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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2024

unfreiwillig jung

Wir werden jung sein
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"Wir werden jung sein" ist der zweite Roman, den ich von Autor Maxim Leo gelesen habe. Nachdem ich "Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße" vor allem auch wegen des humorvollen Schreibstils, dem interessanten ...

"Wir werden jung sein" ist der zweite Roman, den ich von Autor Maxim Leo gelesen habe. Nachdem ich "Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße" vor allem auch wegen des humorvollen Schreibstils, dem interessanten Protagonisten und moralischen Überlegungen sehr gelungen fand, hatte ich ähnliche Ansprüche an dieses Buch - und sie wurden nicht enttäuscht.

Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen, passt sich den Eigenheiten der verschiedenen Protagonist:innen jedoch nur mäßig an. Dennoch war der Lesefluss ungestört.
Die Handlung des Buches wird größtenteils aus fünf verschiedenen Perspektiven geschildert: vier Patient:innen, die unwissentlich durch eine Medikamentenebenwirkung verjüngt wurden, und der zugehörige Arzt. Einige wenige Male wird auch die Perspektive eines Mitglieds des Ethik-Beirates geschildert. Diese unterschiedlichen Perspektiven haben das Lesen sehr kurzweilig und abwechslungsreich gemacht, was mir gut gefallen hat.
Andererseits waren dadurch für jede Perspektive nur beschränkt Möglichkeiten für tiefergehende Ausführungen, so dass einige Handlungsstränge für mein Empfinden zu oberflächlich oder rasant dargestellt wurden. Ich hätte mich über mehr Zeit mit den vier Personen und damit auch mit mehr Auseinandersetzung mit den individuellen Folgen der unfreiwilligen Verjüngung gefreut. Das ist für mich der größte Kritikpunkt an diesem Buch.
Der Autor spricht sehr viele interessante Verwicklungen, sowie ethische Übrlegungen an, die dem geschilderten Szenario folgen könnten. Dies waren auch für mich spannende Gedankenspiele über Werte und Normen der Gesellschaft.

Besondere Erwähnung muss natürlich auch das liebevoll gestaltete und gut zu Buch und Titel passende Cover finden. Der Gesamteindruck ist sehr harmonisch.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Leuchtfeuer

Leuchtfeuer
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Zugegebenermaßen hat mir das Cover von "Leuchtfeuer" gar nicht gefallen - ich finde das Blumenmotiv äußerst nichtssagend und es scheint auf den ersten Blick nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun zu haben. ...

Zugegebenermaßen hat mir das Cover von "Leuchtfeuer" gar nicht gefallen - ich finde das Blumenmotiv äußerst nichtssagend und es scheint auf den ersten Blick nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun zu haben. Dennoch hat mich der Klappentext ausreichend neugierig auf den Inhalt des Buches gemacht.
Dani Shapiro erzählt die Story in verschiedenen Zeitebenen aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Zeitebenen folgen nicht linear aufeinander, sondern springen ohne erkennbares System hin und her. Wechsel der Zeitebene und Perspektive sind sehr gut gekennzeichnet und somit nachvollziehbar. Schreibstil und Sprache haben mir sehr gut gefallen, sind flüssig und leicht zu lesen.
Auch wenn es in "Leuchtfeuer" um Auswirkungen von unausgesprochenen und verdrängten Geheimnissen geht, ist die Freundschaft zwischen Ben Wilf und Waldo Shenkman mein unumstrittenes Highlight dieses Buches. Die Handlung selbst ist aus verschiedenen Perspektiven geschildert, spielt in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Autorin Dani Shapiro schafft es in einer unaufdringlichen, stillen und dennoch eindringlichen Art und Weise die Geschichte zweier Familien zu erzählen, dabei zugleich große Sinnfragen und die kleinen Momente zu beleuchten. All das in einem sehr amerikanischen Vortort-Setting. Hier und da sind mir jedoch einige Handlungsstränge zu sprunghaft, wenig erklärliche Lücken zwischen Zeitebenen oder eine etwas oberflächliche Abhandlung.
Insgesamt konnte mich das Buch jedoch völlig in den Bann ziehen, ich habe es gern gelesen, hatte dabei einige Charaktere mehr ins Herz geschlossen als andere und war schlussendlich wirklich traurig, dass das Buch zu Ende war.

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Veröffentlicht am 23.12.2023

Book Lovers

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Trotz des meiner Meinung nach nicht ganz so gelungenen Covers (ich mag einfach keine Darstellung von Personen auf Buch-Covern - es schränkt mein Kopfkino ein), haben mich Titel und Klappentext sofort für ...

Trotz des meiner Meinung nach nicht ganz so gelungenen Covers (ich mag einfach keine Darstellung von Personen auf Buch-Covern - es schränkt mein Kopfkino ein), haben mich Titel und Klappentext sofort für dieses Buch begeistern können. Hier wurde eine wunderbare Enemies-to-Lovers RomCom versprochen und genau das hat Autorin Emily Henry mit "Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen" auch geliefert. Ich hatte die Hoffnung, dass die Hoffnung nicht übermäßig kitschig und unrealistisch wird, und das ist in Ansätzen auch gelungen.
Der Schreibstil der Autorin hatte mich ab der ersten Seite an völlig an das Buch gefesselt, die Seiten sind nur so dahin geflogen und es las sich wirklich sehr flüssig. Charlie und Nora sind dabei sehr gegensätliche und doch gleiche
Charaktere, die ich beide sehr mochte. An einigen Stellen hat mir etwas Tiefgang gefehlt und mir blieben die Charakterdarstellungen zu oberflächlich.
Die Handlung war mal ereignisreicher, mal fad - Charlie und Nora haben mich durch ihr harmonischen Zusammenspiel darüber hinwegtrösten können. An mehreren Stellen habe ich die Handlung für mich als unaushaltbar kitschig empfunden, was dem Buch einen kleinen Dämpfer verliehen hat... Bei dem Genre leider scheinbar unausweichlich...
Insgesamt habe ich dieses Buch jedoch sehr sehr gern gelesen, vor allem wegen der humorvollen Protagonisten und dem eingängigen Schreibstil. Die Handlung an sich hat ihre Schwächen, die meinen Lesespaß jedoch nur minimal beeinflusst haben.

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Veröffentlicht am 23.12.2023

Hoffnungsschimmer

Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?
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Nachdem ich das Buch "Bin ich schon depressiv, oder ist das noch das Leben?" des Autors als unfassbar relevantes und zugängliches Buch erlebt habe, habe ich mich sehr auf sein neustes Werk "Hab ich noch ...

Nachdem ich das Buch "Bin ich schon depressiv, oder ist das noch das Leben?" des Autors als unfassbar relevantes und zugängliches Buch erlebt habe, habe ich mich sehr auf sein neustes Werk "Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?" gefreut. Die Aufmachung der beiden Bücher sind sehr ähnlich und ich hatte für dieses Buch auch die Hoffnung auf kurzweilige aber inhaltsschwere Kapitel, die eher in sich abgeschlossene Kollumnen sind. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Das aktuelle Buch von Autor Till Raether gliedert sich in 13 kurze Kapitel, die allesamt direkt aus dem Leben gegriffen scheinen. Dabei greift er vielschichtige und komplexe Themen auf und kann sie in einer ganz eigenen Leichtigkeit darstellen. An der ein oder anderen Stelle waren mir seine Ansichten etwas zu kurz gegriffen, bzw. hätte ich mir ausführlichere Auseinandersetzungen gewünscht. Andererseits lässt die Kürze des Buches viel Raum für eigene Gedanken, Weiterdenken und Sinnieren.
Till Raether hat mit diesem Buch ein relevantes Thema behandelt, das vermutlich viele Menschen in der aktuellen Zeit umtreibt - mich hat er mit diesem Buch auf jeden Fall ansprechen und mitnehmen können.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Blutbraut

When The King Falls
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When the King Falls von Marie Niehoff ist in der Hörbuchfassung von Dagmar Bittner gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. ...

When the King Falls von Marie Niehoff ist in der Hörbuchfassung von Dagmar Bittner gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecherin kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Mir hat bei diesem Buch schon das Cover auf den ersten Anhieb gut gefallen. Es ist düster und geheimnisvoll, dabei jedoch auch elegant... Auch das Setting des Buches gefällt mir, auch wenn ich hier gern noch etwas mehr über die Welt erfahren hätte. Was sind die vergangenen Geschehnisse, die immer wieder angeteasert aber doch nie vertieft werden? Welche Fehde(n) führen Vampire und Menschen? Welche Fähigkeiten haben die Vampire genau? Was ist der Zweck der Blutbräute? Hier hoffe ich auf den nächsten Band, um mehr Licht in mein Dunkel zu bringen. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut, und hört sich durch Dagmar Bittners Vertonung sehr angenehm und flüssig. Die Sprecherin schafft es zudem den Protagonist:innen des Buches eine gewisse Individualität mitzugeben, was das Hören zu einem Erlebnis gemacht hat. Florence ist eine interessante Protagonistin, die mir regelmäßig ein wenig zu naiv und komplex ist, dennoch habe ich sie in diesem Buch gern begleitet. Ich hatte häufig den Eindruck, dass sie zu wenig hinterfragt, andererseits mögen Unstimmigkeiten als außenstehende:r Leser:in klarer erscheinen. Sowohl sie als auch die weiteren Charaktere des Buches sind ausreichend gut porträtiert, um mir ein gutes Bild vor meinem inneren Auge zu machen. Die Anziehung zwischen Florence und König Benedict ist eingängig und intensiv beschrieben - ich hätte mir ab und an auch gern die Perspektive von Benedict gewünscht, da er mir komplexer erscheint als Florence. Wie erwartet endet dieses Buch in einem fulminanten Cliffhanger, der gespannt auf den nächsten Band macht!

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