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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2024

Zu viele Hofdetails, zu wenig Charaktere

Mühlensommer
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Die Erzählerin wird anlässlich eines Unfalls auf den elterlichen Hof gerufen und stellt in ihren Erinnerungen die Sommer ihrer Kindheit dem aktuellen Geschehen gegenüber. Es wird durch übereinstimmende ...

Die Erzählerin wird anlässlich eines Unfalls auf den elterlichen Hof gerufen und stellt in ihren Erinnerungen die Sommer ihrer Kindheit dem aktuellen Geschehen gegenüber. Es wird durch übereinstimmende Anknüpfungspunkte der Gegenwart immer eine Kindheitserinnerung gegenüber gestellt, wobei die Gegenwart etwas kurz kommt und ich sie viel interessanter gefunden hätte. Die Kindheitserinnerungen sind etwas langatmig und inhaltlich nicht überraschend. Sehr viel und ausführlich wird über das Hofleben und technische Details (Hausschlachtung, Geburten, Hopfenernte, Besamung, usw.) erzählt, aber die Personen blieben blass und mir haben zur Abrundung einige Informationen über die weiteren Lebenslinien der Erzählerin gefehlt. Mit der Zeit war mir die explizite Darstellung von Dingen, die der „Urlaub auf dem Bauernhof-Romantik“ widersprechen etwas zu viel für das Genre Roman. Das Ganze wirkte auf mich missionarisch, als ob man den Stadtmenschen die Realität und notwendigen Pragmatismus auf dem Hof vor Augen führen möchte. Zu Beginn fand ich die Beschreibungen des dörflichen Mikrokosmos mit all seinen Auswirkungen auf ein Bauernkind ganz gelungen, das Stadtleben der Erzählerin kommt aber gar nicht vor und für mich war das Buch einfach nicht rund.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Licht und Schatten

Die jungen Bestien
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Für mich war es das erste Buch des Autors. Es handelt sich hier um den zweiten Band aus der Reihe um Commissario Arcadipane. Der Schreibstil an sich hat mir gut gefallen, er war leicht zu lesen ohne zu ...

Für mich war es das erste Buch des Autors. Es handelt sich hier um den zweiten Band aus der Reihe um Commissario Arcadipane. Der Schreibstil an sich hat mir gut gefallen, er war leicht zu lesen ohne zu einfach zu sein. Was mir nicht so gut gefallen hat, waren die umfangreichen Details zum Privatleben Arcadipanes, die keinen Zusammenhang mit den Ermittlungen hatten und dem Fall die Spannung entzogen haben. Überhaupt hätte das Ganze schneller in Fahrt kommen dürfen. Der Zeitsprung in die Ermittlungen eines Falles aus den 1970er Jahren im zweiten Teil hat mir gut gefallen. Die damalige Zeit wurde sehr gut beschrieben und ich konnte mir die Handlung und die Personen gut vorstellen. Im dritten Teil wird das Buch deutlich besser, die Cold Case Ermittlungen fand ich ganz gelungen. Trotzdem bekommt das Buch in Summe nur drei Sterne von mir, da mir zwischendurch die Lust am Weiterlesen gefehlt hat. Für einen Krimi hätte es einfach mehr Spannung und weniger Privatleben der Ermittler sein dürfen, wobei ich das Motiv grundsätzlich gut fand.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Potenzial verschenkt

Schwestern in einem anderen Leben
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Das Motiv des absichtlichen Verschwindens aus dem alten Leben ohne Blick zurück oder Kontakt und Beginn eines neuen Lebens finde ich interessant und die Beweggründe dafür und den Ablauf gut gelöst. Das ...

Das Motiv des absichtlichen Verschwindens aus dem alten Leben ohne Blick zurück oder Kontakt und Beginn eines neuen Lebens finde ich interessant und die Beweggründe dafür und den Ablauf gut gelöst. Das ist der erste Roman, den ich zu diesem seltenen Thema lese und leider war für mich das große Potenzial nicht ausgeschöpft. Mir waren es zu viele Themen für ein Buch und zu viele Milieus für ein Leben. Ich hätte mir eine intensivere Auseinandersetzung mit weniger Themen gewünscht, vor allem das Grundthema hätte für mich vor allem für Rosis Innenleben mehr Potenzial gehabt. Es werden viele Klischees verarbeitet, weshalb ich die Handlung nicht immer glaubhaft fand. Dass die Leben der Schwestern parallel beschrieben werden, fand ich wiederum gut gelöst, die vielen Wechsel haben das Lesen allerdings etwas unruhig gemacht. Trotzdem war hier für mich die Stärke der Autorin sichtbar, die sich sensibel in die verschiedenen Blickwinkel eingearbeitet hat. Der Schreibstil ist einfach und verstärkt den oberflächlichen Eindruck.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Mit Licht und Schatten

Krummes Holz
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Der Schreibstil ist gehoben und gebildet, geprägt durch lange, verschachtelte Sätze, aber an sich angenehm zu lesen. Dadurch gibt es einen großen Kontrast zu dem rohen Umgang auf dem vernachlässigten Hof ...

Der Schreibstil ist gehoben und gebildet, geprägt durch lange, verschachtelte Sätze, aber an sich angenehm zu lesen. Dadurch gibt es einen großen Kontrast zu dem rohen Umgang auf dem vernachlässigten Hof und mich hat auch gestört, dass ich diesen Erzählstil nicht zu dem 19jährigen passend fand, aus dessen Perspektive alles geschildert wird. Anfangs fand ich die Erzählung auch verwirrend, da zum einen die Erzählzeit unklar war und zum anderen auf den ersten Seiten viele Personen namentlich benannt wurden, deren Verhältnis zum Erzählenden lange nicht klar wurde. Es gibt einige Anspielungen auf Dinge, die in der Vergangenheit in der Familie vorgefallen sind und feindseliges Verhalten, aber es bleibt zu viel zu lange nebulös, um Spaß beim Lesen zu machen. Mich hat das eher genervt. Das erste Drittel war noch ganz interessant, aber dann hat sich die trostlose Situation auf dem Hof auf mein Leseempfinden übertragen und ich war am Ende froh, als ich durch das Buch durch war, auch wenn das Ende noch die ein oder andere Aufklärung gebracht hat. Die Dramaturgie hat für mich insgesamt einfach nicht gepasst.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Behandelt viele Aspekte, ist aber sehr unstrukturiert

Ein Sohn von zwei Müttern
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Für mich hatte das Buch Licht und Schatten. Der Autor beschreibt mehr oder weniger Ereignisse in seinem Leben, bei denen das Thema Adoption allgemein oder bezogen auf seine konkrete Erfahrung zur Sprache ...

Für mich hatte das Buch Licht und Schatten. Der Autor beschreibt mehr oder weniger Ereignisse in seinem Leben, bei denen das Thema Adoption allgemein oder bezogen auf seine konkrete Erfahrung zur Sprache kam, was manchmal sehr interessant ist, aber manchmal sehr abschweift und Dinge behandelt, die mit dem Thema nichts zu tun haben und die ich auch nicht als besonders interessant empfand. Die Lebensumstände zur Zeit der Adoption und das Aufwachsen im ländlichen Bayern werden dagegen sehr nachvollziehbar und treffend beschrieben. Was mir nicht gefallen hat war die gekünstelte Spannungskurve: Das Buch startet mit dem Flug zur leiblichen Mutter, die der Leser dann aber sehr lange nicht kennenlernt und die eigentlich nie richtig greifbar wird. Vielleicht sollte das gerade so sein und eine message transportieren, aber ich hatte immer den Eindruck, dass noch etwas fehlt. Der Text ist insgesamt ziemlich unstrukturiert und auch wenn der Schreibstil angenehm ist, so kann ich doch nicht mehr als drei Sterne vergeben, da ich manchmal froh war, dass das Buch recht kurz ist.

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