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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.02.2024

Für Jugendliche und Ältere

Cato und die Dinge, die niemand sieht
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Frau Kano ist eine alte Dame, die ein verlassenes Kino erworben hat und mitteilt, dass es bei ihr "Filme, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest", gibt.. Cato ist eine Jugendliche, ...

Frau Kano ist eine alte Dame, die ein verlassenes Kino erworben hat und mitteilt, dass es bei ihr "Filme, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest", gibt.. Cato ist eine Jugendliche, die mit ihrem schwermütigen Vater und einer mürrischen Zugehfrau lebt. Ihre Mutter starb früh. Sie ist neugierig und als Frau Kano nach einer Aushilfe sucht, bekommt sie diesen Job. Der weit mehr ist, sie wird quasi zur Reisebegleiterin in die Vergangenheit. Denn Frau Kano bietet solche Zeitreisen an.
Dinge sehen, Leute aus der Vergangenheit treffen, die nicht mehr leben - wäre das nicht toll? Es ist ein sehr gut gemachtes Buch. Für Jugendliche genauso wie für Erwachsene. Keine Fantasy sondern ein Roman, in dem es einfach möglich ist, in Frau Kanos Kino Zeitreisen zu erleben. Auch Cato reist. Erst geleitet in Frau Kanos Vergangenheit und dann in ihre eigene. Sie lernt ihren Vater neu kennen. Und sie denkt viel nach. Bei all dem ist es kein rührend-kitschiger Roman geworden sondern einer, der Familie, Freundschaft, Tod, Trauer und die Zügel wieder aufnehmen in den Mittelpunkt stellt. Auf wenigen Seiten - also gefühlt - liest man die Geschichte, versinkt darin und wacht nachdenklich wieder auf.

Veröffentlicht am 21.02.2024

Böse, böse!

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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"Die dunkle Seite der Alpen" steht auf dem Klappentext und das macht ja schon etwas neugierig. Es dreht sich um Macht, Tod, alte kriminelle Geschichten. Und vermeintlich auch um den Tod oder die Entführung ...

"Die dunkle Seite der Alpen" steht auf dem Klappentext und das macht ja schon etwas neugierig. Es dreht sich um Macht, Tod, alte kriminelle Geschichten. Und vermeintlich auch um den Tod oder die Entführung einer Polizistin. Krammer ist schockiert als er einen Toten in der Wohnung seiner Kollegin Roza entdeckt und sie von einem Tag auf den anderen verschwindet. Es ist ein österreichisch-deutscher Fall der auch nach Ungarn führt. Eine alte Geschichte? Oder eine neue, die mit der alten Null zu tun hat? Es wird und bleibt spannend. Ideal zum Miträtseln und doch führen viele Spuren in die Irre.
Ein total toller Krimi. Der erste dieser Reihe für mich und der vierte an sich. Aber bestimmt nicht mein letzter, denn den ersten habe ich mir vorhin bestellt Und würde mich auf weitere, neue freuen!

Veröffentlicht am 21.02.2024

Sehr angenehme Bettlektüre

Sommerhimmel über der Toskana
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Mia ist die Tochter erzkatholischer, schwäbischer Eltern und eigentlich als Einzelhandelskauffrau glücklich gewesen. Allerdings ist ihr Mann Bruno Farisetti Professor und sie hätte gerne einen Abschluss ...

Mia ist die Tochter erzkatholischer, schwäbischer Eltern und eigentlich als Einzelhandelskauffrau glücklich gewesen. Allerdings ist ihr Mann Bruno Farisetti Professor und sie hätte gerne einen Abschluss in BWL, leider schafft sie das Studium nicht. Als Bruno einem Ruf nach Pisa folgt, zieht sie freudig mit und verliebt sich in die Toskana. Allerdings nicht nur in sie, denn mit Bruno verbindet sie leider nur noch so etwas wie eine Freundschaft ohne Intimitäten. Er ist deutscher als sie. Dank ihm spricht sie fließend italienisch und hat bald eine neue Stelle gefunden.

Es ist in bisschen wie "Aschenputtel in Italien", nicht märchenhaft, aber ein bisschen doch. Schlecht geht es ihr auch nicht wirklich, aber sie fühlt sich emotional von Bruno vernachlässigt. Der hat nur seine Arbeit im Kopf und will, dass sie sich alleine beschäftigen kann und nimmt an ihrem Leben nicht mehr teil. Sie hat Gewissensbisse, weil sie so viel ohne ihn erlebt und dann verliebt sie sich in einen Adonis. Und alles wird anders, aber das Gewissen zwickt. Und andere Handlung gibt es auch, nicht alles ist rosarot in Pisa, glücklicherweise!

Eine sehr gut zu lesende Bettlektüre im positiven Sinn! Gerne mehr davon

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Roman mit Schlüsselerlebnis

Eine glückliche Zuflucht
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Norma wohnt in einem kleinen Ort in den USA, irgendwo auf der Grenze zwischen zwei Staaten in einem Ausläufer der Rocky Mountains. Sie arbeitet abends im einzigen Pub weit und breit, arbeitet ehrenamtlich ...

Norma wohnt in einem kleinen Ort in den USA, irgendwo auf der Grenze zwischen zwei Staaten in einem Ausläufer der Rocky Mountains. Sie arbeitet abends im einzigen Pub weit und breit, arbeitet ehrenamtlich für die Suchhunderettung. Sie wirkt barsch, hält sich die meisten Leute vom Leib und fühlt sich vor allem bei Betty, ihren Hunden und mit ihrem alten Pferd wohl. Aber nichts bleibt, wie es ist. Als eine Frau vermisst wird, die sich vor ihrem Freund fürchtet und flüchtete, stellt ein bestimmtes Ereignis bei der Suche ihr Leben fünf Jahre später auf den Kopf. Und sie gewinnt Freundinnen.

Es fängt handfest an und man kann die Handlungsweise Normas bei diesem Ereignis nachvollziehen. Weil Norma sie für sich und die Lesenden gut erläutert. Rein rechtlich gesehen, handelt sie wider das Gesetz für das sie ehrenamtlich tätig ist. Und weil sie nur sehr ungern lügt, zwickt das Gewissen jahrelang. Mit der Zeit wird der Roman immer spannender, teilweise eindringlich. Und man lernt Norma immer besser kennen. Sie ist über sechzig Jahre alt, hat viel erlebt und wird immer lockerer. Dieses Ereignis stellt sich für sie als eine Art Schlüsselerlebnis heraus.
Die Schreibe ist so, dass man den Roman gerne liest und mehr wissen möchte. Erst noch lockerflockig, später nimmt man immer mehr Anteil an Normas Tagesabläufen. Leichte Spannungsbögen sorgen für anregende Unterhaltung.

Veröffentlicht am 13.02.2024

Gewaltig

Was das Meer verspricht
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Es ist eine Geschichte mit Tiefgang, rund um eine Frau, die immer auf der kleinen nordenglischen Insel geblieben ist. Die das Geschäft ihrer Eltern weiterführt,

und sich nie gefragt hat, ob sie nicht ...

Es ist eine Geschichte mit Tiefgang, rund um eine Frau, die immer auf der kleinen nordenglischen Insel geblieben ist. Die das Geschäft ihrer Eltern weiterführt,

und sich nie gefragt hat, ob sie nicht doch woanders wohnen und leben wollen würde. Ihr älterer Bruder zog auf das Festland sobald er volljährig war und kümmerte sich nicht mehr um seine Familie. Man lernt Vida ein wenig kennen. Spröde, vom kargen Inselleben gezeichnet, doch eine junge Frau. Dann zieht eine ungefähr Gleichaltrige in das Haus gegenüber ein. Sie bezieht das Haus ihrer verstorbenen Tante. Die Insulaner gucken schräg, denn die Neue schwimmt im kalten Meer. Und nicht nur das, sie trägt dabei das Kostüm einer Meerjungfrau mit Monoflosse. Und trägt Kleider ohne Unterwäsche, also! Ich musste öfter schmunzeln zu Beginn. Allerdings verliert der Roman seine Leichtigkeit sobald Vidas Bruder zurückkehrt und offenbar das Geschäft übernehmen will. Vida sträubt sich, innerlich zuerst, aber auch äußerlich. Und die Neue? Die hängt auf einmal an seiner Angel. Vida wird eifersüchtig. Und das tut nicht gut.

Es ist eine Geschichte über das, was werden könnte und mehr. Über das sich trauen und einfach machen genauso wie um das genaue Gegenteil. Um Charaktere und das man manchmal nicht aus seiner Haut kann. Aber genauso um Familie. Es lohnt sich dieses Buch zu lesen. Es ist eher eine Novelle.