Willkommen zurück in New York
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie happy ich war, als ich, ein riesiger Fan von Lena Kiefer und insbesondere von ihrer Westwell Trilogie, erfahren habe, dass es eine neue Reihe gibt, deren Hauptfigur ...
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie happy ich war, als ich, ein riesiger Fan von Lena Kiefer und insbesondere von ihrer Westwell Trilogie, erfahren habe, dass es eine neue Reihe gibt, deren Hauptfigur kein geringerer als Elijah Coldwell ist, den ich bereits in Westwell in mein Herz geschlossen habe.
Aber wer ist eigentlich Elijah Coldwell? Für alle die Westwell gelesen haben, ist Eli der kleine Bruder von Jess, der in seiner Kindheit entführt wurde und ein Trauma erlebt hat, das ihn seit damals nicht mehr los ist. Mehrere Jahre später ist er erwachsen geworden, will nicht mehr Eli genannt werden sondern Elijah und alles in seinem Leben ist organisiert. Ob Sport, Studium oder Arbeit, alles läuft in geregelten Bahnen und ist strengstens kontrolliert, denn nur so hat er seine Ängste im Griff und verspürt ein Gefühl von Sicherheit. Doch dann läuft ihm Felicity Everhart über den Weg, deren Leben das komplette Gegenteil zu sein scheint. Felicity ist gerade für ihr Traumstudium nach New York gezogen, hat Freunde, ihre Mutter und ihr bekanntes Leben hinter sich gelassen und versucht in der Stadt die niemals schläft Fuß zu fassen. Doch New York meint es nicht gut mit ihr und heißt sie alles andere als willkommen. Hinzu kommt, dass sie ihren Vater kennenlernen möchte, den sie bis dahin nicht kannte. Alles viel auf einmal und dann in einem ihrer verletzlichen Momente kreuzen sich die Wege von Felicity und Elijah und beide merken schnell, dass mehr zwischen ihnen ist. Eli ist sofort fasziniert von Felicity, doch sich verlieben passt so gar nicht in seinen Plan, denn Gefühle machen angreifbar. Hinzu kommt, dass Felicitys Vater auf einer Liste der potenziellen Entführer auftaucht, die Eli bekommt, eine schlechte Voraussetzung für eine Beziehung.
Ein paar Worte zur Gestaltung des Buches: Das Cover ist genau so edel und schön gestaltet wie die Westwell Trilogie und die Designs harmonieren perfekt miteinander. Das dunkle gefällt mir sehr gut, denn es spiegelt Elis Charakter wider. Nicht in dem Sinne, dass er eine düstere Person wäre, aber seine Emotionen und das Erlebte kann man in der Farbgebung wiedererkennen. Außerdem wirkt die Farbe sehr elegant, was zu Elijah passt. Das Helle steht in meinen Augen für Felicity, die Licht in Elis Leben bringen könnte, wenn er es zulässt. Neben dem Cover, dass ein wirklicher Blickfang ist und einen schönen Platz im Bücherregal verdient hat, sind die Worte des Klappentextes außerordentlich gut gewählt. Ohne zu früh zu viel zu verraten, macht er Lust auf das Buch und für mich war sofort klar, dass ich es kaum erwarten konnte mit dem Lesen zu starten.
Man merkt es schon, bei der Coldhart handelt es sich um den ersten Band einer Trilogie, die ein Spin-off der Westwell Trilogie der Autorin Lena Kiefer ist. Daher macht es meiner Meinung nach Sinn, erst Westwell zu lesen, bevor man in Coldhart einsteigt, insbesondere da mal Elijah dort bereits kennenlernt, zwar noch in seiner Teenager Zeit und von einer ganz anderen Seite, aber so kennt man seine Geschichte um so besser und kann seine Handlungen besser nachvollziehen. Auch ist es schön, seine Entwicklung miterleben zu dürfen. Des Weiteren werden viele Handlungen der Westwell Trilogie erwähnt und es treten Personen von dieser auf, was Leser, die Westwell bereits kennen, glücklich machen wird. Im Buch wechseln sich die Sichtweisen von Eli und Felicity, die im Gegensatz zu ihm ein neuer Charakter ist, in einem gelichmäßigem Verhältnis ab, sodass man beide Sichtweisen näher mitbekommt und sich als Leser ein umfassendes Bild der Gefühls- und Gedankenwelt der beiden Protagonisten machen kann.
Eli, ja für mich wird er immer Eli bleiben, konnten wir bereits als Nebencharakter in Westwell kennenlernen und haben auch erste Einblicke in sein Seelenleben erhalten, dass immer noch von der Entführung geprägt war. Er war mir schon damals unglaublich sympathisch, weshalb ich mich sehr gefreut habe, dass er seine eigene Reihe bekommt. Auch wenn man nun 6 Jahre später, den Eli von damals noch in Elijah erkennen kann, hat sich doch sehr verändert, aber irgendwie auch nicht. Ich denke dieses Gefühl liegt daran, dass man ihn noch von einer ganz anderen Seite kennenlernt und viel intensiver seine Gefühlswelt erlebt. Auch wenn er es selbst nicht erkennt, hat er ein Herz aus Gold und man muss ihn einfach lieben. Leider wird sein Leben noch immer von seinen Dämonen bestimmt und nun erfahren wir auch wieso das ganze noch so stark ausgeprägt ist. Auch wenn er sehr verschlossen ist, erhält der Leser einen Blick hinter diese Fassade aus Kontrolle und erkennt seine verletzliche Seite, die er versucht zu verbergen. Trotz des Erlebten ist er ein freundlicher junger Mann, dessen Liebe zu seinem Hund einfach wunderschön zu lesen ist. Manchmal tut er einem aber auch sehr leid, nicht wegen seiner Vergangenheit sondern wegen seinem hohem Arbeitspensum, schließlich versucht er sich schon jetzt einen Namen als Architekt zu machen und hat daher ein streng durchgetaktetes Leben, indem kaum Platz für Spaß ist.
Aber an dieser Stelle kommt Felicity ins Spiel. Die beiden haben sich zwar in einer Situation kennengelernt, die man jetzt nicht mit Spaß assoziieren würde, aber Felicity könnte Freude in Elis Leben bringen, wenn er sie denn lassen würde und auch wenn er es versucht, klappt das leider nicht so ganz. Felicity war auch für mich als Charakter neu und mit ihrer herzlichen, freundlichen Art, die jedem mit großer Herzlichkeit begegnet, passt sie meiner Meinung nach so gar nicht nach New York. Dennoch ist auch sie mutig und zielstrebig, jedoch auf eine andere Art als Elijah. Trotz reichen Vater, dem sie gerade versucht näher zu kommen, will sie nur das nötigste von ihm für ihr Studium bezahlt bekommen. Auf der Suche nach einem Job landet sie dann ausgerechnet bei einer Stadtführungsagentur, die niemand anderem gehört als Helena, der Protagonistin aus Westwell und ihren Partner Jess sehen wir natürlich auch gleich wieder.
Diese kleinen Wiedersehen mit bereits bekannten Charakteren, fühlen sich an wie nach Hause kommen und haben mir ein Lächeln ist Gesicht gezaubert. Ich finde generell, dass Lena Kiefer ihre Charaktere mit viel Liebe gestaltet, denn sie fühlen sich an als würde man alte Freunde oder Bekannte wiedertreffen. Aber auch die Charaktergestaltung der neu hinzugestoßen Personen, ob Haupt- oder Nebenperson ist wirklich gelungen, alle fühlen sich so authentisch und natürlich an, als ob sie wirklich in New York leben würden.
Dieser Fakt gekoppelt mit dem mitreisenden Schreibstil, machen das Buch zu einem absoluten Highlight. Die Handlung fängt schon spannend mit dem Prolog an, sodass es einem als Leser unmöglich erscheint das Buch wegzulegen. Auch wenn das Tempo teilweise sehr rasant ist und viel passiert, fühlt es sich immer genau richtig an und nicht überladen oder überzogen. Die Spannung war bis zur letzten Seite vorhanden und ich hätte schreien können vor Verzweiflung als das Buch mit einem Cliffhänger geendet hat. Durch das ganze Buch hindurch war ich voller Emotionen, hab mit den Charakteren gelitten und mich mit ihnen gefreut, fast so als wäre ich mit ihnen verbunden. Das Buch hat mich die Realität vergessen lassen und ich konnte ganz in die Welt der New Yorker High Society abtauchen, leider war die Rückreise in die Realität nicht so schön.
Wie man bereits an meiner Rezi merkt, kann ich das Buch jedem empfehlen, denn gerade die Mischung aus Liebesgeschichte mit einem Verbrechen, dass auch wenn es Jahre her ist, die Handlung immer noch beeinflusst, macht es besonders aufregend, sodass es sich von den üblichen Büchern dieses Genres abhebt. Das Buch hat mir viele schöne, aufregende Lesestunden beschwert und ich fiebere schon jetzt dem nächsten Band entgegen.