Cover-Bild Eskalationsstufen
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kremayr & Scheriau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 232
  • Ersterscheinung: 07.02.2024
  • ISBN: 9783218014229
Barbara Rieger

Eskalationsstufen

Roman
Es wird eskalieren.  Ein atemlos erzählter Roman über die Dynamik einer vereinnahmenden Liebesbeziehung, von der idyllischen Zweisamkeit bis zur lebensbedrohlichen Gewalt – sinnlich und schmerzhaft konsequent.
So, wie die engagierte, talentierte Julia dem exzentrischen Maler Joe begegnet, könnte eine große Liebe beginnen. Von Joes Abgründen lässt Julia sich nicht abschrecken, im Gegenteil. Doch warum malt er nur tote Frauen? Als sie ihm schließlich in seine abgeschiedene Hütte im Wald folgt, kommen sie einander so nahe, dass die Wahrheit nicht mehr zu verbergen ist. 
Barbara Rieger verfolgt in einer rasanten Handlung minutiös die Motive und die Entwicklung emotionaler Abhängigkeit und zeigt, dass häusliche Gewalt jede und jeden von uns treffen kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2024

Ein starker und fesselnder Roman über eine Partnerschaft, die eskaliert.

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Julia ist Künstlerin und zeichnet Bäume. Jo ist ebenfalls Künstler und zeichnet Frauen – tote Frauen. Beide verbindet seit der ersten Begegnung eine große, gegenseitige Anziehung. Doch was als innige und ...

Julia ist Künstlerin und zeichnet Bäume. Jo ist ebenfalls Künstler und zeichnet Frauen – tote Frauen. Beide verbindet seit der ersten Begegnung eine große, gegenseitige Anziehung. Doch was als innige und aufregende Liebesbeziehung beginnt, gipfelt schon bald in eine emotionale Abhängigkeit. Während Julia von Jo und seinen Bildern zugleich abgestoßen und fasziniert ist, scheint Jo vor allem eines zu wollen: Julia malen.

Meine persönliche Lesermeinung: 👇
Ich habe etwas Zeit gebraucht, um mich mit dem Schreibstil von Barbara Rieger anzufreunden. Doch aus seltsam wurde schon nach den ersten Seiten interessant. Aus interessant wurde besonders. Und aus besonders wurde außergewöhnlich. Außergewöhnlich gut. Ich war total in der Geschichte gefangen und konnte so sehr mit Julia mitfühlen. Gleichzeitig wollte ich sie schütteln, damit sie endlich aufwacht. An actionreicher Handlung wird in diesem Roman gespart. Jo und Julia sind hier vollkommen genug. Seite um Seite treiben die beiden ihre Beziehung voran und gemeinsam mit ihnen schlittert der Leser ins Verderben.
Obwohl mir keiner der Charaktere besonders sympathisch war, konnte ich der durchdringenden Atmosphäre dieser Geschichte nicht entfliehen. Vom Ende darf ich nicht zu viel verraten. Es würde euch den Lesespaß verderben. Nur so viel: Ich liebe und hasse es gleichermaßen.

Kurz: Ein starker und fesselnder Roman über eine Partnerschaft, die eskaliert. Und über psychische und physische Gewalt, die sich in einer aufkeimenden Liebe zu verstecken weiß. Eine Geschichte, so eindringlich und vereinnahmend erzählt, dass sie den Leser aufgewühlt und verstört zurücklässt.

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Der Titel ist Programm

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Die Dynamik der Beziehung wird eindringlich und absolut nachvollziehbar erzählt. Es gibt anfangs kaum negative Anzeichen, aber ein komisches Gefühl, das sich verdichtet. Auch Freundinnen machen komische ...

Die Dynamik der Beziehung wird eindringlich und absolut nachvollziehbar erzählt. Es gibt anfangs kaum negative Anzeichen, aber ein komisches Gefühl, das sich verdichtet. Auch Freundinnen machen komische Bemerkungen. Es wird glaubhaft geschildert, wie es langsam zu psychischem und physischem Missbrauch kommt, wie sich die dominanten und manipulativen Seiten Joes zeigen. Man möchte Julia manchmal zurufen „Tu´s nicht“, so eindringlich sind die Szenen und Charaktere beschrieben. Auch die zeitliche Ansiedlung mit der Isolation zum Buchende hin ist intelligent gewählt. Es kann sich jeder, der diese Zeit erlebt hat, die Umstände vorstellen und nachfühlen. Die langsame Eskalation wird so eindringlich beschrieben, dass ich das Buch in einem Rutsch lesen musste. Der Titel ist sehr treffend und im Nachricht erklärt die Autorin auch die wissenschaftliche Basis der acht Eskalationsstufen, die man im Einzelnen beim Lesen nicht erkennen kann, weil die Geschichte so gut gemacht ist. Ein wichtiges Buch, das einen Hinschauen lässt!

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Empfehlenswert und aufregend!

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Warum geht sie nicht einfach? Warum lässt sie sich das gefallen? Ich würde ja einfach abhauen!

Ja, einfach.
Von außen sieht es immer so einfach aus. Einfach gehen, oder noch besser, einfach gar nicht ...

Warum geht sie nicht einfach? Warum lässt sie sich das gefallen? Ich würde ja einfach abhauen!

Ja, einfach.
Von außen sieht es immer so einfach aus. Einfach gehen, oder noch besser, einfach gar nicht erst so eine Beziehung anfangen.

Wir sprechen von gefährlichen, gewaltvollen Beziehungen. Nicht nur körperliche Gewalt sondern auch psychische Gewalt wie emotionale Erpressung, Manipulation und Gaslighting.

Ein hartes aber wichtiges Thema das Rieger für ihren neuen Roman gewählt hat, denn nicht nur in Österreich und Deutschland, sondern weltweit werden Männer gegenüber ihren (Ex-)Partnerinnen gewalttätig bis hin zum Femizid. Die Dunkelziffer ist bei Gewalt in Beziehungen besonders hoch.

Riegers Protagonistin Julia ist eine liebenswerte, junge Frau, die gerne zeichnet und beruflich sehr engagiert ist. Sie hat einen kleinen Freundeskreis und eine lockere und offene Fernbeziehung, deren Unverbindlichkeit sie bewusst genießt.
Als sie bei einer Vernissage den Maler und Künstler Joe trifft, ist sie elektrisiert. Das sofortige Interesse des souverän wirkenden Mannes schmeichelt ihr und die immense körperliche Anziehung macht es ihr leicht, auf Joes Annäherungsversuche einzugehen.
Nicht zufällig erinnert mich der Beginn der Liebesgeschichte von Julia und Joe an die toxischen Narrative mancher beliebter spicy Romancegeschichten.

Der Mann mit der gequälten Seele und der tragischen Vergangenheit, der nur mit der wahren Liebe einer reinen Frau gerettet werden kann.
All das trifft auch auf Joe und Julia zu. Aber was in einer Geschichte und in der Phantasie vielleicht noch einen gewissen Reiz hat, entpuppt sich im echten Leben oft als Ausgangspunkt für eine toxische Beziehung.

Julia spürt auch bald, dass ihre Beziehung zu Joe nicht gesund ist und nicht auf Augenhöhe stattfindet, doch da greift bereits ihre psychische Abhängigkeit zu Joe. Die nächsten Eskalationsstufen sind schnell erreicht.

Rieger schildert Julias Gedankengänge konsequent und psychologisch nachvollziehbar aus der Ich-Perspektive. Das lässt mich ihre Geschichte besonders gegen Ende atemlos und intensiv miterleben.

Der Titel „Eskalationsstufen“, wie auch die Einteilung der Kapitel, orientieren sich am 8-Stufen-Model einer Risikobeziehung von Jane Monckton Smith, wie in ich in Riegers Anmerkungen nachlesen kann. Durch diesen Aufbau bekommt der Roman etwas modellhaftes, konstruiertes, was mich aber nicht stört.
Vielmehr können Roman wie „Eskalationsstufen“, oder auch das geniale „Malus“ von Simone Hirth, helfen, diese Muster bekannter zu machen und zu verdeutlichen, dass Betroffene Gewalt durch ihre (Ex-) Partner durch ihr Verhalten nicht „einfach“ verhindern können.

Eine kleine Kritik gibt es für die Kurzbeschreibung, die im Gegensatz zum gelungenen Klappentext meiner Meinung nach schon zu viel, oder besser gesagt eigentlich alles vom Inhalt vorweg nimmt.

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