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Veröffentlicht am 19.04.2024

Coole Idee, wenig dahinter

A Tempest of Tea
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Das Cover und der Titel haben mich zunächst auf das Buch aufmerksam gemacht. Es ist wirklich sehr hübsch, mit dem Farbverlauf, und der Zeichenstil gefällt mir gut. Dazu sieht man sofort, in welcher Zeit ...

Das Cover und der Titel haben mich zunächst auf das Buch aufmerksam gemacht. Es ist wirklich sehr hübsch, mit dem Farbverlauf, und der Zeichenstil gefällt mir gut. Dazu sieht man sofort, in welcher Zeit man sich bewegt - und so eine viktorianisch angehauchte Welt finde ich ganz großartig. Das ganze noch in einem Teehaus.
Als dann vom Klappentext und den ersten Kapiteln deutlich wurde, dass es sich dazu um ein Vampir-Buch handelt, und oben drauf noch um eine Neuerzählung der Artussage, war ich wirklich begeistert. Es klang sehr vielversprechend.

Leider hat mich das Buch nicht überzeugt. Die Idee wurde nicht gut umgesetzt. Die Handlung hat sich viel zu sehr gezogen, meistens hat mir der rote Faden gefehlt. Es war einfach nicht spannend.
Auch die Charaktere haben mich nicht interessiert - es wurde keine vernünftige Beziehung aufgebaut, alle waren mir herzlich egal.

Auch der Schreibstil hat es nicht rausgerissen. Generell zwar nicht schlecht, aber es wurden von Anfang an zu viele Sachen vorgestellt, die nicht unmittelbar relevant wurden. So war es langweilig und man konnte sich bei weitem nicht alles merken.

Gegen Ende wurde es dann doch noch spannend - ein paar coole Twists, wobei diese auch nicht wirklich überraschend waren.

Insgesamt muss ich leider sagen, dass das Buch trotz der innovativen Idee einfach nichts besonderes war. Es hat zu sehr versucht, interessant zu wirken und dabei nur das Gegenteil erreicht.


Allerdings muss ich sagen, dass mich auch bisherige Bücher von Hafsah Faizal nicht überzeugt haben. Wer die mochte, wird vermutlich auch an diesem hier seinen Spaß haben.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Typischer zweiter Band

The Romeo & Juliet Society, Band 2: Schlangenkuss
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Der Anfang des Buches war gut. Hat direkt an das Ende des vorherigen Bandes angeknüpft und man war direkt wieder in der Geschichte mit drin. Dann hat es aber etwas nachgelassen. Für den größten Teil der ...

Der Anfang des Buches war gut. Hat direkt an das Ende des vorherigen Bandes angeknüpft und man war direkt wieder in der Geschichte mit drin. Dann hat es aber etwas nachgelassen. Für den größten Teil der Handlung ist es nur vor sich hingeplätschert, typisch zweiter Band. Nett, aber wirklich nicht herausragend und ganz ehrlich etwas langweilig.

Das Liebesdreieck wird weiterausgearbeitet. Leider dreht es sich ziemlich im Kreis und ist sehr frustrierend. Generell haben mich die Beziehungen genervt, wobei Cut noch der Vernünftigste der Truppe war. Joy hat so unglaublich viele dumme Fehler gemacht, dass ich gar nicht mal wirklich Mitleid mit ihr haben kann. Alles, was auf sie zu kommt, hat sie sich komplett selbst zuzuschreiben. Wirkliche Überraschungen waren im Liebesdrama nicht dabei – auch wenn es mir anders besser gefallen hätte.
Die Charaktere wurden etwas stärker vertieft. Dabei gab es ein paar sehr schöne Szenen – insbesondere Cut bekommt viel mehr Screentime und füllt diese auch gut aus. Aber trotzdem bleiben gerade die Nebencharaktere etwas eindimensional und stereotypisch. Alle haben ihre Rolle, die sie auch gut spielen, aber es gibt nur wenig Tiefe. Schade eigentlich, es gibt mehrere Charaktere, die ein größeres Auftreten verdient hätten. Aber es scheinen alles nur Statisten für die Hauptdarsteller zu sein.

In dem Buch wird auch etwas mehr über die Vergangenheit aufgedeckt – aber es bleibt trotzdem anstrengend. Wirklich handfeste Informationen gibt es nur wenige, aber dafür einen Haufen neuer Mysterien, die nicht geklärt werden. Ich bin mir sicher, dass es dazu viel im dritten Band geben wird. Aber warum konnte nicht wenigstens ein bisschen was davon schon im zweiten Band passieren? In diesem Buch wird wieder sehr schön alles ausgeschmückt, aber die Geschichte geht einfach nicht wirklich voran. Und dafür ist mir alles aber zu wenig ausgereift. Das world building leidet darunter, dass die ganzen Geheimnisse nicht aufgedeckt werden, die Charaktere sind nicht interessant genug, um die Geschichte zu tragen und obwohl der Schreibstil angenehm ist, hat er das Buch auch nicht retten können. Insbesondere hat mir der Humor des ersten Teils gefehlt. In dem musste ich mehrfach wirklich lachen. In diesem gab es zwar auch ein paar Witze, aber wirklich lustig fand ich nichts davon. Und die emotionaleren Szenen haben mich auch einfach nicht gepackt. Insgesamt hätte man das Buch wahrscheinlich um die Hälfte kürzen können, ohne etwas relevantes zu verlieren. Wenn es so weiter geht, wäre die Trilogie als Dilogie sehr viel besser aufgehoben gewesen.

Erst gegen Ende ging es wieder richtig voran. Das fand ich dafür endlich mal befriedigend. Wenn etwas anderes draus geworden wäre, hätte es mich enttäuscht. Natürlich hat auch dieser Band wieder einen Cliffhanger und der ist schon auch fies – ich würde jetzt schon gerne Teil 3 lesen!

Vielen Dank an NetGalley und den Ravensburger Verlag für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug zu einer ehrlichen Rezension.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Nicht so meins

Ever & After, Band 1: Der schlafende Prinz (Knisternde Märchen-Fantasy der SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Leider hat mich dieses Buch enttäuscht, obwohl die Idee eigentlich sehr vielversprechend klang. Warnung: Diese Rezension ist ein bisschen länger geraten.

Die Geschichte selbst kam mir irgendwie chaotisch ...

Leider hat mich dieses Buch enttäuscht, obwohl die Idee eigentlich sehr vielversprechend klang. Warnung: Diese Rezension ist ein bisschen länger geraten.

Die Geschichte selbst kam mir irgendwie chaotisch vor. Zwar folgt sie schon einem eindeutigen Handlungsstrang, ist aber in verschiedene Episoden aufgeteilt, die alle etwas wild waren. Immer wieder wird auf unterschiedliche Märchen angespielt, alle werden aber nur halbherzig durchgezogen. Es hat sich andauernd so angefühlt, als hätte man noch viel mehr daraus machen können. Durch das hin und her springen ist es mir schwer gefallen, in der Geschichte zu bleiben. Ich hatte auch das Gefühl, dass das Buch an einer sehr ungünstigen Stelle aufgehört hat – es hat sich ziemlich unfertig und unbefriedigend angefühlt.

Das World Building zu Beginn hat mir eigentlich echt gut gefallen. Es gibt verschiedene Familien, die von Märchenfiguren abstammen. Unsere Hauptperson, Rain, ist eine Nachfahrin von Schneewittchen, ihre beste Freundin stammt von Goldmarie ab und ihr Nachbar ist ein Nachfahr von Aschenputtel. Denn all diese Märchen sind in echt geschehen. Eine coole Basis und mal was anderes!
Als die eigentliche Handlung dann eingesetzt hat, tauchen die Märchen in mehr als nur den Namen wieder auf. Und es war wild. Absolutes Chaos. Ein Märchen nach dem anderen, so dass man kaum die Gelegenheit hatte, wirklich darüber nachzudenken. Es hätte mir viel besser gefallen, wenn es weniger gewesen wären und die einzelnen Märchen mehr Screentime bekommen hätten.
Zwischenzeitlich musste ich kurz überlegen, um welches Märchen es gerade geht, aber das lag eher daran, dass mich die englischen Namen irritiert haben. Dazu gleich noch. Eigentlich hat man alles gut erkannt. Tatsächlich hätte es mir aber besser gefallen, wenn es nicht ganz so offensichtlich gewesen wäre. Vor allem, weil die Charaktere mit ihrem Wissen absolut nichts angefangen haben. Das sind alles Märchennachfahren, die die gesammelten Werke der Gebrüder Grimm auswendig kennen sollten! Aber stattdessen war es eher „da ist ein Typ, der Musik macht und irgendwo kommen ganz viele Ratten her. Hmmmm. Was könnte das wohl bedeuten? Ganz bestimmt nicht, dass hier gerade eine weitere Märchenfigur zum Leben erwacht ist!“
Ich glaube, ich hätte es besser gefunden, wenn die Charaktere wirklich überlegen müssten, mit wem sie es gerade zu tun haben und wie sie dementsprechend handeln sollten. Dann wären die Märchen selbst auch mehr in den Vordergrund getreten – so haben sie mehr wie ein billiger Aufhänger gewirkt, den man genauso gut mit etwas anderem ersetzen könnte.
Teilweise waren die Märchen sehr passend, teilweise kamen mir bestimmte Szenen extrem weit hergeholt vor. Ein Punkt, der mich sehr irritiert hat, war das Auftreten diverser Märchen-Bösewichte. In jedem Märchen gibt es irgendjemanden, der böse ist. Und gewöhnlich wird nicht erklärt, wieso dies der Fall ist. Es ist einfach nur offensichtlich – die böse Stiefmutter ist halt böse. Der böse Wolf ebenfalls. Dafür muss es keinen Grund geben.
In diesem Buch haben aber manche der allseits bekannten Märchen-Bösewichte eine Vorgeschichte bekommen. Und was soll ich sagen – im Rahmen dieser Vorgeschichten konnte ich alle ihre Handlungen 100 % nachvollziehen und fand sie überhaupt nicht mehr böse. Und trotzdem wurden sie im Laufe der Geschichte als die Bösen dargestellt. Das hat für mich einfach gar keinen Sinn ergeben. Warum so tragische Vorgeschichten erfinden, wenn die Charaktere dann doch einfach nur blutrünstige Mörder sind? Das wäre die Gelegenheit gewesen, einigen bekannten Märchen einen neuen Anstrich zu verpassen, aber nein. Vielleicht kommt da ja noch was im nächsten Band, aber das ist mir zu spät. Da hätte es jetzt schon Hinweise für geben müssen.

Was die Charaktere sonst angeht – ganz ehrlich, Rain hab ich nicht ganz verstanden. Ein bisschen rebellisch sein, ist ja in Ordnung. Gerade als Teenager. Aber von Anfang an hat sie Entscheidungen getroffen, bei denen ich mich gefragt habe, ob das wirklich so notwendig war und ob es manchmal nicht besser ist, sich einfach zu fügen. Und auch später – ich hatte das Gefühl, dass sie jede Entscheidung ohne nachzudenken getroffen hat und sich dann partout nicht davon abbringen lassen wollte. Egal, wie dumm die Entscheidung letztendlich war.
Und auch die anderen kamen mir teilweise etwas dumm vor. Jaja, Teenager und so. Aber bisschen Intelligenz schadet wirklich nicht.


Ich bin ansonsten überrascht, wie düster das Buch teilweise wurde und wie sehr der Fokus auf bestimmte Stellen gelegt wurde. Das möchte ich aber weder positiv noch wirklich negativ anrechnen – es war zwar mal etwas unerwartetes, aber es war teilweise auch schlichtweg widerlich. Muss nicht sein.
Die Plottwists waren nicht überraschend. Die große Auflösung am Ende konnte man schon nach den ersten 50 Seiten förmlich riechen und es hat mich furchtbar aufgeregt, dass die Charaktere nicht früher drauf gekommen sind. Liebe Autor*innen. Entweder macht ihr eure Plottwists bitte weniger offensichtlich, oder ihr sorgt dafür, dass eure Charaktere nicht so dumm sind und zu dem Zeitpunkt drauf kommen, wo auch der Leser drauf kommen könnte. Ich kann dumme Charaktere wirklich wirklich nicht leiden.
Schreibstil war an sich gut – angenehm und flüssig zu lesen. Aber einen sehr großen Minuspunkt gibt es für die englischen Namen. Ja, ich versteh schon. Deutsch ist halt einfach nicht cool. Deswegen verschiebt auch eine deutsche Autorin mal die Handlung nach London. Aber es hat mich furchtbar aufgeregt. In einem deutschen Buch so unglaublich englische Namen zu verwenden, fühlt sich für mich einfach echt gestellt an. Vor allem, weil es nicht den geringsten Grund dafür gab, warum die Handlung unbedingt in London spielen musste. Die Gebrüder Grimm waren Deutsch, das wäre die Gelegenheit gewesen, die Handlung nach Deutschland zu verschieben! Oder meinetwegen einfach neutrale Namen verwenden? Ich weiß nicht, mir kam es extrem gezwungen vor. Vor allem, weil ich die Namen nicht einmal besonders toll fand. White als Nachname – gut. Meinetwegen. Gibt schlimmeres. Aber was bitte ist Cinderbe? Soll das Cinder-be sein, also Cinderella und was auch immer be bedeuten soll? Oder Cind-erbe, also Cinderellas Erben? Ersteres ergibt keinen Sinn und letzteres ist einfach dumm, weil Erbe nun mal ein deutsches Wort ist und es so eine grauenhafte Kombination aus deutsch und englisch wäre. Aber unabhängig von der Zusammensetzung und Wortherkunft fand ich den Namen einfach seltsam. Wie soll man das überhaupt aussprechen? Kein Fan.
Und wie schon gesagt, es wurden die englischen Namen der Märchen verwendet. Wieso?! Gut, ich kenne die Namen eigentlich schon, aber ich muss sie trotzdem in Gedanken erst übersetzen. Und vor allem, wenn im einen Moment der englische Name verwendet und dann über das deutsche Märchen geredet wird, ist das einfach chaotisch. Es ist ein deutsches Buch. Über deutsche Märchen. Warum wird so gezwungen auf englische Namen bestanden?
Man könnte jetzt sagen, dass ich da nun doch ein bisschen zu sehr auf die Kleinigkeiten einhacke, aber die Namen haben mich tatsächlich von der ersten Seite an aufgeregt. Dazu werden die ja nicht nur einmal erwähnt und gut ist, sondern immer und immer wieder, weshalb ich andauernd daran erinnert wurde. Namen sind wichtig! Und die hier haben mir einfach überhaupt nicht gefallen.
Evtl. merkt man, dass ich mich sehr über diesen Punkt aufrege.

Abgesehen von dem Setting hat mich aber auch die Familie von Rain ein wenig an die Edelstein-Trilogie erinnert. Eine große Familie, die in einem Haus wohnt, inklusive strenger Großmutter, Tante und Cousins. Ganz genauso wie bei Kerstin Gier ist die Familie nicht aufgebaut, aber irgendwie ist mir die Parallele stark aufgefallen. Allerdings ist dies nur kurzzeitig von Relevanz, der Fokus liegt längst nicht so sehr auf Familie wie bei Gier, weshalb ich das akzeptieren kann. Andererseits wäre dieser ganze Aufbau der Familie wirklich nicht nötig gewesen, da sie nur relativ kurz überhaupt vorkommt. Warum macht man sich die Mühe und erläutert sämtliche Familienbeziehungen und Verwandtschaftsverhältnisse, nur um diese nach ein paar Kapiteln irrelevant werden zu lassen?

So. Jetzt hab ich mich aber ziemlich über das Buch ausgelassen. Insgesamt hat es aber trotzdem auch ein paar positive Punkte, die ich erwähnen möchte. Es war wirklich mal eine ganz andere Idee, die eigentlich richtig cool war. Es war flüssig zu lesen und teilweise musste ich sehr über den Humor lachen. Schön fand ich auch, dass die Romanze gar nicht so sehr im Vordergrund stand. Das Liebesdreieck hätte nicht sein müssen, aber es war akzeptabel. Erstens war es kaum mehr als angedeutet und zweitens war die ganze Romanze so zurückhaltend, dass man sowieso mehr auf die Handlung geachtet hat.

Insgesamt kam mir das Buch einfach ziemlich wirr vor. Ein paar gute Ideen, etwas ungeschickt zusammengeschustert und raus kam ein Buch, das nicht unbedingt schlecht ist, aber aus dem etwas sehr viel besseres hätte werden können.
Werde ich die Reihe weiterlesen? Weiß ich noch nicht. Es gibt einige Punkte, die ich sehr unbefriedigend fand und bei denen es mich schon interessieren würde, was es damit auf sich hat. Irgendwie bin ich ja doch neugierig, wie es ausgehen wird. Aber ich warte wirklich nicht voller Ungeduld auf Band 2. Aktuell bin ich eher auf die Art und Weise frustriert, die dafür sorgt, dass ich das zweite Buch nicht lesen möchte. Mal schauen. Ich überlege es mir, wenn der nächste Band erscheint.

Vielen Dank an NetGalley und den Ravensburger Verlag für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Hatte mehr erwartet

Westwell - Hot & Cold
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Jess und Helena sind zurück!
Von Anfang an wird man wieder mitten in die Geschichte geworfen. Es ist spannend, dramatisch, mitreißend. Der Adrenalinschub lässt aber leider ziemlich bald wieder nach und ...

Jess und Helena sind zurück!
Von Anfang an wird man wieder mitten in die Geschichte geworfen. Es ist spannend, dramatisch, mitreißend. Der Adrenalinschub lässt aber leider ziemlich bald wieder nach und schon dreht sich wieder nur alles um die Beziehung zwischen den beiden. Als hätten wir das Thema nicht schon zwei Bücher lang durchgekaut.
Wenigstens schaffen sie es dieses Mal, miteinander zu kommunizieren, aber es hat mich trotzdem genervt. Inzwischen sollte es genug Handlung geben, dass man nicht schon wieder ein Beziehungsdrama auspacken muss. Können die beiden nicht einfach mal glücklich zusammen sein und gemeinsam den Fall um Adam und Valerie lösen? Die Handlung wiederholt sich einfach zu sehr.

Gefühlt erst, als Dreiviertel des Buches rum sind, geht die Handlung wieder weiter und es passiert etwas. Von da an gibt es auch wieder mehr Spannung. Ein paar Aspekte, bei denen ich schon die Hoffnung aufgegeben hatte, dass sie noch relevant werden, werden wieder aufgegriffen, wenn auch leider nur in ziemlich flachem Umfang. An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, wie absolut unnötig 90% des zweiten Teils waren. Hier ist es letztendlich leider kaum anders. Man hätte die ganze Trilogie problemlos in zwei Bücher, wenn nicht sogar in eins packen können und es wäre deutlich spannender und interessanter gewesen. So hat sich alles nur unendlich in die Länge gezogen angefühlt.

Das Ende selbst fand ich enttäuschend. Die Auflösung kam mir unlogisch, schlecht durchdacht und ziemlich weit hergeholt vor. Als ich kurzzeitig dachte, dass sie noch gut werden könnte, war das Buch aber auch schon vorbei. Das wäre die Gelegenheit für Drama und Action gewesen, aber letztendlich war dieser Aspekt der Geschichte wohl nicht wichtig genug. War ja nur der Auslöser und größte Vorantreiber der Handlung.

Der Schreibstil war trotzdem nett. Das Buch war ein weiteres Mal locker geschrieben und sehr angenehm zu lesen. Es gab ein paar sehr schöne Szenen und insbesondere die romantischen Momente zwischen Jess und Helena waren wirklich süß.

Insgesamt konnte sich das Buch nicht entscheiden, was es sein wollte. Es war nicht spannend genug, um die Handlung mit Adam und Valerie zu rechtfertigen, aber ohne die hätte es gar keine Substanz mehr gehabt.
Sehr schade.

Danke an NetGalley und den LYX-Verlag für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug zu einer ehrlichen Rezension.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Nett, aber kaum Handlung

Westwell - Bright & Dark
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Leider kommt Westwell Bright & Dark bei weitem nicht an den ersten Teil der Reihe heran. Es leidet unter einem typischen Fall von Mittelband-Syndrom. In zu vielen Trilogien ist der zweite Band nur ein ...

Leider kommt Westwell Bright & Dark bei weitem nicht an den ersten Teil der Reihe heran. Es leidet unter einem typischen Fall von Mittelband-Syndrom. In zu vielen Trilogien ist der zweite Band nur ein Lückenfüller, in dem relativ wenig passiert und so auch in diesem.

Der erste Band von Westwell war klasse. Enemies to lovers, Romeo-und -Julia-Setting mit etwas murder mystery dabei. Spannung, Romantik, Geheimnisse.
Dieser Teil... naja. Jess und Helena dürfen keinen Kontakt zueinander haben, damit Helenas Familie nicht ruiniert wird. Gleichzeitig sucht Helena immer noch nach der Todesursache ihrer Schwester. Und... das war's. Im ganzen Buch ändert sich nicht wirklich etwas daran.
Sämtliche Handlungsstränge fühlen sich irrelevant an, wie eine nette kleine Unterhaltung für nebenbei, ohne dass die eigentliche Geschichte voran geht. Nach Dreivierteln des Buchs ist die Situation immer noch die gleiche wie am Anfang. Erst in den letzten paar Kapiteln passiert wieder etwas, aber auch nicht genug, um das Buch noch auf vier Sterne zu heben.

Der Schreibstil ist weiterhin schön, die Charaktere sind gut beschrieben und ich mag sie immer noch. Aber die Handlung ist einfach nur flach. Es gibt jede Menge Drama, aber 99% davon ist für die Geschichte nicht relevant und das sorgt dafür, dass es einfach langweilig ist. Nachdem ein Handlungsstrang abgeschlossen ist, scheint er auch nicht mehr erwähnt zu werden. Sehr frustrierend.
Man hätte das Buch locker um die Hälfte, wenn nicht sogar Dreiviertel, kürzen können, ohne auch nur das geringste an Handlung zu verlieren.
Sehr schade, von so einem tollen ersten Teil so viel Qualitätsverlust zu haben.

Das Ende ist zugegebenermaßen vielversprechend und ich erhoffe mir einiges für den dritten Teil. Aber ich vermute, dass man besser eine Dilogie aus der Reihe hätte machen können.

Danke NetGalley und LYX-Verlag für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension.

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