Kristina Steffan steht bei mir für wunderbar-witzige Unterhaltung, für Bücher zum Abtauchen und Seele baumeln lassen. Wann immer ein Buch von ihr erscheint, freue ich Monate im Voraus darauf und hab doch immer wieder Bedenken, das ich vielleicht diesmal zu viel erwarte, zu hohe Erwartungen haben könnte.
Und auch wenn das vielleicht so ist, auch wenn ich bei jedem Buch aus ihrer Feder meine Erwartungen höher schraube, so hat Kristina Steffan damit überhaupt kein Problem.
Im Gegenteil: mit jedem Buch, das erscheint, hat sie mich fester in ihrer Hand. Kann die Autorin mich erneut begeistern und wunderbar unterhalten.
So auch mit „Ach Du Liebesglück“ und der Hauptprotagonistin Lilly Pfeffer. Lilly ist so lebensnah und authentisch beschrieben, das man sich wünscht, diese junge Frau zur Freundin zu haben. Alleinerziehende Mutter, die ihr Leben in die Hand genommen hat und gemeinsam mit ihrem Vater, ihrer Tante und ihren Freunden das Leben meistert. Sie stellt sich jeder Herausforderung und wenn sie fällt, dann steht sie halt wieder auf.
Dabei hat sie auch ihre kleinen Fehler und Schwächen, wie halt jeder andere Mensch auch und genau das macht Lilly so sympathisch.
Aber auch die anderen Figuren des Buches – der Vater zum Beispiel, oder die Tante, oder die Nachbarin — es sind „Nebenfiguren“, die aber bei Kristina Steffan genügend Raum bekommen, sich zu entwickeln und den Leser zu begeistern.
Kristina Steffan schafft es, durch ihre Schreibstil und ihre Art, Dinge zu beschreiben, den Leser vom ersten Satz an ihn ihren Bann zu ziehen. Man will immer weiter lesen – nicht weil es atemlos spannend ist – es ist ja ein Liebesroman und kein Krimi – sondern weil man in die Geschichte komplett eintauchen kann. Dafür sorgt, neben den gut gezeichneten Charakteren, auch das Setting und all die Beschreibungen des Ortes, der Geschehnisse.
Mein Lieblingscharakter, neben Lilly, ist ihr kleiner Sohn Tom. Er ist so knuffig, so liebenswert und so natürlich, das man sich gut in ihn hereinversetzen kann. Und wenn ich die Szenen mit ihm lese, habe ich irgendwie gerade immer einen ganz bestimmten Jungen vor Augen.
Dennoch musste ich gerade bei einem Ereignis die Luft anhalten. Ich war mittendrin in der Szene und konnte mir gut vorstellen, wie die Lilly als Mutter in dem Moment fühlt.
Von welcher Szene ich hier rede, verrate ich natürlich nicht. Aber ich hätte genau solche Gefühle ausgestanden und zum Schluss genauso gehandelt.
Zwei Stellen im Buch habe ich bereits auf meiner FB-Seite zitiert – diese beiden Stellen haben mir, neben vielen anderen, besonders gut gefallen.
Zum eine wäre das:
“Tom grinst mich an, und Mutterliebe überflutet mich. Niemand kann mir so sehr auf die Nerven gehen wie er. Und niemanden liebe ich so wie ihn.”
Und zum anderen:
“Kennst du dich mit dem Glück aus?” frage ich ganz spontan. Er sieht mich erstaunt an. “Was für Glück?” “Das Glück. Über das alle sprechen. Das große, allumfassende Glück.” “Ich glaube, das gibt es gar nicht. Ist nur eine Erfindung. Das Glück ist eigentlich ziemlich klein. Und ziemlich schnell. Sobald man nicht aufpasst, ist es weg.”
Danke liebe Kristina Steffan, für dieses wunderbare Buch und für die vergnüglichen Lesestunden, die ich mit ihm hatte.