Cover-Bild Der Tunnelbauer
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gerstenberg Verlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 01.02.2024
  • ISBN: 9783836992268
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Maja Nielsen

Der Tunnelbauer

Berlin 1961: Für Achim könnte es eigentlich nicht besser laufen – das Abitur hat er in der Tasche, einen Studienplatz sicher und Chris, das Mädchen, das er heimlich liebt, scheint auch ihn zu mögen. Doch über Nacht ändert sich alles. Mit dem Bau der Mauer schlägt das DDR-Regime einen härteren Ton an. Misstrauen, Verfolgung und Verhaftungen sind an der Tagesordnung. Als einer seiner Freunde im Gefängnis landet, fasst Achim einen schweren Entschluss: Er muss raus aus Ostberlin und alle, die er liebt, zurücklassen.
Drüben angekommen, setzt er alles daran, Menschen aus der DDR bei ihrer Flucht zu unterstützen. Gemeinsam mit anderen Helfern gräbt er Tunnel von West- nach Ostberlin – in ständiger Angst, von der Stasi entdeckt zu werden, und voller Hoffnung, Chris eines Tages wiederzusehen.
Ein packender Roman über die legendären Tunnelfluchten aus der DDR, erzählt nach einer wahren Geschichte

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2024

Lebendige Zeitgeschichte

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Rezension zum Hörbuch!

2024 jährt sich die Gründung der beiden deutschen Staaten zu 75. Mal, und es sind genau 60 Jahre vergangen, seit durch den erfolgreichsten aller Fluchttunnel 57 Menschen in den ...

Rezension zum Hörbuch!

2024 jährt sich die Gründung der beiden deutschen Staaten zu 75. Mal, und es sind genau 60 Jahre vergangen, seit durch den erfolgreichsten aller Fluchttunnel 57 Menschen in den Westen gelangten. Passend hierzu erscheint das Hörbuch "Der Tunnelbauer" von Maja Nielsen, in dem die bewegende Geschichte von Joachim (Achim) Neumann erzählt wird, der selbst kurz nach dem Mauerbau mit 18 Jahren in den Westen floh und am Bau mehrerer Fluchttunnel beteiligt war, unter anderem an dem erwähnten Tunnel 57.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Achim und seiner Freundin Christa, der Achim von Westberlin aus zur Flucht aus der DDR verhelfen möchte, erzählt. Im Hörbuch werden beide von unterschiedlichen Sprecher*innen dargestellt: Mio Lechenmeyer verstimmlicht Achim und Diana Gantner liest Christa. Beide haben eine sehr angenehme Stimme und ein gutes Sprechtempo, so dass ich ihnen sehr gerne zugehört habe. Ihr Vortrag lässt die Risiken einer Flucht, die dramatischen Umstände der Fluchttunnel und die emotionale Belastung und Anspannung aller Beteiligten lebendig werden. Besonders gut gefällt mir, dass der echte Achim Neumann am Anfang und Ende selbst zu Wort kommt (auch eine ganz tolle Stimme, ich hätte ihm gerne noch länger zugehört!). Im Nachwort erzählt er, was aus den realen Vorbildern der im Hörbuch erwähnten Fluchthelfer geworden ist (Alle im Hörbuch vorkommenden Personen hat es tatsächlich gegeben, aus Datenschutzgründen werden sie aber bis auf Christa und Achim nicht mit ihrem richtigen Namen genannt.). Dies rundet das Buch hervorragend ab.

Maja Nielsen hat den Inhalt perfekt auf eine jugendliche Zielgruppe ab ca. 14 Jahren abgestimmt. Geschickt verwebt sie Informationen über die ideologische Ausgangssituation in der DDR, das gesellschaftliche Klima und die Gefahren einer Republikflucht für den Flüchtenden und seine Angehörigen mit einer spannend erzählten Geschichte.

Fazit: Gleichzeitig lehrreich und sehr lebendig erzählt "Der Tunnelbauer" ein beeindruckendes Stück deutscher Geschichte. Ich möchte es jedem Jugendlichen und auch allen Lehrern der Mittel- und Oberstufe dringend ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Packende Schilderung

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1961, mit der politischen Entwicklung der DDR wird es eng für Freidenker. Als die Mauer errichtet wird, gibt es für Achim nur eins: die Flucht in den Westen. Doch dafür muss er Freunde, Familie und seine ...

1961, mit der politischen Entwicklung der DDR wird es eng für Freidenker. Als die Mauer errichtet wird, gibt es für Achim nur eins: die Flucht in den Westen. Doch dafür muss er Freunde, Familie und seine erste aufkeimende Liebe Chris zurück lassen. Doch er hat den Plan sie in den Westen zu holen. Gemeinsam mit vielen Gleichgesinnten beginnt er mit dem Tunnelbau nach Ostberlin und lässt sich auch von Fehlschlägen nicht entmutigen.
Sehr spannend und emotional fesselt dieses Buch und beleuchtet damit anschaulich ein Stück Zeitgeschichte. Ein Buch welches ich gern gelesen habe und auch weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Sehr packend und fesselnde Geschichte

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"Der Tunnelbauer" von Maja Nielsen, beruht auf eine wahre Begebenheit und erzählt auf eine sehr packende Art von den legendären Tunnelfuchten aus der DDR.

Es ist das Jahr 1961 in Berlin. Achim ist glücklich, ...

"Der Tunnelbauer" von Maja Nielsen, beruht auf eine wahre Begebenheit und erzählt auf eine sehr packende Art von den legendären Tunnelfuchten aus der DDR.

Es ist das Jahr 1961 in Berlin. Achim ist glücklich, er hat das Abitur bereits in der Tasche, einen Studienplatz und auch seine heimliche liebe zu Chris scheint auf Gegenseitigkeit zu berufen. Es könnte somit für ihn eigentlich nicht besser laufen, doch für Achim und seine Freunde ändert sich über Nacht alles. Denn Berlin wird in Ost und West geteilt.
Mit dem Bau der Mauer schlägt das DDR-Regime einen härteren Ton an. Misstrauen, Verfolgung und Verhaftungen sind an der Tagesordnung und werden schwer bestraft. Als einer seiner Freunde im Gefängnis landet, fasst Achim einen schweren Entschluss. Er muss raus aus Ostberlin und alle, die er liebt, zurücklassen. Drüben angekommen, setzt er alle Hebel in Bewegung, Menschen aus der DDR bei ihrer Flucht zu unterstützen und zu helfen. Gemeinsam mit anderen Helfern gräbt er unentwegt, Monatelang um einen Tunnel von West- nach Ostberlin zu bekommen. Die ständige Angst von der Stasi entdeckt zu werden sitzt ihm jedoch fest im Nacken. Doch die Hoffnung, Chris eines Tages wiederzusehen überwiegt nicht aufzuhören.

Maja Nielsen hat einen packenden Roman geschrieben, der auf den wahren Tatsachen und Begebenheiten von Joachim Neumanns Erzählungen beruhen. Es ist eine sehr einnehmende Geschichte, die über die legendären Tunnelfluchten aus der DDR erzählen. Allein schon die Vorstellung das sich in einer Nacht und Nebelaktion alles ändert, ist erschrecken und beängstigend zugleich. Dieses Leid, das Elend aber auch die Angst und Furcht, die die Menschen in der damaligen Zeit durchmachen mussten, ist kaum vorstellbar. Und doch schafft es die Autorin bereits nach wenigen Hörminuten ihre Zuhörer in den Bann der Geschichte zu ziehen. Gefesselt und fasziniert zugleich von der grossartigen Erzählweise, der einzelnen Erzählstimmen fühlt man sich rasch mitten im Geschehen. Die Erzählstimmen von Mio Lechenmayr, Diana Ganter hauchen den Charakteren leben ein und erzählen auf eine so einfühlend und lebendige Art, das man gar nicht aufhören kann der Geschichte zu lauschen. In jeder einzelnen Sekunde des Hörens fiebert man mit den Charakteren mit, kann ihr Hoffen aber auch ihre Ängste gut nachempfinden. 
Sehr gefallen haben mir ebenfalls die abschliessenden Worte und das nochmalige Eingehen mit persönlichen Worten von Joachim Neumann. Das vertieft das gehörte und verdeutlicht nochmals mehr wie sehr es sich lohnt für das Gute und die Liebe zu kämpfen.

Insgesamt ein sehr packend und spannender Roman, der auf den wahren Begebenheiten der Tunnelfluchten aus der DDR beruhen. Absolute Hör und Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Einblicke DDR

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Klappentext / Inhalt:

Berlin 1961: Für Achim könnte es eigentlich nicht besser laufen – das Abitur hat er in der Tasche, einen Studienplatz sicher und Chris, das Mädchen, das er heimlich liebt, scheint ...

Klappentext / Inhalt:

Berlin 1961: Für Achim könnte es eigentlich nicht besser laufen – das Abitur hat er in der Tasche, einen Studienplatz sicher und Chris, das Mädchen, das er heimlich liebt, scheint auch ihn zu mögen. Doch über Nacht ändert sich alles. Mit dem Bau der Mauer schlägt das DDR-Regime einen härteren Ton an. Misstrauen, Verfolgung und Verhaftungen sind an der Tagesordnung. Als einer seiner Freunde im Gefängnis landet, fasst Achim einen schweren Entschluss: Er muss raus aus Ostberlin und alle, die er liebt, zurücklassen.
Drüben angekommen, setzt er alles daran, Menschen aus der DDR bei ihrer Flucht zu unterstützen. Gemeinsam mit anderen Helfern gräbt er Tunnel von West- nach Ostberlin – in ständiger Angst, von der Stasi entdeckt zu werden, und voller Hoffnung, Chris eines Tages wiederzusehen.
Ein packender Roman über die legendären Tunnelfluchten aus der DDR, erzählt nach einer wahren Geschichte

Cover:

Das Cover wirkt düster und beengend. Ein nur leicht beleuchteter Schacht ist erkennbar und eine Person, die sich dahinein abseilt. Optisch und auch farblich finde ich es gut und passend zum Titel umgesetzt.

Meinung:

Eine Romangeschichte mit wahren Begebenheiten rund um den Tunnelbau von 1961 in Berlin. Eine Geschichte, die berührt und ergreift und die Ereignisse von Damals aufgreift und veranschaulicht.

Inhaltlich möchte ich hier jedoch nicht zu sehr ins Detail gehen und halte mich mit weiteren Details dazu zurück.

Der Schreibstil ist angenehm und gut lesbar. Man findet sich in Charaktere und Gegebenheiten sehr gut hinein. Man kann diese Zeit und Atmosphäre von damals förmlich spüren und auch die Emotionen sind greifbar. Es wirkt authentisch und gut recherchiert. So wird Geschichte greifbar gemacht. Ein Roman, der bewegt und die Ereignisse von Damals aufgreift. DDR Geschichte zum Nachlesen. Mauerbar, Emotionen, Freundschaft, Verzweiflung und Veränderungen sind hier wichtige Kernelemente.

Die einzelnen Abschnitte und Kapitel haben eine gute und angenehme Länge und ermöglichen so einen guten Lesefluss. Auch die Orts- und Zeitangaben sind hilfreich und die Überschriften gut gewählt. Die Beschreibungen sind bildlich und auch die Emotionen sind spürbar und nachvollziehbar. Das Ende ist rund und richtig gut haben mir die Informationen und Fakten am Ende gefallen. Hier wird nochmal einiges zu den Geschehnissen und geschichtlichen Daten genannt und erklärt.

Fazit:

Eine Romangeschichte mit wahren Begebenheiten rund um den Tunnelbau von 1961 in Berlin.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Gänsehautmomente garantiert

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Zugegeben, in Berlin sind die Zeichen der Mauer noch gut erkennbar. Ob Mauerreste oder das Band, das an Stelle der Mauer in den Boden eingelassen ist, man findet sie. Aber meine Generation (ich bin 1982 ...

Zugegeben, in Berlin sind die Zeichen der Mauer noch gut erkennbar. Ob Mauerreste oder das Band, das an Stelle der Mauer in den Boden eingelassen ist, man findet sie. Aber meine Generation (ich bin 1982 geboren) kann kaum bis gar nicht mehr nachvollziehen, was die Mauer für die Menschen bedeutet hat. Zerrissene Familien oder Todesangst, wenn man in die Nähe des Grenzstreifens kam. Auch die Angst davor, dass man von der engsten Familie und Freunden verraten wird, weil diese für die Stasi gearbeitet haben.

Anfang der 60er verbringt eine Clique um Achim einen tollen Sommer an der Ostsee. Das Abitur in der Tasche verabreden sich die Freunde, sich immer in den Schnapszahljahren (66, 77, 88,…) wieder zu treffen. Doch der Staat hat andre Pläne und macht den Freunden einen Strich durch die Rechnung. 1961 passiert das, was ursprünglich politisch abgewiegelt wurde: Berlin und Deutschland wurde durch einen Mauerbau getrennt. In dieser politisch angespannten Zeit wird Achims Freund wegen einer Kleinigkeit verhaftet und zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Achim selbst gelingt noch schnell die Flucht, aber die anderen müssen in der DDR verbleiben. Auf die Freunde wird der Druck erhöht, zum Teil werden sie so unter Druck gesetzt, dass sie gezwungener Maßen als Spione eingesetzt werden. Doch Achim will das nicht auf sich sitzen lassen. Er setzt alles daran, mit anderen Menschen und Gleichgesinnten den Bewohnern der DDR die Flucht zu ermöglichen. Dieses Unterfangen ist hoch riskant. Ob Haft, oder sogar der Tod drohen. Achim kann mit Spionen Kontakt zu seiner Jugendliebe Chris aufnehmen, und sie zur Flucht überreden. Einige Menschen gelingt die Flucht im Kofferraum eines Autos. Da kommt die Stasi doch schnell dahinter. Hunde werden angesetzt, die Autos auseinander genommen. Dann baut Achim aber an einem Tunnel unter der Mauer. Gestartet wird in Hinterhöfen, und in wochenlanger Schwerstarbeit werden Tunnel ausgehoben. Immer mit der Angst im Hinterkopf, entdeckt zu werden. Zwar gelingt im ersten Tunnel die Flucht für einige, aber der Tunnel stürzt zum Teil ein, zum anderen werden die Fluchthelfer entdeckt, weil sie verraten wurden. Nicht mal dem nächsten kann man trauen. Doch die Flucht durch den Tunnel soll ein weiteres Mal gelingen.

Es ist unvorstellbar, was von den Fluchthelfern geleistet wurde. Ob auf Westdeutscher oder Ostdeutscher Seite: es hat sehr viel Mut und Durchhaltevermögen benötigt, um den Alltag im geteilten Deutschland zu bewältigen, aber auch zur Flucht zu verhelfen.

Das Hörbuch selbst ist wunderbar umgesetzt. Maja Nielsen hat super recherchiert und die Geschichte lebendig aufbereitet. Ich habe richtig mitgefiebert. Es ist unglaublich, was hier an Arbeit geleistet wurde. Woran man denken musste beim Tunnelbau. Allein Achims Studium als Tunnelbauer kommt ihm hier dermaßen zur Hilfe. Er kann sein Wissen praktisch anwenden. Sein Studium ist teilweise mehr Tarnung als wirkliches Studium und muss nebenher laufen. Die Sorge um die Familie und die Freunde treibt alle an. Die Erleichterung, wenn etwas gelingt, ist spürbar. Man kann sich das – wenn man es selbst nicht miterlebt hat – nicht vorstellen, wie das sein muss, wenn man nicht weiß, wem man wirklich vertrauen kann oder nicht. Es ist fast lähmend, weil man nicht weiß, wie man der Situation entrinnen kann. Maja Nielsen hat diesen Tatsachenbericht wirklich sehr plastisch aufbereitet und ich bin nach wie vor sehr fasziniert, wie echt es sich angefühlt hat, man war im Prinzip mit dabei. Und vielleicht hat es gerade das so faszinierend gemacht, dass diese Geschichte wirklich passiert ist. Denn Achim ist kein anderer als Joachim Neumann, der sein Leben dafür riskiert hat, anderen zu helfen.

Maja Nielsen und Joachim Neumann berichten übrigens immer wieder von diesem Tatsachenbericht. Ob auf Autoren-/Leserreise, oder auf ihren Webseiten. Auch der Verlag Gerstenberg stellt viele Unterlage, u. a. auch für Unterrichtsstunden, zur Verfügung.

Gruselig, spannend, und einfach wichtig, dass solche Geschichten immer wieder erzählt werden. Denn sie haben nichts an ihrer Aktualität verloren

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