Cover-Bild Trophäe
(56)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 19.02.2024
  • ISBN: 9783552073883
Gaea Schoeters

Trophäe

Roman
Lisa Mensing (Übersetzer)

Gaea Schoeters’ Roman ist ein „ethischer Mindfuck“ (Dimitri Verhulst) – provokant, radikal und eine erzählerische Ausnahmeerscheinung. Am Ende bleibt die Frage: Was ist ein Menschenleben wert?

Gaea Schoetersʼ preisgekrönter Roman ist von einer außerordentlichen erzählerischen Wucht. Die Tiefenschärfe, mit der sie die Geräusche und Gerüche der Natur beschreibt, lässt einen sinnlich erleben, was einen moralisch an die Grenzen zwischen Richtig und Falsch führt.
Hunter, steinreich, Amerikaner und begeisterter Jäger, hatte schon fast alles vor dem Lauf. Endlich bietet ihm sein Freund Van Heeren ein Nashorn zum Abschuss an. Hunter reist nach Afrika, doch sein Projekt, die Big Five vollzumachen, wird jäh von Wilderern durchkreuzt. Hunter sinnt auf Rache, als ihn Van Heeren fragt, ob er schon einmal von den Big Six gehört habe. Zunächst ist Hunter geschockt, aber als er die jungen Afrikaner beim flinken Jagen beobachtet … Ein Roman von radikaler Konsequenz.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2024

Beeindruckend

0

Hunter White ist weiß, Amerikaner, kann sich für Geld alles kaufen. Seine Leidenschaft ist die Jagd. Als er die Gelegenheit hat, eine Lizenz zum Abschuss eines Nashorns in Afrika zu erwerben, geht ein ...

Hunter White ist weiß, Amerikaner, kann sich für Geld alles kaufen. Seine Leidenschaft ist die Jagd. Als er die Gelegenheit hat, eine Lizenz zum Abschuss eines Nashorns in Afrika zu erwerben, geht ein Traum für ihn in Erfüllung. Endlich kann er die Big Five vollmachen. Doch dann kommt alles anders als er gedacht hat.

Gaea Schoeters ist eine Autorin, wie sie mir nur selten begegnet und ich lese sehr viel. Ihr Buch „Trophäe“ umfasst lediglich 256 Seiten. Doch ihr Erzählstil ist so dicht und komprimiert, dabei jedoch so umfangreich, dass sie es schafft, in wenigen Sätzen eine ganze Welt vor meinem Auge entstehen zu lassen. Ihre Beschreibungen, wie Hunter White, der Jagdleiter und Berufsjäger Van Heeren sowie die Spurenleser, der Fährte des Nashorns durch das Gelände folgen, lässt Bilder von Afrika wie in einem Film in meinem Kopf entstehen. Das hat mich unglaublich beeindruckt.

Allerdings fordert der Schreibstil vom Lesenden auch viel. Da die Autorin viele Gedankengänge und Geschehnisse in wenig Seiten packt, habe ich das Buch oft nach 20 Seiten, die sich angefühlt haben wie 200, zur Seite legen müssen, um mich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen und ihn zu verarbeiten.

Die zweite Sache, die mich an diesem Buch beeindruckt hat, ist, dass die Autorin es schafft, dass ich meine Meinung hinterfrage und über ihre Argumente nachdenke. Eigentlich habe ich eine feste und wie ich finde, wohlbegründete Meinung, was die Jagd auf Tiere aus reinem Vergnügen am Jagen betrifft. Doch Hunter White ist von seiner Leidenschaft dermaßen überzeugt und sich zudem sicher, dass er damit einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leistet, dass seine Ansichten auf den ersten Blick durchaus vernünftig scheinen.

Die ersten Zweidrittel des Buches haben mich gefesselt und geradezu umgehauen vor Begeisterung. Das letzte Drittel hat mich hingegen enttäuscht. Der Schreibstil der Autorin wirkte mir zu unklar, die Beschreibungen waren nicht eindeutig einzuordnen und das Ende zu sehr vom Zufall geprägt.

Nichtsdestotrotz ist „Trophäe“ ein Buch, das ich wärmstens empfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2024

Zu was Menschen fähig sind!

0

Der Jäger Hunter White will in Afrika ein Nashorn jagen. Hunter White, was für ein provokanter Name, verkörpert hier den bösen weißen Menschen dessen Erfüllung es ist sein erkauftes Recht auf Töten „seines ...

Der Jäger Hunter White will in Afrika ein Nashorn jagen. Hunter White, was für ein provokanter Name, verkörpert hier den bösen weißen Menschen dessen Erfüllung es ist sein erkauftes Recht auf Töten „seines Nashorns“ wahrzunehmen. Er ist selbstgefällig und der Meinung, dass erst die Jagd in Ländern wie Afrika die dortige bedrohte Tierwelt rettet und dass das Geld, welches er für die Lizenz zum Abschuss „seines Tieres“ zahlt, für den Schutz eben dieser (zum Teil bedrohten) Tierarten eingesetzt wird. Würden er und andere Jäger diese Lizenzen nicht kaufen, wären die korrupten Politiker dieser Länder nicht mehr am Schutz der Tiere interessiert, weil sie dann mehr Geld von den Wilderern erhalten würden.

Wer schon bei der Verfilmung von Gorillas im Nebel geschockt war, wird diese Buch nur schwer ertragen können, es dann wohl zwischenzeitlich auch mal zur Seite legen um mal richtig durchatmen zu können oder sogar den Gedanken haben das Buch einfach ganz zur Seite zur legen.

Die Aussage dieses Romans könnte sein, dass wir Europäer in Afrika nicht zu suchen haben. Der weiße Mann versteht die Afrikaner nicht. Er nimmt ihnen ihr Land weg und tötet ihre Tiere. Der Autorin gelingt es den Leser ins Grübeln zu bringen, was richtig und was falsch ist. Wie heißt es in einen Textabschnitt „Legal und Illegal ließen sich hier öfters durch Dollarscheine voneinander unterscheiden als durch Gesetze“ I

Ich empfand das Buch teilweise als abstoßend, dann aber teilweise wieder so fesselnd, dass ich weiterlesen musste. So etwas habe ich bislang noch nicht erlebt. Der Schreibstil hat eine besondere Art die ich noch nicht einmal besonders in Worte fassen kann. Auf alle Fälle ist es ein Buch was man trotz allem lesen sollte, um zu erfahren, das der Menschen auch vor den größten Grausamkeiten nicht zurückschreckt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2024

Krasser Roman

0

Dieser Roman hat mich in einen absoluten Sog gezogen. Hier wurden die Begegnungen mit den Tieren sehr eindrucksvoll dargestellt, sodass man eigentlich mittendrin war. Mit dem Thema Jagd kann ich eigentlich ...

Dieser Roman hat mich in einen absoluten Sog gezogen. Hier wurden die Begegnungen mit den Tieren sehr eindrucksvoll dargestellt, sodass man eigentlich mittendrin war. Mit dem Thema Jagd kann ich eigentlich nicht viel anfangen aber hier geht es auch viel um das ganze Drumherum, wie die Jagdlizenzen erworben werden, was für eine Rolle die Wilderer spielen usw. Das ist dann schon sehr interessant. Wir erfahren auch viel über das Leben in Afrika und wie die Menschen so ticken, welche Moralvorstellungen dort herrschen und wie groß doch die Unterschiede sind. Das war teilweise schon sehr krass und wird mich noch eine Weile beschäftigen. Ab und zu musste ich doch das Buch mal zur Seite legen um zu verarbeiten was ich gelesen hatte. Die Charaktere sind weder sympathisch noch komplett unsympathisch. Die Autorin versteht es schon sehr geschickt zu schreiben, dass jede Meinung der Menschen irgendwie nachvollziehbar ist. Am Ende wird sich jeder Leser selber eine Meinung darüber bilden müssen was jetzt ethisch vertretbar ist und was nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2024

Ethische Grenzen

0

Der Roman ist nicht chronologisch verfasst, sodass man konzentriert lesen muss, um die Zusammenhänge zwischen den Kindheitserinnerungen und der Handlung rund um die Jagd in Afrika verstehen kann. Hunter ...

Der Roman ist nicht chronologisch verfasst, sodass man konzentriert lesen muss, um die Zusammenhänge zwischen den Kindheitserinnerungen und der Handlung rund um die Jagd in Afrika verstehen kann. Hunter White befindet sich in Afrika auf der Mission ein Spitzmaulnashorn zu jagen und als Trophäe für seine Frau in Mexiko zu bringen. Die Whites sind im Übrigen so reich sind, dass sie unter anderem auch ein Apartment in Paris im Wert von 1,5 Millionen besitzen. Der Preis allein für eine Trophäe könnte viel besser genutzt werden, aber so funktioniert die Welt nicht und es ist markerschütternd zu lesen, was für Ansichten die weiße, privilegierte Schicht hat und wie sie damit unbestraft davon kommt.

Während der Jagd schweift Hunter stets in Erinnerungen in seine Kindheit ab und erzählt, wie er durch seinen Großvater zum Jagen kam. Während der Jagd um das Nashorn, welches nicht glatt verläuft, erklärt ihm sein Freund, der die ganze Jagd organisiert hat, von den Big Six... Und stellt nun Hunter vor ethische und moralische Fragen, mit denen er zum ersten Mal in seinem Leben konfrontiert wird. Wie weit dürfen die reichen Weißen gehen? Wie weit ist zu weit? Ist es moralisch verwerflich? Obwohl es erlaubt ist? Unterstützt wird? Wann ist Mord akzeptabel? Wo ist die Grenze?

Nebenbei lernte ich auch sehr viel über die Kultur in Zentralafrika, was sehr aufschlussreich war. Auch hier konnte ich sehr viel neues, erschütterndes Wissen mitnehmen. Die Menschheit hat noch einen weiten Weg vor sich ist mein abschließendes Fazit.

Empfehlenswert für Hartgesottene.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2024

wort- und bildgewaltig

0

Der Leser begleitet den Protagonisten Hunter White - da ist der Name ja schon mal Programm - fand ich jetzt als Wortspiel etwas albern aber nun ja.
Er will seiner Frau ein Geschenk machen, den Kopf eines ...

Der Leser begleitet den Protagonisten Hunter White - da ist der Name ja schon mal Programm - fand ich jetzt als Wortspiel etwas albern aber nun ja.
Er will seiner Frau ein Geschenk machen, den Kopf eines Spitzmaulnashorns - die letzte Trophäe der sogenannten "Big Five". Doch es läuft nicht so wie geplant und Hunter wird stattdessen etwas noch verlockenderes offeriert... die "Big Six". Und natürlich kann ein passionierter Grosswildjäger da nicht nein sagen - oder doch...?!

Das Buch war für mich das erste der Autorin. Der Schreibstil ist sehr flüssig aber vorallem sehr bildhaft. Nein eher bildgewaltig. Mit Worten eine Szene zu beschreiben, so dass der Leser sich hineinversetzt sieht, gar mitfühlt, ist nicht leicht. Dies ist der Autorin wirklich sehr gut gelungen - egal ob es bei den intensiven Jagdszenen ist oder der emotionalen Seite.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere