Ein Buch das mir sehr gut gefallen hat, obwohl es nicht meinem normalen Lesegeschmack entspricht.
Lady Elizabeth kann auf eine berühmte Ahnenreihe zurückblicken und lebt auch sonst komfortabel das Leben einer Aristokratin, wäre da nicht das Problem mit dem Geld. Der Tod ihrer Eltern hat leider dafür ...
Lady Elizabeth kann auf eine berühmte Ahnenreihe zurückblicken und lebt auch sonst komfortabel das Leben einer Aristokratin, wäre da nicht das Problem mit dem Geld. Der Tod ihrer Eltern hat leider dafür gesorgt dass die Mittel der Familie schneller schwinden als geplant und nur die Heirat mit einem Cousin scheint den Niedergang aufhalten zu können. Davon ist Elizabeth alles andere als begeistert und als eines Tages der charmante Cedric auftaucht und ihre Zofe als Mädchen für den Goldenen Hof gewinnen will - ein Art Schule, die Mädchen der Unterschicht zu gefragten Frauen für die reichen Herren der neuen Kolonien ausbildet - fasst sie einen Entschluss: sie mischt sich unter die Mädchen und flieht nach Adoria. Dort soll ein reicher Mann ihre Familie retten. Doch es lauert neben der Gefahr der Entdeckung noch so manche Hürde auf sie...und vielleicht auch die Liebe?
The Promise war für mich zunächst so etwas wie ein Experiment. Ich lese ja hauptsächlich Bücher mit Fantasy-Elementen, Dystopien oder irgendetwas in der Art - von NewAdult mal abgesehen. The Promise mit seiner Kombination aus Romance und einem gewissen historisch anmutenden Einschlag ist also ziemlich weit außerhalb meiner Komfortzone.
Aber ich muss sagen, dass Buch konnte mich insgesamt wirklich sehr gut unterhalten.
Das lag sowohl am wirklich flüssigen und angenehmen Schreibstil der Autorin, als auch an den Charakteren und dem tollen Setting.
Mir hat die Szenerie der Aristokratie wunderbar gefallen, die Eigenheiten der Gesellschaft, die Umgangsformen und Konventionen und auch die Stimmung die durch die fehlenden "modernen" Errungenschaften geschaffen wurden. Dabei habe ich immer versucht Parallelen zu Ereignissen und Ländern unserer Welt/Zeit zu finden und das fand ich sehr spannend und ist mir auch gelungen.
Besonders interessant fand ich das Leben in den Kolonien und deren Aufbau.
Noch weiter außerhalb meiner Komfortzone war tatsächlich das durchaus sehr präsente Thema Religion. Ich selbst bin nicht gläubig und bin eher skeptisch gegenüber Bücher in denen das Thema eine tragende Rolle spielt. Hier jedoch war das Thema Religion und vor allem religiöse Verfolgung ein Aspekt der viel zur Entwicklung der Geschichte beitrug und dabei keinen belehrenden Charakter hatte. Ich konnte mich damit also durchaus anfreunden und mochte die Ausarbeitung dazu ebenfalls.
Die Charaktere waren angenehm und machen für mich über den Lauf der Geschichte eine spürbare Entwicklung durch. Vor allem Elizabeth, die bewies, dass sie doch mehr sein kann als ein "Frauchen" der Aristokratie. Cedric mochte ich ebenfalls gerne, wenn er auch ein wenig blass blieb. Dafür fand Elizabeth jedoch zwei sehr interessante Freundinnen, die einen zweiten Blick wert sind.
Ein wenig zu kurz gekommen ist mir der Abschnitt des Buches der sich mit der Ausbildung am Goldenen Hof beschäftigte, das wurde doch etwas schnell abgehandelt, hier wären mir etwas mehr Details lieb gewesen. Die Liebesgeschichte war soweit glaubhaft, wenn auch Anfangs ein wenig klischeehaft und seicht. Im Laufe des Buches gewann sie jedoch an Charakter und passte gut ins Bild.
Das Buch besticht zunächst durch seine Ruhe und langsame Entwicklung der Storyline. Ich war davon sehr angetan, einfach weil es zu meiner Stimmung während des Lesens gepasst hat. Gegen Ende des Buches wurde es dann nochmal richtig spannend und actionreich (zumindest für dieses Genre), manch einem könnte diese Entwicklung aber eventuell zu lange dauern.
Ich für meinen Teil mochte das Buch auf jeden Fall als Gesamtpaket sehr gerne, vor allem weil es mich ebenso gut unterhalten konnte ohne meinen Vorlieben zu entsprechen.
Der Folgeband steht schon auf meiner Wunschliste. Dabei ist es so, dass die Geschichte von Elizabeth abgeschlossen ist und der Folgeband eine andere Sicht der Dinge erzählen wird.
Ein Buch das mir sehr gut gefallen hat, obwohl es nicht meinem normalen Lesegeschmack entspricht. Das tolle historische Setting, sowie Liebesgeschichte und Charaktere, konnten mich in Verbindung mit einem angenehmen Schreibstil überzeugen. Dabei startet das Buch sehr ruhig und kommt erst gegen Ende in Schwung. Interessant waren der religiöse Aspekt sowie die Institution des Goldenen Hofes, auch wenn dieser ein wenig zu kurz kam für meinen Geschmack. Die Geschichte ist erfreulicherweise in sich abgeschlossen und macht Lust auf die Folgebände.
*Reziexemplar
Zuerst erschienen auf: http://cat-buecher-welt.blogspot.de/2017/09/rezi-promise-der-goldene-hof-bd-1-von.html