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Veröffentlicht am 06.08.2024

Endlich mehr aus dieser Welt!

Boris - Blutlinie
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Ein Spin-off! Wie ich sowas liebe!
Wobei es einen Spin-Off zu nennen, vielleicht nicht zu 100 Prozent zutrifft.
Von der Autorin I.B. Zimmermann gibt es eine Trilogie rund um die Hexe Mona, die in drei ...

Ein Spin-off! Wie ich sowas liebe!
Wobei es einen Spin-Off zu nennen, vielleicht nicht zu 100 Prozent zutrifft.
Von der Autorin I.B. Zimmermann gibt es eine Trilogie rund um die Hexe Mona, die in drei Bänden ein aufgeladenes Abenteuer nach dem anderen erlebt, während sie die Liebe ihres Lebens trifft. Es ist eine Urban Fantasy - Serie mit einigen bunten und vielfältigen Charakteren, die ich sehr mochte aus unterschiedlichen Gründen. Und einer dieser vielen Nebencharaktere und guter Freund von Mona, ist Boris.

Er gehörte auch für mich zu einem der interessantesten weiteren Personen in der Trilogie und ich war gleich ziemlich gespannt, als ich hörte, dass er sein eigenes Buch bekommen soll. Noch besser fand ich, dass es zeitlich wenig weg war von dem Geschehen der Mona-Reihe. Das Buch lässt sich gut nach der Trilogie lesen, aber auch problemlos ohne die drei Bände zu kennen.

Boris, ein Vampir, der bereits einige Jahre auf dem Buckel hat und auch manchmal in einen alten Sprachgebrauch fällt, will sein Leben umkrempeln. Dazu gehört ein Job bei der Polizei, bzw. im Kriminalamt. Er landet bei einem Werwolf, Martin Van Helsing. Der Ärger scheint schon vorprogrammiert zu sein, besonders da Boris eventuell leichte Schmetterlinge bekommt in seiner Anwesenheit.

Aber viel Zeit bleibt nicht für die Liebesgeschichte, eine große Gefahr bahnt sich an, mit weitreichenden Verzwickungen, die es zu lösen gilt. Dabei werden dem bunt gemischten Team einige Steine in den Weg gelegt und der eine oder andere Kampf lässt die Spannung steigen. Wer sind die wahren Drahtzieher? Was wollen sie wirklich?
Fragen über Fragen, die das Team, bestehend aus weiteren phantastischen Wesen (von Dryade bis Untot), sich stellen muss.

Es gibt zwei Punkte, die viel Raum im Buch einnehmen. Zuerst, Boris seine Gefühlswelt und Entwicklung. Was logisch ist, das Buch handelt von ihm, wobei nicht so viel aus seiner Vergangenheit erzählt wird, wie ich es mir gewünscht habe. Dann der Kriminalfall, der sich von Anfang bis Ende durchzieht und mit einem guten Showdown sein Ende findet.
Was auf der Strecke bleibt, sind da die neu eingeführten Charaktere, das Team. Alle klangen ziemlich spannend und an der Stelle hätte ich gerne mehr gelesen, wie auch von der Liebesgeschichte. Der Fall hatte für mich unnötig viel Raum eingenommen und ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich kein richtiger Krimileser bin. Auf jeden Fall war ich kurz davor, den Faden zu verlieren.

Sonst bin ich wieder sehr begeistert gewesen von der Welt, den Charakteren (besonders Nebencharakteren) und ich habe mich einfach gefreut, wieder in diese Welt eintauchen zu können! Gerne mehr!

Veröffentlicht am 02.08.2024

Nicht ganz die Erwartungen erfüllt

Silberne Geister
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Nach ihren zwei letzten Schauerromanen, die ich mochte und genau das Niveau an “Horror” hatten, dass ich aushalten konnte. Zieht sie weiter zu einem Buch, das sie als “übernatürliche Spannung mit Filmgeschichte” ...

Nach ihren zwei letzten Schauerromanen, die ich mochte und genau das Niveau an “Horror” hatten, dass ich aushalten konnte. Zieht sie weiter zu einem Buch, das sie als “übernatürliche Spannung mit Filmgeschichte” nennt. Es ist eine Art Ermittlung, in dem Fall um die Aufdeckung der merkwürdigen Geschehnissen bei einem Filmdreh und Filmhistorie, bezogen auf Mexico City (wie die letzten Romane).

Gleich nach den ersten paar Kapiteln wusste ich, es ist gruseliger als ihre anderen beiden Romane und die Anspannung ist auch hier wieder sehr greifbar. Sehr interessantes Setting und die Figuren erst, ich war gleich sehr begeistert. Ich konnte mir das Geschehen sofort vorstellen, durch einen Vintage Filter oder wie in einem alten Noir-Film. An sich ist ihre Atmosphäre im Roman immer sehr greifbar und lässt ein wunderbares Kopfkino laufen.
Nebenbei ließ sie die Filmhistorie einfließen, wobei ich manche Passagen nicht gut erklärt fand. Da bedarf es etwas Eigenrecherche, wenn einem das Thema was bedeutet. An der Stelle war ich von der Autorin schon besseres gewohnt, weil ihre vorherigen Romane auch mit einigen interessanten historischen Begebenheiten gespickt waren, die man so nicht kennt.

Die Themen, die sie hier aufgreift, sind wieder sehr spannend: Seance, Okkultismus, Geister, ewiges Leben und Nationalsozialistische Kultur zu meiner Überraschung. Das alles ergibt einen spannenden Mix und ich hangelte mich durch ihre teilweise langen Beschreibungen gut durchs Buch.

Mit der Protagonistin Montserrat, die in einer starken Männerdomäne arbeitet und an sich zu den toughen Frauen zählt, die sich jetzt nicht um ihr Äußeres kümmert und Horrorfilme als Hobby sieht, hat sie eine angenehme Heldin geschaffen. Leider ist sie geplagt von Geldproblemen und auf der Suche nach einem zweiten Einkommen.
Zusammen mit ihrem Kindheitsfreund und früheren Schauspiel-Star begegnet sie einem alten Produzenten mit einer mysteriösen Geschichte. Sie wittert hier die Möglichkeit für eine Story, die sich gut verkaufen lässt und gerät somit in Gefahr.

Den ganze Spannungsablauf empfand ich wie, zwei zusammengelegte Wellen, wobei die Mitte des Romans einen Tiefpunkt zeigt und das Ende sehr nett abflaut. Hat die Autorin hier zu viel gewollt? Hat sie sich vielleicht an ein paar Stellen kurzzeitig verloren? Mir scheint es so, dass sie sich mit ihrem dritten Roman etwas verändern wollte, aber den Sprung nicht gänzlich geschafft hat.
Am Anfang hatte ich noch spüren können, dass es ein anderer “Moreno-Garcia” wird und war von der Veränderung angetan.
Aber im Ganzen war das Buch schlichtweg zu lang durch seine vielen historischen Einwürfe und Verknüpfungen - ein bisschen chaotisch.
Auf der anderen Seite waren die okkultischen Themen wirklich gut in Szene gesetzt und die Beziehung zwischen den beiden sehr interessant eingebracht. Ich mag unkonventionelle Liebesgeschichten mit Kanten!

Ein cooler Roman rund um Okkultismus mit spannenden Ansätzen und interessantem historischen Hintergrund, der an einigen Stellen schwächelt! Gerne bald wieder einen “Moreno-Garcia”!

Veröffentlicht am 04.06.2024

So lala.

Die Hungrige
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Ich habe mal einen Kommentar zu dem Buch gelesen, der ging in etwa so: “Wenn Dolly Alderton einen Vampirroman schreiben würde, wäre das das Buch dazu.” Hätte ich bloß diesen Kommentar gelesen, bevor ich ...

Ich habe mal einen Kommentar zu dem Buch gelesen, der ging in etwa so: “Wenn Dolly Alderton einen Vampirroman schreiben würde, wäre das das Buch dazu.” Hätte ich bloß diesen Kommentar gelesen, bevor ich Die Hungrige in die Hand nahm. Es ist nämlich so, dass ich von Alderton ein Buch gelesen hatte und es nicht sonderlich mochte.

Und auch der Roman von Kohda lies mich unbefriedigt nach dem Ende zurück. Wobei es sehr viele spannende Ansätze gegeben hat und wäre sie denen gefolgt, dann hätte sie bestimmt einen außergewöhnlichen und modernen Vampirroman geschrieben.

Lydia ist ein junger Vampir mit einer vampirischen Mutter, die an Alzheimer erkrankt und da die Verpflegung anstrengend wird, plus ein paar andere Dinge, bringt sie sie ins Heim. Da sie als Vampir quasi geboren wurde und von ihrer Mutter früh über das Böse in ihr indoktriniert wurde, hat sie einen sehr interessanten, aber auch merkwürdigen Charakter, wenn nicht sogar schon unheimlich. So hat sie noch nie menschliches Blut getrunken, aber als sie dann auf sich alleine gestellt ist, stellt sich heraus, dass die Beschaffung von Blut viel anstrengender ist als gedacht. Was so viel heißt wie, ein hungriger Vampir begleitet uns durch das ganze Buch.

Es ist im Grunde eine Selbstfindungsgeschichte und da es aus der Ich Perspektive geschrieben wird, auch mit vielen Monologen gespickt. Anstrengend vielen Gedanken, die teilweise für mich ins Nichts führen. Als Künstlerin, was sie zu sein scheint, wird auch viel über Kunst und Szene geschrieben, wobei es beim Ersteren für Neulinge schwer zu lesen ist. Viele Namen aus der Kunst, wenig Erklärungen.

Interessant fand ich zum einen ihre Mutter und ihre Entstehungsgeschichte, wie auch den Werdegang. Da hätte ich gerne noch viel mehr darüber erfahren. Wir bekommen leider nur einen kleinen Einblick, wie auch die Infos zu ihrem menschlichen Vater, die sehr sparsam gestreut werden. Wer war dieser Mann, der sein halbes Leben mit zwei Vampiren gelebt hat?

Neben ihrem Verlangen nach Blut hat sie noch andere Wünsche, wie z.B. den Geschmack von Essen, den sie nicht kennt. Und der Titel des Buches bekommt im Laufe der Handlung eine tiefere Bedeutung.
Wir bewegen uns mit Lydia am Rand ihres Hungers, zwischen durchgeknallt, eklig, verletzlich und verwirrt.
Zum Ende hin wird es plötzlich spannend und Lydia macht eine Wendung durch. Leider ist das Buch dann auch schon fertig und ich bin für meinen Teil enttäuscht. Besonders da sich am Ende noch eine spannende Sache herauskristallisiert, von der ich natürlich gerne mehr gelesen hätte.

Streichen wir ein paar innere Monologe und bauen die spannenden Sachen weiter aus, hätte ich es grandios gefunden. So war es eher ein “in Ordnung, aber speziell” Roman für mich. Es liegt auch mitunter daran, dass ich Geschichten mit starkem Fokus Selbstfindung, die ich hier sehe, nicht so viel abgewinnen kann.

Trotzdem behalte ich die Autorin im Kopf und vielleicht erreicht ihr nächster Roman mehr bei mir!

Veröffentlicht am 15.02.2024

Interessant!

Die geheime Gesellschaft
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Als begeisterter Liebhaber von Mystery und übernatürlichen Geschichten war ich gespannt auf "The London Séance Society" von Penner und damit mein erster Roman von ihr. Leider muss ich sagen, dass dieses ...

Als begeisterter Liebhaber von Mystery und übernatürlichen Geschichten war ich gespannt auf "The London Séance Society" von Penner und damit mein erster Roman von ihr. Leider muss ich sagen, dass dieses Buch mich nicht umgehauen hat.

Es geht um die junge Lenna Wickes, die in Paris sich von dem Medium Vaudeline D’Allaire ausbilden lässt in Seancen. Sie möchte nämlich mit dem Geist ihrer Schwester Evie reden, die umgebracht worden ist und den Mord aufklären.
Durch den Tod eines einflussreichen Mannes werden die Frauen nach London gerufen und landen in einer Verschwörung, bei der Evie eine Rolle spielt und es stellt sich die Frage: Wer war ihre Schwester wirklich?

Die Autorin versucht, eine düstere und fesselnde Atmosphäre zu schaffen, indem sie die Welt des Übernatürlichen und der Séancen erkundet. Ein nebenbei interessantes Thema, wo sie gerne mehr in die Tiefe hätte gehen können.
Doch anstatt mich in die Geschichte hineinzuziehen, fand ich mich dabei, wie ich darauf wartete, dass endlich was passiert.
Die Beschreibungen sind oft überladen und neigen dazu, die Spannung zu ersticken, anstatt sie zu verstärken. Dies führte dazu, dass ich mich durch die Seiten kämpfen musste in der ersten Hälfte des Buches (später wird es deutlich besser), anstatt mich von der Geschichte mitreißen zu lassen.
Nach der Hälfte gewann die Handlung stark an Fahrt und konnte den holprigen Start fast wieder wettmachen.

Die Charaktere waren bunt, interessant und haben mir gut gefallen, auch die verschiedenen Sichtweisen, aus denen die Autorin schreibt, waren echt verlockend. Aber die eine oder andere Wendung wurde damit zu schnell vorweggenommen. Das kann dem einen oder anderen gefallen, weil man nicht allzu lange rätseln muss oder man sich ärgert.
Die ganze Handlung war dadurch zum Teil vorhersehbar, aber immer noch sehr originell und ich habe mich gerne in London des 18. Jahrhunderts aufgehalten.

Wer sich gerne in ein Rätsel stürzt rund um Okkultismus, Seancen und Verschwörung während des düsteren 18. Jahrhunderts, der wird begeistert sein von Sarah Penners neuem Buch. Für meinen Teil hätte es an der einen oder anderen Stelle straffer und mysteriöser sein dürfen!

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Enjoy the Drama!

Magnolia Parks
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Wenn ihr den Roman von Jessa lesen möchtet, empfehle ich euch, Enjoy the drama!
Denn das ist der Kern von Jessa Hastings Roman, ein Drama nach dem nächsten auf ihre Charaktere fallen zu lassen in einem ...

Wenn ihr den Roman von Jessa lesen möchtet, empfehle ich euch, Enjoy the drama!
Denn das ist der Kern von Jessa Hastings Roman, ein Drama nach dem nächsten auf ihre Charaktere fallen zu lassen in einem Mix aus Gossip Girl, Sex and the City und Little Liars.
Ich selbst las es so, als würde man sich die Augen zuhalten, aber die Finger weit öffnen.
Meine Vermutung ist auch die, dass es das ist, was die Autorin bezwecken wollte, aber nun kommen wir mal zum Inhalt.
Magnolia, das High Society Londoner Girl und BJ, der Bad Boy schlechthin, können nicht miteinander und auch nicht ohne einander. Sehr klischeehaft hängen sie aneinander und brechen sich immer wieder das Herz. Die Frage ist nur, wie lange können die beiden so weitermachen?
Wir reden hier nicht von kleinen Eskapaden, von einem Kuss hier oder dort. Sondern von richtigen Affären und einer eindeutig toxischen, mental gefährlichen Beziehung.
Und auch wenn der eine oder andere das in Romanen ganz schön romantisch findet. Jessa Hastings hat hier eindeutig eine Schippe draufgelegt in der Beziehung und man kann das nicht mehr als romantisch verklären.
Das ist einerseits ein Kritikpunkt an dem Roman, weil es mir zu viel “toxisch” war. Andererseits ist es der Kern des Dramas, um das sich der Roman dreht und alles zusammenhält.
Neben den Problemen der Hauptcharaktere gibt es bei den Nebencharakteren nicht weniger Probleme und das alles fühlt sich an wie ein brodelnder Hexentopf.
Beim Lesen wartet man nur darauf, dass es gleich anfängt zu überschäumen und das Desaster über allen verteilt wird.
Ein anderer Punkt, der mich gestört hat, ist das Thema Mode. Es wird oft geschrieben, wer was an hat und welche Marke. Nicht mein Ding, habe ich irgendwann angefangen zu überspringen. Verstehe schlichtweg nichts davon.
Zum Schluss lässt sich sagen, wer Drama will, bekommt es hier regelrecht vor die Füße geworfen und es würde mich nicht wundern, wenn diese Buchreihe demnächst als Netflix Serie rauskommt. Denn sie besitzt den passenden Mix für eine Binge Watching Serie: Drama, High Society, viele gut aussehende Charaktere mit vielen Problemen und genug Anrüchiges.

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