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Veröffentlicht am 21.02.2024

Eine spannende Kombination aus Fakten und Fiktion

Das Philosophenschiff
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„Das Philosophenschiff“ ist eine fiktive Geschichte, die auf historischen Ereignissen beruht, des in Österreich lebenden Autors Michael Köhlmeier.

Über die bekannte europäische Architektin Professor Anouk ...

„Das Philosophenschiff“ ist eine fiktive Geschichte, die auf historischen Ereignissen beruht, des in Österreich lebenden Autors Michael Köhlmeier.

Über die bekannte europäische Architektin Professor Anouk Perleman-Jacob gibt es bereits zwei Biografien. Inzwischen ist sie 100 und möchte, dass eine Monografie - über das, was noch niemand weiß - geschrieben wird. Dafür hat sie sich den Autor Michael Köhlmeier ausgesucht, einen Autor, dem man oft nicht glaubt, wenn er die Wahrheit schreibt und dem man Glauben schenkt, wenn er schummelt. Sie beginnt 1922 in Russland als sie mit ihren Eltern auf eines der Philosphenschiffe gebracht wird. Die Philosphenschiffe gab es wirklich und mit ihnen wurden unliebsame Intellektuelle aus dem Land gebracht.

Die Handlung findet auf zwei Ebenen statt. Da sind der Autor und Anouk, die ihm von ihrem Leben erzählt und die Erinnerungen der alten Dame. Durch diese erhält man Einblicke in die russische Geschichte, die Atmosphäre auf dem Philosophenschiff, dem Ende Lenins und den Anfängen von Stalin.
Die historischen Begebenheiten wurden hier gelungen mit der Biografie von Anouk Perleman-Jacob verbunden. Vieles wird allerdings nur angerissen wodurch Fragen aufkommen, die nicht in Gänze beantwortet werden. Neben den historischen Ereignissen und den Einflüssen auf das heutige Europa gibt es auch Parallelen und Anspielungen auf die heutige Zeit.

Mit Anouck Perleman-Jacob wurde hier eine interessante, leicht skurrile Protagonistin mit einem bewegenden und berührenden Leben erschaffen, an der ich beim Lesen meinen Spaß hatte. Ein durchaus gelungener Kontrast zu den historischen, teils sehr detaillierten, Fakten.

Michael Köhlmeier hat hier gekonnt Fiktion und Realität miteinander verknüpft und das Buch bietet eine Menge Stoff zum Nachdenken. Auch wenn ich mir an einigen Stellen etwas mehr Informationen gewünscht hätte, habe ich das Buch gerne gelesen und kann es Lesern, die sich für die Geschichte Russlands interessieren, empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.02.2024

Überraschend – über das Leben & Familie

Trabant
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„Trabant“ ist das Debüt des in München lebenden Autors Stefan Sommer.

Georg Himmel ist gerade als Trauzeuge seines besten Freundes in Kroatien. Dort erhält er eine verwirrende SMS seines Vaters. Diese ...

„Trabant“ ist das Debüt des in München lebenden Autors Stefan Sommer.

Georg Himmel ist gerade als Trauzeuge seines besten Freundes in Kroatien. Dort erhält er eine verwirrende SMS seines Vaters. Diese ist eigentlich an eine Lisa gerichtet und klingt als ob sein Vater eine Affäre hätte. Kurzentschlossen begibt sich Georg mit seinem alten Corsa zum Münchener Flughafen. Es folgt eine unglaubliche Reise von Istrien nach München und quer durch Georges Erinnerungen.

Der Schreibstil von Stefan Sommer liest sich leicht, obwohl mir nicht immer ganz klar war, welche Erinnerungen wirklich real oder Hirngespinste sind.
Mit Georg hat er einen authentischen und auch durchaus sympathischen Protagonisten erschaffen. Er zweifelt, wirkt hilflos, hat Ängste, merkt, dass er seine Eltern scheinbar gar nicht so gut kennt wie er dachte. Dem Autor ist es hier gelungen einen interessanten Charakter facettenreich und überzeugend darzustellen.

Die Ereignisse sind ein wenig skurril, keineswegs vorhersehbar, überraschend und unterhaltsam. Georges Reise beinhaltet durch seine Erinnerungen und Gedanken so viel mehr als ich zunächst erwartet hatte. Da sind Unglaube, Hoffnung, Ärger, Wut, Abwarten und vieles mehr, bis es letztendlich zu einem durchaus überraschendem aber sehr gelungenem Ende kommt.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Über die Lebensverhältnisse in Südkorea

Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah
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In ihrem Roman „Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah“ gibt die südkoreanische Autorin Cho Nam-Joo Einblicke in die Kultur und das Leben Südkoreas.

Mani ist bereits über dreißig, lebt aber noch bei ihren ...

In ihrem Roman „Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah“ gibt die südkoreanische Autorin Cho Nam-Joo Einblicke in die Kultur und das Leben Südkoreas.

Mani ist bereits über dreißig, lebt aber noch bei ihren Eltern in ärmlichen Verhältnissen im Mondviertel von Seoul. Der Name des Viertels beschreibt die Lage der kleinen Häuser, die auf steilen Hügeln liegen und dem Mond somit ganz nah sind.
Durch die Olympischen Spiele angeregt, war es Manis Traum Turnerin zu werden, aber ihr Talent reicht einfach nicht. Stattdessen verliert sie ihren Job, ist alleinstehend und gilt in den Augen der Gesellschaft als gescheitert.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Mani erzählt. Ihre Familie wirkt wenig liebevoll. Der Vater ist nur selten zugegen und wortkarg. Auch von der Mutter gibt es keine emotionale Nähe und sie scheint eine geistige Behinderung zu haben.
Manis Träume sind zerbrochen. Sie wirkt orientierungs- und haltlos.
Durch Rückblenden erfährt man nach und nach mehr über Manis Kindheit. Dadurch habe ich einen interessanten Einblick in das Leben der koreanischen Gesellschaft erhalten, die durch koreanische Filme, Zeichentrickserien und Musik unterlegt und im Anhang durch Fußnoten erklärt werden.

Neben den Informationen über die unterste Schicht der koreanischen Gesellschaft habe ich einiges über die Stadtentwicklung und den damit für die Gesellschaft einhergehenden Veränderungen von Seoul erfahren.

Obwohl es mir schwer fiel Zugang zu den Charakteren zu bekommen, habe ich das Buch gerne gelesen und fand es bereichernd, da ich Neues über eine für mich bisher eher fremde Kultur erhalten habe.

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Veröffentlicht am 16.12.2023

Gedanken über Zuversicht und Hoffnung

Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?
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„Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?“ ist ein interessantes Sachbuch des Autors Till Raether.

Mir fällt es schwer den Inhalt des Buches zusammenzufassen. Der Autor schreibt über unsere ...

„Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?“ ist ein interessantes Sachbuch des Autors Till Raether.

Mir fällt es schwer den Inhalt des Buches zusammenzufassen. Der Autor schreibt über unsere Welt, über Probleme unserer Zeit, der nahen Vergangenheit und der Gegenwart.
Dabei verwendet Till Raether einen sehr angenehm lesbaren Schreibstil. Es fließt viel Persönliches von ihm mit ein und trotz des hoffnungslosen Ausblick auf unsere Welt, haben seine Worte Witz und Ironie.

Er bringt die Dinge auf den Punkt, was fehlt ist eine Lösung. Auch wenn ich diese nicht wirklich erwartet hatte, schön wäre es schon gewesen.
So bleibt es ein Buch, das viel Input gibt, zum Nachdenken anregt und durch neue Perspektiven Zuversicht und Hoffnung schöpfen lässt.

Auch wenn ich mir von dem Buch mehr versprochen hatte - da ich die Artikel und Kolumnen des Autors immer mit großem Interesse verfolge - hat sich das Lesen für mich gelohnt.

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Atmosphärisch & spannend

Höllenkalt
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„Höllenkalt“ ist der erste Band der Áróra-Reihe der isländischen Autorin Lilja Sigurdardóttir.
Die Halbisländerin Áróra Jónsdóttir arbeitet als Ermittlerin im Bereich der Wirtschaftskriminalität in London. ...

„Höllenkalt“ ist der erste Band der Áróra-Reihe der isländischen Autorin Lilja Sigurdardóttir.
Die Halbisländerin Áróra Jónsdóttir arbeitet als Ermittlerin im Bereich der Wirtschaftskriminalität in London. Als ihre ältere Schwester Ísafold verschwindet, bittet ihre Mutter sie nach Island zu kommen. Ein wenig genervt, da sie nie eine gute Beziehung zu ihrer Schwester hatte, begibt sie sich nach Reykjavík und stellt fest, dass ihre Schwester tatsächlich spurlos verschwunden ist. Gemeinsam mit dem Polizisten Daníel macht sie sich auf die Suche.
Durch die kurzen Kapitel – insgesamt sind es über 100 auf nur 368 Seiten – und die wechselnden Perspektiven liest sich das Buch abwechslungsreich und es gelingt der Autorin schnell Spannung zu erzeugen. Irgendwie scheint hier jeder ein Geheimnis zu haben und etwas zu verbergen.
Áróra ist eine interessante Protagonistin. Sie ist sehr selbstbewusst, liebt Geld, ist ein wenig eigenbrötlerisch und weiß als halb Engländerin und halb Isländerin nicht so richtig wohin sie gehört.
Bei der Suche nach Ísafold gibt sie alles. So nimmt sie sich zunächst deren gewalttätigen Freund Björn, der auch noch mit Drogen handelt und die Nachbarn vor, was sie allerdings nicht weiterbringt.
Schnell wird ihr klar, wie fremd ihr ihre Schwester geworden ist.
Neben diesem Handlungsstrang gibt es noch einen zweiten, in dem es um das Lieblingsthema von Áróra - das Geld - geht.
Mich hat das Buch gefesselt. Die Charaktere sind interessant und die Spannung steigt zu Beginn stetig.

Das Ende hat mich überrascht, lässt aber auch einiges offen, so dass ich nun gespannt auf den zweiten Band „Blutrot“, der im Februar nächsten Jahres erscheint, warte.

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