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Veröffentlicht am 13.02.2024

Alt und Jung unterschiedlich überzeugt

Climate Action
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Das Buch "Climate Change" hat einen Gesamtumfang von 288 Seiten, wobei die erste Hälfte als Tagebuch verfasst ist. Der "Du entscheidest, wie es weitergeht"-Teil fällt daher kürzer aus, als ich ...

Das Buch "Climate Change" hat einen Gesamtumfang von 288 Seiten, wobei die erste Hälfte als Tagebuch verfasst ist. Der "Du entscheidest, wie es weitergeht"-Teil fällt daher kürzer aus, als ich ursprünglich angenommen habe.

Worum geht es?
Bei dem Buch entscheidet der Leser / die Leserin selbst - so wird es propagiert - allerdings erst in der zweiten Hälfte des Buches. Die erste Hälfte entfällt auf ein Tagebuch, das der Leser / die Leserin von einer sympathischen Jugendlichen, die irgendwie gestresst gewirkt hat, in der U-Bahn in die Hand gedrückt bekommen hat. Es geht um Tagebucheinträge einer, in jedem Sinne des Wortes jungen, Umweltbewegung.

Meinen Meinung
Bücher, in denen man die Handlung entscheiden oder Abenteuer bestehen konnte, gab es in meiner Jugend ganz viele. Nach wenigen Seiten der Einleitung ging es damals schon los mit dem Treffen von Entscheidungen - so nicht in diesem Buch. Nach 50 Seiten war ich dermaßen in der Handlung des Tagebuchs gefangen, dass ich nach 142 Seiten schon ganz vergessen hatte, dass es noch einen Entscheidungsteil gibt.
Bei mir fiel dieser extrem kurz aus, und endete bereits nach 2 getroffenen Entscheidungen und weniger als 10 Seiten.
Beim längstmöglichen Weg hat man noch etliche Seiten und viele Entscheidungen vor sich, leider auch eine Wegentscheidung, wo man nur bei einer Option weiter kommt und ansonsten im Kreis geschickt wird. Das fand ich früher immer ganz witzig, aber bei dem überschaubaren Umfang des Entscheidungsteils fand ich dieses Element nicht gut eingesetzt.

Warum also doch 4 Sterne bei der Bewertung?
Das Thema "Klimaschutz" wird auf eine jugendgerechte Art und Weise aufgegriffen, die auch dem aktuellen Zeitgeist entspricht. Leider werden nur die Themen Transport und Fast Fashion beleuchtet und jener Teil, bei dem man SOFORT große Veränderungen sehen würde, komplett ausgeklammert. Ernährung spielt also in dem Buch gar keine Rolle, was ich schade finde, aber auch durchaus verständlich, weil das zu viel Kontroverse und direkte Betroffenheit verursacht hätte.

Im Jahr 2024 hätte der Entscheidungsteil gerne auch interaktiv über das Internet sein dürfen, z.B. mittels QR-Code und direkter Weiterleitung, so dass noch mehr und noch vielschichtigere Handlungsstränge möglich gewesen werden. Daher gibt es von mir 3 von 5 Sternen.

Mein Sohn, 11,5 Jahre alt und sehr vom Thema Umweltschutz angetan, hat es genossen, das Buch zu lesen und Entscheidungen zu treffen - das kannte er in dieser Form so gut wie noch gar nicht. Bücher mit diesem Aufbau haben ihn früher thematisch nicht angesprochen. Er gibt dem Buch 5/5 Sterne, auch, wenn es ihm nichts ausgemacht hätte, wenn das Buch länger gewesen wäre. Und er hebt es auf für das nächste Referat im Fach "Deutsch".

Fazit: Während ich mit dem vergebenen Potential des Buches hadere, ist die Zielgruppe (mein Sohn) total begeistert. Und damit 4 / 5 Sternen als Durchschnitt.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Magischer Auftaktband

Lila Leuchtfeuer
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Das Buch "Lila Leuchtfeuer - Geh nicht nach Nimmeruh!" von Tijan Sila mit und Lena Schneider erscheint am 7.2.2024 im BELTZ & Gelberg Verlag und ist ab einem Alter von 9 Jahren empfohlen.

Lila ...

Das Buch "Lila Leuchtfeuer - Geh nicht nach Nimmeruh!" von Tijan Sila mit und Lena Schneider erscheint am 7.2.2024 im BELTZ & Gelberg Verlag und ist ab einem Alter von 9 Jahren empfohlen.

Lila ist magische Mechanikerin in Ausbildung in der Werkstatt ihres Vaters. Sie lernt gerade, wie man Gegenstände repariert. Die Handlung spielt sich in einer alternativen Welt ab, in die zu Beginn des Buches eingeführt wird. Als der Vater auf Dienstreise ist, verlangt eine der mächtigsten Hexen des Reiches von Lila, ihr Fortbewegungsmittel zu reparieren. Natürlich bleibt der wertvolle Gegenstand nur unter Bewachung des Hexenknechts zurück. Das Problem ist schnell gefunden, aber schwer zu lösen, weshalb es zu einer abenteuerlichen Reise durch weite Teile des magischen Reiches kommt. Mit dabei ist auch der magische (und lebendige) Hammer.

Meine Meinung:
Der Zeichenstil des Covers hat mich gar nicht angesprochen - weshalb ich in der Buchhandlung sicher nicht nach dem Buch gegriffen hätte. Die schwarz/weißen Illustrationen im Buch sind zwar im gleichen Stil, ergänzen aber die Handlung und machen vieles dadurch leichter vorstellbar, weshalb ich mich von denen sehr wohl angesprochen gefühlt habe.
Die Welt ist vielschichtig und vor allem die Namen haben es mir teilweise schwer gemacht, der Handlung zu folgen. Da Kinder aber weniger voreingenommen sind als Erwachsene glaube ich, dass das bei der Zielgruppe gut ankommen wird.
Die Handlung nimmt schnell Fahrt auf und die Handlungsdichte bleibt bis zur letzten Seite bestehen. Es wird im Laufe des Buches klar, dass es sich um den Auftaktband einer Buchreihe handelt wird, und es noch mehr magische Abenteuer für Lila und ihre Freunde geben wird.

Jedoch trifft man nicht nur auf bereits bekannte Wesen, auch ansonsten unbelebte Natur scheint, zumindest teilweise, in dieser Welt ein Eigenleben zu führen, was ich sehr ansprechend gefunden habe.

Der lebendige Hammer erinnert mich zu sehr an "Meister Mannys Werkzeugkiste", weshalb ich die Idee nicht innovativ finde und auch ansonsten habe ich zu dieser Begleitung keinen Zugang gefunden.
Lila ist eine tolle Heldin, die mutig und selbstbewusst auftritt - und in so manche Schwierigkeit gerät. Damit ist sie auf jeden Fall ein super Rollenvorbild für Mädchen - gerade für jene, die sich für naturwissenschaftliche Berufe interessieren könnten.

Besonders gut gefallen haben mir die magischen Mischungen des Bösewichts dieses Buches und es hat mir gefallen, dass die Handlungsmotive aufgeklärt werden und die Geschichte in sich abgeschlossen ist.

Fazit: ein gelungener Auftaktroman mit einer tollen Heldin, wo man sofort darauf Lust bekommt, weitere Abenteuer mit ihr zu bestehen.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Monstermäßig

Im Zweifel für das Monster
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Das Buch "Im Zweifel für das Monster" von Royce Buckingham ist der Auftaktroman einer Serie. Ich habe mich für das Hörbuch entschieden, das von Matthias Lühn gelesen wird. Es handelt sich dabei um eine ...

Das Buch "Im Zweifel für das Monster" von Royce Buckingham ist der Auftaktroman einer Serie. Ich habe mich für das Hörbuch entschieden, das von Matthias Lühn gelesen wird. Es handelt sich dabei um eine ungekürzte Ausgabe, die knapp 11 Stunden Spielzeit hat.

Worum geht es?
Daniel Becker sagt über sich selbst: "Ich bin kein normaler Mensch. Ich bin Anwalt". Nachdem ein Familienmitglied von mir in dieser Branche arbeitet, musste ich da schon zum ersten Mal schmunzeln. Daniel ist ein Anwalt am Weg zu Partner einer renommierten Kanzlei in Seattle. Und Vater eines Teenagers - der von der Mutter getrennt auf einem kleinen Hausboot lebt und bei seiner Arbeit maßgeblich vom fleißigen und schlauen Praktikanten "Phil" unterstützt wird. Er arbeitet hart, liebt seine Tochter über alles - und wird eines nachts vom Monster aufgesucht, das er schon aus seiner Kindheit kennt - und plötzlich spricht es sogar zu ihm und verlangt seine Hilfe - als Anwalt vor einem übernatürlichen Gericht, bei dem es sich gegen eine angeblich ungerechtfertigte Mordanklage zur Wehr setzen will.

Meine Meinung:
Ich habe lange gebraucht, um mit dem Sprecher warm zu werden. Die Stimme und Sprechweise passen sehr gut zur Rolle, aber ich bin beim Zuhören ständig abgedriftet. Als ich die Geschwindigkeit auf 1,5fach gestellt habe, haben Sprechweise und Tempo für mich perfekt gepasst und ich konnte die Geschichte so richtig genießen.
Die Stimme des Sprechers passt sehr gut zum mittelalten und zunehmend verzweifelten Anwalt, sogar die übernächtigen Situationen Emotionen werden super transportiert.

Meine Identifikationsfigur in diesem Buch ist auf jeden Fall Phil und daher habe ich mich immer wieder darüber gefreut, wenn er etwas Relevantes zur Handlung beitragen konnte.

Das Monster von "Danny" habe ich von Anfang an in mein Herz geschlossen, denn die beiden Chaoten passen zueinander. Ich fand es auch toll, dass die Verhandlung des Monsters nur der Auftakt in die übersinnliche Welt war, die nach und nach über das reale Seattle aufgespannt wurde. Viele Ideen, wie sich mystische Kreaturen unbemerkt unter uns mischen können, haben mir sehr gut gefallen. Mein Highlight war auf jeden Fall die Fee, die ich mir so nicht vorgestellt habe, die aber hervorragend passt.

Einen Stern ziehe ich ab, da viele weniger relevante Charaktere sehr stereotyp gezeichnet sind und wenig Eigenheiten abseits des Klischees haben - seinen es die Chefin, die Konkurrenz oder auch die Exfrau. Vor allem mit dem Frauenbild in dem Roman tue ich mir weitgehend schwer, auch, wenn die Frauen überwiegend in Führungspositionen oder MINT-Berufen (oder beides) agieren. Auch Lucy ist mir für ihr Lebensalter und als Scheidungskind viel zu angepasst und zu wenig rebellisch und fügt sich, ich kann mich an keinen wirklich heftigen Gefühlsausbruch erinnern (im Gegensatz zu ihren Eltern).

Fazit: Ich habe mich von der Geschichte sehr gut unterhalten gefühlt und setze gleich mit Band 2 fort.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Dem eigenen Leben begegnen

Ein Moment fürs Leben
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Die chaotische Lucy trifft auf die Personifizierung ihres Lebens. Dabei hätte die quirlige junge Frau keinen nachlässig gekleideten Mann erwartet, der ihr nicht besonders sympathisch ist. Und außerdem ...

Die chaotische Lucy trifft auf die Personifizierung ihres Lebens. Dabei hätte die quirlige junge Frau keinen nachlässig gekleideten Mann erwartet, der ihr nicht besonders sympathisch ist. Und außerdem will sie sich gar nicht mit ihrem Leben beschäftigen und sucht, wie sonst auch immer, Ausreden.

Lucy wird im Laufe des Buches mit sich selbst konfrontiert. Das Leben der notorischen Lügnerin (bei der es eigentlich mit einer großen Lüge begonnen hat, und alles andere danach benötigt wurde, um diese Lüge aufrecht zu erhalten) erzählt für jede neue Lüge, die Lucy jemanden unterbreitet, eine Wahrheit. Was zu Stress, Angst und Verwirrung führt.

Ich möchte nicht näher auf die Handlung eingehen, da das ohne Spoiler kaum möglich wäre. Daher bleibe ich bei dem, was das Buch bei mir mit seinen Hauptthemen ausgelöst hat.

Ehrlichkeit ist mir ein großes Anliegen - auch dann noch, wenn sie schonungslos das Gegenüber trifft. Aber auf gar keinen Fall ungefragt - und meist frage ich sogar nochmal nach, ob jemand wirklich meine Meinung hören möchte.

Die Begegnung mit sich selbst. Das Thema beschäftigt mich jetzt schon einige Zeit - und ich glaube, dass ich in Puncto Eigenfürsorge schön langsam etwas besser werde, auch, wenn ich noch immer nicht am Ziel bin.
Auch, wenn ich in einem ganz anderen Lebensabschnitt bin als die Protagonistin, so hat es mir auch an innerem Antrieb gefehlt, vieles, was mir nicht (mehr) gut getan hat, endlich zu verändern oder loszulassen. Und irgendwann war ich auch an dem Punkt, an dem ich gar keine Ahnung mehr hatte, wer ICH eigentlich bin und was MEINE Ziele sind. Gerade bei Frauen in unserer Gesellschaft kommt ständig das Außen mit irgendwelchen Erwartungen oder Forderungen auf einem zu - und als arbeitende Mutter und junger Mensch, der gerade damit beschäftigt ist, sich das Leben aufzubauen, geht der Fokus auf das Wesentliche leicht verloren.

Fazit: ein unterhaltsamer Roman, der dazu animiert, das eigene Leben genauer unter die Lupe zu nehmen.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Schöne Urlaubslektüre

SMS für dich
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as Buch "SMS für dich" von Sofie Cramer habe ich bei einer Zugfahrt in einem Rutsch durchgelesen.
In die Protagonistin, dessen Verlobter ganz plötzlich nach einem Streit aus dem Leben geschieden ist, konnnte ...

as Buch "SMS für dich" von Sofie Cramer habe ich bei einer Zugfahrt in einem Rutsch durchgelesen.
In die Protagonistin, dessen Verlobter ganz plötzlich nach einem Streit aus dem Leben geschieden ist, konnnte ich mich ebenso gut hineinversetzen wie in den dauerunzufriedigenen Wirtschaftsjournalisten.
Die abwechselnden Kapitel haben mir sehr gut gefallen - mein Hightlight waren natürlich die SMS-Nachrichten, die man als Leserin ebenso mitlesen durfte.
Gerne hätte ich noch 100 Seiten weitergelesen und war ein bisschen traurig, als das Buch dann zu Ende war.

Fazit: gute und leichte Unterhaltung für den Urlaub.

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