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Veröffentlicht am 26.02.2024

Richtig tolles Buch!

Cast in Firelight - Magie der Farben
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Adraa und Jatin sind einander schon seit ihrer Kindheit versprochen, als Thronfolger ihrer jeweiligen Königreiche. Gegenseitig kennen sie sich aber nur über Briefe – die alles andere als freundlich sind. ...

Adraa und Jatin sind einander schon seit ihrer Kindheit versprochen, als Thronfolger ihrer jeweiligen Königreiche. Gegenseitig kennen sie sich aber nur über Briefe – die alles andere als freundlich sind. Die beiden sehen sich als Konkurrenten und haben wenig Interesse daran, zu heiraten. Bis sie plötzlich zusammenarbeiten müssen, um ein Verbrechen aufzudecken – ohne die Identität des jeweils anderen zu kennen.

Die indisch inspirierte Welt hat mir sehr gut gefallen. Ich habe inzwischen schon über diverse chinesisch-, japanisch-, oder koreanisch inspirierte Welten gelesen, aber Indien ist ja noch einmal eine komplett andere Kultur, über die ich bisher kaum Bücher gelesen habe. Und die Beschreibungen sind wirklich toll. Man hat wirklich das Gefühl, in eine farbenfrohe Welt geworfen zu werden. Durch Verwendung indischer Begriffe wird das Feeling noch mal deutlicher hervorgehoben. Auch hier kann ich nur erwähnen, dass es von mir immer große Pluspunkte geben wird, wenn jemand über etwas schreibt, das man sonst nie in den gewöhnlichen Romanen zu sehen bekommt.

Was das sonstige World Building und insbesondere das Magiesystem angeht – ich habe keine Ahnung, inwieweit bestimmte Begriffe aus tatsächlicher Mythologie entnommen wurden, oder ob Dana Swift sich alles selbst ausgedacht hat, aber das System mit den verschiedenen Arten der Magie hat mir gut gefallen. Es ist relativ simpel gehalten, aber trotzdem nicht langweilig und es hat Sinn ergeben. Was das angeht, fand ich schön, was für unterschiedliche Stärken und Schwächen Adraa und Jatin haben.

Die Geschichte selbst war richtig schön. An sich nicht außergewöhnlich brillant, aber hervorragend umgesetzt und mitreißend. Eine gehörige Portion Spannung, ein paar wirklich überraschende Plottwists, aber nicht zu verwirrend oder abgefahren.

Adraa und Jatin waren fantastisch. Das Buch wechselt zwischen den Perspektiven, wodurch man hervorragende Einblicke in die Psyche der beiden bekommt und jede Unsicherheit und Angst sieht, während sie sich nach außen hin höchst selbstbewusst geben. Es ist fantastisch, wie diese Kontraste dargestellt werden. Auch die Entwicklung, wie die beiden langsam anfangen, sich zu vertrauen und eine Beziehung zueinander aufbauen, ist sehr schön gestaltet. Ein bisschen spielen hier natürlich auch Klischees rein, aber das ganze Verhältnis zwischen ihnen wurde mit sehr viel Liebe gestaltet. Schön fand ich auch, dass es nicht zu viel unnötiges Drama gab, so etwas kommt bei Büchern dieser Art gerne vor. Davon war ich wirklich positiv überrascht. Das Buch hat schon genug Handlung, da wäre das einfach nur zu viel gewesen.
Aber auch die separaten Charakterentwicklungen der beiden, unabhängig von ihrer Beziehung zueinander, waren toll. Wie beide anfangen, die Systeme ihrer Reiche zu hinterfragen und sich für eine bessere Welt einsetzen.

Der Schreibstil ist sehr schön. Man kann das Buch wunderbar flüssig runterlesen. Die Beschreibungen sind toll, aber nicht zu blumig oder langatmig und zeichnen ein schön abgerundetes Bild. Die Dialoge sind realistisch, manchmal witzig und charakterisieren toll die einzelnen Figuren.

Ich habe in anderen Rezensionen vereinzelt Kritikpunkte dazu gesehen, dass dieses Buch nicht Own Voice ist. Da ich selbst nicht aus Indien stamme und nicht über meine Kultur geschrieben wird, kann ich das vermutlich nicht beurteilen, aber ich kann die Kritik zumindest nicht nachvollziehen. Dana Swift hat ein wundervolles Buch geschrieben und ihre Perspektive einer Kultur geteilt, mit der sie viele persönliche Erfahrungen gemacht hat. Natürlich sollte man Own Voice Bücher unterstützen, aber es darf ja wohl nicht sein, dass man sich nicht mehr von anderen Kulturen inspirieren lassen kann.

Vielen Dank an den Verlag und die Lesejury für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Super süß!

Imogen, Obviously
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Ich mochte dieses Buch! Generell hatte es irgendwie eine sommerliche Atmosphäre für mich – total warm und fluffy. Ich musste die ganze Zeit beim Lesen vor mich hin lächeln.

Die Handlung ist relativ simpel ...

Ich mochte dieses Buch! Generell hatte es irgendwie eine sommerliche Atmosphäre für mich – total warm und fluffy. Ich musste die ganze Zeit beim Lesen vor mich hin lächeln.

Die Handlung ist relativ simpel – wir verfolgen Imogen auf ihrer Reise, ihre eigene sexuelle Orientierung zu erkennen, mitsamt all den Problemen und Fragen, die dabei aufkommen können.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Locker und humorvoll, sehr angenehm zu lesen. Mich haben die ganzen Pop-Culture-Anspielungen nicht gestört, genauso wenig wie die Chat-Verläufe. Das hat gut in das Buch gepasst und eine realistische Atmosphäre erzeugt. Allerdings haben mir viele der Anspielungen auch etwas gesagt. Wenn ich mehr der entsprechenden Filme noch nicht gesehen hätte, kann ich mir vorstellen, dass es mich etwas irritiert hätte.


Imogen mochte ich total gerne. Anfangs noch sehr verunsichert darüber, wie Lilis Freunde sie wohl auffassen werden, öffnet sie sich langsam und man merkt, wie wohl sie sich fühlt. Generell war sie auch einfach eine tolle Person – nicht nur damit, wie sie Lili unterstützt hat, sondern auch sonst wie sie aufgetreten ist. Sehr sympathisch.
Auch der Rest der Crew hat mir total gefallen. Alle sind super lieb, haben aber durchaus ihren eigenen Charakter. Bei größeren Gruppen kann es schwer sein, jeden individuell zu gestalten, ohne dabei zu sehr in Klischees zu verfallen, aber hier hat es gut funktioniert. Mit dem Trupp wäre ich auch gerne befreundet.

Nur mit Gretchen konnte ich mich nicht anfreunden. Einerseits hackt sie die ganze Zeit auf Imogen herum und kritisiert sie (wobei ich da respektieren muss, dass sie für sich selbst einsteht und das auch kommuniziert. Und ihre eigenen Gedanken und Gefühle will ich ihr nicht absprechen), aber andererseits zieht sie Imogen total auf und scheint ihre Heterosexualität immer ein bisschen als Witz zu verwenden - nicht so cool, gerade wenn man bei sich selbst so sehr auf die sexuelle Orientierung achtet.

Andererseits ist Gretchen wenigstens ein interessanter Charakter. Im Laufe des Buchs wird mehr darüber aufgedeckt, wieso sie sich so verhält, wie sie es tut und sie macht eine spannende Entwicklung durch. Auch wenn sie mir wirklich unsympathisch war, obwohl sie wohl kaum als „Antagonist“ bezeichnet werden könnte, wäre das Buch ohne sie wahrscheinlich zu oberflächlich und nichtssagend gewesen. So hatte es doch noch ein bisschen mehr Tiefe.

Was das Ende angeht, bin ich sehr zufrieden. Alles wurde schön und rund aufgelöst, aber nichts überstürzt oder unrealistisch konstruiert.

Insgesamt – eine echt schöne Geschichte.

Vielen Dank an Lesejury und den Verlag für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug zu einer ehrlichen Rezension.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Richtig süßer Spin off für Emily Seymour!

School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe
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Nachdem ich schon so begeistert von Emily Seymour war, musste ich natürlich auch das neuste Buch von Jennifer Alice Jager lesen. Dem Klappentext habe ich es nicht angemerkt, aber tatsächlich spielt School ...

Nachdem ich schon so begeistert von Emily Seymour war, musste ich natürlich auch das neuste Buch von Jennifer Alice Jager lesen. Dem Klappentext habe ich es nicht angemerkt, aber tatsächlich spielt School of Myth and Magic in der gleichen Welt wie Emily Seymour und könnte somit als Spin-off bezeichnet werden. Muss man Emily zwingend vorher lesen? Nicht unbedingt, würde ich sagen. Die Geschichte steht unabhängig von den Geschehnissen in Emily Seymour und die Hintergründe muss man nicht unbedingt kennen.
Ich würde es aber trotzdem empfehlen. Erstens, um einen besseren Einblick in das World Building zu bekommen. Zwar sind auch diese Fakten nicht zwingend notwendig für den Kuss der Nixe, aber Neuleser könnten sich evtl daran stören, dass manche Informationen einfach nicht weiter ausgebaut werden. Außerdem kommen durchaus ein paar Charaktere aus Emily Seymour vor. Zwar nur in kleinen Rollen, und wie gesagt, ihre Hintergründe muss man nicht unbedingt kennen, aber wer mag es nicht, die Easter Eggs zu erkennen? Zuletzt könnte Emily Seymour sehr gut dabei helfen, das Ende dieses Buches zu verstehen. Da gibt es nämlich durchaus ein paar Gemeinsamkeiten. Generell wird alles erklärt, was man wissen muss, aber die Zusatzinformationen können einem einiges an Rumgrübeln ersparen.

Das Buch fängt langsam an, sehr viel langsamer als Emily, bei der von Beginn an der Einsatz hoch ist. Unsere Nixe führt ein deutlich gewöhnlicheres Leben - Devin findet bei einem unglücklichen Zwischenfall an ihrem Geburtstag heraus, dass sie eine magische Kreatur ist, und wird auf eine Schule in Norwegen geschickt, wo sie ihre Fähigkeiten besser kennenlernen soll. Keine Lebensgefahr, kein drohender Krieg, nur die gewöhnlichen Probleme eines übernatürlichen Jugendlichen. In dem Internat lernt sie einen Haufen interessanter, wenn auch etwas klischeebehafteter Leute kennen. Es gibt den starken, attraktiven Kerl mit seinem lustigen besten Freund, die großherzige Außenseiterin, die aufgestylte Oberzicke. Das Internatsleben ist simpel gehalten, mit Unterrichtseinheiten, in denen Devin über ihre eigene und andere Spezies lernt, Frühstück im Speisesaal und Zickenkrieg.
Zwar ist die Handlung nur ein bisschen vor sich hin geplätschert, aber gelangweilt habe ich mich nicht. Schön fand ich dabei wie immer den Schreibstil. Humorvoll und locker, sehr angenehm zu lesen. Der hat es einem leicht gemacht, durch die alltäglichen Geschehnisse zu fliegen. Ich mochte es auch, mehr über die verschiedenen magischen Kreaturen zu erfahren – Nekromanten kamen hier kaum vor, der Fokus liegt natürlich in erster Linie auf Nixen. Aber auch Faune, Drachen, Vampire, Hexen und Sirenen haben kleinere oder größere Rollen gespielt. Insgesamt wurde das World Building also etwas weiter ausgereift. Zeit- und Kulturreisen durch die Raumfalten gibt es dafür weniger. Wobei ich auch hier positiv anmerken muss, dass das Buch nicht einfach in den USA oder in Großbritannien spielt, sondern nach Norwegen verfrachtet wird. Es gibt zwar keine ganz so große Dosis Kultur wie in anderen Büchern, aber immer wieder wird auf die norwegische Natur angespielt - das Setting macht sich also durchaus bemerkbar.
Vielleicht hätte ich den Mangel an Raumfalten-Handlungen schade gefunden, aber das Potential wurde in Emily Seymour bereits so schön ausgeschöpft. Wer das immer noch nicht gelesen hat und mehr über Raumfalten erfahren möchte – unbedingt lesen! So gesehen fand ich es eigentlich sogar erfrischend, den Fokus auf etwas anderes zu lesen. Wenn es das gleiche Szenen-Hopping gegeben hätte, wäre es evtl. langweilig geworden, so sehr mir das in Emily auch gefallen hatte.
Devins Charakter war mir auch sehr sympathisch. Teilweise hätte ich wahrscheinlich andere Entscheidungen getroffen, aber ich konnte ihre Sichtweise stets nachvollziehen. Natürlich verhält sie sich ihrem Alter entsprechend – aber ich fand es angenehm, dass sie so gar keine Lust hatte, auf den Zickenkrieg einzugehen. Man hat ja auch größere Probleme im Leben.

Als die Handlung dann langsam Fahrt aufnimmt, war ich bereits komplett in der Geschichte drinnen. Gerne hätte es etwas früher losgehen können, auch wenn die Handlung von Beginn an angeteasert wurde. Aber wirklich problematisch fand ich das Tempo nicht. Dafür wurde es dann auch gut spannend, vielleicht auch gerade dadurch, dass immer nur kleine Häppchen gefüttert wurden und man nie ganz wusste, was noch auf einen zukommt. Ein paar mysteriöse Rätsel, Charaktere, die nicht so sind, wie sie zu sein scheinen, überraschende Erkenntnisse… ich fand es großartig.

Der romantische Aspekt des Buches war in Ordnung. Ab und zu wollte ich den Charakteren einen kleinen Schubs geben, aber im Endeffekt war ich doch ganz zufrieden. Aber nur, wenn im nächsten Band dann auch genau das passiert, was ich mir erhoffe.

Es fällt mir wirklich schwer, nicht zu viel in dieser Rezension zu spoilern, aber ich kann ankündigen, dass das Ende fies ist. Nicht so fies wie in Emily, würde ich sagen, aber ich hätte jetzt gerne den zweiten Band, bitte danke. Insbesondere über eine ganz bestimmte Person möchte ich dringend mehr lesen. Da erwarte ich noch einiges zu erfahren.

Honorary Mentioning of Seth Cardeles. Ich will nicht zu viel verraten, weder für Neuankömmlinge in diesem Universum, noch für Emily-Leser, aber ich liebe ihn inzwischen ziemlich. Können wir bitte ein Buch über ihn kriegen? Das fände ich toll.

Herzlichen Dank an NetGalley und den Ravensburger Verlag für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension!

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Sehr berührend!

Like words on our skin
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Dieses Buch ist sehr viel. Man könnte es als eine Romanze bezeichnen – es kommt eine Liebesgeschichte darin vor, die auch eine sehr große Rolle spielt. Aber für mich war es dennoch nicht die zentrale Rolle. ...

Dieses Buch ist sehr viel. Man könnte es als eine Romanze bezeichnen – es kommt eine Liebesgeschichte darin vor, die auch eine sehr große Rolle spielt. Aber für mich war es dennoch nicht die zentrale Rolle. Für mich ist es ein Buch über psychische Gesundheit. Ein Buch über Familie. Ein Buch darüber, sich selbst zu finden.
Genau wie der erste Band hat mich dieser eiskalt damit erwischt, wie gut ich mich in die Charaktere hineinversetzen konnte. Und dabei war es eben schon der zweite Band und hätte mich nicht überraschen sollen.

Das Buch ist eine Keule von Emotionen und psychischen Problemen. Der erste Band hat mich mit seiner Thematisierung von Angststörungen schon sehr betroffen – in diesem hier hat mich die Darstellung von Depressionen wirklich mitgenommen. Wer sich von diesem Thema triggern lässt, sollte evtl. von diesem Buch Abstand halten. Es gibt zwar eine Triggerwarnung darin, aber ich wollte es trotzdem noch einmal hervorheben. Das Thema wird sehr ausführlich behandelt, aber im Endeffekt hat mir dieses Buch auch viel Hoffnung gegeben.
Ibrahims Absturz in die Depression war sehr sehr realistisch dargestellt. Am Anfang gab es eine Szene, in der ich ihn für etwas überdramatisch gehalten habe, aber im Laufe des Buchs konnte ich mich immer besser in ihn hineinfühlen. Ich hätte heulen können.
Auch mit Sadia konnte ich mich gut identifizieren. Wir haben sehr viele Gemeinsamkeiten, und mich selbst so gespiegelt zu sehen, war überraschend, hat mir aber sehr gut gefallen.
Die Beziehung zwischen den beiden war sehr schön. Ein bisschen zu viel Seelenverwandtschaft, aber zum Glück nicht zu viel Kitsch und relativ realistisch gehalten. Eigentlich mag ich keine second chance romance. Dieses Buch ist streng genommen nicht nur second chance, sondern auch third chance. Aber es hat so gut gepasst und es war schön, mal über eine Beziehung zu lesen, die nicht nur perfekt läuft und in der die Personen lernen müssen, sich selbst zu priorisieren.

Überhaupt ist der Schreibstil mal wieder fantastisch. Sehr emotional, sehr berührend. Ich bin begeistert. Nur ein kleiner Kritik-Punkt. An sich bin ich niemand, der sich über Popculture in Büchern aufregt, sofern es in die Geschichte und das Setting passt. Tatsächlich fand ich es in diesem Buch schön, wie ab und zu englische Ausdrücke eingeworfen wurden. Immer brauche ich sowas auf gar keinen Fall, aber im heutigen Alltag werden nun mal auch in der deutschen Sprache viele englische Ausdrücke verwendet, besonders von der jüngeren Generation. Sowas macht das Buch nur realistisch und auf eine ganz spezielle Art und Weise relatable (see what I did there?)
Aber man muss es auch nicht übertreiben. Es wurden schon sehr viele Anspielungen verwendet. Und teilweise auch so detailliert, dass ich für etwas gespoilert wurde, was mich schon etwas geärgert hat. Grr. Muss nicht sein.
Neben der teilweise etwas flapsigen Jugendsprache gibt es aber auch wirklich richtig schöne Formulierungen. Es gab einige Zitate, die mir positiv aufgefallen sind, denn generell ist die Sprache echt toll.

Noch ein letzter Punkt, den ich kritisieren muss – aber fairerweise ist das nicht die Schuld des Buchs. Ich kann den Begriff Jus für Rechtswissenschaften nicht leiden. Ich muss da immer an Bratensaft denken. Aber ärgerlicherweise sagen die Österreicher das ja wirklich und ich kann dem Buch nicht ankreiden, die Realität wiederzugeben. Also eine Bitte an die Österreicher – könnt ihr aufhören, das zu sagen? Bitte? Nur für mich?

Insgesamt war es ein wirklich tolles Buch, das mich stark berührt hat.
Vielen Dank an NetGalley und den LYX-Verlag für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Fantastische Romantasy!

Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe
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Ali Hazelwood schreibt einen Fantasy-Roman. Diese Nachricht hat bei manchen Fans für absolute Begeisterung gesorgt, bei anderen eher für Skepsis. What can I say – sie hat’s hinbekommen.

Natürlich hat ...

Ali Hazelwood schreibt einen Fantasy-Roman. Diese Nachricht hat bei manchen Fans für absolute Begeisterung gesorgt, bei anderen eher für Skepsis. What can I say – sie hat’s hinbekommen.

Natürlich hat unsere Queen of Romance auch in diesem Buch den Fokus auf die Romantik gelegt – das Buch ist Romantasy, heavy on the romance. Aber trotzdem steckt hier weitaus mehr Fantasy drin, als in so manchem anderen Werk.

Das World Building war tatsächlich richtig cool. Mal was anderes. Die grundlegenden Eckpfeiler einer Vampir-und-Werwolf-Romanze bleiben erhalten, aber mit einigen spannenden Twists. Man merkt wirklich, wie viele Gedanken sie sich dabei gemacht hat.
Der Fantasy-Aspekt wird auch nicht untergebuttert, sondern bleibt durchgehend präsent. Mal durch größere Punkte, dann wieder durch kleinere Anmerkungen. Ich habe keine Sekunde lang vergessen, dass es tatsächlich ein Fantasybuch ist. Da können sich manche Autoren eine Scheibe abschneiden.
Hinter der Romanze gibt es natürlich auch eine größere Handlung. Diese ist gut durchdacht, stiehlt der Romanze nicht die Show, aber bleibt präsent und bietet einen guten Aufhänger für die Beziehung zwischen Misery und Lowe.

Apropos Misery und Lowe – die Charaktere sind, wie immer, super. Natürlich haben wir wieder einen großen starken Werwolf und eine schwächere, wunderschöne Vampirin. Aber beide haben ihre Eigenheiten, die sie trotz der Klischees zu gut ausgearbeiteten Charakteren machen. Ihre Handlungen waren realistisch, ihr Eigenschaften schön gestaltet.
Ich mochte insbesondere, dass uns in diesem Buch auch das STEM-Thema von Ali Hazelwood erhalten bleibt. Bei Fantasy fragt man sich ja doch, inwieweit so etwas umgesetzt werden kann, aber wir befinden uns in einer modernen Welt und unsere sympathische Vampirin ist Hackerin und IT-Spezialistin. Schön gemacht.
Allerdings hätte ich gerne mehr von den anderen Charakteren gesehen. Vielleicht wird es ja noch einen zweiten Band geben, wer weiß, aber trotzdem hätte ich bestimmten Nebencharakteren noch mehr Spielraum gegeben. Ana ist der einzige Charakter, der ansonsten noch wirklich viel Zeit bekommt. Gerade mehr Werwolf-Bonding hätte mir gut gefallen, einfach mit beliebigen Rudelmitgliedern. Es gibt einige, die namentlich erwähnt werden und auch immer mal wieder auftauchen, aber bis auf einen sehr oberflächlichen Charakter erfährt man da nur wenig. Und wenn das Buch dann noch mal 100 Seiten länger geworden wäre – mir egal. Werwölfe sind eine Familie und das wird in diesem Buch auch oft betont, aber ich hätte es gerne noch mehr in Aktion gesehen. In einer standardmäßigen Romanze lege ich selten Wert auf Nebencharaktere, aber gerade in so einer Fantasywelt würde es sehr gut passen.

Was die Romanze selbst angeht – wieder mal echt schön geschrieben. Langsamer, realistischer Aufbau, schöne Umsetzung. Einziger Kritikpunkt ist, wie bei allen Ali Hazelwood Büchern – immer muss es am Ende noch mal einen Punkt geben, warum die Romanze doch noch nicht perfekt ist. Und in diesem Buch war dieser Punkt ganz ehrlich etwas lächerlich und sehr konstruiert. Hätte es nicht gebraucht.
Sonst ist die Auflösung in diesem Band gar nicht mal so schlecht. Keine wirkliche Überraschung, relativ ruhig gehalten, aber gut durchdacht und passend. Es hätte mehr Action geben können, das war aber eigentlich gar nicht nötig. Die Message ist auch so rübergekommen.

Zum Abschluss – ich musste wieder so viel lachen. Der Humor ist großartig, der Schreibstil locker. Ich musste mich wirklich zwingen, das Buch nicht an einem Abend runterzulesen.

Vielen Dank an NetGalley und die Aufbau Verlage GmbH & Co. KG für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension.

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