Leserunde zu "Das blaue Medaillon" von Martha Sophie Marcus

Farbenfroh und sinnlich: die perfekte Lektüre für alle, die sich in vergangene Zeiten träumen wollen!
Cover-Bild Das blaue Medaillon
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Mit Autoren-Begleitung
Martha Sophie Marcus (Autor)

Das blaue Medaillon

Historischer Roman

An einem einzigen Tag gerät Alessas Leben völlig aus den Fugen. Ihre Tante stirbt, kurz nachdem sie ihr ein geheimnisvolles Medaillon gegeben hat. Am selben Abend wird ihr Großvater ermordet, der sie nach dem Tod ihrer Eltern großgezogen und zur Diebin ausgebildet hat. Alessa selbst entgeht nur knapp einem Anschlag und flieht mit Mühe und Not aus Venedig. Ihr Ziel: Celle, wo ihr einziger verbliebener Verwandter lebt. Doch auch hier, am Hof des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg, ist sie nicht sicher. Der Mörder ihres Großvaters ist ihr dicht auf den Fersen, und er ist nicht der Einzige, der es auf das Medaillon abgesehen hat ...

Farbenfroh und sinnlich - lassen Sie sich von Martha Sophie Marcus in die höfische Welt des 17. Jahrhunderts entführen!

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 07.08.2017 - 27.08.2017
  2. Lesen 11.09.2017 - 01.10.2017
  3. Rezensieren 02.10.2017 - 15.10.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 05.10.2017

Toller historischer Roman

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Alessa ist eine waschechte Venezianerin. Sie lebt zusammen mit ihrem Großvater. In seinem Haus wurde sie zur einer guten Diebin und gekonnten Kletterin und Akrobatin ausgebildet. Als ihre Tante stirbt ...

Alessa ist eine waschechte Venezianerin. Sie lebt zusammen mit ihrem Großvater. In seinem Haus wurde sie zur einer guten Diebin und gekonnten Kletterin und Akrobatin ausgebildet. Als ihre Tante stirbt ist Alessa tief getroffen und als dann noch ihr Großvater stirbt, muss sie aus Venedig verschwinden. Hinter ihrem Familienerbstück, einen blauem Medaillon, ist der berüchtigtste Meuchelmörder ihrer Zeit hinterher. Zusammen mit einer Gruppe von Schaustellern macht sie sich auf Richtung Celle. Dort hofft sie ihren einzigen lebenden Verwandten zu treffen.
Das Erbstück wird gestohlen und Alessa hat es nicht einfach an das Schmuckstück ranzukommen.

Es war für mich der erste Roman der Autorin und ihr Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte beginnt spannend und ehe man sich versieht ist man mitten in Venedig, im Jahr 1676. Ich bin schon häufig in Venedig gewesen und die Autorin schafft es die besondere Magie dieser Stadt einzufangen. Gerne wäre ich noch länger hier geblieben, aber Alessa muss sich davon stehlen um dem Meuchelmörder zu entkommen.

Sie reist mit einer Gruppe Schausteller. Die Menschen aus dieser Gruppe sind einmalig, und genau wie Alessa und die anderen Charaktere dieses Buches, fein ausgearbeitet und glaubhaft.

Es macht Spaß die Gruppe bis zum Hof zu begleiten. Hier angekommen, tauchen wir in das höfische Leben ein.

Selbstverständlich gibt es auch eine Liebesgeschichte. Sie ist etwas vorhersehbar. Was mir hier besonderes gefällt ist es, dass die Geschichte nur nebenbei stattfindet. Sie hält sich im Hintergrund und lässt dabei das Abendteuer weiter laufen.

An einigen Stellen zieht sich die Geschichte ganz schön in die Länge.
Ich weiß nicht, ob eine Fortsetzung geplant ist. Potenzial dafür wäre auf jeden Fall vorhanden.

„Das blaue Medaillon“ ist ein historischer Abenteuerroman mit einer starken weiblichen Hauptperson. Klare Empfehlung für alle Fans des höfischen Lebens.

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Veröffentlicht am 02.10.2017

Wundervoller historischer Roman

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Die deutsche Autorin Martha Sophie Marcus hat mit der Geschichte rund um die Venezianerin Alessa ein wundervolles historisches Buch geschaffen. Alessa wurde von ihrem Großvater großgezogen, weil ihre Eltern ...

Die deutsche Autorin Martha Sophie Marcus hat mit der Geschichte rund um die Venezianerin Alessa ein wundervolles historisches Buch geschaffen. Alessa wurde von ihrem Großvater großgezogen, weil ihre Eltern schon sehr früh verstorben sind. Als erst ihre Tante stirbt und am gleichen Tag ihr Großvater ermordet wird, muss Alessa entscheiden was sie tun will. Sie flieht aus Venedig und begibt sich an den herzoglichen Hof nach Celle. Doch der Mörder ihres Großvaters ist ihr sehr dicht auf den Fersen. Wird sie in Celle sicher sein?

Ich finde, dass Alessa, trotz ihrer diebischen Art eine sehr interessante und vor allem wunderbar sympathische Persönlichkeit ist. Während des gesamten Verlaufs lernen wir diverse Figuren kennen, die teils Fiktion teils historisch existent, Alessas Weg kreuzen. Die historischen Hintergründe waren wirklich gut recherchiert und sind sehr detaillgetreu in die Erzählung eingewoben worden. So hatte ich nie das Gefühl, dass mich die Masse an Informationen, die man eben nebenbei erhält, überfordert und den Lesespaß zerstört. Die einzelnen Figuren werden meist nach System eingearbeitet und wunderbar beschrieben. So hatte ich sofort eine Verbindung zu den Personen. Manche Figuren, wie Alessa, Hauptmann Kühne, die Gräfin von Bentheim, aber auch den Herzog von Celle und seine Frau, habe ich wirklich ins Herz geschlossen. Andere wiederum fand ich sofort unsympathisch. Die Charaktere waren sehr liebevoll ausgearbeitet und bereicherten die Geschichte.

Der Schreibstil ist gut zu lesen, an den richtigen Stellen ausschweifend, aber es wird nie überflüssiges erzählt. Die Autorin schafft es mit wenigen, aber gezielten Worten und Handlungen die jeweiligen Situationen zu verändern. So hat die Autorin eine herrliche Welt am herzoglichen Hof in Celle geschaffen und den Leser mitgenommen auf eine Reise. Ein roter Faden ist während der gesamten Story vorhanden. Zum Schluss hätte ich sehr gerne noch mehr Informationen gehabt. Das wurde ein wenig schnell und sehr überraschend abgehandelt. Dennoch war die gesamte Geschichte sehr facettenreich. Es gab viele Gefühle, wie Trauer, Romantic, aber auch Action und Spannung. Außerdem gibt es auch Wendungen, mit denen ich als Leser gar nicht gerechnet habe und die mich wirklich umgehauen haben.

Diese Geschichte wurde sehr liebevoll und vor allem zeitaufwendig geschrieben und das wird auch sehr deutlich. Es war wie eine Reise in die Vergangenheit, die ich jederzeit wieder antreten würde, trotz kleinerer Ecken und Kanten. Zwar war dieses Buch mein erstes Buch von Martha Sophie Marcus, aber ich bin sicher, dass es nicht mein letztes sein wird.

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Veröffentlicht am 02.10.2017

schöner Historienroman

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Alessa hat ihre Eltern bereits vor Jahren verloren und wird von ihrem Großvater aufgezogen. Mit unorthodoxen Mitteln erzieht er Alessa zur Diebin. Alessa hat eine Begabung darin das Handwerk der Diebe ...

Alessa hat ihre Eltern bereits vor Jahren verloren und wird von ihrem Großvater aufgezogen. Mit unorthodoxen Mitteln erzieht er Alessa zur Diebin. Alessa hat eine Begabung darin das Handwerk der Diebe zu erlernen. Aber dann wird ihr Großvater ermordet und die Täter verfolgen auch Alessa. Sie zögert nicht lange und flieht mit einer Schaustellertruppe nach Deutschland, wo ihr letzter, noch lebender Verwandter lebt. Der unehelicher Sohn ihrer Tante, der aus einer Liaison mit einem Herzog hervorging. Das Glück ist Alessa hold, denn ausgerechnet zum Herzog von Braunschweig-Lüneburg geht die Reise, da die Truppe an seinem Hofe mehrere Aufführungen vorführen sollen. Der Herzog ist zwar mittlerweile glücklich liiert und hat eine kleine Tochter, dennoch hat er Venedig nie vergessen. Alessa plant, den Herzog oder ihren Cousin um Hilfe zu bitten, doch ausgerechnet ein junger Offizier, der im Dienste des Herzogs steht und ihr zunächst misstraut, könnte sich als Retter in der Not erweisen. Der Faden der Geschichte ist das Blaue Medaillon ihrer Mutter das ein Geheimnis birgt...nur welches?

Der neue Roman von Martha Sophie Marcus ist spannend, ist gut recherchiert und die Charctere sind schön ausgearbeitet. Der flüssige Schreibstil der Autorin lässt einen gleich eintauchen in die Geschichte und man möchte den Roman gar nicht wieder aus der Handlegen.
Tolle Unterhaltung im historischen Gewand und für Fans von Historien Romanen ein Genuss

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Veröffentlicht am 02.10.2017

Ich will noch mehr über Alessa lesen!

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Martha Sophie Marcus versteht ihr Handwerk. Obwohl dies der erste historische Roman ist, den ich von ihr lese, haben wenige Zeilen ausgereicht, um mich von ihrem Schreibstil zu überzeugen. Sie benutzt ...

Martha Sophie Marcus versteht ihr Handwerk. Obwohl dies der erste historische Roman ist, den ich von ihr lese, haben wenige Zeilen ausgereicht, um mich von ihrem Schreibstil zu überzeugen. Sie benutzt der Zeit angemessenes Vokabular, ohne dass es einem an die heutige Zeit gewöhnten Leser negativ auffällt, im Gegenteil, es trägt zum Charme ihrer Bücher bei.



Ein realistisches, farbenfrohes Gemälde der Zeit

Nach einem turbulenten Auftakt begleiten wir die Hauptfigur Alessa auf einer Reise nach Celle, dich mich persönlich lebhaft an eines meiner ersten großen Rollenspiel-Abenteuer erinnert hat, in welchem ich undercover mit der Gauklertruppe Saltatio Mortis in die Dunkellande gereist bin, um dort heimlich am Hofe Nachforschungen anzustellen. Die Auftritte der Schauspieltruppe sind lebhaft beschrieben, man sieht die Harlekins förmlich vor sich durch die Luft wirbeln. Immer wieder wird das Schauspiel zum Mittelpunkt der Handlung, und immer wieder unterhält uns die Autorin damit auf fantastische Weise.

Auch am Hofe selbst, wo man vielleicht höherwertiges Theater kennt, kommt die Truppe gut an. Es ist schon zu sehen, wie erwachsene, adelige Menschen sich im Angesicht von heiterer, alberner Unterhaltung gehen lassen können. Die Anziehungskraft von einfachen Schauspielern ist mit den Händen zu greifen. Generell ist die Darstellung der höfischen Personen ebenso gelungen wie die von Alessa und ihrer Truppe. Dass wir es hier mit echten historischen Persönlichkeiten zu tun haben, deren Ränkespiele in der Realität ganz ähnlich abgelaufen sind, trägt dazu bei, dass der Roman authentisch und realistisch wirkt.



Spannende, lebensnah wirkende Charaktere

Alessa ist eine sympathische Heldin, auch wenn sie manchmal ein wenig zu überlegen wirkt. Sie spricht mehrere Sprachen, ist eine Meisterdiebin und klug genug, in den codierten Konversationen der Adeligen nicht unterzugehen. Ein klein wenig mehr Schwäche hätte ihr vielleicht gut getan, dennoch ist sie gerade so nicht zu einer Mary Sue geworden und man sorgt sich bisweilen doch um ihr Wohlergehen.

Dass sie einen Love-Interest bekommt, hat mich persönlich überrascht, doch es passte zu der Geschichte und die Romanze hat glücklicherweise den eigentlichen Plot nicht überschattet. Stattdessen hat die Liebe für beide Seiten eine angenehme Komplikation hinzugefügt, und den großen Gegenspieler von Alessa menschlich wirken lassen. Auch dieser Mann ist nahe an der Perfektion, er ist von einfacher Geburt, aber dennoch gebildet und im höchsten Maße loyal gegenüber dem Herzog. In Rollenspielterminologie wäre er wohl rechtschaffend-gut, doch glücklicherweise hat er das Herz am rechten Fleck, so dass er kein blinder Gesetzesdiener ist.

Eine der interessantesten Figuren ist der Auftragsmörder, vor dem Alessa flieht. Einige Szenen werden aus seiner Sicht geschildert und hier lernen wir einen Menschen kennen, der generell eiskalt, kalkulierend und intelligent ist, aber genauso schnell auch von heißem, loderndem Hass verschlungen werden kann. Es ist wirklich schade, dass wir nicht mehr von diesem Mann erfahren. Generell habe ich mir am Ende des Buches gewünscht, dass es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, denn so viele Charaktere haben das Potential, ihre eigene Geschichte erzählen zu können. Gerne würde ich lesen, wie aus dem Mann Mezzanotte der berüchtigte Auftragsmörder wurde.



Fazit:

Der historische Roman "Das blaue Medaillon" von Martha Sophie Marcus überzeugt mit einem angenehmen Schreibstil und spannenden Charakteren. Die Geschichte um Alessa, die alles versucht, um ihr Medaillon zu beschützen, ist rasant und in den bunten Bildern einer Schauspieler-Truppe erzählt. Die historischen Umstände werden realitätsnah erzählt, ohne den Leser zu langweilen. Ein wenig übertrieben wirkt manchmal das Können der Hauptperson, doch abgesehen davon ist dieser Roman eine runde Sache.

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Veröffentlicht am 02.10.2017

Die Seite des Lichts und die Seite der Dunkelheit

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Die Seite des Lichts und die Seite der Dunkelheit bezieht sich auf S. 264

Der „Unterricht“ lief gut – die 21jährige Alessa hat es unbemerkt geschafft, hoch an venezianischen Hauswänden und über Dächer ...

Die Seite des Lichts und die Seite der Dunkelheit bezieht sich auf S. 264

Der „Unterricht“ lief gut – die 21jährige Alessa hat es unbemerkt geschafft, hoch an venezianischen Hauswänden und über Dächer zu klettern, ein geschlossenes Fenster und schließlich ein Schloss zu öffnen. Ihre Kletterkünste sind es, wofür der Großvater, Meisterdieb der alten Schule, sie wenig schmeichelhaft „Gecko“ nennt; sie setzt die Familientradition fort wie schon ihre früh verstorbenen Eltern. Die einzige, die aus der Familientradition ausbrach, war ihre Tante, eine Schauspielerin, die jetzt im Sterben liegt, nicht jedoch, ohne dafür zu sorgen, dass Alessa von dem Familiengeheimnis erfährt: die Eltern waren ermordet worden, weil sie bei der „Arbeit“ an kompromittierende Unterlagen gelangt waren. Der „Schlüssel“ für deren Versteck ist ein blaues Medaillon, das jetzt an die Nichte geht. Doch direkt nach der Heimkehr aus dem Trauerhaus findet die junge Frau daheim ihren Großvater vor, ermordet. Der Mörder ist noch im Haus…

In diesem Roman über das Jahr 1676 zwischen Venedig und Celle verwebt Autorin Martha Sophie Marcus geschickt fiktives Personal mit historischen Persönlichkeiten sowie dem Brauch, zur Unterhaltung bei Hofe Künstlertruppen auftreten zu lassen und sich selbst an dem Schauspiel zu beteiligen, ehrlich gesagt das erste Mal, dass ich die Figuren der Commedia dell’arte nachvollziehbar fand. Der Roman selbst ist ein angenehmer Zwitter aus historischem und Abenteuer-Roman mit einem Schuss Romantik, bleibt jedoch weitgehend frei von Kitsch und rührseliger Melodramatik (das erste, was für mich etwas „weniger“ hätte sein dürfen, war:„…nur einen Wimperschlang später küssten sie sich, als wäre es in ihrem Gespräch nie um etwas anderes gegangen, als den richtigen Zeitpunkt für einen Kuss zu finden.“ und kommt erst auf Seite 169, also, sei’s drum). Dafür gibt es als Ausgleich sehr viele ziemlich humorvolle Stellen, herrlich die Szene mit den Hosen (man lernt gelegentlich eine mildere Version von Kempf kennen, dem man eine solche Aktion wünschte).

Ja, die Romantik war mir (wie meistens bei Romantik) ein klein wenig vorhersehbar, viele der spannenden Wendungen so jedoch gar nicht, womit man mit diesem Buch schlicht eine breite Zielgruppe an breiter Front glücklich machen dürfte; insgesamt jedoch wohl eher ein „Frauenschmöker“, sorry Jungs, der mir Spaß gemacht hat: Allein aufgrund der weiblichen sympathischen Hauptperson, die aufgrund ihrer besonderen „Profession“ und ihrer Tarnidentität sicher über mehr Freiheiten verfügte als für Frauen der Zeit üblich. Wie häufig, ziehe ich selbst aus historischen Romanen, die in der früheren Neuzeit in Deutschland handeln, für mich persönlich meist etwas weniger das Gefühl heraus, wirklich extrem viel in das Zeitgefühl einzutauchen (das liegt aber wohl an mir, bei historischen Krimis gelingt es meist), eher sind es für mich die Details, die ich gerne aufnehme, wie hier – gut gemacht – die „echten“ Charaktere, die „mitspielen“, die aufwendigeren Reisen, die Kleidung, die Standesunterschiede, die venezianische Schauspieltradition, die aufgeführte „Wirtschaft“, die Ränkeschmiede am Hof, Wie bemerkt Alessa so schön: „Ich glaube nicht, dass jemals ein Herrscher für längere Zeit mächtig blieb, der nicht bereit war, seine Macht auch durch Erpressung und Mord zu verteidigen.“ S. 344

Um die Einschränkung für mich zu erklären: mir fällt das Eintauchen in historische Szenarien am leichtesten, je mehr Aufwand ich dafür betreiben muss, z.B. Osmanisches Reich = fremde Region, Kultur, Religion UND Zeit. Das ist aber „Nörgeln auf hohem Niveau“, innerhalb des Genres hat das Buch definitiv sehr gute 4 von 5 Sternen und ich würde auch mehr von Martha Sophie Marcus lesen, deren blaues Medaillon für mich so eine Art Überraschungs-Ei ergab: spannend, süß (wenn auch nicht so heftig wie das Schoko-Original), und viel Spiel… in einem überraschend angenehmen Mix. Übrigens schreibt sie ihre Romane abgeschlossen, nicht als Reihen, was fast schon ein Alleinstellungsmerkmal ist, wenn – wie mich – Reihen-Zwänge gelegentlich nerven (wobei ich mir vorstellen könnte, dass Alessas „Ausbildung“ auch in einem Folgeband mit einem ganz speziellen Partner und einem ganz speziellen Auftraggeber helfen könnte, so eine Art Spionage… – nun, das möchte jeder selbst nach der Lektüre beurteilen).

Besonders hervorheben möchte ich hier die Autorin, die die Leserunde wirklich fantastisch begleitete und dabei Fragen beantworte und Einblicke gab zu Recherche, ihrer Arbeitsweise und letztlich Entstehung des Romans, das war ein besonderes Vergnügen und ich danke für die lobenswerte Geduld beim immer freundlichen geduldigen Beantworten wirklich vieler Fragen.

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