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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2024

Gute Story mit Schwächen

Finster
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Der Anfang des Buches hatte mich sofort eingefangen, der Schreibstil ist leicht und das Setting herrlich düster. Ein Dorf voller zwielichtiger Einwohner, die alle irgendwie nicht so ganz sauber wirken, ...

Der Anfang des Buches hatte mich sofort eingefangen, der Schreibstil ist leicht und das Setting herrlich düster. Ein Dorf voller zwielichtiger Einwohner, die alle irgendwie nicht so ganz sauber wirken, eine psychiatrische Einrichtung als I-Tüpfelchen obendrauf.
Setting und Plot haben mir wirklich gut gefallen, die Umsetzung konnte mich leider nicht ganz so überzeugen. Der Schreibstil ist leicht... aber vielleicht auch ein bisschen arg simpel, die Dialoge wirken unnatürlich und die Protagonisten auf dem zweiten Blick zu platt. Und was mich wirklich genervt hat, war das gezwungene 80er Gefühl. Ich mag an sich Geschichten, die in der Vergangenheit spielen, aber ich möchte es spüren und nicht in jedem Absatz eine Produktplatzierung, die mich anbrüllt, dass ich bitte nicht vergessen soll, dass wir uns im Jahr 1986 befinden. So etwas wirkt auf mich leider sehr bemüht - mehr aber auch nicht.
Die Handlung fand ich gut, auch die Auflösung. Es hat Spass gemacht herumzurätseln, wer der Greifer sein könnte.
Ich denke, der Thriller wird viele begeisterte Leser finden. Ich selbst werde wohl kein weiteres Buch des Autors lesen.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Konnte mich nicht überzeugen

Janes Roman
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"Janes Roman" ist keine neue Geschichte, sondern stammt von 1999 und wurde bereits 2002 bei Ullstein verlegt. Am 27.Juni erscheint die neue Adaption im Eisele Verlag.

Mit diesem Roman habe ich tagelang ...

"Janes Roman" ist keine neue Geschichte, sondern stammt von 1999 und wurde bereits 2002 bei Ullstein verlegt. Am 27.Juni erscheint die neue Adaption im Eisele Verlag.

Mit diesem Roman habe ich tagelang regelrecht gekämpft, aber ich habe durchgehalten bis zur letzten Seite und wurde überraschenderweise zumindest mit einem guten Ende belohnt.
Ich habe Cussets Roman "Die Definition von Glück" gelesen und war schwer begeistert, mir gefielen sowohl Schreibstil als auch der Plot unheimlich gut.
Dieses Werk bereitet mir allerdings echte Kopfzerbrechen, weil ich nicht wirklich zuordnen kann, was mir das Buch eigentlich sagen will.
Es ist nahezu klischeehaft französisch, wäre es kein Buch, sondern ein Film, dann mit Sicherheit in sehr gedeckten Farben, intellektuelle aber minimalistische Dialoge, viel nackte Brust...
Es ist keine Liebesgeschichte, dafür fehlen Emotionen. Es gibt viel Erotik, ohne dass sie einen berührt. Es ist kein Entwicklungsroman, denn die Hauptprotagonistin entwickelt sich keinen Millimeter weiter: sie hat einen Freund, der ist ihr egal bis er sich von ihr trennt, dann ist sie nahezu besessen von ihm; sie verliebt sich neu, sie wird betrogen oder betrügt, da eine Trennung, da ein neuer Typ, dort ein One-night-stand, hier eine Ehe, ein Seitensprung... und so plätschert es weiter vor sich hin. Trotz aller Intimitäten blieb mir die Protagonistin extrem fremd und unnahbar und nervte mich an vielen Stellen auch gewaltig.
Allein das mysteriöse Manuskript, das sie erhält und die Romanform ihrer Affairen ist, hat mich bei Laune gehalten, weil ich wissen wollte, wer das nun geschrieben hat. Das Ende war tatsächlich nicht schlecht, die Auflösung eine Überraschung.
Aber leider war es für mich ein etwas quälendes Leseerlebnis, das mich nicht wirklich überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Etwas langatmig und zäh

Sieben Tage einer Ehe
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Ich habe vor einiger Zeit Keanes Buch "Wenn du mich heute wieder fragen würdest" gelesen und war total begeistert vom Plot und dem Schreibstil. Deshalb habe ich mich sehr auf "Sieben Tage einer Ehe" gefreut. ...

Ich habe vor einiger Zeit Keanes Buch "Wenn du mich heute wieder fragen würdest" gelesen und war total begeistert vom Plot und dem Schreibstil. Deshalb habe ich mich sehr auf "Sieben Tage einer Ehe" gefreut. Leider konnte mich dieses Buch aber nicht ganz so überzeugen.
Es geht um ein Ehepaar um die Vierzig, das einen Großteil ihrer Ehe damit zugebracht hat sich den sehnlichen Kinderwunsch zu erfüllen, leider erfolglos. Nach all den kräftezehrenden Behandlungen ist ihre Ehe nur noch ein Trümmerhaufen.
Die Erzählung findet im Prinzip während eines Schneesturms statt und wir begleiten abwechselnd Malcolm und Jess bei ihren Gedankengängen wie alles mit ihnen begonnen hat und wie sie dort landen konnten wo sie nun sind - getrennt.
Auf dieses Buch muss man sich einlassen können, denn eigentlich passiert sehr wenig, ausser dass man den Gedankengängen der beiden Eheleuten folgt, was an sich nicht so schlecht war, ich fand es nur leider stellenweise extrem zäh. Man erlebt die Gedankengänge gefühlt in Echtzeit und streckenweise war es, wie in einer Kneipe festzusitzen und unfreiwillig jemandem beim Rumlamentieren zuhören zu müssen ohne eine Fluchtmöglichkeit.
Am Ende plötzlich tut sich ganz viel und das war leider arg konstruiert und wenig glaubwürdig.
Wer ruhige sehr atmosphärische Bücher mag, wird es sicher gut finden. Meinen Geschmack hat es leider nicht so ganz getroffen.
Übersetzt wurde es von Heike Reissig.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Geschichte hätte Potential

Die Halbwertszeit von Glück
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In diesem Fall, war ich mal wieder Coveropfer - aber auch der Klappentext und die eine oder andere positive Rezension haben mich verführt.
Die Idee hinter der Geschichte ist gut und hätte viel Potential, ...

In diesem Fall, war ich mal wieder Coveropfer - aber auch der Klappentext und die eine oder andere positive Rezension haben mich verführt.
Die Idee hinter der Geschichte ist gut und hätte viel Potential, aber ich wurde mit dem Schreibstil der Autorin überhaupt nicht warm.
Da war leider zu viel vereint, was ich überhaupt nicht mag: stereotype Charaktere, Dialoge wie sie kein Mensch führt, schräge Metaphern und davon zu viel, eigenartige Umschreibungen, endlose Wiederholungen (falls die Leser:Innen den Faden verlieren), Overacting der Figuren, schlechte Recherche und an vielen Stellen zu arg konstruierte Situationen.
Wenn ich ganz ehrlich bin: ich habe mich durch die Seiten gequält... ich hätte das Buch auch abbrechen können, aber ich habe den Vollpreis bezahlt und ich wollte wenigstens alle Zusammenhänge verstehen.
Ich weiß, dass dieses Buch seine Liebhaberinnen finden wird und ja auch schon gefunden hat. Meinen Geschmack hat es leider überhaupt nicht getroffen, wahrscheinlich bin ich manchmal einfach zu pingelig.
Interessierten empfehle ich eine Leseprobe, wem der Schreibstil zusagt, der wird Freude an dem Roman haben.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Forrest Gump aus der Zone

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Dieses Buch hat mir ein bisschen was abverlangt und ich tu mich schwer zu sagen, was genau es war. Bis zur Mitte habe ich mich ein wenig durchgequält: vielleicht weil mir die Idee zu arg nach Forrest ...


Dieses Buch hat mir ein bisschen was abverlangt und ich tu mich schwer zu sagen, was genau es war. Bis zur Mitte habe ich mich ein wenig durchgequält: vielleicht weil mir die Idee zu arg nach Forrest Gump gerochen hat, vielleicht weil mich das Begriffe-Dropping in gefühlt jedem Absatz (möglichst viele DDR-Begriffe einstreuen) etwas genervt hat, oder waren es die manchmal arg flachen humorigen Einlagen oder aber die Längen in einigen Kapiteln. Wahrscheinlich war es eine Mischung aus allem.
Die Rahmenhandlung hielt mich aber dennoch bei Laune und so habe ich halt begonnen einige Kapitel (die mich so gar nicht interessiert haben) zu überfliegen und somit für mich einen guten Kompromiss gefunden das Buch zu Ende zu lesen - ein Ende das wirklich sehr nett und gelungen war, sogar ein wenig philosophisch.
Die Geschichte vom sehr naiven Heinz, der durch die DDR-Geschichte stolpert - wie weiland der gute Forrest Gump durch die USA - und von Stasi, über RAF und Gojko Mitic bis hin zum Bernsteinzimmer alles persönlich mitnimmt, ist sicher sehr unterhaltsam für Leser*Innen, die die DDR noch persönlich erlebt haben, oder aber sich generell dafür interessieren.
Meinen Geschmack hat das Ehepaar Tsokos damit leider nicht ganz getroffen.

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