachts hört man unheimliche Geräusche und Eliza kann sich dem Einfluss des alten Hauses nicht entziehen.
Meine Meinung:
Ich war vom ersten Moment an, als ich das Buch entdeckte, sehr neugierig auf diese Geschichte, denn schon das etwas düstere Cover mit den beiden Frauen und der Klappentext versprachen eine gruselige Geschichte. Auch der Einstieg ist hier absolut gelungen, denn der Prolog wirkte gleich sehr unheimlich mit der passenden Atmosphäre. Dann beginnt Lauren A. Forry aber zunächst mit der Geschichte der Schwestern und der Leser bekommt erst einmal einen Eindruck vom damalig aktuellem Zeitgeschehen, aber auch von den Charakteren. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und dabei sehr detailreich. An manch einer Stelle war es mir zu ausschweifend, an anderen passte es aber wiederum perfekt, denn dadurch erschafft die Autorin die passende Atmosphäre für die Story. Sprachlich bleibt die Geschichte gut verständlich und klar und passend zur Zeit.
Es dauert hier etwas länger, bis dann auch der Plot spannender wird und die Geschichte etwas Fahrt bekommt und leider schwankte dies auch immer wieder. Die Geschichte wird in zweierlei Perspektiven erzählt, zum einen befindet der Leser sich in London bei Elizas Freund Peter, zum anderen ist man mit den Schwestern in Wales. Während mir der Erzählstrang rund um das Herrenhaus in Wales sehr gut gefallen hat und durchaus auch spannend wirkte, war mir der Part in London doch einfach zu ausführlich und nahm mir immer wieder die Spannung.
Das Setting mit dem alten Herrenhaus in Wales ist sehr gut gewählt. Ich konnte mir das Anwesen mit seinen Räumlichkeiten gut vorstellen und fühlte mich hier zeitweise noch viel weiter in der Zeit zurückversetzt, als es eigentlich sein sollte. Was wohl allerdings auch mit an den Beschreibungen liegt, denn auf dem Anwesen gibt es z.B. keinen Strom, es ist ziemlich heruntergekommen und auf den ersten Blick würde man es wohl für verlassen halten. Das ist durchaus die passende Atmosphäre, die den Leser schauern lassen, doch auch hier gibt es teilweise Stellen, die zu ausführlich wurden. So fiel dann die entstehende Gänsehaut immer wieder schnell in sich zusammen.Schade, denn im Grunde kann die Autorin durchaus das passende Prickeln beim Lesen entwerfen.
Mit dem Geschehen in London holt die Autorin den Leser auch immer wieder zurück in die tatsächliche Zeit, was mich immer wieder aus dem Rhythmus brachte. Zwar ist die Handlung hier durchaus glaubwürdig und vorstellbar, doch so richtig klar wurde mir nicht, warum hier der Fokus immer wieder auf Peter gelegt wurde. Da hätte die Geschichte deutlich abgekürzt und somit die Spannung erhöht werden können.
Die Charaktere bleiben hier recht überschaubar, Eliza ist hier die Protagonistin auf dem Anwesen in Wales. Sie ist zwar recht lebendig erzählt, blieb mir allerdings zeitweise ein Rätsel. Man merkt hier aber deutlich, wie sehr ihre Schwester ihr am Herzen liegt. Neben den Schwestern gibt es hier noch ein paar Charaktere, die für passende Atmosphäre sorgten und bei dem ich die schlimmsten Vorstellungen hatte, was in ihen vorging. Peter, zu weiten Teilen in London, ist am Anfang wenig greifbar und doch entwickelt er sich im Laufe der Geschichte.
Mit dem Ende konnte mich die Autorin dann auch noch so richtig überraschen und holte damit auf jeden Fall nochmal eine Menge heraus. Viel mehr möchte ich da aber gar nicht verraten.
Mein Fazit:
Eine Geschichte, bei der ich noch hin- und hergerissen bin, zum einen gab es viele Passagen, die ich spannend, teils unheimlich fand. Setting, Schreibstil, Charaktere und auch die Grundstory fand ich gelungen. Wären da nicht immer diese Passagen, die dem Buch unnötige Länge verpassten und somit auch immer wieder meinen Lesefluss bremsten, wäre es eine gelungene Geschichte. Ein Buch, dem ein paar Seiten weniger gar nicht schlecht gestanden hätten.

Veröffentlicht am 10.07.2024

Von allem etwas

Forever Never
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Brick Callan, Barkeeper und Sheriff auf der kleinen Insel Mackinac kann es nicht fassen, ausgerechnet die Frau, die ihn regelrecht um den Verstand gebracht hat und plötzlich nach Chicago verschwand, kehrt ...

Brick Callan, Barkeeper und Sheriff auf der kleinen Insel Mackinac kann es nicht fassen, ausgerechnet die Frau, die ihn regelrecht um den Verstand gebracht hat und plötzlich nach Chicago verschwand, kehrt nach Hause zurück. Mit allen Mitteln möchte er verhindern, Remi zu oft zu begegnen, weil er weiß, dass sie ihn wieder völlig verrückt machen wird. Doch Remi scheint Geheimnisse mit nach Hause gebracht zu haben und Brick kann gar nicht anders, als sich um Remi zu kümmern. Diese bringt allerdings genau das Chaos in sein Leben, dass er erwartet hat.
Das Cover der Printausgabe finde ich richtig hübsch und es macht neugierig. Der Einstieg gelingt hier auch absolut mühelos, denn die Autorin beschreibt Charaktere und Setting so wie die gesamte Handlung sehr intensiv und mit flüssigem Schreibstil.
Die Story allerdings war für mich ein wenig ein auf und ab. An manchen Stellen wurde es mir zu zäh und viele Gedanken der Charaktere drehten sich zu oft im Kreis. Zwar wird hier noch neben der Lovestory noch ein wenig Crime mit eingebracht, aber bis das spannender wird, dauert es recht lang. So drehten sich weite Teile im Kreis und ich hatte den Eindruck, die Story wird absichtlich in die Länge gezogen.
Aus wechselnden Perspektiven zwischen den Protagonisten Remi und Brick erleben wir die Geschichte durch einen personellen Erzähler, dadurch blieb ich den Charakteren gegenüber auch etwas auf Distanz. Hin und wieder gibt es auch Rückblicke auf die Zeit, als Remi noch zu Hause lebte und was in Chicago geschah. Für mich waren diese Rückblicke gar nicht unbedingt notwendig, weil man recht viel darüber in der Handlung in der Gegenwart nachgedacht wurde.
Spice in Romance ist Geschmackssache und im Grunde brauche ich diesen nicht. Für mich war es hier auch ein bisschen drüber, aber ich kann mir vorstellen, dass viele das so mögen können. Brick war halt hier wieder der mit dem Größten und dem besten Standvermögen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Remi mochte ich ganz gerne, sie nimmt kein Blatt vor den Mund, ist lebhaft, ehrlich und loyal. Ihre direkte Art ist erfrischend und bringt Schwung in die Handlung.
Brick ist mehr der schweigsame, grumpy Held, gebaut wie ein Bär und doch ebenso loyal und hilfsbereit, wie man es von einem Sheriff erwarten würde. Was mich an ihm nervte, war, dass er Remi immer wieder wegstieß und doch wieder anzog, was einfach auch für Längen sorgte.
Die Nebencharaktere bleiben recht blass, wobei man zumindest auf Remis Familie einen klaren Blick erhält und später auch ein wenig auf Bricks Vater.
Mein Fazit: Für meinen persönlichen Geschmack ging es hier etwas zu sehr auf und ab. Auch wenn die Geschichte leicht zu lesen ist und zwischendurch durchaus spannend wird und Spaß macht. Für Romance Lover, die gerne viel Spice mögen.