Spannende und originelle Romantasy
Darum geht’s:
Raelyn vermisst ihren verstorbenen Vater sehr und entfernt sich immer mehr von ihrer Mutter, die unverständlicherweise nie über den Vater reden möchte. Ein bisschen Normalität findet sie ...
Darum geht’s:
Raelyn vermisst ihren verstorbenen Vater sehr und entfernt sich immer mehr von ihrer Mutter, die unverständlicherweise nie über den Vater reden möchte. Ein bisschen Normalität findet sie in der Schule und bei ihren Freundinnen. Doch dann entdeckt sie auf dem Dachboden eine Kiste von ihrem Vater, in der sich auch ein alter Handspiegel befindet, der seltsam zu leuchten beginnt, als sie ihn näher betrachtet. Es wird ihr kurz schwarz vor Augen und als sie sie wieder öffnet, findet sie sich im alten Schottland als junge Zofe namens Blair wieder, die ihre Lady zu deren Hochzeit begleiten soll. Überraschenderweise begegnet sie in der Vergangenheit ihrem Mitschüler Braden, der anscheinend auch ein Zeitreisender ist. Raelyn bewegt sich immer öfter zwischen den beiden Zeitebenen und die Grenzen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart verschwimmen immer mehr. Auch ihr Gefühlsleben wird gehörig durcheinandergewirbelt und sie steht bald vor schwierigen Entscheidungen…
So fand ich‘s:
Nach den ersten Seiten machte ich mir etwas Sorgen, dass es sich bei „Love You All the Times“ um eine typische Teenagerstory mit Schwärmerei für den tollsten Jungen der Schule handeln könnte. Als man als Leser jedoch Raelyn näher kennenlernt und ihre Trauer um ihren Vater miterlebt, bekommt die Geschichte mehr Tiefe. Und als sie dann dem Geheimnis ihres Vaters auf die Spur kommt und beginnt, Zeitreisen zu unternehmen, kam bei mir immer mehr Lesefreude auf.
Die Sprache ist sehr jugendlich und modern und angenehm zu lesen. Die Geschichte entwickelt sich spannend und für mich zum großen Teil auch unerwartet. Das Zeitreisethema hat die Autorin hier auf originelle und ganz eigene Weise gestaltet. Ich konnte nicht alles bis ins Detail nachvollziehen – z.B. überraschte mich, wie schnell Raelyn die Tatsache, dass sie sich in der Vergangenheit befindet, einfach so hinnimmt. Ich glaube, ich hätte da größere Probleme gehabt. Ich möchte jedoch der Autorin zugutehalten, dass Raelyn sehr jung ist und sich ohnehin schon in einer Ausnahmesituation befindet.
Das ist aber auch nur ein kleiner Kritikpunkt. Denn im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen. Auch das Thema der Trauer wusste die Autorin passend und einfühlsam umzusetzen, so dass die Geschichte nie ins Oberflächliche abrutscht.
Kurzum: Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und wer gerne Romantasy liest, ist in dieser Geschichte auf jeden Fall gut aufgehoben.