Venedigs Robin Hood
Alessa ist 20 Jahre alt. Ihre Eltern starben früh und so wurde sie von ihrem Großvater und ihrer Tante aufgezogen. Ihr Großvater lehrte sie, wie man stiehlt und ihre Tante brachte ihr vieles über Theater ...
Alessa ist 20 Jahre alt. Ihre Eltern starben früh und so wurde sie von ihrem Großvater und ihrer Tante aufgezogen. Ihr Großvater lehrte sie, wie man stiehlt und ihre Tante brachte ihr vieles über Theater und Schauspiel bei.
Pietro Ferretti ist Alessas Großvater. Einige Informationen aus Alessas früher Kindheit, behält er für sich, um sie zu schützen. Zenobia ist Alessas Tante. Zu Beginn des Buches ist sie schwer krank und stirbt bald darauf.
Kurz bevor Zenobia stirbt, fordert sie Pietro auf, Alessa zu informieren, warum ihre Eltern damals starben – bzw. umgebracht wurden. Herbei spielt das blaue Medaillon eine große Rolle. Daraufhin wird eine Kette an Ereignissen in Gang gesetzt, was dazu führt, dass Pietro von einem venezianischen Auftragsmörder umgebracht wird. Alessa muss fliehen.
Um vor Mezanotte zu flüchten, schließt sie sich der Schauspielerfamilie Sartori an, die auf dem Weg nach Deutschland sind, um am Hof eines Herzogs aufzutreten. Dort lebt ihr einziger verbliebener Verwandter.
Dieser historische Roman wird mir auf jeden Fall lange in Erinnerung bleiben.
Ich liebe die Charaktere – allen voran Alessa, Flori und Arthur. Einfach weil sie mutig, aufrichtig und leidenschaftlich sind.
Gleichzeitig fand ich es wieder mal ungemein spannend, in eine andere Zeit einzutauchen. Vor allem für Venedig habe ich da eine Schwäche, aber auch die Kapitel am Hof fand ich toll.
Zudem hatten wir hier ja eine Robin-Hood-ähnliche Szenerie mit Alessa als Meisterdiebin. Das fand ich auch sehr spannend und daher war das Lesen sehr kurzweilig.
Natürlich lese ich viele Bücher – die meisten davon gute bis sehr gute. Trotzdem muss ich sagen, dass mir schon lange keines mehr so kurzweilig erschien, mich so gefesselt hat und mich in freudiger Erwartung gestimmt hat, wenn ich wusste, dass ich bald weiterlesen darf.
Eine Aussage von Alessa hat mich dabei beeinduckt und nachdenklich gestimmt: „Ich glaube nicht, dass jemals ein Herrscher für längere Zeit mächtig blieb, der nicht bereit war, seine Macht auch durch Erpressung und Mord zu verteidigen.“
Darin liegt (leider) so viel Wahrheit und ist damit irgendwie auch Essenz unserer menschlichen Geschichte.
Morde geschehen bei weitem in unserer Gesellschaft (zumindest in Europa) nicht mehr so viele wie damals, doch geht das ganze nun viel perfider zugange.
Auch den Verlauf der Story, die unerwarteten Wendungen und den Abschluss fand ich super und sehr passend. Vor allem, dass das Cover ja wie die Faust aufs Auge passt ?
Von Martha Sophie Marcus werde ich sehr gerne wieder etwas lesen. Eine rundum gelungene Leserunde.