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Veröffentlicht am 17.04.2024

Das Leben geht weiter, egal was geschieht

Das Glück an Regentagen
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Mae lebte in Alexandria Bay, einem kleinen Ort am St.-Lorenz-Strom. Sie verlor sehr früh ihre Eltern Virginia und Chase. Ihre weitere Kindheit und Jugend verbrachte sie bei den Großeltern Lilly und George. ...

Mae lebte in Alexandria Bay, einem kleinen Ort am St.-Lorenz-Strom. Sie verlor sehr früh ihre Eltern Virginia und Chase. Ihre weitere Kindheit und Jugend verbrachte sie bei den Großeltern Lilly und George. Ihr bester Freund Gabe stand ihr immer zur Seite, doch im Laufe der Zeit wurde er ihre erste große Liebe. Plötzlich verschwand Gabe ohne Begründung von einem auf den anderen Tag. Mae hielt nichts mehr in Alexandria Bay und so zog es sie in die Stadt, um dort zu studieren.
Sie lernte Peter kennen, der die Firma WindSpan Turbinen gründete. Das Hochzeitskleid war schon ausgesucht, als Peter plötzlich verschwand und nur einen kurzen Abschiedsbrief hinterließ. Als die Polizei vor ihrer Tür stand, erfuhr Mae, dass Peter sie belogen und die Anleger um ihr Geld betrogen hat. Um sich von diesem Schock zu erholen, fährt sie nach Alexandria Bay. Doch ihre Großeltern hatten sich verändert.

Marissa Stapley lässt die sehr emotionale Geschichte von unterschiedlichen Protagonisten erzählen, so dass man sich in die verschiedenen Charaktere gut hineinversetzen kann. Man erfährt einiges über tragische Verwicklungen und kleine Geheimnisse innerhalb der Familie, die lange im Dunkeln geblieben sind. Trotz der Wahrheiten, die das Licht erblicken, geht das Leben weiter.
Der Schreibstil ist flüssig, aber trotzdem muss man konzentriert lesen, um den wechselnden Perspektiven zu folgen.
Das Cover und der Titel sind sehr ansprechend. Ungewöhnlich, aber auch schön, finde ich die Kapitelüberschriften zum Thema: „Was man bei Regen tun kann“. Daher ist das Buch eine schöne Lektüre an Regentagen.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Spionin oder Bauernopfer

Die Spionin
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In seinem neuen Roman „Die Spionin“ lässt Paulo Coelho seine Protagonistin Mata Hari einen fiktiven Brief im Gefängnis schreiben. Den Brief soll ihre einzige Tochter Jeanne Louise nach ihrem Tod erhalten, ...

In seinem neuen Roman „Die Spionin“ lässt Paulo Coelho seine Protagonistin Mata Hari einen fiktiven Brief im Gefängnis schreiben. Den Brief soll ihre einzige Tochter Jeanne Louise nach ihrem Tod erhalten, falls ihr Gnadengesuch nicht erfolgreich ist. Mata Hari fühlt sich unschuldig, sie ist fest davon überzeugt, dass das Gesuch Erfolg verspricht, da sie viele reiche Freunde und Gönner hat.
In dem Brief schildert sie ihren Lebensweg als Margaretha Zeller, dann als jungverheiratete Margaretha MacLeod und ihre Abreise aus dem exotischen Java nach Paris, der Stadt ihrer Träume. Dort ändert sie ihren Namen in Mata Hari und gibt sich als Tänzerin aus. Weiter beschreibt sie einige Stationen ihres Lebens bis es zur Verhaftung kommt.
Neben den fiktiven Brief von Mata Hari gibt es noch Fotografien und Aktennotizen sowie einen fiktiven Brief von ihrem Anwalt, um die Geschichte abzurunden.
Paulo Coelho beschreibt das Leben einer sehr freiheitsliebenden Frau, die sehr mutig und unkonventionell handelt. Die Männer fühlten sich von ihr geliebt und sie erweckte in ihnen das Gefühl, zu allem fähig zu sein. Trotz allem blieb sie für mich eine einsame Frau.
Bis heute ist ungeklärt, ob sie tatsächlich eine Spionin oder nur ein Bauernopfer war. Vielleicht bringen die Veröffentlichungen der französischen Gerichtsakten im Jahr 2017 Klarheit.
Die Erzählweise in Briefform hat mir gefallen. Manches regt zum Nachdenken an. Paulo Coelho hat in seinem Buch Grundwissen über das Leben von Mata Hari weitergegeben, aber ich hatte mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Kein Wohlfühlroman

22 Bahnen
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Der Alltag von Tilda ist eng geplant. Neben ihrem Mathestudium, arbeitet sie noch an der Supermarktkasse, kümmert sich um ihre kleine Schwester Ida und ihre alkoholkranke Mutter. Einziger Lichtblick ist ...

Der Alltag von Tilda ist eng geplant. Neben ihrem Mathestudium, arbeitet sie noch an der Supermarktkasse, kümmert sich um ihre kleine Schwester Ida und ihre alkoholkranke Mutter. Einziger Lichtblick ist der abendliche Ausflug ins Freibad der Kleinstadt, wo sie regelmäßig ihre 22 Bahnen schwimmt. Doch ihr Leben kommt aus dem Takt als sie auf Viktor trifft und gleichzeitig die Möglichkeit bekommt nach Berlin zu gehen. Wie soll sie sich entscheiden?

Schnell hat man die rund 200 Seiten gelesen. Caroline Wahl zeichnet das Leben von Tilda und ihrer Familie sehr realitätsnah, teilweise hart und gleichzeitig ergreifend. Gestört hat mich, dass die Thematik Sucht und Drogen vorhanden war, aber es wurde nur oberflächlich gestreift und man hat nicht erfahren, woher die Alkoholabhängigkeit ihrer Mutter kam. Etwas gewöhnungsbedürftig war für mich die Art der wörtlichen Rede, die mich zu Beginn etwas stocken ließ, aber im Laufe der Handlung habe ich mich damit arrangiert. Wer Coming of Age Geschichten mag, wird mit diesem Roman seine Freude haben.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Mittsommer in Norwegen

Mittsommersehnsucht (Ein Norwegen-Roman 1)
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Die in Düsseldorf lebende Ärztin Andrea Sandberg hat während eines Urlaubs den norwegischen Hotelmanager Jonas Fredrikson kennen und lieben gelernt. Nach einigen Besuchen von Andrea in Bergen, haben sie ...

Die in Düsseldorf lebende Ärztin Andrea Sandberg hat während eines Urlaubs den norwegischen Hotelmanager Jonas Fredrikson kennen und lieben gelernt. Nach einigen Besuchen von Andrea in Bergen, haben sie beschlossen zu heiraten. Sie hat sich bei einer Klinik in Norwegen beworben und auch eine Zusage erhalten. In Düsseldorf bricht sie ihre Zelte ab und kommt drei Wochen früher als geplant nach Bergen, um Jonas zu überraschen. Doch in seiner Wohnung über dem Hotel sieht sie ihn mit der jungen Studentin Nina im Bett. Völlig durcheinander rennt sie aus dem Hotel und trifft auf den netten Taxifahrer Bengt, der sie vom Flughafen hierher gebracht hatte. Dieser überredet sie erst mal eine Fahrt mit dem Postschiff zu unternehmen, um ihre Gedanken zu ordnen. Bengts Neffe Knut Niebur ist erster Offizier auf dem Hurtigruten Schiff Midnastol und so bekommt Andrea noch eine freie Kabine. Auf dem Schiff lernt sie viele unterschiedliche Menschen kennen, die ihre zukünftigen Entscheidungen mit beeinflusssen.
Das Cover ist sehr ansprechend für einen typischen Frauenroman. Das Buch lässt sich flüssig lesen und man kann sich gut in das Auf und Ab der Gefühlswelt von Andrea hineinversetzen. Ich fand sie sehr sympathisch genau wie die meisten Protagonisten. Gestört hat mich bei diesem Buch, dass alles vorhersehbar war und es keine unerwarteten Wendungen gab. Vieles plätscherte meiner Meinung nach nur so dahin und ich hätte mehr Tiefe erwartet. Was mir gefallen hat, war die schöne landschaftliche Beschreibung Norwegens, die in mir die Lust weckte dieses Land einmal zu besuchen und vielleicht eine Fahrt mit der Hurtigrute zu unternehmen.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Die Spur des Geldes

Das Geld war schmutzig
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Claire und Parker geben sich als nichts ahnende Touristen aus, als sie Zimmer in einer kleinen Pension beziehen. So kann die Besitzerin, Mrs. Barlett, die aufregende Geschichte des Raubüberfalls, der letzte ...

Claire und Parker geben sich als nichts ahnende Touristen aus, als sie Zimmer in einer kleinen Pension beziehen. So kann die Besitzerin, Mrs. Barlett, die aufregende Geschichte des Raubüberfalls, der letzte Woche in der Gegend geschah, erzählen. Und schnell wird dem Leser klar, dass Claire und Parker nicht so harmlos sind wie sie vorgeben, sondern mit dem Überfall zu tun hatten. Das erbeutete Geld wurde von Parker und seinen beiden Kumpels McWhitney und Dalesia in der Kirche versteckt, da die Gegend nach dem Raubüberfall nur so vor Polizisten wimmelte.
Nun versucht Parker unauffällig an die Beute heranzukommen, doch dann begegnet er einer alten Bekannten, der Kopfgeldjägerin Sandra. Da diese dringend Geld benötigt, will auch sie einen Teil der Beute bekommen. Die Probleme für Parker werden immer größer. Sein einer Kumpel versucht auf eigene Rechnung an die Millionen zu kommen und auch eine Gangsterbande ist auf der Spur des Geldes.
Es handelt sich hier um eine wieder neu entdeckte alte Krimireihe. „Das Geld war schmutzig“ ist der 3.Teil einer Trilogie über Parker. Aber Vorwissen ist nicht unbedingt nötig, da die Geschichte komplett eigenständig ist.
Richard Stark, Pseudonym des Schriftstellers Donald E. Westlake, schreibt in einem flüssigen Stil. Durch sehr kurze Kapitel, immer neuen Wendungen kommt keine Langeweile auf. Es gibt keine langatmigen Beschreibungen der Landschaft und Abschweifungen.
Die Geschichte wird einmal nicht aus Sicht der Polizei geschildert, sondern aus der Perspektive des Gangsters Parker, wobei dieser sehr anonym bleibt, kein Vorname, keine genaue Beschreibung seines Äußeren, sehr emotionslos und seiner Mit-Gangster.
Ein unterhaltsamer seichter Krimi für all diejenigen, die keine blutrünstigen Thriller mögen.

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