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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2024

Die perfekte Krimiunterhaltung für alle Agatha Christie-Fans!

Abenteuer-Express (Band 1) – Juwelendiebe im Highland Express
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Als der 11-jährige Henry von seinem Onkel Nat, einem Reisejournalisten, dazu eingeladen wird, gemeinsam mit an der letzten Fahrt des berühmten Highland-Express teilzunehmen, hält sich seine Begeisterung ...

Als der 11-jährige Henry von seinem Onkel Nat, einem Reisejournalisten, dazu eingeladen wird, gemeinsam mit an der letzten Fahrt des berühmten Highland-Express teilzunehmen, hält sich seine Begeisterung zunächst sehr in Grenzen. Er findet Züge langweilig und an Bord wird er bestimmt das einzige Kind sein. Der Highland-Express ist jedoch kein gewöhnlicher Zug. Er ist ein echter Luxuszug und dementsprechend ist auch seine Gästeschar. Henry vertreibt sich die Zeit damit, die schrägen Passagiere zu beobachten und entdeckt dabei die gleichaltrige Lenny, die die Tochter des Lokführers ist und als blinde Passagierin heimlich mitfährt. Als sich kurz darauf rätselhafte Diebstähle ereignen und plötzlich jeder an Bord zum Verdächtigen wird, setzen Henry und Lenny alles daran, den wahren Täter zu entlarven. Ob es ihnen wohl gelingen wird, den Fall rechtzeitig zu lösen?

Da mir meine bisherigen Werke von M. G. Leonard so gut gefallen haben und ich wahnsinnig gerne zu Detektivromanen greife, war ich augenblicklich Feuer und Flamme als ich von ihrer neuen Kinderbuchreihe „Der Abenteuer-Express“ hörte, welche sie zusammen mit Sam Sedgman geschrieben hat. Es war sehr schnell klar, dass der erste Band bei mir einziehen muss und ich sollte auch nicht enttäuscht werden. Ganz im Gegenteil, für mich hat es sich meine Fahrt mit dem Highland-Express als ein wahres Highlight entpuppt!

Wer gerne Kinderkrimis liest, die in der Manier eines klassischen Detektivromans daherkommen, landet mit „Juwelendiebe im Highland-Express“ einen echten Glückstreffer. Obwohl die Geschichte in der heutigen Zeit spielt, hat sie etwas Nostalgisches an sich und verströmt das Flair eines Agathie Christie-Krimis. Ich würde sie als eine moderne (und mordfreie) Version von „Mord im Orient-Express“ bezeichnen, gepaart mit abenteuerlichen Elementen a la Enid Blyton sowie interessanten Fakten über Eisenbahnen. Eine wunderbare Mischung, die nicht nur Kindern ab 10 Jahren mitreißt und begeistert, sondern auch Erwachsene.

M. G. Leonard und Sam Sedgman verstehen es, ihre Leserschaft von Beginn in den Bann zu ziehen. Die Story ist von Anfang bis Ende fesselnd und unterhaltsam und lässt einen ordentlich miträtseln. Geübte Krimileserinnen werden vermutlich nicht allzu lange im Dunkeln tappen, ich jedoch hatte tatsächlich bis zum Schluss keine Ahnung, wer der Täter sein könnte und wurde von der Auflösung überrascht. Der Fall ist wirklich äußert geschickt aufgebaut. Es gibt viele Verdächtige, falsche Fährten und immer wieder neue Hinweise, die es zu entschlüsseln gilt. Hilfreich dabei können auch Henrys Skizzen und Zeichnungen sein, die die Geschichte untermalen und die von der Illustratorin Elisa Paganelli angefertigt wurden.
Ganz nebenbei erfährt man dann auch noch eine Menge über Eisenbahnen ohne dass es lehrbuchmäßig wirkt oder langweilig wird. Man spürt die Begeisterung und Faszination der beiden Autor
innen für Züge richtig und kann eigentlich gar nicht anders als sie mit ihnen zu teilen.

Neben der Handlung überzeugt das Buch auch mit den zahlreichen verschiedenen Charakteren, die mit viel Liebe, Witz und Charme ausgearbeitet wurden. Henry und Lenny sind zwei liebenswerte und pfiffige Kinder, die gemeinsam ein großartiges Gespann und Ermittlerteam ergeben und sich sofort in das Leserherz schleichen. Es macht einfach nur großen Spaß, sie auf ihrer Spurensuche zu begleiten, man möchte mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören und fliegt nur so durch die Seiten. Ich habe das Buch verschlungen und fiebere dem zweiten Band nun voller Vorfreude entgegen.

Fazit: „Juwelendiebe im Highland-Express“ ist ein spannender, humorvoller und atmosphärischer Kinderkrimi im Agatha-Christie-Stil vor besonderer Kulisse und das perfekte Lesefutter für alle Krimifans und Eisenbahn-Lieberhaber*innen. Ein aufregendes Abenteuer mit tollen Charakteren und einem mysteriösen Fall zum Mitraten. Ich kann nur sagen: Holt euch ein Ticket und Volldampf ins Abenteuer! Ich habe meine Fahrt mit den Highland-Express in vollen Zügen genossen und freue mich schon sehr auf die nächste Reise. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Eine wundervolle Graphic Novel, in der es ganz viel zu entdecken gibt

Professor Blausteins höchst ungewöhnliche Vorfahren (Band 2) – Leo und der Fluch der Gorgonen
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Die Familie Blaustein kann auf eine lange Reihe ganz erstaunlicher heldenhafter Vorfahren zurückblicken. Diese haben sich vor Tausenden von Jahren dem Ziel verschrieben, mythische Kreaturen und magische ...

Die Familie Blaustein kann auf eine lange Reihe ganz erstaunlicher heldenhafter Vorfahren zurückblicken. Diese haben sich vor Tausenden von Jahren dem Ziel verschrieben, mythische Kreaturen und magische Gegenstände zu beschützen und zu bewahren. Professor Blaustein bringt die Erlebnisse seiner Ahnen nun endlich zu Papier und teilt seine Berichte mit der Außenwelt. Einer davon handelt von Leo Blaustein, der als kleiner Junge von seinen Eltern nach Athen geschickt wurde, um an der Heldenschule der berühmten Göttin Athene alles über die Mythen und Legenden der griechischen Antike zu lernen. Er hat viele Schulfächer, doch ausgerechnet das Fach Heldentum, das ihn am meisten interessiert, haben ihm seine Eltern verboten. Leo wünscht sich nichts mehr, als ein echter Krieger zu sein und eines Tages von Athene zum Helden erkoren zu werden. Er hat seinen Eltern allerdings versprochen, mythische Wesen niemals zu bekämpfen und ein Leid zuzufügen, denn nur dann ist man ein wahrer Blaustein. Leo kann seinen großen Traum aber einfach nicht vergessen. Mit Mut, Köpfchen und Geschick findet er schließlich einen Weg, doch noch ein großer Held zu werden und sich den verschiedensten Monstern zu stellen wie dem tödlichen Seeungeheuer Ketos, der grauenvollen Hydra und der Gorgone mit dem Steinblick.

„Leo und der Fluch der Gorgonen“ ist der zweite Teil der Graphic Novel-Reihe „Professor Blausteins höchst ungewöhnliche Vorfahren“, kann aber problemlos unabhängig vom Vorgänger gelesen werden.
Da mir der erste Band so gut gefallen hat, musste natürlich auch sein Nachfolger unbedingt bei mir einziehen. Und wie nicht anders zu erwarten war, hat mich auch dieser schlichtweg begeistert.

Nachdem uns Professor Blaustein in „Arthur und der Donnergott“ in die nordische Götterwelt mitgenommen hat, entführt er uns nun in das antike Griechenland und berichtet von den unglaublichen Erlebnissen seines Ahnen Leo, dem wohl mutigsten seiner Vorfahren. Vorher gibt es noch schnell eine kurze Einleitung des alten Wissenschaftlers, doch dann geht das Abenteuer auch schon los – und dieses kann sich wirklich sehen lassen.

Mit wenigen, aber aussagekräftigen Worten und vielen comicartigen Bildern erzählt Joe Todd-Stanton auch diesmal von einem kleinen Helden und seinen großen Taten. Die Geschichte, die dabei herausgekommen ist, ist nicht nur sehr fantasievoll, aufregend und witzig, sondern auch ausgesprochen informativ und lehrreich.
Während man Leo auf seinem Weg begleitet und eifrig mit ihm mitfiebert, trifft man auf so einige Gottheiten und Fabelwesen aus der griechischen Mythologie und erhält einen tollen kleinen Einblick in diese faszinierende Sagenwelt. Zudem gibt uns die Erzählung noch eine ganz wunderbare Botschaft mit: „Ich hoffe, ihr habt erkannt, dass man nicht nur auf eine Art wahre Heldentaten vollbringen kann – und dass es manchmal am mutigsten ist, gerade nicht zu kämpfen“. (Zitat aus „Leo und der Fluch der Gorgonen“, Seite 60)

Neben dem Inhalt überzeugt dieser Band auch mit der Optik auf ganzer Linie, angefangen beim Cover mit seinen Golddruckelementen, über die Vorsatzpapiere, die eine Karte des antiken Griechenlands zeigen bis zu den farbenfrohen Zeichnungen, die die Geschichte zum Leben erwecken und die perfekt zum Text passen. Dieses Buch ist einfach so schön und liebevoll gestaltet! Es ist die reinste Freude es durchzublättern und die vielen detailreichen Illustrationen zu betrachten.

Fazit: „Leo und der Fluch der Gorgonen“ ist eine spannende und unterhaltsame Abenteuergeschichte über die griechische Mythologie, die Jung und Alt gleichermaßen in den Bann zieht und selbst den größten Lesemuffel zu fesseln vermag. Ein originelle und wundervoll illustrierte Graphic Novel ab 6 Jahren, in der es ganz viel zu entdecken gibt und die das ideale Lesefutter für Erstleser*innen und lesefaule Kinder ist. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen, mich hat es komplett verzaubert. Auf den nächsten Band freue ich mich schon sehr. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Ein spannendes & witziges Abenteuer voller Magie und mit ernstem Thema

Magic Kleinanzeigen - Ein Zauberrätsel kommt selten allein
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Der 12-jährige Oskar hat es gerade nicht leicht. Da sein Vater sich vor kurzem von seiner Freundin getrennt hat und durch seine Arbeit im Seniorenheim oft nicht zu Hause ist, muss sich Oskar um vieles ...

Der 12-jährige Oskar hat es gerade nicht leicht. Da sein Vater sich vor kurzem von seiner Freundin getrennt hat und durch seine Arbeit im Seniorenheim oft nicht zu Hause ist, muss sich Oskar um vieles kümmern und hat ständig seine kleine sechsjährige Schwester an der Backe. Bisher ist er mit der Situation eigentlich gut klargekommen, doch dann bekommt sein neuer Lehrer von der Sache Wind und Oskar hat Sorge, dass er das Jugendamt einschalten könnte. Wie gut, dass er das Internetportal Magic Kleinanzeigen vor einiger Zeit entdeckt hat, auf dem man die verschiedensten magischen Dinge kaufen kann. Viele Artikel sind nur leider ziemlich teuer – die magische Schnitzeljagd durch Linneberg, bei der dem Sieger ein toller Gewinn winkt, kommt Oskar daher gerade recht. Mit seinem Anteil könnte er hoffentlich seine Familie retten! Es gibt jedoch viele Konkurrenten und um mitmachen zu können, muss er einem Clan im Portal Magic Kleinanzeigen angehören. Als ein Platz bei den Mädels von den Zornröschen frei wird, setzt Oskar sofort alles daran, um in ihr Team zu kommen. Die Mädchen halten nur überhaupt nichts davon, mit Jungs zusammenzuarbeiten.

Es handelt sich hierbei um den dritten Band der Reihe „Magic Kleinanzeigen“, Vorkenntnisse sind jedoch nicht zwingend erforderlich. Da jedes Mal andere Charaktere im Vordergrund stehen und die Bücher eigenständige Geschichten erzählen, lassen sie sich problemlos unabhängig voneinander lesen.

Nachdem mich die beiden Vorgänger so begeistert haben, habe ich mich auf den dritten Teil sehr gefreut. Und ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht, im Gegenteil, ich finde sogar, dass „Ein Zauberrätsel kommt selten allein“ der bisher beste Band der Reihe ist.

Bereits der Einstieg in das Buch ist sehr gelungen. Wir lernen Oskar kennen, der ein liebenswerter, aufgeweckter und verantwortungsbewusster 12-jähriger Junge ist. Man schließt ihn direkt ins Herz und fühlt an vielen Stellen ziemlich mit ihm mit. Es wird schnell klar, dass er es gerade nicht leicht im Leben hat und eine recht große Last auf seinen jungen Schultern liegt.
Einfühlsam und glaubhaft beschreibt die Autorin die Gefühlswelt und Probleme ihres Hauptprotagonisten, seine große Angst davor, dass das Jugendamt bei ihnen zu Hause aufkreuzt und man ihn und seine kleine Schwester in Pflegefamilien steckt. Ein schwieriges Thema, was das farbenfrohe Cover gar nicht vermuten lässt. Mir persönlich hat es sehr gefallen, dass die Autorin diese Thematik aufgreift und keine Sorge, zu ernst wird das Ganze auch nicht. Esther Kuhn hat es erneut geschafft, Alltagssorgen und Probleme in einer abenteuerlichen und witzigen Story zu verpacken, die nicht nur Kinder ab 10 Jahren in den Bann zieht, sondern auch Erwachsene.
Die verschiedenen Charaktere glänzen sowohl mit Authentizität als auch mit viel Witz und Charme und die magische Schnitzeljagd durch Linneberg lässt einen ordentlich mitfiebern und miträtseln. Es macht einfach nur großen Spaß, Oskar und die Zornröschen auf ihren Quests zu begleiten und neben vielen neuen Gesichtern auch auf ein paar alte Bekannte zu treffen.
Für noch mehr Abwechslung sorgen dann noch die kurzen Passagen aus dem Buch „Die Sagen von Solis“, welches Oskar vor kurzem bei Magic Kleinanzeigen erworben hat. Langweilig wird es wirklich zu keiner Zeit, vor allem zum Ende hin wird es richtig aufregend. Man fliegt beim Lesen nur so durch die Seiten und hat das Buch im Nu durchgeschmökert.

Fazit: „Magic Kleinanzeigen – Ein Zauberrätsel kommt selten allein“ ist ein spannendes und fantasievolles Abenteuer voller Magie und Überraschungen, das trotz ernstem Thema unterhaltsam und humorvoll daherkommt. Ein weiterer toller Folgeband, der auf Nachschub hoffen lässt. Mich hat Esther Kuhn auch dieses Mal auf ganzer Linie überzeugen können, ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Herzerwärmend, berührend, wunderschön!

Endlich bist du da, Opa!
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Ungeduldig warten das kleine Mädchen und seine Eltern am Flughafen auf den Großvater, der von weit her aus dem Iran zu Besuch kommt. Und dann, endlich, ist er da! Mit seinem großen Koffer, der nach persischen ...

Ungeduldig warten das kleine Mädchen und seine Eltern am Flughafen auf den Großvater, der von weit her aus dem Iran zu Besuch kommt. Und dann, endlich, ist er da! Mit seinem großen Koffer, der nach persischen Gewürzen duftet, und seinem kratzigen Schnurrbart, der auf der Wange kitzelt, als er seine Enkelin umarmt. Obwohl sie verschiedene Sprachen sprechen, verbringen die beiden jede Menge Zeit miteinander. Sie knacken die Walnüsse, die Opa von zu Hause mitgebracht hat, lachen ganz viel zusammen und machen lange Spaziergänge durch die Natur. Es gibt einfach so vieles, was die Enkeltochter ihrem Großvater zeigen möchte: Die hohen Berggipfel; eine kleine Höhle, in der ein Fuchs lebt; ihr Lieblingspferd auf der Weide, das sie Kalle nennt; den Hasenhang...Und abends wird gemeinsam mit Freunden ein Fest gefeiert, weil Opa da ist. Doch leider wohnt er immer nur den Winter über bei ihnen. Wenn er doch nur länger bleiben könnte.

Nach ihrem ersten gemeinsamen Vorlesebuch „Mum, Me, and the Mulberry Tree“ (von dem es bisher leider keine deutsche Übersetzung gibt) haben Tanya Rosie und Chuck Groenink mit „Endlich bist du da, Opa!“ ein weiteres echtes Schätzchen geschaffen, welches die tiefe Verbundenheit zwischen Familienmitgliedern feiert und ebenso bewegend und poetisch ist wie der Vorgänger.

In wundervollen, warmherzigen Reimen und malerischen Bildern erzählt das Duo von der innigen Beziehung und Zuneigung zwischen Enkeltochter und Großvater und dem unschätzbaren Wert von gemeinsamen Erlebnissen und Erinnerungen. Aus der Sicht des Kindes erleben wir den Besuch ihres Opas. Wir spüren seinen kratzigen Bart auf der Wange, riechen die exotischen Gewürze in seinem Koffer, hören sein fröhliches Lachen und stören uns nicht daran, dass wir verschiedene Sprachen sprechen. Einfühlsam beschreibt die Autorin die Gefühle des Mädchens, ihre Freude darüber, ihren geliebten Großvater endlich wiederzusehen; ihre Traurigkeit, weil er immer nur so kurz da ist und ihren Herzenswunsch, er möge für immer bleiben. Die Geschichte geht richtig zu Herzen und lässt uns an unsere eigene Familie denken. Erinnert uns an diese besonderen Augenblicke bei denen man sich wünscht, dass sie niemals vorbeigehen.

Genauso liebevoll und sanft wie der Text sind auch die Illustrationen von Chuck Groenink. Seine traumhaft schönen, farbigen Bilder fangen die Emotionen der Charaktere und den Zauber der beginnenden Winterzeit perfekt ein. Sie strahlen durch ihre meist warme Farbgebung eine heimelig-gemütliche Atmosphäre aus und laden zum Verweilen und Wohlfühlen ein.

Fazit: „Endlich bist du da, Opa!“ ist eine berührende und stimmungsvolle Großvater-Enkelin-Geschichte ab 4 Jahren, die zeigt, dass Liebe keine Grenzen kennt und so gut wie alles überwinden kann, auch Sprachbarrieren und große Entfernungen. Ein wunderschön gereimtes und illustriertes Bilderbuch voller Marmeladenglasmomente, Poesie und Wärme. Ich kann das Buch jedem nur ans Herz legen, mich hat es komplett verzaubert. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Ein toller Reihenauftakt, der diebisch viel Spaß macht!

Schule der Meisterdiebe
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Der 13-jährige Gabriel Avery wurde als Baby von seinen Eltern zurückgelassen und ist bei einer liebevollen älteren Dame aufgewachsen, die er immer nur Grandma nennt. Die beiden leben in großer Armut und ...

Der 13-jährige Gabriel Avery wurde als Baby von seinen Eltern zurückgelassen und ist bei einer liebevollen älteren Dame aufgewachsen, die er immer nur Grandma nennt. Die beiden leben in großer Armut und müssen oft Hunger leiden. Um ihre leeren Bäuchen zu füllen, stiehlt Gabriel regelmäßig Geld und Essen. Er besitzt eine erstaunliche Fingerfertigkeit und hat zudem die Gabe, sich alles merken zu können. Beide Eigenschaften machen ihn zu einem exzellenten Taschendieb. Doch dann wird er eines Tages bei einem seiner Diebstähle von dem geheimnisvollen Caspian Crook erwischt und sein Leben ändert sich schlagartig. Anstatt die Polizei zu rufen, bietet ihm der fremde Mann einen Platz an seiner Schule an: Crookhaven, ein geheimes Internat, das versteckt auf einer Insel liegt und auf der die Schüler zu Meisterdieben ausgebildet werden, mit dem Ziel, Gutes zu tun. Gemeinsam mit anderen besonders talentierten Jugendlichen wird Gabriel in Fächern wie Fälschen und Schlösserknacken unterrichtet. Er lebt sich schnell ein und in Penelope, der brillanten Tochter des Schulleiters, den Hacker-Zwillingen Ede und Ade und der stillen Amira, die eine hervorragende Kletterin ist, findet er gute Freunde. Gemeinsam mit ihnen versucht er das nahezu Unmögliche zu schaffen: Den Gaunerpokal aus dem Büro des Schulleisters stehlen. Gabriel möchte den Wettbewerb unbedingt gewinnen, denn der Sieger darf dem Direktor eine Frage stellen. Ob Gabriel wohl endlich mehr über das Rätsel seiner verschwundenen Eltern erfahren wird?

„Schule der Meisterdiebe“ ist das Kinderbuchdebüt des portugiesisch-englischen Schriftstellers J.J. Arcanjo und zugleich der Start einer packenden Abenteuerserie ab 10 Jahren. Mich haben Cover und Klappentext direkt angesprochen und neugierig gemacht. Eine geheime Schule, auf der Jugendliche mit außergewöhnlichen Talenten zu Meisterdieben à la Robin Hood ausgebildet werden? Das klang einfach nur richtig gut und ich wollte unbedingt mehr erfahren. Und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil, meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen!

J. J. Arcanjo hat mit „Schule der Meisterdiebe“ einen Kinderroman geschrieben, der auch Erwachsene zu begeistern vermag und der teilweise etwas an Harry Potter erinnert. Letzteres ist jedoch keineswegs negativ gemeint. Der Autor mag sich an einigen altbekannten Elementen bedient haben, aber er hat es definitiv geschafft sein eigenes Ding daraus zu machen und eine Welt zu kreieren, die sich von der Masse an Schulgeschichten abhebt.

Mit der Internatsschule Crookhaven hat J. J. Arcanjo einen genialen Schauplatz erschaffen, der einen ganz ohne Magie sofort in den Bann zieht. Statt normalen Unterricht stehen hier Fächer wie Krimnastik, Täuschung oder Geschichte der Gaunerei auf dem Stundenplan, es werden aufregende Wettbewerbe veranstaltet, die die angehenden Meisterdiebe ordentlich herausfordern und wer seine kriminellen Fähigkeiten nicht für Gutes einsetzt, wird rausgeschmissen. Durch die anschaulichen Beschreibungen bekommt man einen tollen Eindruck von dem Schulleben und hat manchmal richtiggehend das Gefühl, selbst dabei zu sein.

Genauso interessant und faszinierend wie das Setting sind auch die Charaktere. Hauptprotagonist Gabriel ist ein sympathischer und pfiffiger 13-jähriger Junge, den man – obwohl er ein Gauner ist – sofort ins Herz schließt. Es wird sehr schnell deutlich, dass er nicht in böser Absicht stiehlt und man versteht seine Beweggründe. Denn ist es wirklich falsch zu stehlen wenn man es tut, um anderen damit zu helfen? Ab wann sind Diebstähle als eine schlechte Tat anzusehen, was ist alles moralisch akzeptabel? Diese Fragen kommen im Verlauf immer wieder auf und auch weitere Themen sind wichtige Bestandteile der Handlung wie Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen.

Neben Gabriel lernt man noch viele weitere außergewöhnliche Personen kennen, die alle ihre Stärken, Schwächen und Besonderheiten haben und für viele unterhaltsame Momente sorgen. Es macht einfach nur großen Spaß, Zeit mit ihnen allen zu verbringen und mitzuerleben, wie Gabriel und seine neuen Freunde zu einem unschlagbaren Team zusammenwachsen. Langeweile kommt dabei an keiner Stelle auf, man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und fliegt dank des angenehmen Schreibstils nur so durch die Seiten.

Fazit: Robin Hood meets Harry Potter – ein wunderbares diebisches Lesevergnügen!
„Schule der Meisterdiebe“ ist ein spannender und fantasievoller Abenteuerschmöker zum Mitfiebern und Nachdenken. Ein rundum gelungener Reihenauftakt, der von Anfang bis Ende fesselt und nach mehr verlangt. Was für ein cooles Buch, ich kann es nur empfehlen! Ich habe es verschlungen und kann den nächsten Band kaum erwarten. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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