Eine Sommerparty am Wannsee
Komm tanzen!Auf nur 128 Seiten nimmt uns Autorin Lucia Jay von Seldeneck in ihrem Roman „Komm tanzen!“ mit zu einem lauen Sommerabend in Berlin. Am Wannsee feiern dort einerseits Freund:innen eine der ersten Partys ...
Auf nur 128 Seiten nimmt uns Autorin Lucia Jay von Seldeneck in ihrem Roman „Komm tanzen!“ mit zu einem lauen Sommerabend in Berlin. Am Wannsee feiern dort einerseits Freund:innen eine der ersten Partys nach Corona. Dies ist insofern Thema, da eine gewisse "Nach-Pandemie-Stimmung" sehr präsent ist. Ein Detail auf welches ich sehr gut hätte verzichten können. Ein weiterer Erzählstrang neben der Party dreht sich um einen Vater, welcher auf seinen Sohn und dessen Freund aufpasst. Während die beiden Mütter sich anfangs noch auf der Feier amüsieren, kippt an beiden Handlungsorten nach und nach die Stimmung. Und auch die Atmosphäre des Romans ändert sich im Verlauf. Zu Beginn ist die herrlich leichte Atmosphäre des Sommerabends greifbar, passend zum Titel wird getanzt und gerne war ich Zaungast bei dieser lebensfrohen Feier. Zunehmend überwiegen dann aber ernstere Themen, wir etwa die Klimakrise, welche die Autorin nicht immer ganz gelungen einfließen lässt. Für mich verliert sich die Erzählung dadurch leider etwas. Das offene Ende zum Schluss passt dann zwar zum Buch, konnte mich aber nicht voll und ganz überzeugen. Alles in allem entführt der Roman zwar zu einem interessanten Ausflug und gibt Einblicke in eine doch sehr privilegierte Gruppe. Um mich vollends zu begeistern fehlte mir aber das gewisse Extra. Deshalb vergebe letztlich 3 1/2 Sterne.