Eine berührende, warmherzige Geschichte für Zwischendurch
Es ist ein kleines, handliches Buch, welches mir da in die Hände gefallen ist und vorsichtig streiche ich mit den Fingern über das Cover des Schutzumschlages. Die wunderschönen Farben harmonieren auf so ...
Es ist ein kleines, handliches Buch, welches mir da in die Hände gefallen ist und vorsichtig streiche ich mit den Fingern über das Cover des Schutzumschlages. Die wunderschönen Farben harmonieren auf so sanfte Weise, dass es beinahe wie ein kleines Gemälde wirkt.
Der Klappentext stimmte mich neugierig und auch die kleine Einschätzung erreichte mein Herz: „Ein kluges und inspirierendes Buch über die kleinen und großen Wunder im Leben.“ So tauchte ich voller Erwartung in die Geschichte ein.
Der Einstieg war dann jedoch etwas holprig. Ein Brief, der die Veränderung eines Lebens in sich birgt und doch sogleich an Wichtigkeit verlor, als sich die Geschichte in der Beschreibung von Orten und Personen verirrte, nur um bald darauf die Perspektive zu wechseln.
Und obschon der Schreibstil des Buches meinem Geschmack entspricht, sich leicht und wohlig anfühlt, die umschweifenden Beschreibungen ein wundervolles Bild in meine Seele malen, irgendwie heimelig und ein bisschen wie Urlaub anmutend, fragte ich mich doch wohin mich diese Reise führen würde. Aber vielleicht war es gerade das, was mich neugierig werden ließ und so las ich mit leiser Gespanntheit weiter, lernte neue Bekannte und Namen kennen und verlor doch nicht den Überblick. Es war interessant insbesondere die drei (für mich gehört Franka dazu) Hauptcharaktere auf ihrem Weg zu sich selbst zu begleiten.
Eine junge Frau, eine Soziologiestudentin, die mit der Fertigstellung ihrer Arbeit zum Thema Wunder hadert. Ein sanfter Pater, der an der Richtigkeit seines Lebens zweifelt und sein ganz eigenes Kreuz auf dem Rücken trägt. Und ein altkluges Mädchen mit dem Herzen am rechten Fleck und einer ganz eigenen Weltansicht. Drei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, finden zusammen, um sich gemeinsam auf die Suche zu machen. Und ich persönlich finde diese Mischung gelungen, zeigt sie doch auf ganz eigene Art die verschiedenen Sichtweisen der Menschheit. Ich muss jedoch gestehen, dass es mir hier und da an Tiefe gefehlt hat. Zwar empfinde ich alle Charaktere als ausgesprochen interessant und auf sanfte Weise sympathisch, doch blieb das Gefühl der Distanziertheit, eine seltsame Befangenheit ihrem wahren Naturell gegenüber.
Auch bezugnehmend auf das wundervolle Thema Wunder bin ich noch immer auf der Suche, denn eine kernige Aussage, eine weise Antwort, wird nicht gegeben.
Dafür jedoch – und das möchte ich herzlichst betonen – regt die Geschichte dazu an selbst ein wenig zu grübeln, ein wenig nachzudenken über die Welt und ihre kleinen und großen Wunder, jene Dinge, die für uns ein Wunder sein können. Es werden wundervolle Denkanstöße gegeben, die inspirieren und anregen und so fand ich zurück zu der kleinen Einschätzung, die mein Herz erreichte und ich kann sagen: Dies ist wirklich eine berührende, warmherzige Geschichte für Zwischendurch.