Warmherzig und humorvoll erzählt Martina Bogdahn in »Mühlensommer« von einem Leben zwischen zwei Welten. Von einer Jugend auf dem Land, einer Flucht in die Stadt und davon, dass man manchmal zurückblicken muss, um sich selbst zu finden.
Ein drückend heißer Sommertag. Mit ihren beiden Töchtern macht sich Maria auf den Weg in ein langes Wochenende fern von Stadt, Stress und Schule. Doch dann ruft Marias Mutter an: Der Vater hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Die Mutter ist bei ihm, und auf dem Bauernhof der Familie müssen Schweine, Kühe und Hühner versorgt werden – aber auch die demente Großmutter.
Maria fährt sofort zum Hof. Doch dort, vor der alten Mühle, erwartet sie neben der unermüdlich Äpfel schälenden Oma auch die Erinnerung an ihre Jugend zwischen Schulbus und Schweinestall, Dreimeterbrett und Kirchenbank, an starre Traditionen und lauter kleine Freiheiten.
Als am Tag darauf die Mutter aus dem Krankenhaus heimkehrt und plötzlich auch Marias Bruder Thomas auf dem Hof steht, ist die Familie versammelt. Sie eint die stille Sorge um den Vater. Bis Thomas das Schweigen bricht und endlich zur Sprache kommt, was sie alle lang verdrängt haben …
Man weiß nie, wo es hingeht im Leben, aber man weiß immer, wo man herkommt.
»
Martina Bogdahn weiß um das Leben, um seinen Anfang und das Ende, und sie führt uns humorvoll versiert mitten hindurch. Ein Buch, das jede Seele heimwärts führt. Ich bin tief berührt und zugleich erfüllt von sommerlicher Leichtigkeit!
« Luise Kinseher, Kabarettistin
Maria, alleinerziehende Mutter zwei Teenager-Töchter, lebend in der Stadt, beruflich stark eingespannt, ist gerade auf einem Kurztrip in die Berge unterwegs. Dort erreicht sie ein Notruf ihrer Mutter. ...
Maria, alleinerziehende Mutter zwei Teenager-Töchter, lebend in der Stadt, beruflich stark eingespannt, ist gerade auf einem Kurztrip in die Berge unterwegs. Dort erreicht sie ein Notruf ihrer Mutter. Ihr Vater hatte einen Unfall bei Holzfällarbeiten und musste ins Krankenhaus. Ihre Mutter kann aber die demente Großmutter und die Tiere des Bauernhofs nicht alleine lassen. Also muss Maria zurück ins Dorf und aushelfen.
Kaum ist sie wieder auf dem Bauernhof, kommen die Erinnerungen. Wie es damals so war als Dorfkind. Die schönen Seiten – das Leben mit den Tieren, viel Platz und freie Natur, aber auch die Nachteile – man musste viel mit anpacken, die Eltern hatten keine Zeit für Urlaub oder auch nur für Fahrten ins Schwimmbad, in der Schule wurde man als Bauernkind schief angesehen.
Mich haben vor allem diese Rückblicke in den Bann gezogen. So wunderbar und humorvoll erzählt, ich konnte alles genau vor mir sehen.
Zwischen den Buchseiten steckt viel Nostalgie. Es war ein Gefühl, wie nach Hause kommen. Volle fünf Sterne.
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Ich bin begeistert von dem Roman von Martina Bogdahn, sie erzählt so voller Wärme und sehr humorvoll, vom Leben auf dem Lande. Die beiden Zeitebenen zwischen Kindheit ...
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Ich bin begeistert von dem Roman von Martina Bogdahn, sie erzählt so voller Wärme und sehr humorvoll, vom Leben auf dem Lande. Die beiden Zeitebenen zwischen Kindheit und Erwachsen sein, sind sehr kunstvoll mit einander verflochten. Das man förmlich den Duft des Brotes in der Nase hat und die wunderschöne Landschaft von Mittelfranken vor sich sieht. Die flirrende Hitze des Sommertags spürt, den Duft des Hopfen in der Nase hat. Es ist alles so bildlich erzählt, das die Geschichte wie ein Film mir vor den Augen ablief. Ihre einzelnen Figuren und ihre Charaktere sind sehr liebevoll und Authentisch beschrieben , das man das Gefühl hat ein Stück dieser Familie zu sein. Auch die harte und Entbehrungsreiche Arbeit der Bauern, die keinen Feiertag oder Urlaub kennen. Man spürt beim Lesen, das die Autorin aus solch einer Familie stammt, dafür ist ihr Insider Wissen zu hoch. Ich kenne das Leben auf dem Bauernhof, mein Opa stammte aus solch einer Familie.
„ Man weiß nie, wo es hingeht im Leben, aber man weiß immer, wo her man kommt „ ist ein Satz aus dem Buch, der genau den Punkt trifft.
Maria lebt mit ihren beiden Töchtern in der Stadt, und ist eigentlich mit ihren Freunden und Kindern zu einem Ausflug in die Berge. Aber es kommt alles anders als gedacht, ihre Mutter ruft sie auf dem Handy an, und erzählt das der Vater einen schweren Unfall hatte. Also kehrt sie um zu ihrer Familie auf dem Lande, dabei ist sie vor Jahren von da geflohen, sie wollte etwas anderes mit Ihrem Leben anfangen und das Landleben endgültig hinter sich lassen. Ihre Mutter braucht Unterstützung, und da ist noch die Demenzkranke Oma, ihr Bruder Thomas ist mit seiner Frau im Urlaub. Also hilft sie wo sie kann, dabei fallen wir mit ihr in ihre Kindheitserinnerungen zurück, die teilweise sehr lustig und humorvoll sind, das ich lachen musste beim lesen. Alleine die damals sehr strenge Oma, als die unfreiwillig auf der Sau Emma über die Wiese galoppieren musste. Thomas und Maria sind Geschwister die sich sehr nahe stehen. Besonders Maria hatte es faustdick hinter den Ohren. Ob wir sie bei der Hopfenernte begleiten, Ihre Hilfe im Stall , bei der Schlachtung, sie müssen wie üblich auf dem Land mit anpacken. Maria ist sehr intelligent und besucht das Gymnasium, besonders der Bio Unterricht über Fortpflanzung war lustig, als Kind vom Land meldete sie sich eifrig, Ich hatte Tränen in den Augen so wie sie es schilderte. Besonders als plötzlich Thomas und seine Frau auf den Hof zurückgekommen sind, kochen Alte Erinnerungen und Enttäuschungen hoch, jetzt heißt es Wiederaufarbeitung, zwischen Thomas, Maria und der Mutter, es kocht einiges hoch , es geht heiß her. Ich habe gehofft das es eine Versöhnung zwischen den beiden gibt, da ist ja auch noch die Sorge um den Vater.
„ Schade das dieses Buch zu Ende ist, ich hätte ewig weiter lesen können. Eine Welt zwischen Hopfen, Sommer Idylle, Schweinestall, alten, Traditionen, Holzofenbrot, und Erinnerungen. Kind
Maria wollte eigentlich ein verlängertes Wochenende mit ihren Kindern und Freunden verbringen. Doch ein Anruf ihrer Mutter ruft sie nach Hause. Denn ihr Vater hatte einen schlimmen Unfall. Zu Hause ist ...
Maria wollte eigentlich ein verlängertes Wochenende mit ihren Kindern und Freunden verbringen. Doch ein Anruf ihrer Mutter ruft sie nach Hause. Denn ihr Vater hatte einen schlimmen Unfall. Zu Hause ist für Maria eine Mühle auf dem Land. Als die Familie mit ihrem Bruder komplett da ist, muss auch ein Streit innerhalb der Familie geklärt werden.
Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt. Da gibt es einmal die Jetzt-Ebene mit der Sorge um den verunglückten Vater. Die Erzählung, was Maria alles erlebt, fand ich interessant. Einzig fehlte mir manchmal die Sorge um den Vater. Das rückte teilweise sehr in den Hintergrund.
Die zweite Ebene sind die vergangenen Erinnerungen von Maria und damit ihr Aufwachsen auf dem Bauernhof und ihr Verhältnis zu ihrer Familie. Wer selbst auf einem Hof aufgewachsen ist, wird vieles wiedererkennen. Dabei gibt es auch eine Erinnerung an eine Schlachtung. Für sehr zarte Gemüter könnte das zu viel sein. Allerdings ist das Leben auf einem Hof sehr gut beschrieben, finde ich.
Maria lebt in der Stadt und hat sich dafür entschieden. Gleichzeitig merkt sie, dass das Leben in der Mühle ihr fehlt. Man kann das alles gut nachvollziehen.
Für mich war das Buch eine große, positive Überraschung. Die Leseprobe hatte mich nicht so überzeugt und ich hatte Angst, dass das Buch eher langweilig ist. Stattdessen war es kurzweilig und unterhaltsam. Gleichzeitig war es wie eine Reise in meine eigene Kindheit. Viele Gefühle von Maria konnte ich sehr gut verstehen.
Als Marias Vater auf dem Mühlenhof im Wald einen Unfall hat und im Krankenhaus liegt, reist Maria sofort mit ihren beiden Töchtern in ihr altes Zuhause um der Mutter, dem Bruder Thomas und ...
Als Marias Vater auf dem Mühlenhof im Wald einen Unfall hat und im Krankenhaus liegt, reist Maria sofort mit ihren beiden Töchtern in ihr altes Zuhause um der Mutter, dem Bruder Thomas und dessen Frau Christiane zur Seite zu stehen. Zwischen Arbeit und Pflege der dementen Großmutter und aufkommenden Erbstreitigkeiten blickt Maria zurück in die Tage ihrer Kindheit. Maria und Thomas lernen schon früh mitanzupacken, was mit Entbehrungen einhergeht. Doch die Kinder lernen auch die Natur und die Tiere zu lieben. Trotzalledem darf Maria aufs Gymnasium. Dies lenkt ihr Leben in andere Bahnen und später wird sie deshalb die Heimat und die Mühle verlassen.
Martina Bogdahn hat mit "Mühlensommer" einen rührenden Roman geschrieben, der sicher lange in mir nachhallen wird. Zwischen Lachen und Weinen, gibt es Geschichten, da bin ich traurig, wenn sie zu Ende gehen mit Personen, die einem beim Lesen ans Herz wachsen. Schade, dass ich sie gehen lassen muss. Marias Kindheit war auch in gewisser Weise meine und ich konnte sie gut verstehen.
Maria wuchs mit ihrem Bruder Thomas auf einem Bauernhof auf. Als Jugendliche hatte sie die Nase voll vom Landleben und konnte nicht schnell genug in die Großstadt kommen - Hauptsache, weit weg vom Land. ...
Maria wuchs mit ihrem Bruder Thomas auf einem Bauernhof auf. Als Jugendliche hatte sie die Nase voll vom Landleben und konnte nicht schnell genug in die Großstadt kommen - Hauptsache, weit weg vom Land. Jahre später hat ihr Vater einen schweren Unfall und die Mutter bittet sie, zurückzukommen und einzuspringen. Maria taucht ein in eine lange verdrängte Vergangenheit und Erinnerungen werden wach....
Dieser Roman war für mich eine echte Überraschung. Aufgrund des etwas nichtssagenden Covers wäre ich beinahe an diesem wunderbaren Buch vorbeigegangen. Ein Blick in die Leseprobe hat mich jedoch sofort gefesselt. Mattina Boghdan schreibt so lebendig, unterhaltsam und mit einer guten Portion Humor, dass ich das Buch gar nicht mehr weglegen konnte. Die Handlung spielt abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit, in der wir Marias Kindheit und Jugend miterleben. Das Leben auf dem alten Mühlenhof wird in allen Facetten beschrieben - Urkomisches ebenso wie Schmerzhaftes, Omas unfreiwilliger Ritt auf dem Schwein ebenso wie das Ertränken von Katzenbabys und die gesellschaftliche Hierarchie im Dorf. Als Stadtmensch habe ich das Landleben nie selbst erfahren, doch die Autorin, die selbst auf einem Einödhof aufgewachsen ist, schreibt so intensiv, dass ich beim Lesen den Duft auf dem Hof riechen und die Freiheit und Enge zugleich spüren konnte.
Ein wundervoller Roman über das Aufwachsen und Leben auf dem Land - authentisch, unverstellt, humorvoll und erfrischend!