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Veröffentlicht am 09.12.2017

Eine etwas andere Geschichte

Die Schöpfer der Wolken
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2021: Der Tod des Schriftstellers Koba Gunn bedrückt seine Schwester Ciara sehr, war er doch der einzige, der ihre besondere Fähigkeit kannte. Kobas Testament führt Ciara nach Shanghai, wo nicht nur das ...

2021: Der Tod des Schriftstellers Koba Gunn bedrückt seine Schwester Ciara sehr, war er doch der einzige, der ihre besondere Fähigkeit kannte. Kobas Testament führt Ciara nach Shanghai, wo nicht nur das Wetter, sondern auch bald die Zeit verrückt spielt. Doch das ist erst der Anfang, denn bald steht die Welt vor ihrem Untergang.

In Shanghai treffen weitere Menschen mit besonderen Fähigkeiten aufeinander. Sie alle scheinen in die apokalyptischen Geschehnisse involviert zu sein, doch erst nach und nach erfahren sie, und mit ihnen der Leser, die Hintergründe.

Sehr interessant sind die Fähigkeiten der Protagonisten, die alle mit der besonderen Hintergrundlegende der Welt, die Marie Graßhoff erschaffen hat, verbunden sind. Das macht auch die Charaktere besonders, allerdings kamen sie mir menschlich und emotional nicht nahe, manche, wie z. B. Ciara blieben für mich sehr blass und berührten mich kaum. Das ist schade, aber mir erscheint die Geschichte wichtiger als die Charaktere, so dass es letztlich nicht ganz so stark ins Gewicht fällt.

Marie Graßhoffs Roman ist spannend, keine Frage, und die Geschichte sorgt dafür, dass der Leser den Roman nur ungern aus der Hand legt. Die Autorin hält einige Überraschungen bereit, wer aufmerksam liest, kann sich aber so einiges selbst zusammenreimen. Es brauchte allerdings ein bisschen, bis ich mich eingelesen hatte, manchmal geht der Roman etwas zu sehr auf die philosophische Ebene und stellenweise wird es sehr surreal, für mich insgesamt ein Touch zu viel.

Wer gerne Buchzitate sammelt, wird hier überdurchschnittlich fündig, sprachlich ist an „Die Schöpfer der Wolken“ nichts auszusetzen.

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, ich habe ihn regelrecht gebannt gelesen. Ich vergebe daher 4 Sterne und eine Leseempfehlung für jene, die sich von etwas anderen Geschichten nicht abschrecken lassen. Ich bin jetzt gespannt auf weitere Werke der Autorin.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Gelungener Abschluss der Trilogie

Nachtschatten 3 : Unbezwingbar
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Das Team um Lily reist nach Siebenbürgen, um weitere Informationen über den magischen Vampir Nazar zu bekommen. Für Radu ist dies besonders schwer, denn er muss sich seiner Vergangenheit stellen. Auch ...

Das Team um Lily reist nach Siebenbürgen, um weitere Informationen über den magischen Vampir Nazar zu bekommen. Für Radu ist dies besonders schwer, denn er muss sich seiner Vergangenheit stellen. Auch Lily hat es nicht einfach, Adrian, ihr Schutzengel ist verschwunden.

Schließlich steht noch eine Auseinandersetzung mit Rasmus und dem Orden Tenebrae bevor. Hier gilt es sensibel zu sein, denn Rasmus hat Lilys Schwester Rose in seiner Gewalt. Und auch hier, zurück in Deutschland, muss sich jemand aus dem Team seiner Vergangenheit stellen. Und auch Lilys Vergangenheit wird noch einmal Thema.

Endlich ist der Abschlussband der Nachtschatten-Trilogie erschienen, der die Geschichte zu einem runden Ende bringt. Mir hat von Anfang an die Schutzengel-Interpretation der Autorin gut gefallen und so mochte ich auch diese Wesen bis zum Ende am liebsten – vor allem Adrian ist ganz besonders, im wahrsten Sinne des Wortes, wie sich bereits in Band 2 herausgestellt hat. Dass er hier zunächst fehlt, ließ mich sehr um ihn bangen – und ich werde auch nicht verraten, ob er wieder aufgetaucht ist. In diesem Zusammenhang hatte die Autorin übrigens eine hübsche Idee und sie hat sich auch die Leserkritiken zu Herzen genommen, was ich besonders schön finde.

Das war dann auch ein Grund mit, dass Lily in diesem Band endlich mein Herz erreicht hat, sie hat die Zickerei aufgegeben und sich auf Dinge besonnen, die wichtiger sind. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Storyline um Rose und Lilys Familie noch einmal aufgegriffen und zu einem gelungenen Ende geführt wird.

Auch dass Nele aus dem Spinoff-Roman „Fuchsgeister“ in diesen Band miteinbezogen wird, gefällt mir gut, es macht zudem die Gesamtgeschichte zusätzlich rund. Wer ein bisschen Probleme hat, sich an die verschiedenen Charaktere zu erinnern oder sie nicht direkt einordnen kann, findet im Anhang übrigens ein sehr nützliches Personenregister.

Juliane Seidel ist ein spannender, unterhaltsamer und zufriedenstellender Abschluss der Nachtschatten-Trilogie gelungen, der Lust macht, auch andere Werke der Autorin kennen zu lernen und vielleicht später sogar einmal wieder in dieses Universum einzutauchen. Ich bin gespannt auf das nächste Werk der Autorin und darauf, wohin sie uns dann entführt.

Lesen sollte man die Trilogie, die ich sehr gerne weiter empfehle, unbedingt der Reihe nach! Von mir gibt es gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Eine märchenhafte Weihnachtsgeschichte

Winterengel
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Anna Härtels Vater ist Glasmacher und führt seine Tochter in das Handwerk ein. Doch das Geschäft läuft nicht mehr gut, und als er stirbt, hinterlässt er seiner Familie vor allem Schulden. Die Glashütte, ...

Anna Härtels Vater ist Glasmacher und führt seine Tochter in das Handwerk ein. Doch das Geschäft läuft nicht mehr gut, und als er stirbt, hinterlässt er seiner Familie vor allem Schulden. Die Glashütte, die Anna eigentlich übernehmen sollte, muss verkauft werden und Anna verdingt sich als Gehilfin bei einem Glasmacher in der Nachbargemeinde. Nach Feierabend stellt sie dort Glasfiguren, u. a. Engel her, die sie samstags auf dem Markt verkauft. Einige ihrer Engel finden den Weg nach Großbritannien und zu Königin Victoria, die Anna daraufhin an ihren Hof einlädt.

Für mich ist dies der erste Roman der Autorin, und passt eigentlich gar nicht unbedingt in mein Beuteschema, aber ich mag das Cover und die Leseprobe hat mich angesprochen, und machte mich neugierig auf den Roman. Das Setting gefällt mir gut, ich bin gar nicht weit weg von Annas Heimat aufgewachsen, Annas Handwerk finde ich interessant und das Einbeziehen des britischen Königshauses finde ich originell.

Die Geschichte spielt in der Adventszeit des Jahres1895, und das merkt man durchaus, die Jahreszeit kommt mit viel Schnee daher, der historische Hintergrund allerdings ist nicht sehr tiefgehend ausgearbeitet, viel über die Zeit erfährt man nicht, es gibt relativ wenige historische Accessoires, ein paar Mal bin ich bei Dialogen oder Beschreibungen darüber gestolpert, ob das tatsächlich in die Zeit passt, so ist z. B. von Elisabeth I. die Rede, zu einer Zeit, als es noch keine zweite gab.

Anna, die vorher kaum ihre Heimatstadt verlassen hat, hat nicht nur eine abenteuerliche Reise vor sich, die Geschichte entwickelt sich fast zu einem Kriminalroman und wird dadurch ziemlich spannend. Klischees gibt es, genretypisch einige, aber weniger als erwartet.

Auch die obligatorische Liebesgeschichte spricht mich mehr an als gedacht. Das liegt vor allem daran, dass mir die Protagonisten so sympathisch sind, vor allem Anna, die in Ich-Form erzählt. Sie ist patent und mutig, ihre Familie ist ihr wichtig, sie ist begabt und stolz auf ihre Profession, aber sie ist auch ein Mädchen ihrer Zeit. Nach dem Tod des Vaters ist sie es, die die jüngere Schwester und die kranke Mutter durchbringen muss, und die es sich daher nicht leicht macht, zu entscheiden, ob sie das Wagnis, nach London zu reisen, überhaupt auf sich nehmen soll.

John Evans, der Bote Viktorias, der Anna auf ihrer Reise begleitet, wirkt ebenfalls schnell sympathisch, ist manchmal aber auch nicht eindeutig einzuordnen. Dass sich zwischen den beiden mehr entwickeln könnte, zeichnet sich schnell ab, bringt aber auch einige, zum Teil allerdings auch vorhersehbare, Überraschungen mit sich – und ruft auch Emotionen beim (wahrscheinlich vorwiegend weiblichen) Leser hervor.

Der Roman lässt sich sehr gut und zügig lesen, man verliert sich schnell in der Geschichte und legt sie nur ungern aus der Hand. Es handelt sich hier um einen Weihnachtsroman, der gar nicht tiefschürfend sein will, sondern unterhalten soll und dem Leser angenehme Lesestunden bereiten will. Dieses Ziel wird auf jeden Fall erreicht, wer einen schönen Weihnachtsroman sucht, kann hier bedenkenlos zugreifen – man könnte den Roman aber auch unabhängig vom Fest lesen. Ich fühlte mich gut unterhalten und vergebe gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Passend weitererzählt

City of Ashes
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Ein junger Hexenmeister und ein Feenkind werden ermordet und ausgeblutet aufgefunden, auf Maia, eine junge Werwölfin aus Lukes Rudel, wird ein Anschlag verübt – hat es etwa jemand auf junge Schattenwesen ...

Ein junger Hexenmeister und ein Feenkind werden ermordet und ausgeblutet aufgefunden, auf Maia, eine junge Werwölfin aus Lukes Rudel, wird ein Anschlag verübt – hat es etwa jemand auf junge Schattenwesen abgesehen?

Clary, Jace und ihre Freunde haben derweil andere Probleme, der Rat begegnet Jace mit Misstrauen, seit bekannt wurde, wer sein Vater ist, und sogar seine Ziehmutter vertraut ihm nicht mehr. Er muss sich der Inquisitorin stellen, und die scheint alles andere als objektiv.

Clary selbst ist immer noch geschockt darüber, das Jace ihr Bruder ist und geht ihm soweit möglich aus dem Weg, doch ihre Gefühle zu ändern ist schwer. Simon, Clarys Freund seit Kindertagen, trifft es ebenfalls hart, er muss sich mit einer großen Veränderung auseinandersetzen.

„City of Ashes“ ist der zweite Band der Reihe um Clary und die Schattenjäger. Da es schon eine ganze Weile her ist, seit ich den ersten Band der Reihe gelesen habe, fiel es mir recht schwer, in den Roman hineinzufinden, nicht zuletzt deshalb, weil ich in der Zwischenzeit die erste Staffel der nicht besonders gelungenen Serie gesehen habe. Was weiß ich aus dem ersten Band, was aus der Serie – das war noch das, womit ich am ehesten klar kam. Leider hatte ich aber auch die – ziemlich schlechten – Schauspieler im Kopf, wenn ich an Clary, Alec oder Jace dachte, und das war wirklich übel. Simon dagegen, der mir in der Serie noch am besten gefällt, passt gut. Doch nach einiger Zeit hatte ich mich eingelesen und, vor allem bei Jace, bessere Bilder im Kopf.

Das Geschehen selbst ist ziemlich spannend und bietet reichlich Stoff zum Mitzittern, aber auch zum Mitärgern. Vor allem die Erwachsenenen – außer Luke und Magnus Bane – kommen in der Geschichte nicht besonders gut weg, und so sind es einmal mehr die Protagonisten, die dafür sorgen müssen, dass Valentin sein Ziel nicht erreicht.

Die Welt, die als Hintergrund für die Geschichte dient, gefällt mir gut, Vampire, Werwölfe, Feen, Dämonen usw. besiedeln sie und bringen ihre Eigenarten und Ressentiments mit in das Geschehen. Besonders gut hat mir der Besuch am Lichten Hof gefallen, ich hoffe, die Feenkönigin wird noch öfter auftreten. Dazu hat die Autorin eine interessante Mythologie entwickelt, wodurch noch viele interessante Geschichten garantiert sind.

Ich habe den Roman wieder gerne gelesen, die Geschichte wird interessant und passend weitererzählt, ich bin gespannt auf die weiteren Bände. Dennoch bin ich nicht ganz so fasziniert wie bei Band 1 gewesen, weswegen ich „nur“ 4 Sterne vergebe, aber auf jeden Fall eine Leseempfehlung. Starten sollte man aber unbedingt mit Band 1. Die Karte im Anhang ist übrigens ein nettes Goodie, benötigt habe ich sie aber nicht.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Auch der zehnte Band der Reihe unterhält gut!

Ein Kinderspiel
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Jenna Berg erhält vom Institut ein überlegenswertes Angebot – ob sie allerdings nach diesem Abenteuer immer noch Lust darauf hat?

„Ein Kinderspiel“ ist bereits der zehnte Band der Reihe, das Staffelfinale ...

Jenna Berg erhält vom Institut ein überlegenswertes Angebot – ob sie allerdings nach diesem Abenteuer immer noch Lust darauf hat?

„Ein Kinderspiel“ ist bereits der zehnte Band der Reihe, das Staffelfinale steht kurz bevor. Mir gefällt, wie Janna und Markus sich immer mehr annähern, ihre Freundschaft immer tiefer wird. Dass es zusätzlich auch knistert, ist dem Leser bzw. der Leserin klar, doch Janna und Markus müssen sich immer wieder selbst sagen, dass der andere ja so gar nicht ins eigene Beuteschema fällt – manchmal ist das ein bisschen zu oft, aber als Leser kann man wissend grinsen.

Auch das Zusammenspiel zwischen Janna und dem Institut intensiviert sich immer mehr. Janna hat aber auch eine sehr patente Art an sich, die nicht nur Markus regelmäßig erstaunt. Aus der Frau, die mir am Anfang immer etwas zu hausbacken erschien, ist jemand geworden, der mit Köpfchen und Herz auch die schwierigsten Probleme anpackt, mittlerweile ist Janna mir sehr ans Herz gewachsen. Wie sie sich hier direkt zu Beginn aus der Bredouille zieht, hat mir sehr gut gefallen.

Der Fall, um den es in diesem Band geht, ist in meinen Augen ziemlich 08/15, meiner Meinung nach hatten Janna und Markus schon wesentlich interessantere Fälle. Die beiden fahren nach Polen, für einen jungen Hacker und seine Schwester wird es dort zu gefährlich, sie sollen nach Deutschland gebracht werden. Die lange Autofahrt bietet viele Interaktionsmöglichkeiten zwischen den Janna und Markus, auf dem Rückweg kommt es dann zu den üblichen Gefahrensituationen mit einiger Action. Solche Szenen sprechen mich weniger stark an, gehören aber natürlich zum Genre.

Insgesamt ist „Ein Kinderspiel“ wieder ein unterhaltsamer Band der Reihe, der die Beziehungen intensiviert und neue Weichen stellt, aber leider nicht mit seinem aktuellen Fall punkten kann, von mir gibt es daher „nur“ 4 Sterne. Empfehlen kann ich die Reihe allemal, wer sich für sie interessiert, sollte aber beim ersten Band beginnen.