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Veröffentlicht am 24.02.2024

Kurz und bunt

Kurz und Gut
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Das Buch umfasst nicht mal 200 Seiten und hat dennoch viel zu bieten, und zwar in Form von Kurzgeschichten. Drei Autoren haben zu insgesamt zehn Themen jeweils eine Geschichte geschrieben. Daraus ist eine ...

Das Buch umfasst nicht mal 200 Seiten und hat dennoch viel zu bieten, und zwar in Form von Kurzgeschichten. Drei Autoren haben zu insgesamt zehn Themen jeweils eine Geschichte geschrieben. Daraus ist eine Sammlung von 30 Geschichten entstanden.
Für mich war es sehr spannend zu sehen, welche unterschiedlichen Gedanken verschiedene Autoren zu einem bestimmten Thema haben. Es gibt fröhliche, traurige, poetische, spannende Geschichten, Fabeln und Gedichte. Viele sind darunter, die ich nicht nur selbst lesen, sondern auch in einer Gruppe vorlesen möchte. Und einige regen auch zum Nachdenken und zum Darüber-Reden ein.
Mir gefällt’s und ich empfehle das Buch gern weiter.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Autor wird zur Romanfigur

Das Philosophenschiff
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Die hundertjährige Anouk Perleman-Jacob möchte ihre Lebensgeschichte so erzählen, wie sie noch keiner kennt. Sie will ihre eigene Wahrheit weitergeben an einen Schriftsteller, dem keiner wirklich glaubt, ...

Die hundertjährige Anouk Perleman-Jacob möchte ihre Lebensgeschichte so erzählen, wie sie noch keiner kennt. Sie will ihre eigene Wahrheit weitergeben an einen Schriftsteller, dem keiner wirklich glaubt, einem, bei dem sich die Lesenden nicht sicher sein können, ob er die Wahrheit schreibt oder nicht. Diesen Autor hat sie gefunden.

Es hat eine Zeit gedauert, bis ich gemerkt habe, dass der Autor Michael Köhlmeier selbst zur Romanfigur geworden ist. Er hört der fiktiven Anouk Perleman-Jacob zu und schreibt ihre Geschichte als Roman. „Das Philosophenschiff“ ist eines von mehreren Passagierdampfern, mit denen russische Intellektuelle deportiert worden sind. Die damals 14-jährige Anouk Perleman-Jacob und ihre Eltern gehörten dazu.

Niemand von ihnen wusste, was auf dem Schiff geschah. Doch die große Verunsicherung und die Ängste der Menschen, gerade im Hinblick auf die Frage, wem man vertrauen kann und vor wem man sich in Acht nehmen sollte, hat Köhlmeier sehr realistisch und spannend eingefangen. Die Verunsicherung der Menschen war stets hautnah spürbar.

Mir hat sehr gefallen, dass historische Fakten – gründlich recherchiert – und Fiktion vermischt und miteinander verflochten wurden. Mir war oftmals nicht klar, ob die vielen historischen Erzählungen um reale Personen tatsächlich geschehen waren oder der Fantasie des Autors entsprungen sind. An dieser Stelle bin ich froh, dass es ein Leichtes ist, sich einer Suchmaschine zu bedienen, um sich näher zu informieren, wovon ich reichlich Gebrauch gemacht habe.

Erschreckend war für mich, dass in den Erzählungen aus der Vergangenheit so viele Parallelen zur Gegenwart zu erkennen sind.

„Das Philosophenschiff“ ist weit mehr als die Erinnerung einer alten Frau. Das Buch ist auch nicht eines, das man schnell weglesen kann. Mehrere Textpassagen habe ich mehrmals gelesen, um die ganze Tragweite erfassen zu können. Es ist ein Buch, das viel Anreize bietet zum Nachdenken.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Spring, eine der vier Schwestern

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Den Auftakt eines Vierteilers bildet „Spring“. Sie ist eine von vier Schwestern aus einer eher ungewöhnlichen Familie. Ich bin nicht unbedingt ein Freund von Mehrteilern, doch die Buchbeschreibung, die ...

Den Auftakt eines Vierteilers bildet „Spring“. Sie ist eine von vier Schwestern aus einer eher ungewöhnlichen Familie. Ich bin nicht unbedingt ein Freund von Mehrteilern, doch die Buchbeschreibung, die die Geschichte einer besonderen Freundschaft verspricht, hat mich neugierig gemacht.
Mit 16 hält es Spring nicht mehr zu Hause aus. Sie brennt nach London durch, gerät auf die schiefe Bahn und wird wegen Drogenmissbrauchs zu Sozialstunden verurteilt. Widerspenstig tritt sie ihre Strafe bei der strengen achtzigjährigen Sophia Fowler an.
Sophie beweist ein gutes Fingerspitzengefühl im Umgang mit dem rebellischen Mädchen und so wachsen in Spring langsam Vertrauen und Zuneigung zu der alten Dame.
Die Autorin Anna Helford versteht es, mich an ihr Buch zu fesseln, das in verschiedenen Zeitebenen spielt. Sophias Geschichte wird eine Reise in die Vergangenheit und beginnt mit ihren Vorfahren vor 150 Jahren. So erfährt man langsam und in kleinen Häppchen die Wahrheit über ihr tragisches Schicksal.
Sehr gut gefällt mir der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen dem Leben in der besseren Gesellschaft von Sophia und der Geschichte von Spring. Man wird konfrontiert mit Intrigen und Lügen, doch auch die Liebe kommt nicht zu kurz.
Mir hat das Buch unterhaltsame und spannende Lesestunden geschenkt, auch wenn ich im späteren Verlauf der Geschichte auf einen bestimmten Teil gern verzichtet hätte, was Machtgier und Lügen angeht. Leider kann ich das nicht näher beschreiben ohne zu spoilern.
Dennoch freue ich mich auf den nächsten Teil der kurzweiligen, fesselnden Geschichte.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Kulturelle Vielfalt

InspiraTouren: Ein Reiseführer in das Land der Kreativität zur Entwicklung neuer Ideen
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Gern lasse ich mich mitnehmen auf (m)eine ganz eigene kreative Reise. Ganz allein bin ich dabei allerdings nicht, denn ich darf Stella begleiten, die in der Geschichte einen sehr speziellen Auftrag bekommt, ...

Gern lasse ich mich mitnehmen auf (m)eine ganz eigene kreative Reise. Ganz allein bin ich dabei allerdings nicht, denn ich darf Stella begleiten, die in der Geschichte einen sehr speziellen Auftrag bekommt, der in ein mysteriöses Land führt und ihre ganze Aufmerksamkeit und Kreativität fordert.

Eingebettet in die Geschichte finde ich „Interkulturelle Inspiration“ durch kleine Zuordnungs-Aufgaben. Es gibt auch Raum, an dem ich meiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Außerdem werden Praxistipps zum Ausprobieren angeboten.

Weiß ich anfangs noch nicht, wohin mich dieser Reiseführer bringt, so stelle ich bald fest, dass ich viele Möglichkeiten finde, mich von der Vielfalt der Kulturen inspirieren zu lassen auf dem Weg in ein unbekanntes Land.

Mit „Inspira Touren“ habe ich mal einen ganz anderen und für mich neuen Weg in den Bereich der Kreativität gefunden.

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Veröffentlicht am 18.11.2023

Ein neues Leben oder was?

24 Wege nach Hause
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Die übergroße Zahl „24“ in der Mitte des Covers ist Teil des Buchtitels „24 Wege nach Hause“. Zusammen mit den ringsherum angeordneten kleinen Bildchen liegt der Gedanke an einen Adventskalender nahe.

Ganz ...

Die übergroße Zahl „24“ in der Mitte des Covers ist Teil des Buchtitels „24 Wege nach Hause“. Zusammen mit den ringsherum angeordneten kleinen Bildchen liegt der Gedanke an einen Adventskalender nahe.

Ganz schnell bin ich mittendrin in der Geschichte, auch wenn das hübsche Cover erst einmal vor meinen Augen verschwindet. Es fühlt sich nämlich gerade eher an wie ein mittleres Chaos: Schneetreiben, Petra mit ihrer Nichte Charlie allein im Auto auf dem Weg zu einer unbekannten Adresse weit weg von Stockholm, ihrem bisherigen Wohnort. Nyponviken heißt der kleine Ort, an dem Petra und Charlie Zuflucht suchen wollen, ohne zu wissen, was sie erwartet.

Irgendwann taucht der Adventskalender wieder auf, wenn auch nicht mit hübschen Bildchen, sondern mit einer Reihe von geheimnisvollen kleinen und großen Geschichten. Alle erzählen aus dem Leben von Lilly, einer Künstlerin, die früher in Nyponviken gewohnt hat.

Jenny Fagerlund erzeugt mit ihrem mysteriösen Adventskalender und den vielen Geschichten eine vorweihnachtliche Stimmung, obwohl bei weitem nicht alles „Friede, Freude, Eierkuchen“ ist. Das können Petra und Charlie bestimmt bestätigen.

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