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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2024

Wurzeln im Sturm

Himbeerfieber
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Endlich hat Lilly sich mit ihrer Künstleragentur etabliert und einige Tänzerinnen und Tänzer unter Vertrag. Nun möchte sie auch Gesangstalente unter Vertrag nehmen, und zwar als erstes niemand Geringeren ...

Endlich hat Lilly sich mit ihrer Künstleragentur etabliert und einige Tänzerinnen und Tänzer unter Vertrag. Nun möchte sie auch Gesangstalente unter Vertrag nehmen, und zwar als erstes niemand Geringeren als Irlands größten Star Sean O´Sullivan. Der steckt gerade in einer schweren Schaffenskrise, ist aber nicht gewillt, Lilly zu enthüllen, was ihn so aus der Bahn wirft. Doch Lilly lässt sich von seiner unbeschwerten Fassade nicht blenden und lässt sich auf Sean und seine Idee einer gemeinsamen Erkundung von Dublin und Umgebung ein. Ein kleiner Unfall lässt dann tatsächlich die Dämme brechen, aber überraschenderweise nicht bei Sean, sondern bei Lilly, die vor Jahren Schuld auf sich geladen hat.

Nicht nur ganz wunderbare Streifzüge durch Dublin bietet dieser Band der Reihe, die mir so richtig beim Lesen das Herz aufgehen ließen, sondern dieses Mal sogar einen wunderschönen und folgenreichen Ausflug nach Howth, nördlich von Dublin. Die Geschichte von Sean und Lilly ist wunderbar erzählt und führt an liebgewonnene Orte aus der Reihe, wie etwa das Pub Cassidy´s, das wir schon aus Zimtfieber kennen. Und natürlich gibt es ein Wiedersehen mit vertrauten Gesichtern, was für mich die ganz besondere Atmosphäre dieser Reihe ausmacht. Für mich persönlich war es ein großes Vergnügen, das nächste Paar aus dem lebhaften und mir innig ans Herz gewachsenen Clan der O´Sullivans näher kennenzulernen, deren Familienbande so besonders sind.

Dieser Band gehört eng mit dem darauffolgenden Mandelfieber zusammen, denn während hier Sean die lebensverändernde Diagnose Multiple Sklerose erhält, hält uns der nächste Band vor Augen, wie sehr auch die Angehörigen unter dieser Krankheit mitleiden. Gerade in ihrer gegenseitigen Ergänzung finde ich diese beiden Romane besonders wertvoll.

Klare Leseempfehlung für diesen Roman und die ganze Von-Cider-bis-Liebe-Reihe!

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Der Hypnotiseur hats schwör

Gestehe
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Dieser Roman ist wie eine Achterbahnfahrt im Dunkeln. Gemächlich wird man zunächst auf die Höhe der Handlung gezogen, ehe ein Hebel umgelegt wird und die rasante Fahrt beginnt. Steil nach unten geht es, ...

Dieser Roman ist wie eine Achterbahnfahrt im Dunkeln. Gemächlich wird man zunächst auf die Höhe der Handlung gezogen, ehe ein Hebel umgelegt wird und die rasante Fahrt beginnt. Steil nach unten geht es, und der Druck auf den Kopf nimmt zu bis man fürchtet, dass er explodiert. Die Strecke verläuft in schlingernden Kurven. Kaum hat man sich auf die vermeintliche Fahrtrichtung eingestellt, reißt einen die nächste Kurve heftig zur Seite. Dann lehnt man sich nach rechts (und in diesem Roman und in unserer Gesellschaft wird sich viel nach rechts gelehnt), und schon schleudert einen die nächste Haarnadelkurve aus der Bahn. Doch wie oft man auch das Gefühl bekommt, die Orientierung im freien Fall zu verlieren, kann man sich doch auf die Schienen verlassen, die Henri Faber gebaut hat und die zuverlässig zu einer meisterhaften Auflösung führen.

Ich GESTEHE:
Ich liebe es, wie raffiniert dieser Roman durchgeplant ist. Ich liebe die starken Charaktere. Ich liebe die unerwarteten Wendungen. Ich liebe die Kunstfertigkeit, mit der Sätze hier formuliert wurden. Ich liebe es, dass Henri Faber seinen Finger in die Wunde des Rechtsrucks und der abscheulichen rechten Gesinnungen und Machenschaften auf allen Ebenen legt, die nicht nur in Österreich, sondern ganz sicher auch hier in Deutschland stattfinden. Ich liebe es, dass solche Dinge beim Namen genannt werden und mit dem Finger auf sie gezeigt wird. Ich liebe diesen Thriller vom ersten bis zum letzten Satz. Das ganz besonders.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Kann Liebe jemals enden?

Love And Other Words – Nichts als Liebe
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Ganz harmlos kommt diese Geschichte um die Ecke geschlendert. Es beginnt mit dem zufälligen Aufeinandertreffen von Macy und Elliot. Die beiden verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, aber seit unglaublichen ...

Ganz harmlos kommt diese Geschichte um die Ecke geschlendert. Es beginnt mit dem zufälligen Aufeinandertreffen von Macy und Elliot. Die beiden verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, aber seit unglaublichen elf Jahren haben sie sich nicht mehr gesehen. Was so beiläufig mit diesem Wiedersehen beginnt, nimmt bald erstaunliche Wendungen. Denn sehr schnell wird klar, dass die früheren Ereignisse keineswegs verarbeitet oder geklärt sind.
In Rückblenden erfahren wir die Geschichte von Macy und Elliot, ihr Kennenlernen und ihr Zusammenwachsen.

Beide Zeitebenen sind mir beim Lesen rasch ans Herz gewachsen, wobei ich tatsächlich die Kapitel über die Jugendlichen noch ein klein wenig besser fand, weil darin die Charaktereigenschaften der beiden noch stärker zum Ausdruck kamen. Außerdem mochte ich den selbstverständlichen Umgang der beiden miteinander und ihre Gespräche in Macys Bücherzimmer so gerne. Apropos Bücherzimmer: Macys Vater hat für sie den begehbaren Kleiderschrank zu einer eigenen kleinen Bibliothek umgebaut. Was für ein Träumchen! Dazu heißt es im Buch ganz wunderbar: „… wurde es langsam so gemütlich wie im Inneren einer Wunderlampe.“ Wie schön ist das denn bitte? Überhaupt konnte ich mich so sehr in die beiden Booklovers hineinfühlen, und ganz besonders mochte ich ihr kleines Spielchen, indem sie einander dauernd nach dem aktuellen Lieblingswort fragen.

Beim Lesen entwickelte der Roman einen derartigen Sog, dass ich ihn tatsächlich an einem Wochenende weggesuchtet habe. Das Ende hat mich dann jedoch völlig zerstört. Darauf war ich wirklich emotional nicht gefasst. Während ich noch gegrübelt habe, wie das eine Ereignis einzuordnen war, hat mich eine andere Wendung völlig hinweggefegt und in Tränen aufgelöst.

Ich konnte dieses Buch kaum aus den Händen legen und spreche gerne eine Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Leuchten in der Dunkelheit

Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (Dein SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Rebekka Weiler beweist mit der Northern-Hearts-Dilogie wieder einmal eindrucksvoll, wie gut sie gefühlvolle Geschichten voller Trauer und Liebe einfühlsam ausbreiten und erzählen kann.

„Den Hinterbliebenen ...

Rebekka Weiler beweist mit der Northern-Hearts-Dilogie wieder einmal eindrucksvoll, wie gut sie gefühlvolle Geschichten voller Trauer und Liebe einfühlsam ausbreiten und erzählen kann.

„Den Hinterbliebenen bleiben nur genau zwei Möglichkeiten: weitermachen oder durchdrehen. Und ich glaube, wir haben uns in den letzten Wochen beide, ohne es zu merken, für das Weitermachen entschieden.“

Acht Monate ist es her, seit Hendrik starb. Seitdem ist alles zerbrochen. Seitdem sind alle zerbrochen. Von den Drillingsgeschwistern Hendrik, Lene und Emil ist nur noch Emil übriggeblieben, denn Hendrik ist tot und Lene ist vor der Trauer nach Neuseeland geflüchtet. Auch Hendriks Freundin Freya kommt nicht über seinen Tod hinweg, vor allem weil sie die Umstände nicht verstehen kann.

Ein Zufallsfund und Nachforschungen bringen Bewegung in die Leben in Emil und Freya, weil sie herausfinden wollen, warum Hendrik sterben musste. Besessenheit und Verzweiflung liegen ganz nah beieinander, und dann gesellt sich völlig überraschend noch ein weiteres Gefühl dazu: Tiefe Zuneigung zueinander. Aber ein Miteinander darf es nicht geben, denn Hendrik war Emils Bruder und Freyas Freund.

Vor dem Hintergrund der südnorwegischen Landschaft erzählt die Autorin einfühlsam, wie sich die beiden Trauernden finden. Dabei nimmt sie sich alle Zeit für ihre Erzählung, nichts wirkt überstürzt, so dass man beim Lesen wirklich mitfühlen und mitspüren kann. Man versteht die Charaktere, ihre Gefühle von Trauer, Angst und Mutlosigkeit. Besonders schön finde ich, dass die verschiedenen Arten der Trauer nicht bewertet, sondern nicht wertend geschildert werden. Durch den Handlungsstrang der Suche nach der Ursache für Hendriks Tod erhält die Story zusätzlich Tempo und Spannung, und die wunderbare Schilderung der südnorwegischen Landschaft verleiht ihr Atmosphäre und Tiefe. Auch die Nebencharaktere sind so liebevoll herausgearbeitet, dass sie helfen, die Story und ihre Hauptcharaktere zu tragen.

Leseempfehlung von Herzen für diese tieftraurige und dennoch wunderschöne Erzählung mit viel Tiefe und Gefühl.

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Wahre Liebe endet niemals

The Things we leave unfinished
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Die Welt bricht um Georgia Stanton zusammen, nachdem sie vor den Augen der Welt betrogen und gedemütigt wurde. Sie verkriecht sich ins heimische Colorado, um ihre Wunden zu lecken und sich um den literarischen ...

Die Welt bricht um Georgia Stanton zusammen, nachdem sie vor den Augen der Welt betrogen und gedemütigt wurde. Sie verkriecht sich ins heimische Colorado, um ihre Wunden zu lecken und sich um den literarischen Nachlass der wichtigsten Person in ihrem Leben zu kümmern: Ihre Urgroßmutter Scarlett Stanton war die Verfasserin gefühlvoller Liebesromane, denen vor allem eines gemeinsam war: Das Happy-End. Doch da gibt es ein einziges Manuskript, das unvollendet geblieben ist. Und wenn es nach Georgia geht, soll es das auch bleiben, denn nichts Geringeres liegt ihm zugrunde als die große, tragische Liebesgeschichte von Urgroßmutter Scarlett und ihrem geliebten Jameson.

Ganz anders sehen das jedoch Georgias Mutter und der Verlag. Und für die Aufgabe der Fertigstellung wünschen sie sich ausgerechnet Bestsellerautor Noah Harrison, berühmt für die herzzerreißenden Enden seiner Romane.

Auf zwei Zeitebenen erleben wir zum einen die Hahnenkämpfe, die Georgia und Noah miteinander ausfechten, und zum anderen erleben wir die zu Herz gehende Romanze zwischen Scarlett und Jameson im zweiten Weltkrieg. Beide Geschichten werden mit Bedacht ausgebreitet, so dass man immer tiefer in sie hineintaucht. Gerade die Kriegssituation und die unendliche Liebe zwischen Scarlett und ihrem Jameson haben mich tief berührt.

Aber auch die weitere Geschichte des unvollendeten Manuskripts und das prickelnde Gekabbel von Georgia und Noah ließ mir diesen Handlungsstrang sehr ans Herz wachsen.
Während die Erzählung weiter voranschreitet, erfasst man nach und nach die Zusammenhänge, Handlungsfäden verbinden sich auf erstaunliche Weise, wobei man beim Lesen immer das Gefühl behält, etwas übersehen zu haben. Bis man am Ende die Wahrheit erkennt und einfach nur in Tränen ausbricht.

Mir hat dieser Roman das Herz erst weit geöffnet und es dann völlig zerbrochen, ehe ich die Scherben wieder zusammengekehrt habe. Eine zutiefst emotionale Geschichte, für die ich gerne und schniefend eine Leseempfehlung ausspreche.

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