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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2017

Ein geheimnisvoller Mystery-Thriller

Palast der Finsternis
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Gesamteindruck:
Bei diesem Buch war meine Neugier zum einen durch das Hammer-Cover (grün metallic mit goldenen Schmetterlingen) und den geheimnisvollen Klappentext. Beides hat mir extrem viel Lust auf ...

Gesamteindruck:
Bei diesem Buch war meine Neugier zum einen durch das Hammer-Cover (grün metallic mit goldenen Schmetterlingen) und den geheimnisvollen Klappentext. Beides hat mir extrem viel Lust auf das Buch gemacht, ohne dass ich wirklich wusste, was mich erwartet.
Man merkt das vielleicht schon bei der Genreeinordnung. Auch wenn es wohl offiziell zur Gegenwartsliteratur gezählt wird, muss ich gestehen, dass es für mich dabei eher um einen Fantasythriller handelt. Mit Gegenwartsliteratur oder Contemporary verbinde ich persönlich andere Geschichten.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, wobei ich ihn dennoch als gehoben einstufen würde. Immer wieder werden Fremdworte oder französische Sätze und Phrasen eingeschoben. Keine Angst, zumindest das Französisch wird immer übersetzt J
Erzählt wird aus zwei Perspektiven und Zeiten. Anouk erlebt das außergewöhnliche und gefährliche Abenteuer in der Gegenwart, während Aurélie uns immer wieder interessante und aufschlussreiche Einblicke in die Jahre 1789 und 1790 bietet. Allerdings habe ich, und das ist ein rein persönliches Empfinden, ein Problem mit der Präsens-Erzählform. Ich weiß, es bringt mehr Action und wirkt generell lebendiger, aber für mich ist die Vergangenheit sinniger.
Die Figuren sind allesamt sehr geheimnisvoll und man bekommt, ähnlich wie beim Zusammensetzen eines Puzzles, erst nach und nach ein Bild von ihnen. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so rätselte ich lange, wer wie tickt und wie alles womöglich zusammenhängt. Auch die Handlung ist sehr undurchsichtig. Sie bietet sehr viel Raum für Spekulationen und erst zum Ende wird das Gesamtbild gelüftet. Das hält natürlich bis zum Schluss die Spannung aufrecht und ich habe während dem Lesen mehr als nur eine Theorie entwickelt, um alle Elemente des Romans zusammenzufügen (leider vergeblich).
Wie bereits erwähnt, handelt es sich für mich bei dieser Story um einen Fantasythriller t, der mit einigen Horrorelementen durchaus Gänsehautpotenzial hat. Ich persönlich empfand das nicht als schlimm, aber es könnte sein, dass einige (sensible) Leser diese Szenen gruselig finden könnten.
Und dennoch regt sie zum Nachdenken an, denn manche Themen, die Stefan Bachman anspricht, haben sehr viel Tiefgang und philosophische Ansätze (emotionale Grundbedürfnisse, psychiologische Abgründe, Angst vor der eigenen Sterblichkeit).

Mein Fazit:
Mir hat es sehr gut gefallen, denn es ist geheimnisvoll, gefährlich und mystisch. Man rätselt und fiebert mit, man befindet sich in einer unglaublichen und fantastischen Umgebung, erlebt Dinge, die teilweise die (normale) Vorstellungskraft übersteigen. Ich habe die Lektüre sehr genossen und hatte einige wirklich sehr unterhaltsame Lesestunden (wenn auch ab und an mit einer leichten Gänsehaut).
Das Cover hat absolut gehalten, was es versprochen hat und ich kann das Buch wirklich nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.02.2024

Bedrückend realistisch

Die Hexen von Cleftwater
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Das Thema Hexenverfolgung ist ein ebenso spannendes wie düsteres Kapitel unserer Geschichte, daher war ich neugierig, wie das in diesem Buch umgesetzt wurde. Der Schreibstil der Autorin ist sehr eindrücklich. ...

Das Thema Hexenverfolgung ist ein ebenso spannendes wie düsteres Kapitel unserer Geschichte, daher war ich neugierig, wie das in diesem Buch umgesetzt wurde. Der Schreibstil der Autorin ist sehr eindrücklich. Sie beschreibt Stimmungen detailliert, was einen die Situation nicht nur sehen, sondern auch empfinden lässt. Dieses intensive Erleben der Geschichte ist einerseits absolut genial, da man sich sehr leicht in die Hauptfigur Martha hineinversetzen kann, allerdings hat mich auf der anderen Seite gestört, dass ich das Gefühl hatte, nicht vorwärts zu kommen. Generell entwickelt sich die Story recht langsam, was natürlich den Fokus auf die oftmals sehr unschönen Dinge, die passieren legt und diese ungeschönt zur Sprache bringt.
Mich lässt das Buch zwiegespalten zurück. Einerseits war ich fasziniert und habe interessiert das Schicksal der vielen Frauen von Cleftwater verfolgt. Andererseits war es mir aber auch etwas zu viel, was aber auch daran liegen kann, dass ich mich emotional nur schwer abgrenzen konnte – was theoretisch ja wieder ein Pluspunkt wäre. Ich denke, wenn dich das Thema anspricht, schau es dir an und entscheide selbst.

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Krimi mit britischem Charme

Das Mörderarchiv
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Stell dir vor, dir wird in jungen Jahren dein Tod prophezeit und dein restliches Leben ist nur darauf ausgerichtet, dem zu entgehen ... Ein schrecklicher Gedanke, aber auch überaus kreativ. Ich war neugierig ...

Stell dir vor, dir wird in jungen Jahren dein Tod prophezeit und dein restliches Leben ist nur darauf ausgerichtet, dem zu entgehen ... Ein schrecklicher Gedanke, aber auch überaus kreativ. Ich war neugierig und wollte natürlich wissen, was es mit dieser Vorhersehung auf sich hat und inwieweit das alles eintritt. Tatsächlich hat die Autorin mich aber immer wieder überrascht. Wer also glaubt, des Rätsels Lösung gefunden zu haben, wird noch das ein oder andere Mal eines Besseren belehrt.
Genau das war es, was mir so an diesem Buch gefallen hat. Immer wieder wurde man in die Vergangenheit katapultiert, hat Episoden aus Frances Leben gehört, die natürlich neue Puzzleteile gebracht haben. Dennoch hat sich das Bild lange verborgen gehalten.
Generell gibt es wenig zu meckern. Der Fall ist knifflig, beinhaltet einige Geheimnisse und ist sehr clever ausgearbeitet, weshalb der Spannungsbogen bis zum Schluss hochgehalten werden kann. Zudem ist der Schreibstil überaus angenehm zu lesen. Man hat das Gefühl einzutauchen und ein Teil der Geschichte zu werden. Wozu sicher auch die interessanten Figuren beitragen. Sie alle haben ihre Ecken und Kanten, haben Eigenheiten, sie sie authentisch erscheinen lassen. Dennoch liegt genau darin mein einziger Kritikpunkt, den ich äußern kann: Ich wurde mit ihnen nicht so recht warm, konnte die Distanziertheit nicht wirklich überwinden. Aber das ist ein rein subjektiver Eindruck. Wer Kriminalromane mit britischem Charme mag, sollte hier unbedingt zugreifen.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Spannend und unterhaltsam

Die geheime Gesellschaft
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Da mich bereits der erste Roman der Autorin in seinen Bann ziehen konnte, habe ich mich natürlich sehr auf dieses Buch gefreut. Gerade optisch macht es sehr viel her, nur war die Frage, kann es inhaltlich ...

Da mich bereits der erste Roman der Autorin in seinen Bann ziehen konnte, habe ich mich natürlich sehr auf dieses Buch gefreut. Gerade optisch macht es sehr viel her, nur war die Frage, kann es inhaltlich an den Vorgänger anschließen?
Sprachlich in jedem Fall. Die Autorin schafft es, einen mit ihren Worten nicht nur Bilder vor Augen zu malen, sondern auch die nötige Atmosphäre zu schaffen. Man hat wirklich das Gefühl, ins Viktorianische Zeitalter zu reisen und gemeinsam mit Lenna die Morde aufzuklären. Was mir in dem Zusammenhang besonders gut gefällt, man hat den Eindruck, es wurde ordentlich recherchiert. Aber auch der Fall hat es in sich. Selbst wenn man einiges durchaus recht früh durchschaut, bleiben doch etliche Wendungen bis zum Schluss geheimnisvoll. Schade ist, dass sich die Story eher langsam aufbaut, was aber wiederum dem Aufbau der Figuren zugutekommt. Allerdings hat mich ein wenig gestört, dass nicht in beiden Erzählsträngen, die Geschichte wird aus zwei Perspektiven geschildert, die gleiche Form verwendet wird. Meines Erachtens hätte die Story an Intensivität gewonnen, wenn beide im Ich-Erzähler berichtet hätten. Als Leser bekommt man so doch nochmal einen engeren Draht zu den Akteuren, was automatisch mehr Tiefe bedeutet.
Dennoch kann ich sagen, dass mir das Buch alles in allem sehr gut gefallen hat. Wer mysteriöse Romane vor historischem Setting mag, wird hierbei sicher auf seine Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Ein spannender Auftakt

Sword Catcher - Die Chroniken von Castellan
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Eine neue Saga aus der Feder von Cassandra Clare? Da war klar, das muss ich lesen und optisch macht das Buch ja auch schon einmal einiges her. Doch der Inhalt lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück.
Zum ...

Eine neue Saga aus der Feder von Cassandra Clare? Da war klar, das muss ich lesen und optisch macht das Buch ja auch schon einmal einiges her. Doch der Inhalt lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück.
Zum einen zieht sich der Anfang sehr in die Länge. Die Autorin beschreibt sehr ausführlich das Gesellschaftssystem, die politischen Strukturen und wirft dabei sehr viele Informationen und Namen in den Raum. Das hat mir ein wenig die Lust am Lesen geraubt, weshalb ich deutlich länger als normal für ein Buch dieses Umfangs gebraucht habe. Leider kommt auch ein wenig das Word- und Worldbuilding zu kurz. Theoretisch hätte man sehr viel aus der Idee herausholen können, doch manchmal beschleicht einen das Gefühl, ihr sind die Einfälle ausgegangen, weshalb sie sich sehr stark an unserer Welt orientiert hat. Kurz gesagt, sie mischt High Fantasy mit Urban Fantasy, setzt sehr viele Dinge als Erfahrungen beim Leser voraus und beschreibt sie deswegen nicht so ausführlich. Auch die Magie kommt mir ein wenig zu kurz.
Viel spannender sind da schon die Figuren, denn nicht nur die Hauptcharaktere überzeugen, sondern eben auch die Nebenakteure. Man hat recht schnell seine Lieblinge, aber auch jene, die man am liebsten zum Mond schießen würde. Es gibt eine Menge Intrigen und Rätsel, unterschiedliche Interessen, sodass man im Grunde die ganze Zeit über damit beschäftigt ist, sich die möglichen Verstrickungen zurechtzulegen, was doch sehr viel Spaß macht und weshalb man über die Kritikpunkte dann doch eher hinwegsehen kann. So ging es mir zumindest.
Obwohl es einige Dinge gibt, die ich bemängele, werde ich die Story doch weiterverfolgen. Ich will unbedingt wissen, wie alles zusammenhängt, wer gegen wen intrigiert, wie die Fäden am Ende zusammenlaufen und welche Rollen Kel und Lin dabei einnehmen.

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