Gut, aber nicht ganz meins
Ghost Flight - Jagd durch den DschungelGerade erst aus den Fängen eines afrikanischen Diktators gerettet, bekommt der Ex-Elitesoldat und Gründer von Enduro Adventures, Will Jaeger, den Auftrag, mit ausgewählten Kandidaten und unter Begleitung ...
Gerade erst aus den Fängen eines afrikanischen Diktators gerettet, bekommt der Ex-Elitesoldat und Gründer von Enduro Adventures, Will Jaeger, den Auftrag, mit ausgewählten Kandidaten und unter Begleitung eines Kamerateams, ein rätselhaftes Flugzeugwrack aus dem Dschungel Brasiliens zu bergen. Doch schon vorher ereilt ihn die schreckliche Nachricht vom Tod seines Freundes Smithy, der auf mysteriöse Weise ums Leben kam. Außerdem taucht immer wieder ein geheimnisvolles Zeichen auf, welches eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem deutschen Reichsadler hat und welches er schon einmal gesehen hat, nämlich bei den Unterlagen seines verstorbenen Großvaters.
Als erstes geht mein Dank an den Harper Collins Verlag, der mir dieses Leseexemplar für eine Leserunde auf Lovelybooks zur Verfügung gestellt hat. Es hat mir wirklich Spaß gemacht, daran teilzunehmen, auch wenn ich nicht ganz von diesem Thriller überzeugt war.
Der Schreibstil des Autors ist im Großen und Ganzen recht einfach, aber auch sehr bildlich. Leider war mir dies allerdings an so mancher Stelle zu viel des Guten. Er beschreibt teilweise Gegenstände und Gegenden mit solch einem Enthusiasmus, dass er sich in Details vergisst, die nicht wirklich etwas für die Geschichte getan haben. Viel mehr hat es sich manchmal so sehr gezogen, dass ich bis über die Hälfte brauchte, um mich richtig in die Handlung hinein zu finden, obwohl ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Außerdem konnte sie mich bis zum Ende nicht vollends packen.
Und das, obwohl ich die Idee hinter der Story und auch den Plot recht gelungen fand. Man merkt von der ersten Seite an, dass der Autor, ein bekannter Survivalist und Abenteurer mit eigenen Fernsehshows, genau weiß, wovon er schreibt und vor allem, dass er richtig gut recherchiert hat. Mir wurde dies aber eben manchmal zu viel, weil sich Grylls in den zahlreichen Details verlor. So wurden Seiten benötigt, um eine Situation zu beschreiben, die sich Sekunden, höchstens Minuten abgespielt haben kann, Gegenstände wurden bis auf jede Kleinigkeit beschrieben und von allen Seiten, mit Vor- und Nachteilen betrachtet. Ebenso wurden die militärischen Hintergründe so ausführlich behandelt, dass ich teilweise fast dachte, ich hätte es mit einem Sachbuch zu tun. Allerdings wurde dies dann auf den letzten Seiten etwas besser und auch das Ende kann man so stehen lassen, wenn es auch nicht voll zufriedenstellend ist. Mit einem Cliffhanger hätte ich nicht gerechnet und ich würde einen eventuellen zweiten Band auch nicht mehr lesen. Dennoch war die Geschichte in sich schlüssig und sogar auf ihre eigene Weise spannend.
Was die Charaktere angeht, so waren diese, wie auch schon die Handlung, recht ausführlich beschrieben, was mich bei ihnen aber überhaupt nicht gestört hat, weil sie dadurch recht greifbar wurden. Außerdem waren sie durchweg realistisch geschrieben und gut gezeichnet. Jaeger konnte mich von Anfang an begeistern, ebenfalls dessen Freund und Kollege Raff. Auch Irina, eine der wichtigsten Teilnehmer, hatte etwas für sich, wenn ich anfangs auch nicht so richtig mit ihr warm wurde. Richtig gut fand ich an ihr vor allem, dass sie etwas besonderes an sich hatte.
Ich kann abschließend nur sagen, dass ich dieses Buch, trotz dass ich bis zum Ende nicht richtig damit warm geworden bin, recht gelungen finde. Gerade diejenigen, die sich für Militär, Survival und den Zweiten Weltkrieg interessieren und dabei nichts gegen ausführliche Beschreibungen haben, werden hiermit voll auf ihre Kosten kommen. Für mich war es allerdings nicht ganz das, was ich mir vorgestellt hatte, auch wenn ich ab und zu meine guten Momente mit diesem Thriller hatte.