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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2017

Konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen

Der Näher
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Als „Jahreshighlight“, „der Renner“ oder als „absolut genial“ wurde mir „Der Näher“ von einer Vielzahl von Lesern schmackhaft gemacht. Die Erwartungen waren entsprechend sehr hoch, aber vorweg: die konnten ...

Als „Jahreshighlight“, „der Renner“ oder als „absolut genial“ wurde mir „Der Näher“ von einer Vielzahl von Lesern schmackhaft gemacht. Die Erwartungen waren entsprechend sehr hoch, aber vorweg: die konnten nicht erfüllt werden und den Hype um das Buch verstehe ich nur bedingt. Denn das Buch ist natürlich nicht schlecht, aber teilweise fand ich das schon fast zu krank und abartig. Direkt gestört hat es mich nicht, aber manches erschien mir einfach total übertrieben. Immerhin stimme ich voll darin überein, dass das Buch nichts für schwache Nerven ist.

Schwangere Frauen haben sich zum Schein freiwillig von ihren Männern und Familien abgewandt und sind spurlos verschwunden. Niemand scheint dies zu kümmern, ausgenommen den Fallanalytiker Martin Abel, der dann auch prompt, ein wenig von Kommissar Zufall unterstützt, Dramatisches entdeckt. Dann beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, gegen den Täter und für das Leben (klingt dramatisch? Tja, das könnte noch am Einfluss des Buches liegen ;) )

Ich hatte ziemlich hohe Erwartungen, aber sie wurden wie erwähnt nicht erfüllt. Mal von den teils ekelhaften Bildern abgesehen, bleibt mir das Buch sicher nicht lange/nachhaltig im Gedächtnis. So hat es mich zwar unterhalten, aber einerseits hatte ich die ganze Zeit bezüglich des Täters einen Verdacht (war zunächst vielleicht nur “Glück“ auf's richtige Pferd gesetzt zu haben, aber ab einem gewissen Punkt war mir alles klar), andererseits fand ich vieles zu konstruiert. Gefallen hat mir Abel, daher würde ich nicht ausschließen noch einmal was mit ihm als Hauptcharakter zu lesen, zumal mir der Schreibstil an sich auch zugesagt hat.

Es handelt sich um den dritten Teil einer Reihe. Ich habe die Vorgänger nicht gelesen und das wichtige verstanden, jedoch wäre es empfehlenswert sich an die Reihenfolge zu halten.

Unterm Strich ist das Buch gutes Mittelmaß - 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.02.2024

Was sich so alles Thriller nennt...

Schneesturm
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Inselpolizistin Cara hat es auf der irischen Insel nicht leicht, aber nun kommen endlich mal wieder ihre Freunde zum Gedenken an ihren vor zehn Jahren verstorbenen Mann. Das Treffen der Freunde wird zunächst ...

Inselpolizistin Cara hat es auf der irischen Insel nicht leicht, aber nun kommen endlich mal wieder ihre Freunde zum Gedenken an ihren vor zehn Jahren verstorbenen Mann. Das Treffen der Freunde wird zunächst von einem Sturm und später noch viel dramatischeren Ereignissen überschattet.

Eine eingeschneite Insel, ein paar Freunde und ein Todesfall – das ist nichts Neues, aber in der Regel ist das ein gutes Rezept für eine spannende Geschichte. Und die Autorin hat auch ein interessantes Setting gewählt, passende Charaktere, viele falsche Fährten und Geheimnisse eingebaut, also ihre Hausaufgaben auf den ersten Blick gut gemacht, aber es gibt eben auch einige Schwächen. Das beginnt schon beim Cover, dass zu viel verrät, geht weiter mit unnötigen Aktionen zum Ende hin (wer das Buch liest, wird schon merken, was ich damit meine) und irgendwann war mir klar, wie all das ausgehen muss. Kam dann leider auch ziemlich genauso. Dazu fand ich persönlich die eine oder andere Verhaltensweise sehr unlogisch, besonders Cara die Inselpolizistin betreffend. Das alles klingt jetzt ziemlich negativ, aber es gab auch einiges Gutes. Der Schreibstil als solcher ist rund und gut zu lesen und die Autorin scheut sich auch nicht unsympathische Charaktere einzubauen. Ihre Weiterentwicklung der Charaktere sind gelungen und zeigen sehr gut auf, wie Menschen immer mehr voneinander abdriften können und das alte Freundschaft sehr wohl rosten kann.

Ein Thriller war das für mich nicht, dazu fehlte mir über weite Strecken die Spannung und es war gerade zu Beginn oft sehr beschaulich, aber ein solider Krimi ist es dann schon, sodass ich zwischen drei und vier Sternen schwankte, mich aber für drei entschied, da ich das Schneesturm-Gefühl auch nicht so gut übermittelt fand, wie das bei anderen Autoren schon gelungen ist und mich mit etwas Abstand immer mehr Kleinigkeiten und Logiklücken störten, die mir beim Lesen gar nicht so aufgefallen sind, aber irgendwie nachwirken.

Veröffentlicht am 18.02.2024

Spannende Idee, die mich aber nicht abgeholt hat

Die Burg
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Maxim wird mit anderen Testpersonen von einem Milliardär eingeladen eine ganz neue Art des Escape Rooms zu erforschen. Eine alte Burg wurde für Unsummen in ein KI-gesteuertes Abenteuer verwandelt. Maxim ...

Maxim wird mit anderen Testpersonen von einem Milliardär eingeladen eine ganz neue Art des Escape Rooms zu erforschen. Eine alte Burg wurde für Unsummen in ein KI-gesteuertes Abenteuer verwandelt. Maxim mit seinem klassischen Escape-Room sieht schon seine Felle davon schwimmen, aber er bekommt eine gute Summe geboten, um am Testlauf teilzunehmen und begibt sich mit auf eine ganz spezielle Reise, quasi mitten in den Schlund einer KI.

KI ist ein spannendes Feld und ich bin auch interessiert an den Möglichkeiten, die sich hieraus ergeben, entsprechend gespannt war ich auf das Buch und die Autorin überzeugt mich eigentlich auch immer, denn sie kann gut schreiben und in andere Welten entführen – das gelingt ihr auch hier, doch mich persönlich hat sie leider nicht auf ganzer Linie überzeugt. Die mittelalterlichen Welten, die die KI in der Burg kreierte waren sicherlich passend und auch schreckensreich, aber ich habe es einfach so gar nicht mit allem was so in das Mystische und/oder den Fantasy-Bereich abdriftet und genau das ist aus meiner Sicht hier eben ständig der Fall gewesen. Zu Beginn waren die Szenarien noch wirklich erschreckend und sowohl spannend, wie auch unterhaltsam, aber das legte sich bei mir schnell. Irgendwann fand ich es einfach nur noch unglaublich langatmig und die Schilderungen der projizierten Bilder auf LED-Leinwand haben mich einfach nicht überzeugt. Ich konnte und wollte mir irgendwann nicht mehr die Mühe machen mir das alles im Detail bildlich vorzustellen, sondern wollte nur durch diese Seiten durch, um wieder zu spannenden Aktionen zu kommen – und davon gab es so einige. Warum tut die KI das? Wird sie von jemandem gesteuert? Aus welchem Grund und werden die Mitarbeiter, die eigentlich alles steuern sollten noch einen Weg finden, um die in der Burg eingesperrten vor der KI zu retten? Das sind schon Fragen, die mich interessiert haben.

Enttäuscht – und das hat so gar nichts mit meinen persönlichem Geschmack zu tun – haben mich die extrem blassen Charaktere. Von der Autorin hätte ich auch so klischeehafte Typen nicht erwartet. Die Gruppe ist exakt wie man das erwartet. Es gibt den Muskelprotz mit wenig Hirnschmalz, den überheblichen Professor, den narzisstischen Milliardär, das blonde Mädel, usw.

Mich hat das Buch nicht überzeugt, aber ich denke Escape-Room-Fans und alle, die mittelalterliche Fantasy mögen, können von dem Buch schon abgeholt werden.

Veröffentlicht am 06.01.2024

Es fehlt an Tiefe

Lindy Girls
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Berlin, 1928. Über den großen Teich kommen Melodien und Tanzstile in Deutschland, genauer Berlin an. Die goldenen 20er, bekanntermaßen eine Zeit mit Licht, aber auch viel Schatten bietet eine interessantes ...

Berlin, 1928. Über den großen Teich kommen Melodien und Tanzstile in Deutschland, genauer Berlin an. Die goldenen 20er, bekanntermaßen eine Zeit mit Licht, aber auch viel Schatten bietet eine interessantes Setting für eine Geschichte um junge Frauen, die das Tanzen lieben.

Ich lese gerne Bücher der Autorin, die den Zeitgeist so greifbar macht und authentisch rüberbringt, so sind die ersten Braunhemden unterwegs, die Folgen des ersten Weltkrieges sind aber auch noch offensichtlich. Während ich die sozialen Ungleichheiten und so konträren Lebenswelten gut dargestellt fand, konnte mich das Thema nicht richtig packen. Ich mag weder den Tanz im Allgemeinen, noch die damalige Musik. Das ist natürlich Geschmackssache und selbstredend bewerte ich das nicht negativ, denn das Thema war von vornherein mehr als deutlich. Ich kann ja auch nicht meckern, wenn ein politisches Sachbuch sich mit Politik beschäftigt…Was mir aber nicht so gefallen hat, ist der relativ unrunde Einstieg ins Buch. Es gelang mir wohl aufgrund der vielen wechselnden Perspektiven nicht so gut und schnell ins Buch zu kommen, wie ich das bei der Autorin gewöhnt bin, aber schlimmer noch finde ich das Ende. Es ist ziemlich knapp ausgefallen, einige Fragen sind aus meiner Sicht zu offengeblieben und zudem blieben manche Charaktere völlig blass (manches Girl kann ich mir nicht mal ansatzweise vorstellen, sie sind scheinbar nur Füllmaterial), auch die Hauptcharaktere hätten teilweise noch mehr Tiefe haben können. Irgendwie hatte ich in Summe das Gefühl, dass vieles auch nur oberflächlich beschrieben wurde, wobei mir das in Teilen entgegenkam, denn seitenweise Tanzexzesse hätte ich auch nur ungern gelesen. Unter dem Strich hat mich das Buch zwar unterhalten, aber auf keinen Fall begeistert.

Veröffentlicht am 31.12.2023

Nett, aber eben auch nicht mehr

Hundstage mit Martin Rütter
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Für einen Hundefan lag es in diesem Jahr unter dem Weihnachtsbaum und da habe ich mir das Buch direkt mal in einer ruhigen Minute geschnappt und gelesen oder vielmehr angeschaut– da es sehr dünn ist und ...

Für einen Hundefan lag es in diesem Jahr unter dem Weihnachtsbaum und da habe ich mir das Buch direkt mal in einer ruhigen Minute geschnappt und gelesen oder vielmehr angeschaut– da es sehr dünn ist und quasi ein Comic, ist man auch wirklich sehr schnell durch. Ich selbst habe zwar keinen Hund mehr, aber ich mag sie einfach und bin auch vom Rütter an sich nicht abgeneigt. Ich musste auch schmunzeln, die zeichnerische Umsetzung gefiel mir, aber es ist wie immer bei Humor eine Typfrage und ich fand manches bisschen platt und lahm. Es wiederholt sich manches, vieles kennt man schon so ähnlich und ich bekam immer und immer mehr den Eindruck, dass sich das Buch nur über den Namen oder die Marke „Martin Rütter“ verkauft und für mich passt das Preis-Leistungsverhältnis leider auch nicht wirklich, denn das Büchlein ist wirklich im Nu durchgeblättert und ein zweites Mal würde ich es wohl eher nicht zur Hand nehmen. Wobei die Zeichnungen wirklich gut sind (Mimik von Halter und Tier haben mich nicht nur einmal schmunzeln lassen), dennoch ist es für meinen Geschmack unter dem Strich einfach zu wenig, aber für einen Hundefan der schon alles hat und bei dem man nicht weiß, was man schenken könnte ist es wohl eine Alternative.