Sehr gefühlvoll
Was die Sterne dir schenkenDie beiden Schwestern Lexi und Amelia könnten eigentlich unterschiedlicher nicht sein und doch haben sie eine Verbindung zueinander, wie kaum jemand anderes. Als eines Nachts Amelia an einem Strand nicht ...
Die beiden Schwestern Lexi und Amelia könnten eigentlich unterschiedlicher nicht sein und doch haben sie eine Verbindung zueinander, wie kaum jemand anderes. Als eines Nachts Amelia an einem Strand nicht weit von ihrem Cottage entfernt wiederbelebt werden muss, reist Lexi umgehend von New York ab, um ihrer Mutter, aber auch ihrer Schwester im Krankenhaus beizustehen, dabei lockt eigentlich ein großes Jobangebot in New York. Als Lexi in ihrer Heimat ankommt, fährt sie umgehend zu Amelia. Diese ist bereits wach, doch was sie erzählt, gibt keinerlei Sinn. Amelia behauptet, sie warte auf Sam, ihren Ehemann, doch eigentlich ist Amelia gar nicht verheiratet. Lexi und ihre Mutter sind ratlos, bis Lexi am Strand einem Mann begegnet, der Amelias Zeichnungen von Sam zum Verwechseln ähnlich sieht.
Ich habe bereits so einige Bücher der Autorin Dani Atkins gelesen und wurde bisher eigentlich noch nie enttäuscht. Auch hier in ihrem neuen Roman versteht es Atkins unheimlich gut, ihre Geschichte absolut emotional zu erzählen. Schon auf den ersten Seiten zieht sie den Leser in ihren Bann und packt so unheimlich viele Momente hinein, die den Leser mitten in die Handlung ziehen und mit so vielen Fragen zurücklässt, dass man einfach weiterlesen muss.
Damit liest sich die Geschichte sich natürlich gleich vom ersten Moment an unheimlich spannend. Man ist auf der Suche nach Antworten zu all den Fragen, die sich beim Lesen ergeben, vor allem natürlich nach den merkwürdigen und natürlich falschen Erinnerungen Amelias. Auch sonst hat mir die Geschichte über weite Teile absolut Spaß gemacht und gerade auch Lexi und ihr Nick, der wie Amelias eingebildeter Sam aussieht, brachten mich während sie zusammen waren einfach nur zum Lächeln. Allerdings gab es mehrere kleinere Punkte, die mir nicht so gut gefielen. Zum Beispiel die Auflösung zu Amelias falschen Erinnerungen, die mir zu leicht waren oder das Ende, dass einfach etwas zu viel Kitsch und Drama beinhaltete, ansonsten allerdings hat mich der Roman unheimlich gut unterhalten.
Das Setting, gleich an einem Strand in Somerset, konnte ich lebendig vor mir sehen und auch sonst schafft es die Autorin ohne groß abzuschweifen ein klares Bild von ihrem Handlungsort zu zaubern. So war ich mit Lexi und Nick bei einem Picknick am Strand oder in einem Freizeitpark, stand aber auch mit Lexi am Bett ihrer Schwester und habe mit ihr gehofft.
Lexi ist nämlich nicht nur die Ich-Erzählerin und Protagonistin der Geschichte, sondern auch eine mit unheimlich viel Leben und Dynamik gezeichnete Figur. Sie ist einfach nur lieb und stellt Bedürfnisse der anderen, vor allem die der Schwester, deutlich über ihre eigenen. Doch dabei vergisst sie oft, dass vieles für sie auch schmerzlich enden kann. Lexi muss unbedingt lernen, auch einmal an sich zu denken, was ihr gar nicht so leicht fällt.
Auch die Nebencharaktere sind unheimlich gut gelungen und lebendig gezeichnet. Vor allem Nick ist durch und durch ein Gentleman, auch Tom, Amelias alter, etwas griesgrämiger Nachbar und Lexi Mom werden hier mit sehr viel Gefühl gezeichnet und wachsen dem Leser ans Herz. Nur mit Amelia fiel es mir schwer, mich zu arrangieren, denn sie ist einfach auch durch die verwirrten Erinnerungen und ihrer Krankheit schwierig und schwer zu fassen.
Mein Fazit: ein toller Roman mit viel Gefühl und Emotionen und auch Spannung, da einfach sehr viele Fragen beim Leser aufkommen. Die Charaktere sind mir ans Herz gewachsen und unheimlich sympathisch, vor allem die Protagonistin. Lediglich eine Auflösung und das etwas zu überzogene Ende fand ich persönlich nicht so gelungen. Ansonsten aber wie immer sehr lesenswert und mit dem für die Autorin typischen Stil.