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JaninaEl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2023

So far so düster und so gut!

Nichts in den Pflanzen
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Leider konnte ich zur Deadline dieser Rezension das Buch "Nichts in den Pflanzen" von Nora Haddada nur bis etwa zur Hälfte lesen. Ich würde daher gerne meinen bisherigen Eindruck beschreiben und ggf. meine ...

Leider konnte ich zur Deadline dieser Rezension das Buch "Nichts in den Pflanzen" von Nora Haddada nur bis etwa zur Hälfte lesen. Ich würde daher gerne meinen bisherigen Eindruck beschreiben und ggf. meine Rezension nochmals editieren, wenn ich das Buch durchgelesen habe. Die Geschichte von Leila beginnt direkt mit dem Kennenlernen und Verlieben in Leon und der großen Chance in Form eines Vorab-Vertrags einer Produktionsfirma. Eigentlich scheint das Leben der jungen Drehbuchautorin also super zu laufen…. Oder? Wieso also geht es ihr in den folgenden Kapiteln, die zeitlich vor und zurück springen so schlecht und wieso trifft sie so fragwürdige bis schreckliche Entscheidungen, die an Selbstsabotage erinnern? Mein Interesse ist sofort und immer wieder geweckt, wird dann aber oftmals wieder durch die schwer erträglichen Handlungen der Protagonistin, gepaart mit ungeschönter und direkter Sprache, etwas abgeschreckt, sodass ich immer wieder Pausen mache, bis ich mich „überwinde“ wieder weiterzulesen. Grundsätzlich bin ich ja sehr angetan von der Geschichte und dem Schreibstil. Vielleicht treffen die Erzählung und die Verlorenheit der jungen Leila einfach zu sehr ins Schwarze. Was jetzt etwas negativ klingt ist eigentlich ein großes Kompliment an die Autorin und ihr außerordentliches Talent zu Schreiben und zu Berühren.
Nicht unerwähnt möchte ich das Cover lassen, das meine Aufmerksamkeit als erstes weckte, weil ich das Motiv, die Farben und den Malstil wunderschön finde. Das Material, wie sich das Buch in der Hand anfühlt und die Qualität sind wirklich ganz besonders und eine große Freude für Buchliebhaber, die ihre Bücher gerne nicht nur zur Aufbewahrung ins Regal stellen, sondern auch aus ästhetischen Gründen :)
Zuallerletzt noch ein Dankeschön an Benedict Wells, der mit seiner Empfehlung mal wieder einen tollen Lesegenuss in mein Leben gebracht hat, diesmal nicht aus seinem eigenen Repertoire sondern von Nora Haddada. Sie hat einen neuen Fan in mir! :)

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Ungewöhnlich und anspruchsvoll

Tremor
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Das Buch habe ich eben erst fertiggelesen, daher möchte ich unbedingt vorausschicken, dass ich mir sicher bin, dass dies noch nicht meine „finale“ Rezension ist, sondern meine erste Reaktion auf das Gelesene. ...

Das Buch habe ich eben erst fertiggelesen, daher möchte ich unbedingt vorausschicken, dass ich mir sicher bin, dass dies noch nicht meine „finale“ Rezension ist, sondern meine erste Reaktion auf das Gelesene. Von Zeit zu Zeit stößt man auf einen Roman, bei dem man sich sicher ist, dass er einen erstmal nicht loslassen wird und noch einige Zeit beschäftigen wird. Vielleicht wird sich mein Eindruck nochmal verändern, wenn ich mir alles noch eine Weile durch den Kopf gehen lasse und darüber nachdenke.
Was ich sicher sagen kann, ist, dass ich die Sprache von Teju Cole sehr interessant und einzigartig fand. Das hat das Lesen zwar nicht erleichtert, da es auch stilistisch anspruchsvoll ist, aber auf jeden Fall meine Aufmerksamkeit und mein Interesse geweckt.
Inhaltlich empfand ich die Geschichte als sehr philosophisch und vielschichtig, weshalb ich mir hierfür ein Urteil verkneife, bis ich mir selbst klarer darin bin, was ich davon halte und wie ich dazu stehe.
Diese Rezension mag eher negativ klingen, aber mein Empfinden für „Tremor“ ist ganz im Gegenteil sehr positiv und ich bin sehr froh über die Erfahrung des Lesens.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Wichtige und aktuelle Thematik

Weiße Wolken
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Ich habe mich wirklich auf das Lesen gefreut, da mich die aktuellen und hochbrisanten Gesellschaftsthemen, wie (Alltags-)Rassismus, Konflikte und Konfliktlösungen und Sexismus, die im Buch angesprochen ...

Ich habe mich wirklich auf das Lesen gefreut, da mich die aktuellen und hochbrisanten Gesellschaftsthemen, wie (Alltags-)Rassismus, Konflikte und Konfliktlösungen und Sexismus, die im Buch angesprochen werden, sehr interessieren. Zudem finde ich es wichtig, meinen Teil als weiße, privilegierte Person zur Lösung diese Probleme beizutragen und dazu gehört erst einmal Bildung und Verstehen. Das alles hat mir auch sehr gut gefallen und ich wollte den beiden Schwestern folgen und verstehen/nachvollziehen, wie sie handeln und denken.
Leider gelang das nicht immer im Laufe des Buches, welches mich immer wieder verlor, meistens wegen stilistischer anstatt inhaltlicher Punkte. Schreibstil ist natürlich Geschmackssache, deshalb ist das auch nur ein kleiner und persönlicher Kritikpunkt an einem ansonsten tollen Romandebüt: manchmal kam mir die Sprache (zwischen den Schwestern oder zwischen den jungen Leuten im Buch) etwas unnatürlich und befremdlich vor, aber dieses Problem habe ich oft bei Dialogen in Büchern, also vielleicht ist das einfach mein „Problem“. Zudem fiel es mir manchmal schwer, die Figuren und ihre Beweggründe nachzuvollziehen, was ein bisschen daran lag, dass die Figuren an manchen Stellen zu sehr und an anderen zu wenig detailliert gezeichnet und erklärt wurden. Auch hier wieder: Geschmacks- und Stilfrage, daher kein wirklicher Kritikpunkt, nur ein persönlicher Eindruck.
Trotzdem fand ich das Buch lesenswert und vor allem wichtig. Wichtig, dass sowohl nicht-weiße Autor*innen als auch Hauptcharaktere sichtbar und hörbar werden. Wenn dies dann auch noch in Kombination mit so vielen weiteren gesellschaftlich relevanten Aspekten geschieht, umso besser. Neben den oben genannten Themen spielt auch die Herkunftsgeschichte und Familiendynamiken eine große Rolle, was mich sehr angesprochen und zum Nachdenken gebracht hat. Insgesamt hat mir die Lektüre viel Stoff zum Grübeln gegeben und mich bis jetzt gedanklich noch nicht komplett losgelassen. Ich liebe es, wenn Bücher dies tun :)
Zum Schluss noch ein paar dankbare Worte zum Cover von jemandem, der sich gelesene Bücher gerne ins Regal stellt: es hat mich direkt angesprochen und meine Aufmerksamkeit gewonnen. Es ist modern, farblich wunderschön, neu und alles ohne ein bisschen Kitsch, was heutzutage gar nicht so häufig vorkommt.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Interessante Denkanstöße und Perspektiven

Im Spiegel des Kosmos
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Ich hatte sehr große Erwartungen an das Buch, da ich mit Neil de Grasse Tyson sehr sympathisiere und sein Wissen, seine Perspektiven und seine Denkweise für sehr weitläufig und umfassend halte. Umso enttäuschter ...

Ich hatte sehr große Erwartungen an das Buch, da ich mit Neil de Grasse Tyson sehr sympathisiere und sein Wissen, seine Perspektiven und seine Denkweise für sehr weitläufig und umfassend halte. Umso enttäuschter bin ich über den engen Umfang seiner Betrachtungen. Während er im Untertitel des Buches von der „Menschheit“ spricht, betrachtet er im Buch selbst fast ausschließlich die Menschen und Gesellschaft der USA/Nordamerikas. Nichtsdestotrotz war es eine interessante und denkanstoßende Lektüre mit einigen wichtigen und inspirierenden Gedanken. Außerdem bin ich sehr fasziniert von US-amerikanischer Kultur, Politik und Gesellschaft, was es wirklich sehr interessant und unterhaltend für mich gemacht hat. Wie erwähnt ist es die falsche Annahme oder Behauptung, sich auf die ganze Menschheit zu beziehen, die mich stört, der man häufig in Popkultur, Medien etc. begegnet und die ich dann immer als ein Zeichen von US-amerikanischer Arroganz und Ignoranz interpretiere.
Ich möchte noch erwähnen, wie schön ich das Buch optisch und haptisch finde. Es hat etwas sehr Ästhetisches und für mich etwas sehr befriedigendes, wenn man ein dickes und hochwertiges Buch in den Händen hält.

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Veröffentlicht am 22.11.2023

Modernes Erwachsenwerden

All dies könnte anders sein
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In „All dies könnte anders sein“ von Sarah Thankam Mathews folgen wir der jungen indisch-stämmigen Immigrantin Sneha und ihrem Leben nach dem College in ihrer neuen Heimatstadt Milwaukee. Dabei kämpft ...

In „All dies könnte anders sein“ von Sarah Thankam Mathews folgen wir der jungen indisch-stämmigen Immigrantin Sneha und ihrem Leben nach dem College in ihrer neuen Heimatstadt Milwaukee. Dabei kämpft sich die queere/lesbische junge Frau sowohl im Beruflichen als auch im Privaten durch einige Probleme, die sehr nachvollziehbar sind, wenn man ans Erwachsenwerden denkt und die ihr noch durch ihre Herkunft und Sexualität erschwert werden oder dadurch zumindest noch mehr Druck entsteht. Im Laufe der Geschichte mit vielen Ups and Downs lernen wir einige Weggefährt*innen und mehr über aller Hintergrundgeschichten und Päckchen kennen.
Nachdem ich mich durch den sehr langatmigen Anfang des Buches gekämpft habe, der ehrlicherweise nicht die größte Lust aufs Weiterlesen macht, ist mir die Geschichte mit all ihren Charakteren und Handlungen immer mehr ans Herz gewachsen. Man konnte und wollte der Entwicklung durch tiefe Einblicke immer mehr folgen und ich bin froh, am Ende ein toll geschriebenes Buch gelesen zu haben. Den Schreibstil würde ich nämlich als sehr modern und lässig beschreiben, auch wenn bei der Übersetzung ins Deutsche sicherlich etwas von dieser Coolheit verloren geht, vor allem in den gesprochenen Parts zwischen Charakteren (wer hört/liest denn gerne ein „Dude“ oder „Bruh“ in ansonsten deutsch gesprochenen (übersetzten) Sätzen, ohne es als sehr sperrig und unauthentisch zu empfinden?!). Die Themen und Konflikte sind wirklich sehr zeitgemäß und wie erwähnt nachvollziehbar, was mich einfach sehr mitfühlen ließ und somit war es trotz aller Melancholie und allem Verdruss ein Leservergnügen für mich. Außerdem stelle ich das Buch jetzt sehr gerne und prominent in mein Bücherregal, die Gestaltung des Covers finde ich nämlich auch sehr gelungen mit dieser modernen und geschmackvollen Verwendung der Regenbogenfarben.

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