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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2024

Kann aus Ehe Liebe werden?

Lord zu verschenken
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Cassandra gilt mit 28 Jahren als alte Jungfer und ich hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Der einzige Weg in die Freiheit bedeutet für sie, dass ihre Cousine, bei der sie nach dem Verlust ihrer Eltern ...

Cassandra gilt mit 28 Jahren als alte Jungfer und ich hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Der einzige Weg in die Freiheit bedeutet für sie, dass ihre Cousine, bei der sie nach dem Verlust ihrer Eltern aufgewachsen ist, gut heiraten und sie als Gesellschafterin mitnehmen muss.
Doch die naive und verträumte Marigold hat sich einen Poeten als große Liebe ausgesucht. In den Augen ihrer Eltern ganz und gar nicht standesgemäß. Doch nachdem sie Alfred bei einem Ball mit ihren Gedichten verführen kann, kommt es zum Dilemma, denn nicht nur sie und Alfred, sondern auch Cassandra und Jonathan, die nach ihnen gesucht hatten, um eine kompromittierende Situation zu verhindern, werden genau in solchen angetroffen. Die einzige Lösung ist eine Doppelhochzeit.
Marigold schwebt auf Wolke Sieben, während Cassy und Jonathan vermeintlich in ihr Unglück laufen. Cassandras Verhalten und ihre Bereitschaft Jonathan zu heiraten zeugt von ihrer Liebe ihrer Cousine gegenüber, auch wenn die anderen das Opfer nicht erkennen können.
Der Roman wechselt zwischen Jonathans und Cassandras Sicht und hat einen leichten und zu der damaligen Ausdrucksweise passenden Schreibstil. Manch eine humorvolle Szene bescherte mir Lachtränen und in der nächsten hätte ich gerne mal die Charaktere geschüttelt und gesagt sie sollen mal richtig miteinander reden. Denn es ist von Beginn an spürbar, dass die zwei Hauptprotagonisten gut zueinander passen, auch wenn sie es nicht sehen können.
Der Roman schafft es zu fesseln, zu erheitern und auch mitleiden zu lassen. Cassandra steht allein da, sie bekommt von niemandem Unterstützung, ist aber doch so stark, dass sie sich nicht unterkriegen lässt. Sie versucht aus allen Situationen das Beste zu machen und bewahrt sich ein dankbares Herz.
Jonathan ist laut seiner ehemaligen Gouvernante ein sehr hilfsbereiter und liebevoller Mann, das wird auch im Umgang mit anderen Personen deutlich, doch bei seiner ihm aufgezwungenen Frau kämpft er mit so vielen Vorurteilen und falschen Annahmen, dass er sie nicht klar sehen kann. Er hat eine Illusion vor Augen, die nicht der wirklichen Cassandra entspricht. Das bewirkt auch ein völlig für ihn untypisches Verhalten. Dadurch, dass alles passiert ist, wovor er sich gefürchtet hat, kann er seiner Ehefrau gegenüber nur negativ uns skeptisch eingestellt sein.
Im Laufe der Geschichte kann man die Anziehung, die zwischen den beiden immer größer wird, spüren. Da es sich um eine Dilogie handelt endet die Geschichte abrupt und lässt einen unbefriedigt zurück bzw. unglaublich gespannt auf den Folgeband, in dem J und C dann hoffentlich vollständig zueinander finden und erleben, dass aus einer Ehe auch Liebe werden kann.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Krasse Lebenswende

Hope Dealer - Vom Drogenhändler zum Hoffnungsbringer
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Vom Dope-Dealer zum Hope-Dealer. Diese Biographie erzählt den Lebensweg von Niels Petersen, den einige (vor allem Freunde des Gospel-Rap) schon vielleicht kennen. So zumindest ich. Seine Musik war mir ...

Vom Dope-Dealer zum Hope-Dealer. Diese Biographie erzählt den Lebensweg von Niels Petersen, den einige (vor allem Freunde des Gospel-Rap) schon vielleicht kennen. So zumindest ich. Seine Musik war mir durch andere christliche Influencer bekannt, doch seine Geschichte kannte ich nicht.
Als ich das Buchcover sah, wusste ich, ich möchte dieses Buch unbedingt lesen, denn das könnte eine richtig krasse Geschichte sein! Und ich muss sagen, das war es auch.
Krasse Sprache – obwohl ich nur ein paar Jahre jünger bin als Niels, musste ich manchmal scharf nachdenken, was der Slang bedeutet. Und mir wurde mal wieder bewusst, wie behütet ich doch aufwachsen durfte. Auch fließt sehr viel Spanisch ein, das aber natürlich übersetzt wird.
Niels lebte schon bald „auf der Straße“ und kam immer tiefer in die Welt der Drogen und des Glamours. Wie stark das auch auf deutschen Straßen verbreitet ist, hatte ich mir bisher nicht ausgemalt, auch wenn ich davon gehört habe. Dass es ihn dann nach Südamerika zog und er am Ende im Gefängnis, der „Hölle“ von Kolumbien landete, tat mir unglaublich leid. Doch genau dort, als er am Ende ankam, da fand ihn Gott.
Die 180-Grad-Wende seines Lebens – das konnte nicht er allein vollbringen, sondern es war Jesus in ihm. Und das ist für mich sehr berührend gewesen!
Auch dass, es nach seiner Bekehrung nicht alles eitel Sonnenschein war, sondern er immer noch versagte, in alte Muster zurückfiel und Heiligung nicht verstanden hatte, schreibt Niels absolut unverblümt und ehrlich. Heiligung ist ein Prozess auch mal mit Rückschlägen. Doch das macht sein Zeugnis und seinen Bericht so faszinierend und absolut authentisch.
Während des Lesens hatte ich das Gefühl in einem Vortrag zu sitzen. Man hört zu, wie er erzählt und dabei Dinge vorgreift oder erst später ergänzt, Dinge wiederholt. So wie wenn man seine Lebensgeschichte halt erzählt.
Niels Petersens Lebensgeschichte ist erschreckend und zugleich ermutigend. Ich habe mir gedacht, wer dieses Buch liest, und nicht von dem Leid in Kolumbien oder auch in der Szene in Deutschland, bewegt ist, sollte dringend eine Herzensüberprüfung durchführen.
Niels Petersen lebt aus, was er erlebt hat – radikal, ohne Angst vor den Konsequenzen, da er ohne Gott schon durch die Hölle gegangen ist. Gott hat ihn aus seinem Gefängnis befreit, das sich als Freiheit getarnt hatte: Denn Macht, Geld, Sex und Ansehen geben keinen Frieden, Glück oder Sinn, nur Jesus Christus kann das!
Niels Geschichte demonstriert, dass die Gnade Gottes größer ist, als wir es uns je vorstellen können und egal was wir getan haben, Gott will und kann uns vergeben. Und am Ende gebraucht Gott oftmals die Menschen, die wir als unwürdig betrachtet hätten.
Eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Ein tiefgründiger Roman

Das Versprechen der Bienenhüterin
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Magnus MacLeish und Lark MacDougall wachsen zusammen auf, auch wenn er der Laird von Kerrera Castle wird und sie nur das Destillerie-Mädchen und Bienenhüterin. Aus ihrer Freundschaft entwickelt sich mit ...

Magnus MacLeish und Lark MacDougall wachsen zusammen auf, auch wenn er der Laird von Kerrera Castle wird und sie nur das Destillerie-Mädchen und Bienenhüterin. Aus ihrer Freundschaft entwickelt sich mit der Zeit immer mehr, doch die gesellschaftlichen Erwartungen und ein Versprechen erschweren ihre Beziehung. Erst als sie beide aus Schottland fort in die Südstaaten der USA deportiert werden, soll sich ihr Lebensweg verbinden.
Laura Frantz schreibt unglaublich einnehmend. Ihre Beschreibungen Schottlands haben sich vor meinem inneren Auge wie eine Fotografie aufgetan. Genauso auch die Schiffsreise nach Amerika und das Leben auf der Plantage in Virginia. Nicht nur Landschaft, sondern auch die Personen wurden mir lebendig.
Nach den vielen begeisterten Stimmen im Vorfeld, war ich sehr gespannt auf den Roman und hatte hohe Erwartungen, kann aber nicht genau sagen, was ich mir vorgestellt hatte. Da ich vor diesem Buch einige humorvollere Bücher gelesen habe, empfand ich diese Geschichte dann im Vergleich dazu schwermütig und ich habe etwas gebraucht, bis ich wirklich hineingekommen bin.
Die Liebe zwischen den beiden war unterschwellig durch das ganze Buch hindurch fühlbar und ich habe es geliebt zu sehen, dass die beiden einen tiefen Glauben und ein unerschütterliches Gottvertrauen haben, dass sie selbst die schwierigsten Situationen meistern lässt. Bibelverse, Gebete, Gespräche über Gott und seine Führung und Vorsehung durchzogen das Buch und zeigten den Gegensatz zu den anderen Figuren der Geschichte, die keinen persönlichen Glauben lebten und deshalb ganz anders mit den Ungerechtigkeiten kämpften. Der Glaube an einen Gott, der es gut mit ihnen meinte, trägt Lark und auch Magnus und verleiht ihnen die Kraft auch dann das Richtige zu tun, wenn alle anderen nur nach ihrem eigenen Vorteil oder Glück schauen.
Manchmal hätte ich mir etwas mehr Leichtigkeit gewünscht, doch andererseits hat dieser Roman eine solche Tiefe, die mich wirklich bewegt und auch zum Nachdenken darüber gebracht hat, ob ich solche Situationen auch so voller Vertrauen in Gott annehmen könnte.
Die Geschichte erleben wir wechselnd aus der Sicht von Lark, Magnus oder dem Captain Rory, einem Kindheitsfreund der beiden. Dies schenkt einen schönen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten und half mir, mich mit ihnen verbunden zu fühlen.
Die Geschichte hat mir insgesamt gut gefallen. Auf der einen Seite Schottland und auf der anderen Seite die Südstaaten. Zwei Welten, die nicht unterschiedlicher sein könnten und doch beide auf ihre Art faszinierend sind.
Dieser historische Roman kommt mit einer sanften, unaufgeregten Liebesgeschichte, die nicht im Vordergrund steht, auch wenn sie präsent ist. Obwohl die Geschichte eher schwer und herausfordernde Themen behandelt, blitzen immer wieder fröhliche und hoffnungsvolle Momente auf.
Ich empfehle dieses Buch jedem weiter, der sich nicht davor fürchtet auch Bücher zu lesen, die herausfordern und nicht nur unterhalten.

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Veröffentlicht am 30.01.2024

Eine schöne Weihnachtserzählung

Das Gebet der Hirten
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Richard M. Barry erzählt die Geschichte von Anam. Anam bedeutet „kein Name“. Denn Anam ist ein Findelkind und bei Adoptiveltern aufgewachsen, die ihm keinen neuen Namen geben konnten.
Er begibt sich auf ...

Richard M. Barry erzählt die Geschichte von Anam. Anam bedeutet „kein Name“. Denn Anam ist ein Findelkind und bei Adoptiveltern aufgewachsen, die ihm keinen neuen Namen geben konnten.
Er begibt sich auf die Suche nach seiner Familie. Anhaltspunkte dafür, wo er die Suche beginnen soll, liefert ihm eine Decke aus Lammfell, die mit einem merkwürdigen Schriftzug versehen ist. Als sein Adoptivvater ihn fand, war er genau in diese eingewickelt gewesen.
Und diese Decke führt ihn letztlich nach Bethlehem, wo vor 30 Jahren eine schreckliche Tragödie geschehen war, über die ihm niemand Auskunft erteilen möchte. Doch dann trifft er auf die Hirten, die in einer ganz besonderen Nacht auf dem Feld gewesen waren und Unglaubliches erlebt hatten.
Wer wissen möchte, ob oder wie Anam zu der Wahrheit über sich selbst findet und wie er in die biblische Weihnachtsgeschichte hineinpasst, der ist herzlich dazu eingeladen diese spannende Erzählung zu lesen.
Ich lese sie immer wieder gerne, da sie einen anderen Blick auf die Weihnachtsgeschichte zeigt und die Hirten in den Fokus nimmt.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Wer bin ich? Was ist meine Identität?

Schockierend radikal geliebt
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Addison und Arden Bevere, zwei Söhne der bekannten Autoren und Sprecher Lisa und John Bevere liefern mit „Schockierend Radikal Geliebt“ ein Buch über die Identität eines Christen.
„Das kann doch nicht ...

Addison und Arden Bevere, zwei Söhne der bekannten Autoren und Sprecher Lisa und John Bevere liefern mit „Schockierend Radikal Geliebt“ ein Buch über die Identität eines Christen.
„Das kann doch nicht alles sein?“, ist die Frage, über die sich die zwei Autoren der Identität in Christus annähern. Denn wenn wir erkennen, wer wir in Gott sind, dann ändert sich auch der Kurs unseres Lebens. Wenn wir wissen, wer wir sind, werden wir anders leben und an Dinge herangehen.
Das Buch gefällt mir richtig gut. Schon die Aufmachung lädt zum Lesen ein. Jedes Kapitel beginnt und endet mit einem schwarz-weißen Foto. Die wichtigsten Aussagen sind in einer großen Schrift im Fließtext nochmals hervorgehoben. Zwischendurch liest man Zeugnisse und Berichte von anderen Menschen, die Teil der „Sons & Daughters“ Initiative der beiden Autoren sind. Ein Gebet, das den Punkt der Identität, den man im Kapitel behandelt hatte, proklamiert, schließt dann das Kapitel ab.
Der Schreibstil ist eher informell und spricht den Leser direkt an. Ich hatte keine Schwierigkeiten die Texte zu lesen. Durch die klare Abgrenzung war auch ersichtlich, wann ein Einschub kam. An der Stelle musste man kurz den Fließtext unterbrechen, was der einzige Kritikpunkt ist, da es aus dem Lesefluss herausbrachte. Ich habe dann erstmal den entsprechenden Absatz zu Ende gelesen und danach erst den Einschub.
Im Original heißt das Buch „I AM“ und behandelt sieben Punkte unserer Identität. Denn die Autoren erörtern und legen im Laufe das Buch klar, deutlich, verständlich und nah an der Bibel dar, dass wir als Christen heilig, gerecht, geliebt, sicher, selbstbewusst, kreativ und berufen sind.
Auch wenn ich einige der Aussagen schon oft gehört habe, konnte ich dieses Buch doch sehr gewinnbringend lesen. Es hat mich ermutigt wieder neu nach der Gegenwart und Liebe Gottes zu suchen, der meine Identität nicht nur bestimmt, sondern mir auch immer mehr bewusst werden lassen möchte. Ich habe gemerkt, dass mir zwar bewusst ist, wer ich eigentlich in Christus bin, doch oftmals glaube ich es doch nicht 100%-ig und versuche z.B. aus eigener Kraft Dinge zu bewältigen. Besonders das Kapitel zu dem Thema „Du bist sicher“ war für mich sehr berührend. Denn hier finden sich keine positiv motivierenden Aussagen im Sinne des Wohlstandevangeliums, die Geld, Gesundheit und Bewahrung vor Leid versprechen. Nein, auch den Gläubigen passieren schlimme Dinge, doch wir dürfen sicher sein in den Verheißungen Gottes, denn nichts und niemand kann Gottes Ziele mit uns vereiteln und er steht über allem Chaos und hat den Sieg schon errungen.
Auch das Kapitel zu Selbstbewusstsein fand ich sehr ermutigend und absolut treffend. Denn „Wahres Selbstbewusstsein kann man nicht vortäuschen, zumindest nicht lange. In Zeiten von Konflikten, Unsicherheit oder Versagen treten unsere tiefsten Überzeugungen zutage. Und da uns solche Dinge auf dieser verrückten Reise, die wir Leben nennen, nahezu täglich begegnen, wird sich letztendlich offenbaren, wer wir wirklich sind. Wenn unser Selbstbewusstsein nur Fassade ist, wird es einen Riss bekommen. Wenn unser Selbstbewusstsein nur auf dem Stolz auf unsere angeblich überragenden Fähigkeiten basiert, wird es bröckeln. Aber wenn unser Selbstbewusstsein der authentische äußere Ausdruck einer unerschütterlichen inneren Sicherheit in Christus ist, werden wir fest stehen.“ (S.134)
Dieses Buch ist nicht nur für junge Menschen, sondern auch für ältere, mitten im Leben stehende. Denn ein jeder sollte verstehen, wer er in Jesus ist und welche Kraft hinter unserer neuen Identität steckt, die nicht derjenigen dieser Welt entspricht.
Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

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