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Veröffentlicht am 21.02.2024

Gut konstruierter Islandkrimi

Blutrot
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Im zweiten Teil der Island Krimireihe aus der Feder von Lilja Sigurdardottir geht es zunächst um einen Entführungsfall. Als der erfolgreiche isländische Unternehmer Flosi nach Hause kommt, empfängt ihn ...

Im zweiten Teil der Island Krimireihe aus der Feder von Lilja Sigurdardottir geht es zunächst um einen Entführungsfall. Als der erfolgreiche isländische Unternehmer Flosi nach Hause kommt, empfängt ihn eine Lösegeldforderung - seine Frau ist verschwunden. Statt der Polizei wird Arora zu Rate gezogen, die sich eigentlich mit dem Aufspüren versteckter Vermögenswerte beschäftigt. Nun soll sie Geld aus Flosis Auslandsvermögen nach Island schaffen, um seine Frau Gudrun aus den Fängen der Entführer zu befreien. Gemeinsam mit dem Polizisten Daniel versucht sie, den Fall zu lösen, ohne die Ermittlungen offiziell werden zu lassen.

Zusätzlich beschäftigt Arora aber weiterhin die Suche nach ihrer verschwundenen Schwester und zählt auch dabei auf Daniels Hilfe, der wohl schon im ersten Band an der Suche beteiligt war.



Obwohl ich den ersten Band der Reihe nicht gelesen habe, hatte ich keine Schwierigkeiten, mich zurechtzufinden. Der Fall ist in sich abgeschlossen und die Hintergründe zu den einzelnen Protagonisten werden immer wieder eingestreut, sodass man zu diesen eine gute Verbindung aufbauen kann.

Die Kapitel sind kurz, der Schreibstil krimigerecht angenehm und unverschnörkelt.

Der Entführungsfall ist gut konstruiert und wartet mit einigen Wendungen auf, sodass Rätselfans auf ihre Kosten kommen.

Da das Verschwinden von Aroras Schwester immer wieder angeschnitten wird, bin ich sehr neugierig auf diesen Fall geworden und werde „Höllenkalt“ auf jeden Fall noch lesen,bevor es mit dem dritten Band weitergeht.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Ein Debütroman, der es in sich hat

Krummes Holz
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Es ist ein außergewöhnlich heißer Sommer, als Jirka nach fünf Jahren zum ersten Mal wieder den Gutshof seiner Familie betritt. Die Bitte seiner Schwester Malene, zurückzukommen und sie gegen den Vater ...

Es ist ein außergewöhnlich heißer Sommer, als Jirka nach fünf Jahren zum ersten Mal wieder den Gutshof seiner Familie betritt. Die Bitte seiner Schwester Malene, zurückzukommen und sie gegen den Vater zu unterstützen, hatte er lange Zeit einfach ignoriert.
Jetzt schlägt ihm ihre unversöhnliche Ablehnung entgegen. Der Hof ist heruntergekommen, sein Vater nicht da und die Großmutter, die in seiner Kindheit die Zügel in der Hand hielt, ist dement.

Julja Linhof versteht es ausgezeichnet , eine besondere Atmosphäre zu schaffen. Sie hat mich mittenhinein gezogen in diese schwüle Einöde des Gutshofes und teilhaben lassen an Jirkas zwiespältigen Gefühlen seine Kindheit und Jugend betreffend.
Die Stimmung ist durchgehend beklemmend, auch wenn ab und zu ein Hauch von Zärtlichkeit und Hoffnung angedeutet wird.
Immer wieder gleiten Jirkas Gedanken ab in die Vergangenheit und das teilweise sehr unvermittelt, sodass man schon relativ konzentriert lesen muss, auch um die schönen sprachlichen Feinheiten nicht zu verpassen.

Fazit:
Ein sehr gut gelungener Debütroman, der mich vor allem sprachlich überzeugt hat.

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Interessanter Fall für Engelhardt und Krieger

Der Sturm: Vergraben
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Als durch eine Sturmflut ein Teil der Steilküste wegbricht und Knochen freigelegt werden, ruft das Kommissar Thomas Engelhardt und sein Team auf den Plan. Gerade hat man herausgefunden, dass es sich um ...

Als durch eine Sturmflut ein Teil der Steilküste wegbricht und Knochen freigelegt werden, ruft das Kommissar Thomas Engelhardt und sein Team auf den Plan. Gerade hat man herausgefunden, dass es sich um die Knochen einer Frau handelt, als auch schon das nächste Skelett gefunden wird. Schnell wird die Vermutung laut, dass es sich um Opfer des Darß-Killers handeln könnte, der Ende der achtziger Jahre aktiv war.
Eine CD, die bei den Opfern gefunden wird, gibt allerdings Rätsel auf. Um die beschädigten Daten darauf zu entschlüsseln, wird die Kryptologin Mascha Krieger ins Team geholt, die parallel aber noch mit einem Stalking-Fall und der Suche nach ihren Wurzeln beschäftigt ist.

„Der Sturm -Vergraben“ ist der erste Teil einer neuen Trilogie von Karen Sander, knüpft aber an die vorherige Trilogie an.
Für mich war es ihr erster Roman, sodass ich mich erst ein bisschen orientieren und einfühlen musste, was Protagonisten und Zwischenmenschliches betrifft.
Als mir dies gelungen war, konnte ich mich ganz auf den gut konstruierten Fall einlassen, der einen immer wieder auf falsche Fährten lockt und dadurch nicht langweilig wird. Leicht und flüssig geschrieben mit kurzen Kapiteln, lässt sich dieser Regionalkrimi durchaus gut lesen.
Die Nebenschauplätze haben mich allerdings manchmal leicht verwirrt, weshalb ich das Buch bestimmt besser hätte genießen können, wenn ich die anderen Bände vorher gelesen hätte.
Ein Teil der Geschehnisse wird aufgeklärt, doch der Rest bleibt am Ende im Dunkeln, was mich einerseits etwas unzufrieden zurückgelassen hat, andererseits natürlich neugierig auf Band zwei macht.

Fazit:
Ein gut gelungener Trilogieauftakt, der neugierig macht auf seine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Sprachlich ein Highlight

Lichtungen
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„Lichtungen“ von Iris Wolff erzählt die Geschichte von Lev und Kato, zwei Menschen, die seit der Kindheit eine besondere Freundschaft verbindet. So steht es in der Inhaltsangabe.

Ich habe das allerdings ...


„Lichtungen“ von Iris Wolff erzählt die Geschichte von Lev und Kato, zwei Menschen, die seit der Kindheit eine besondere Freundschaft verbindet. So steht es in der Inhaltsangabe.

Ich habe das allerdings ein wenig anders empfunden. Erzählt wird hauptsächlich die Geschichte von Lev. Über ihn erfahren wir Einiges; wie er in einem rumänischen Dorf aufwächst, die politische Lage innerhalb der Familie für Spannungen und Veränderungen sorgt und wie er zu einem Mann heranwächst, der seinen eigenen Weg sucht. Das alles erleben wir nicht wie üblich in chronologischer Reihenfolge, sonder sozusagen im Rückwärtsgang. Das Buch beginnt mit Lev im Erwachsenenalter und geht dann langsam in der Zeit zurück. Was ich zunächst wirklich innovativ und interessant fand, hat mich dann doch im Laufe der Lektüre nicht ganz begeistern können. Für mich hätten mehr Tiefe und Dramatik entstehen können, wenn die Geschichte ihren normalen Lauf genommen hätte.
Kato ist für mich als Charakter schlecht greifbar gewesen, da sie nicht wie Lev im Mittelpunkt des Geschehens steht. Das ist wohl auch ein Grund dafür, dass die angekündigte große Freundschaft der beiden eher in den Hintergrund gerückt ist.

Wenn man sich jedoch von diesen Erwartungen löst, ist „Lichtungen“ ein wundervoller Roman über Familie, Wurzeln und das Erwachsen werden. Alles vor dem Hintergrund eines rumänischen Dorfes, das mit den Folgen der politischen Willkür seiner Machthaber zu kämpfen hat.

Auch sprachlich war dieses Buch auf jeden Fall ein Highlight für mich. Man findet einfach so viele wunderschöne Sätze, die ganz leise daherkommen und dabei eine ungeheure Wucht erzeugen.

Dies war mein erstes Buch der Autorin, doch ich werde sicher noch das ein oder andere von ihr lesen.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Etwas anders als gedacht, trotzdem spannend

Ingenium
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Durch ein Schädelhirntrauma, das Mike Brink in jungen Jahren erlitt, hat sich bei ihm eine besondere Begabung, eine sogenannte Inselbegabung, entwickelt. Innerhalb weniger Sekunden kann Mike komplexeste ...

Durch ein Schädelhirntrauma, das Mike Brink in jungen Jahren erlitt, hat sich bei ihm eine besondere Begabung, eine sogenannte Inselbegabung, entwickelt. Innerhalb weniger Sekunden kann Mike komplexeste Rätsel lösen.
Als ihn eines Tages eine Psychologin wegen einer Patientin um Hilfe bittet, die wegen Mordes im Gefängnis sitzt, ahnt er nicht, dass ein mysteriöses Rätsel nur der Anfang einer gefährlichen Mission sein wird.
Da ich ein großer Fan von Rätseln aller Art bin, schien dieser Thriller wie für mich gemacht und ich war auch von Anfang an völlig gefesselt von der Geschichte.
Mike Brink ist ein Charakter, der einem schnell vertraut ist; faszinierend wird seine Begabung geschildert und wie er im Laufe der Jahre damit umgeht.
Die Rückblicke fand ich besonders gelungen. Richtig gruselig waren die Szenen rund um das leere Sedge Haus; interessant und spannend die Passagen über Porzellan und die Ereignisse in Prag.
Gerne hätte ich dem Buch volle 5 Sterne gegeben. Doch die fantastisch religiösen, fast esoterischen Elemente wurden mir irgendwann doch zuviel. Der Roman entfernte sich für mich leider zu sehr vom Thrillergenre.
Trotzdem bleibt „Ingenium“ für mich ein lesenswerter Roman, der mich über weite Strecken fesseln konnte und ich bin schon sehr gespannt auf Band zwei.

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