Wenn der Großvater mit dem Enkel ... - Hoffentlich nur eine bittersüße Dystopie und nicht vielleicht bald schon unser aller Wirklichkeit
Heute ist es schon zu spätIm aktuellen Ökothriller "Heute ist schon zu spät" wirft Alexander Cimzar den Interessierten Leser in ein bittersüßes dsytopisches Werk, das es ziemlich schnell in sich hat.
Herzstück der Erzählung ist ...
Im aktuellen Ökothriller "Heute ist schon zu spät" wirft Alexander Cimzar den Interessierten Leser in ein bittersüßes dsytopisches Werk, das es ziemlich schnell in sich hat.
Herzstück der Erzählung ist das pfiffige Gespann rund um den Großvater Fin und seinen Enkel Roland.
Der Thriller brilliert durchweg durch ein Wechselspiel zweier ganz bestimmter Perspektiven und den Wechseln dazwischen.
Der erste Erzählstrang bildet dabei die aktuelle Zeitebene ab, die in ferner Zukunft von uns spielt. Die zweite Erzählebene präsentiert dann einen Rückblick auf die Ereignisse rund um Rolands Großvaters und dessen großen Liebe Lara und spielt in etwa rund um unsere aktuelle Zeit.
Der Prolog holte mich noch nicht komplett ab und ich haderte erst noch etwas mit dem Thriller. Ein klein wenig lässt sich vielleicht dort schon erahnen, aber das eigentliche fast atemlose Stakkato der ganzen Eindrücke offenbart die Geschichte dann erst ein klein wenig später.
Die Figuren, wie auch deren Handlungen waren für mich persönlich sehr leicht nachvollziehbar. Die Figuren, insbesondere Fin reifen dann in der Betrachtung mit dem Fortgang des ganzen Romans immer mehr heran.
Was wäre ein Thriller nur ohne Spannung? Einfach nur öde würde ich nun kackfrech behaupten!
Spannung und vor allem Action gibt es in Cimzars Werk zur Genüge. Mitunter kommt man beim Lesen selbst kaum zum Luftschnappen, weil sich dann förmlich die Ereignisse überschlagen. Generell bringen die Zeitenwechsel viel Abwechslung und Kurzweil mit, aber natürlich auch immer wieder Mini-Cliffhanger, die man dann erstmal aushalten muss. Dies ist insbesondere für den ausgeklügelten Spannungsbogen von Vorteil. Die Stimmung im ganzen Buch ist zum Bersten angespannt und es reicht der sprichwörtliche Funken, bis ein kompletter Flächenbrand entsteht. Beginnt die Eskalationsspirale einmal zu drehen, wird man sie nur schwer daran hintern können weiter zu drehen.
Zur eigentlichen Story möchte ich gar nichts verraten, sondern verweise einfach kurz auf den Klappentext.
Vielleicht nur soviel, die ganzen Stimmungen, Szenerien und atmosphärischen Eindrücke in der fernen Zukunft sind unheimlich realistisch beschrieben, dass man für sich selbst nur hoffen kann, dass solch ein dystopisches Szenario hoffentlich ausbleibt.
Einmal beschleunigt, gibt Alexander Cimzar fast durchweg Gas in seiner Ausarbeitung und tritt an der ein oder anderen Stelle dann sogar nochmals den Kickdown, um zusätzlich nochmals zu beschleunigen.
Eine hochbrisante und vor allem aktuelle Story rund um den Klimawandel und dessen Folgen, die mich mit ihrem offenen Ende dann sehr nachdenklich und mit vielen Fragen zurücklässt. Das offene Ende ist vielleicht aber auch gerade bewusst so gewählt, damit uns die Handlung im Buch uns allen zur Mahnung dient, damit die im Buch beschriebenen katastrophalen Zustände uns dann hoffentlich erspart bleiben werden.
Wenn der junge Kerl auf dem Cover resigniert wirkend ein Schild mit den Worten "Heute ist schon zu spät!" hochhält und sich fast schon ergibt, sollten wir unsere einzige Chance zur Rettung unseres (noch) lebenswerten Planeten ergreifen und alles Menschenmögliche tun, um unser aller Auskommen zu sichern. Wir haben keine andere Wahl!
Ganz nach dem Songtext "Nichts ist zu spät" von der Band Luxuslärm.
"Wenn du glaubst das du verlierst, dann hast du verloren.
Erst wenn du's nicht mehr versuchst.
Wenn du glaubst dir fehlt der Mut,
damit wurdest du geboren,
du hast ihn,
ich weiß es!
Nichts ist zu spät,
nichts ist vorbei,
du kannst es ändern..."