Cover-Bild Weiße Wolken
(33)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 08.02.2024
  • ISBN: 9783462004977
Yandé Seck

Weiße Wolken

Roman

Zwei Schwestern: Die eine arbeitet sich an sämtlichem Unrecht unserer Gegenwart ab, die andere am bürgerlichen Familienideal; für die eine ist ihr Schwarzsein eine politische Kategorie, für die andere ihr Muttersein. Klug, erhellend und mit hintergründigem Witz erzählt Yandé Seck in ihrem Debütroman von den Ambivalenzen, die wir im Kleinen wie im Großen aushalten müssen.

Dieo lebt mit ihrem Mann Simon und drei Söhnen in einer schönen Altbauwohnung im Frankfurter Nordend. Sie leidet unter den unerfüllbaren Ansprüchen der Gesellschaft an sie als Mutter, vor allem aber ist es die ständige Kritik ihrer jüngeren Schwester Zazie an allem und jedem, die an ihren Nerven zerrt. Auch Simon, ein mittelalter weißer Mann und Angestellter in einem Finanz-Start-up, gerät immer wieder ins Visier seiner Schwägerin, die zunehmend an der rassistischen und sexistischen Gesellschaft verzweifelt.

Als der Vater der Schwestern, ein eigensinniger Nietzschefan, der vor mehr als vierzig Jahren aus dem Senegal nach Deutschland kam, unerwartet stirbt, gerät das mühsam kalibrierte Familiengefüge aus dem Gleichgewicht. Für die Beerdigung reisen die Schwestern in das Land ihres Vaters. Der Abschied wird für die beiden zu einem Neuanfang – in vielerlei Hinsicht.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2024

Wichtige und aktuelle Thematik

0

Ich habe mich wirklich auf das Lesen gefreut, da mich die aktuellen und hochbrisanten Gesellschaftsthemen, wie (Alltags-)Rassismus, Konflikte und Konfliktlösungen und Sexismus, die im Buch angesprochen ...

Ich habe mich wirklich auf das Lesen gefreut, da mich die aktuellen und hochbrisanten Gesellschaftsthemen, wie (Alltags-)Rassismus, Konflikte und Konfliktlösungen und Sexismus, die im Buch angesprochen werden, sehr interessieren. Zudem finde ich es wichtig, meinen Teil als weiße, privilegierte Person zur Lösung diese Probleme beizutragen und dazu gehört erst einmal Bildung und Verstehen. Das alles hat mir auch sehr gut gefallen und ich wollte den beiden Schwestern folgen und verstehen/nachvollziehen, wie sie handeln und denken.
Leider gelang das nicht immer im Laufe des Buches, welches mich immer wieder verlor, meistens wegen stilistischer anstatt inhaltlicher Punkte. Schreibstil ist natürlich Geschmackssache, deshalb ist das auch nur ein kleiner und persönlicher Kritikpunkt an einem ansonsten tollen Romandebüt: manchmal kam mir die Sprache (zwischen den Schwestern oder zwischen den jungen Leuten im Buch) etwas unnatürlich und befremdlich vor, aber dieses Problem habe ich oft bei Dialogen in Büchern, also vielleicht ist das einfach mein „Problem“. Zudem fiel es mir manchmal schwer, die Figuren und ihre Beweggründe nachzuvollziehen, was ein bisschen daran lag, dass die Figuren an manchen Stellen zu sehr und an anderen zu wenig detailliert gezeichnet und erklärt wurden. Auch hier wieder: Geschmacks- und Stilfrage, daher kein wirklicher Kritikpunkt, nur ein persönlicher Eindruck.
Trotzdem fand ich das Buch lesenswert und vor allem wichtig. Wichtig, dass sowohl nicht-weiße Autor*innen als auch Hauptcharaktere sichtbar und hörbar werden. Wenn dies dann auch noch in Kombination mit so vielen weiteren gesellschaftlich relevanten Aspekten geschieht, umso besser. Neben den oben genannten Themen spielt auch die Herkunftsgeschichte und Familiendynamiken eine große Rolle, was mich sehr angesprochen und zum Nachdenken gebracht hat. Insgesamt hat mir die Lektüre viel Stoff zum Grübeln gegeben und mich bis jetzt gedanklich noch nicht komplett losgelassen. Ich liebe es, wenn Bücher dies tun :)
Zum Schluss noch ein paar dankbare Worte zum Cover von jemandem, der sich gelesene Bücher gerne ins Regal stellt: es hat mich direkt angesprochen und meine Aufmerksamkeit gewonnen. Es ist modern, farblich wunderschön, neu und alles ohne ein bisschen Kitsch, was heutzutage gar nicht so häufig vorkommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2024

Schwesterherz(en)

0

Yandé Seck schreibt über zwei Schwestern, die trotz unterschiedlicher Lebenskonzepte emotional eng miteinander verbunden sind. Während die berufstätige Dieo verheiratet ist und drei Kinder hat, hat sich ...

Yandé Seck schreibt über zwei Schwestern, die trotz unterschiedlicher Lebenskonzepte emotional eng miteinander verbunden sind. Während die berufstätige Dieo verheiratet ist und drei Kinder hat, hat sich die jüngere Zazie in ihrem Lebensstil noch nicht wirklich festgelegt und betreibt viel Aktivismus-Arbeit, u.a. gegen Rassismus und Sexismus. Ein tragisches Ereignis führt die beiden nach Senegal, das Heimatland ihres Vaters.
Der Roman wird abwechselnd aus der Perspektive der Schwestern und von Simon, dem Ehemann von Dieo, erzählt. Besonders gut fand ich die Figurenentwicklung und die Darstellung der Beziehungen der Personen untereinander.
Der Roman lässt sich durch den angenehmen Schreibstil der Autorin angenehm lesen, die Aktualität sowie der Realitätsbezug sind ebenfalls hervorzuheben. Auf jeden Fall lesenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2024

Dieo und Zazie

0


Weiße Wolken ist ein deutsch-senegalischer Familienroman, in dem besonders die Schwestern Dieo und Zazie im Mittelpunkt stehen. Während Dieo mit Simon verheiratet ist und 3 Kinder hat, ist die 7 Jahre ...


Weiße Wolken ist ein deutsch-senegalischer Familienroman, in dem besonders die Schwestern Dieo und Zazie im Mittelpunkt stehen. Während Dieo mit Simon verheiratet ist und 3 Kinder hat, ist die 7 Jahre jüngere Zazie noch etwas orientierungslos. Den Weg ins Leben zu suchen ist ein wichtiges Thema im Buch. Die Schwestern sind zwar sehr unterschiedlich, aber sie verstehen sich dennoch und sind sich nahe.
Die Kapitel wechsel zwischen Dieo und Zazie. Auch Simon hat ab und zu mal sein Kapitel.
Als der Vater der Schwestern plötzlich an einem Herzinfarkt stirbt, reise sie nach Senegal zur Beerdigung. Leider sind die Senegal-Passagen kurz gehalten, aber ansonsten hat mich die Plotgestaltung überzeugt. Es ist interessant gemacht und gut geschrieben. Vor allen sind die Figuren lebensecht und man kann ihnen gut durch das Buch folgen. Die Figurenentwicklung ist eine Stärke der Autorin und sie kann die Beziehungen zueinander zeigen. Es ist ein gutes Schwesternporträt.
Mit der in Heidelberg geborene Yandé Seck ist ein vielversprechende, neue literarische Stimme aufgetaucht.

Veröffentlicht am 29.01.2024

Eine kritische und wichtige Auseinandersetzung mit Rassismus und Identität

0

"Weiße Wolken" von Yandé Seck ist ein Buch, das mich auf vielfältige Weise berührt und zum Nachdenken angeregt hat. Es erzählt die Geschichte zweier Schwestern, Dieo und Zazie, die sich mit unterschiedlichen ...

"Weiße Wolken" von Yandé Seck ist ein Buch, das mich auf vielfältige Weise berührt und zum Nachdenken angeregt hat. Es erzählt die Geschichte zweier Schwestern, Dieo und Zazie, die sich mit unterschiedlichen Herausforderungen in ihrem Alltag auseinandersetzen müssen. Die Themen reichen von gesellschaftlichen Ambivalenzen aufgrund ihrer Hautfarbe über das Rollenbild als Mutter bis hin zum Tod eines nahen Angehörigen.

Die Handlung wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt: den beiden Schwestern und dem mittelalten, weißen Ehemann von Dieo. Dieser narrative Ansatz bietet einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Probleme unserer Gesellschaft, obwohl er manchmal etwas sprunghaft ist und es nicht immer einfach ist, der Handlung zu folgen.

Die Schwestern sind sehr unterschiedlich, sowohl in ihren Lebensstilen als auch in ihren Herangehensweisen an die Themen Rassismus und Diskriminierung. Während Dieo ein komfortables Leben mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen führt, ist Zazie eine angehende Doktorandin, die finanziell knapp bei Kasse ist und sich intensiv mit Rassismus und Feminismus auseinandersetzt. Dieo und Zazie unterstützen sich gegenseitig, obwohl sie unterschiedliche Sichtweisen und Herangehensweisen haben. Ihre Beziehung ist komplex und authentisch, und ihre Diskussionen über Rassismus sind sowohl überzeugend als auch aufschlussreich.

Der Schreibstil des Buches ist stark, obwohl er manchmal leider etwas überladen wirkt. Mitunter hatte ich den Eindruck, dass das Buch versucht, zu viele Themen auf einmal zu behandeln und so einige Aspekte der Geschichte nicht ausreichend vertieft wurden.
Das Buch ist sehr modern erzählt und passt absolut in die Zeit. Es behandelt wichtige und relevante Themen, die zum Nachdenken anregen. Trotz einiger Kritikpunkte, wie dem Fehlen eines klaren roten Fadens zu Beginn des Buches und einigen sprunghaften Szenen, ist "Weiße Wolken" ein wichtiges Buch, das einen tiefen Einblick in die Herausforderungen und Erfahrungen von Menschen of Color in der heutigen Gesellschaft bietet.

Insgesamt kann ich es empfehlen. Es ist ein literarisches Werk, das sowohl informativ als auch emotional ist. Es regt zum Nachdenken an und bietet eine wichtige Perspektive auf die Themen Rassismus, Diskriminierung und Identität.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.01.2024

Ganz interessant

0

Wenn man das Buch in die Hand nimmt, fällt zuerst einmal das bunte Cover auf, das den glänzenden Schutzumschlag ziert und das Buch sehr hochwertig erscheinen lässt. Mir persönlich gefällt es ...

Wenn man das Buch in die Hand nimmt, fällt zuerst einmal das bunte Cover auf, das den glänzenden Schutzumschlag ziert und das Buch sehr hochwertig erscheinen lässt. Mir persönlich gefällt es gut. Mit dem Titel kann man nicht so sehr viel anfangen, er klingt schön, ist jedoch für mich im Bezug zum Buch eher weit hergeholt.

Das Buch erzählt in erster Linie von den Schwestern Dieo und Zazie, beide People of color, aufgewachsen mit der deutschen Mutter, der Vater ist Senegalese und wenig anwesend. Gerade Zazie ist extrem "anfällig" für jede Art von Rassismus und zeigt diesen auch gut auf. Dieos Leben ist schon eher abgehoben bis versnobt. Erst als der Vater stirbt nähern sich ihre Leben wieder inhaltlich an und sie beginnen auch ihre Kindheit aufzuarbeiten.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive der beiden Schwestern und der von Dieos Ehemann Simon erzählt. Die Kapitel sind übersichtlich und gut zu lesen. Dennoch hätte das Thema gerne noch mehr vertieft werden können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere