Cover-Bild Töchter des Aufbruchs
Band 1 der Reihe "Das Pensionat an der Mosel"
(49)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 14.02.2024
  • ISBN: 9783453428553
Marie Pierre

Töchter des Aufbruchs

Roman
Das Pensionat an der Mosel öffnet seine Türen

Reichsland Elsaß-Lothringen 1910: Im mittelalterlichen Moselstädtchen Diedenhofen führt die junge Lehrerin Pauline Martin inmitten einer bunt gemischten Bevölkerung aus Deutschen und Franzosen ein Pensionat für höhere Töchter, die sie zu eigenständigen und selbstbewussten Frauen erziehen will. Als ihr neuester Schützling Suzette sich heimlich mit einem Soldaten trifft und kurz darauf spurlos verschwindet, bittet Pauline den preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz um Hilfe. Ihre enge Zusammenarbeit droht, die strengen Konventionen der Kaiserzeit zu sprengen. Und dann ist da noch Paulines neuer Gärtner Vincent, der ein dunkles Geheimnis hütet. Kann Pauline Suzette finden und den guten Ruf ihres Pensionats bewahren?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2024

Spannender historischer Roman

0

„...Zu behaupten, dass sich das Mädchen schwer daran täte, sich den Regeln und Strukturen des Pensionatsleben zu fügen, wäre eine Verharmlosung gewesen. Von Beginn an zeigte sie offenen Widerstand gegen ...

„...Zu behaupten, dass sich das Mädchen schwer daran täte, sich den Regeln und Strukturen des Pensionatsleben zu fügen, wäre eine Verharmlosung gewesen. Von Beginn an zeigte sie offenen Widerstand gegen alles,was sie als Einschränkung empfand...“

Die Rede ist von der 16jährign Suzette. Pauline Martin hatte die Tochter ihrer Cousine vor kurzem in ihre Schule aufgenommen. Noch ahnt sie nicht, welchen Ärger sie sich mit ihr einhandelt.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte spielt im Jahre 1910 im Reichsland Elsass-Lothringen im kleinen Moselstädtchen Diedenhofen.
Der Schriftstil ist sehr fein ausgearbeitet. Er bringt sowohl die politischen Spannungen in diesem Landstrich , als auch die Probleme im Pensionat schnell auf den Punkt. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen.
Suzette hat trotz aller Warnungen in der Nacht heimlich das Haus verlassen, um Hermann Krüger, einen preußischen Leutnant, zu treffen. Als sie am nächsten Morgen nicht zurück ist, wendet sich Pauline an Hauptmann Erich von Pliesnitz. Er hat im Ort den Ruf, gnadenlos zu sein. Von Frauen hält er nichts.
Der Roman ist sehr vielschichtig. Zu den Höhepunkten gehören die sehr gut ausgearbeiteten Gespräche. Auf die legt Pauline in ihrem Unterricht sehr viel Wert. Mit Ausschnitten aus „Die Elenden“ von Victor Hugo lässt sie ihre Schüler eigene Gedanken formulieren und Schlussfolgerungen ziehen. An der Stelle wird deutlich, wie unterschiedlich von Herkunft und Einstellung die sogenannten höheren Töchter im Pensionat sind. Sie sind ein Schmelztiegel der politischen Realität. Lassen wir zum Beispiel Sophie zu Wort kommen:

„...Wieso soll Fantine als Einzige die Folgen dafür tragen? Zum Sündigen und Kinderbekommen gehören immer noch zwei!...“

Natürlich ist sich Pauline klar darüber, dass nicht alle Eltern ihrer Unterricht positiv gegenüber stehen. Trotzdem testet sie die Grenzen aus und kriegt gekonnt die Kurve. Sie will ihre Schülerinnen zu selbstständig denkenden und handelnden jungen Frauen erziehen. Dem Gegenüber steht allerdings die Naivität, Selbstbezogenheit und Aufmüpfigkeit von Suzette. Die will mit dem Kopf durch die Wand.
Nicht minder abwechslungsreich sind die Dialoge zwischen Pauline und Erich von Pliesnitz. Darin schenken sich die beiden nichts. Ein Blick in seine Vergangenheit zeigt, warum er so ist, wie er ist. Pauline aber beeindruckt ihn. Seine Wandlung ist nachvollziehbar. Das merkt man auch an seiner Ausdrucksweise, bei der nun ein feiner Humor aufblitzt.

„...Ich hatte versprochen, meine Kontakte spielen zu lassen und ein wenig auf Sie aufzupassen, nicht jedoch die Mutter der Compagnie zu mimen...“

Dieser Satz fällt, als Pauline mit ihren Schülern eine Reise nach Saarbrücken unternimmt und der Hauptmann sich, wie versprochen, dazugesellt. Dabei lernen ich nicht nur wichtige Sehenswürdigkeiten der Stadt kennen, sondern auch ein Stück von deren Geschichte.
Es gäbe noch viel zum Buch zu ergänzen. Der Spannungsbogen ist hoch, unterschiedliche Geheimnisse und eine Prise Krimi sorgen dafür.
Auch der Tratsch der Einwohner über das Pensionat bleibt nicht ohne Folgen. Doch Pauline weiß sich zu wehren.
Ein informatives Nachwort, ein Glossar und ein fremdsprachliches Glossar, Hinweise auf wissenschaftliche Beratung und Reisetipps schließen das Buch ab.
Die vordere Umschlagseite enthält eine Karte von Diedenhofen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2024

Eine dicke fette Leseempfehlung ... !!!

0

„Einen Sack Flöhe hüten ist leichter!“ Dieser und ähnliche Gedanken müssen der jungen Schulleiterin Pauline täglich durch den Kopf gehen, so sehr sie ihre Schützlinge auch liebt. Gleich zu Anfang gibt ...

„Einen Sack Flöhe hüten ist leichter!“ Dieser und ähnliche Gedanken müssen der jungen Schulleiterin Pauline täglich durch den Kopf gehen, so sehr sie ihre Schützlinge auch liebt. Gleich zu Anfang gibt ihr Suzette, eines der zehn Mädchen und zugleich ihre Nichte, einen dicken Grund zur Sorge. In ihrer jungen Verliebtheit fällt diese auf das Werben eines zwielichtigen preußischen Leutnants rein und verlässt bei Nacht und Nebel das Pensionat. Eine schnell eingeleitete Suchaktion kann Schlimmstes verhindern, doch hat Suzette daraus gelernt? Während Pauline und ihre leider einzige Lehrerkollegin alle Hände voll zu tun haben, bekommen sie überraschend ein wenig Schützenhilfe von dem eher steifen und trockenen preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz, der in Thionville stationiert ist. Doch auch er muss nicht nur bei dieser einen Baustelle assistieren, denn was hat es mit dem Gärtner Vincent auf sich? Stellt er mit seiner Geheimniskrämerei eine Gefahr für die Bewohner des Instituts dar?

In gewohnt flüssiger Art bringt uns Marie Pierre, vielen vielleicht besser bekannt als Marie W. Peter, nicht nur die Charaktere, sondern auch die wunderschöne Gegend näher. Diedenhofen war und ist ein multikulturelles Städtchen in Lothringen und Dank ihrer ausgiebigen Recherche macht mir die Autorin Lust auf eine Reise in diese Region. Geschickt wird in der Geschichte nach dem „Kennenlernen“ der verschiedenen Personen ein Spannungsbogen aufgebaut, der mich als Leserin nach Beendigung des Buchs mehr als zufrieden und zugleich neugierig auf den nächsten Teil zurückließ. Von mir gibt es hier mit fünf Sternen die mehr als verdiente Bestbewertung und eine Leseempfehlung an alle, die einem spannenden Roman mit einer gleichzeitig lehrreichen aber dennoch sehr viel Vergnügen bereitenden Geschichtsstunde Spaß haben. Beide Daumen hoch für Maria und ihr Mädchenpensionat !!!

Veröffentlicht am 16.02.2024

Lebendige Vergangenheit

0

Mit diesem historischen Roman reisen wir ins Reichsland Elsaß-Lothringen. Hier leitet in dem kleinen Moselstädtchen Diedenhofen Pauline Martin im Jahre 1910 ein Institut für höhere Töchter. Sie will die ...

Mit diesem historischen Roman reisen wir ins Reichsland Elsaß-Lothringen. Hier leitet in dem kleinen Moselstädtchen Diedenhofen Pauline Martin im Jahre 1910 ein Institut für höhere Töchter. Sie will die jungen Mädchen zu eigenständigen und selbstbewussten Frauen erziehen. Die junge Suzette war erst neu in dem Pensionat angekommen, als sie nachts heimlich das Grundstück verlässt, um sich mit einem Leutnant zu treffen. Am nächsten Morgen bleibt sie verschwunden. Pauline Martin bittet den preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz um Hilfe. Kann sie die junge Suzette finden und Schaden vom Institut abwenden?

Hinter dem Pseudonym Marie Pierre verbirgt sich die Autorin Maria W. Peter. Der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen, so dass die Seiten nur dahin flogen. Die historischen Tatsachen sind sehr genau recherchiert und ich lernte nebenbei ein Stück deutsch-französische Geschichte kennen, speziell des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Durch die detailreichen Beschreibungen fühlte ich mich in die Zeit sowie die Orte versetzt. Die Spannung zwischen der buntgemischten Bevölkerung aus Deutschen und Franzosen war atmosphärisch greifbar. Es gab sehr unterschiedliche Charaktere, die nicht alle sympathisch waren, aber trotzdem sehr interessant.

Hilfreich fand ich zu Beginn die Vorstellung der Figuren der Handlung. Auch die letzten Seiten sind sehr informativ. Hier erläutert die Autorin in einem Nachwort die historischen Hintergründe, danach folgen ein Glossar der verwendeten Fachbegriffe sowie einige fremdsprachliche Ausdrücke. Auch bei der Vielzahl der Danksagungen erkennt man die gute Recherche. Am Ende finden sich noch Reise- und Stöbertipps zu den Schauplätzen und Hintergründen. Dieses ist der erste Band einer Trilogie und da noch ein kleines Geheimnis offen bleibt, bin ich gespannt auf die Fortsetzung.
Nur wenige Autoren schaffen es Vergangenheit so lebendig werden zu lassen, wie die Autorin. Wer gern gut recherchierte historische Romane liest, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.02.2024

Gelungener Auftaktband

0

Mit „Töchter des Aufbruchs“ öffnen sich die Tore des Pensionat an der Mosel. Marie Pierre ist ein eindrucksvoller und geschichtsträchtiger Auftaktband dieser insgesamt dreiteiligen Reihe gelungen.

Marie ...

Mit „Töchter des Aufbruchs“ öffnen sich die Tore des Pensionat an der Mosel. Marie Pierre ist ein eindrucksvoller und geschichtsträchtiger Auftaktband dieser insgesamt dreiteiligen Reihe gelungen.

Marie Pierre ist übrigens das offene Pseudonym für Maria W. Peter, die mich schon mit vielen historischen Romanen begeistern konnte.

Wir reisen ins Reichsland Elsaß-Lothringen ins Jahr 1910: Und zwar nach Diedenhofen - ein kleines Moselstädchen mit einer bunt gemischten Bevölkerung aus Deutschen, Franzosen, Hüttenarbeiter und Militär. Pauline führt dort ein Mädchenpensionat. Ihr ist es wichtig, ihre Schützlinge zu eigenständigen und selbstbewussten jungen Frauen zu erziehen. Ihr neuester Schützling Suzette bringt ordentlich Wirbel ins Haus, da sie sich heimlich mit einem deutschen Soldaten trifft und später spurlos verschwindet. Pauline holt sich Hilfe beim preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz. Ihre enge Zusammenarbeit sorgt für Wirbel, werden sie die Schülerin finden und vor allem den guten Ruf des Pensionats erhalten?

Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Es gibt mehrere Perspektivenwechsel, den ich richtig gut fand. So erhält man mehre Sichtweisen zu den Handlungen. Des Weiteren wird hier von Anfang an eine Riesen-Spannung aufgebaut, dass man das Buch nicht weglegen mag.

Das Setting ist geprägt von den Auswirkungen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71. Damals fielen ganze Landstriche - so Elsaß-Lothringen an das Deutsche Kaiserreich und zerriss ganze Familienzweige auseinander. Das preußische Militär war sehr präsent und es gab stets und ständig Spannungen in der Bevölkerung. Marie Pierre gibt uns im Nachwort einen ausführlichen Einblick in die damalige Historie. Überhaupt liegt dem Roman eine hervorragend historische Recherche zugrunde.

Auch die Figuren sind der Autorin sehr gut und authentisch gelungen. Zuallererst Pauline, eine selbstbewusste junge Frau, die ihren Schützlingen eine eigene Meinung zulässt. Ihre Begegnung mit Erich ist zunächst etwas holprig, er hat so gar nichts am Hut mit dem weiblichen Geschlecht, aber irgendwann geht beiderseitig Respekt und Sympathie aus. Ich bin sehr gespannt, wie die beiden in den Folgebänden aufeinander treffen.
Auch die Nebenfiguren überzeugen in ihrer jeweiligen Art. z. B. Vincent Lehmann, der als Gärtner im Pensionat anheuert, hat immer noch etwas geheimnisvolles an sich - auch hier bleibt es spannend.

Das Buch selbst ist optisch richtig gut gelungen. Das Cover passt perfekt zur Geschichte. Im Buchdeckel vorn ist ein Übersichtsplan von Diedenhofen um 1910 enthalten. Ein paar Seiten später gibt es ein ausführliches Personenverzeichnis und nach dem Roman gibt es wie oben erwähnt ein aufschlussreiches Nachwort. Hinzu kommen Glossar (Fachbegriffe und Fremdsprachlich), Wissenschaftliche Beratungen und Reise und Stöbertipps zu den Schauplätzen und Hintergründen. Im Buchdeckel hinten ist die komplette Buchreihe mit den Covern in seiner ganzen Pracht enthalten. Auf jeder Seite steckt außerordentlich viel Liebe zum Detail.

Insgesamt ist es ein wunderbarer Auftakt mit einer sehr spannenden Story vor einer imposanten historischen Kulisse. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2024

Hat mich ein bißchen an den "Trotzkopf" erinnert

0

In dem kleinen Ort Diedenhofen in Elsaß-Lothringen führt Pauline Martin im Jahr 1910 ein Mädchenpensionat. So vielfältig wie die Bevölkerung in dieser Region, sind auch ihre Schülerinnen. Pauline ist es ...

In dem kleinen Ort Diedenhofen in Elsaß-Lothringen führt Pauline Martin im Jahr 1910 ein Mädchenpensionat. So vielfältig wie die Bevölkerung in dieser Region, sind auch ihre Schülerinnen. Pauline ist es wichtig, daß die ihr anvertrauten Mädchen zu selbstbewußten und gebildeten jungen Frauen heranwachsen. Daß eine ihrer Schülerinnen sich heimlich mit einem jungen Soldaten trifft, geht ihr allerdings zu weit. Sie verbietet Suzette energisch diese Liebelei. Als das Mädchen eines morgens nicht in ihrem Bett liegt, ist die Aufregung groß. In ihrer Not bittet Pauline den preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz um Hilfe. Ihre gegenseitigen Vorurteile geraten dabei nach und nach ins Wanken und es entsteht sogar so etwas wie Freundschaft. Das wird im prüden Kaiserreich nicht gern gesehen. Für Pauline steht alles auf dem Spiel: Ihr guter Ruf als Frau und Lehrerin, sowie der Fortbestand ihres Pensionats.

Marie Pierre oder Maria W. Peter hat sich diesmal etwas besonderes einfallen lassen. Mit dem Titel "Töchter des Aufbruchs" erschien ihr erster Teil der Trilogie "Das Pensionat an der Mosel". Es geht ziemlich turbulent zu in diesem Mädchenpensionat. Deshalb wird die Geschichte auch nir langweilig. Heute kann man über die prüden Anstandsregeln in der Kaiserzeit nur Schmunzeln, doch damals machten diese das Leben bestimmt nicht einfacher. Marie Pierre schreibt diese Geschichte mit viel Herz. Sie bringt den Lesern den Ort Diedenhofen so nahe, daß man glaubt, selbst dagewesen zu sein. Auch die Personen werden so echt beschrieben - man hat sofort ein Bild von ihnen vor Augen. Sogar für Spannung ist gesorgt, denn es gibt auch einen Bösewicht. Doch der muß erst einmal enttarnt werden, wodurch einige Turbulenzen entstehen. Diese neue Reihe verspricht gute Unterhaltung. Der Auftakt ist schon einmal mehr als gelungen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere