Profilbild von kati-katharinenhof

kati-katharinenhof

Lesejury Star
online

kati-katharinenhof ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kati-katharinenhof über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2024

Nur bedingt geeignet

Ein kleines Geheimnis – Spiel mit mir und ich verrat es dir!
0

Das kleines Eichhörnchen turnt munter und flink durch die Seiten und animiert schon die Kleinsten zum Mitmachen, um ein gut gehütetes Geheimnis zu erfahren. Was auf den ersten Blick ganz niedlich gemacht ...

Das kleines Eichhörnchen turnt munter und flink durch die Seiten und animiert schon die Kleinsten zum Mitmachen, um ein gut gehütetes Geheimnis zu erfahren. Was auf den ersten Blick ganz niedlich gemacht ist, ist aber nur bedingt geeignet, um Kindern zu vermitteln, dass sie geliebt werden.

Hier wird mit dem Belohnungsprinzip gearbeitet und das ist wenig bedürfnisorientiert, um Kindern jederzeit das Gefühl zu vermitteln, dass sie geliebt werden. Zwar gefällt die Gestaltung der stabilen Pappkartonseiten, denn sie sprechen Jungen und Mädchen ab zwei Jahren direkt an, aber das Ziel, die intrinische Motivation zu fördern sowie die motorischen Fähigkeiten zu schulen, um eine Belohnung in Form der Aussage zu erhalten "Ich habe dich lieb" erscheint fragwürdig, um Kindern ein liebevolles und bedingungsloses Miteinander zu vermitteln.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.02.2024

Nicht immer einfach zu lesen

Das Haus in Limone
0

Es klingt so einfach und doch ist die Umsetzung schwieriger als gedacht, Denn was als geplanter Hausverkauf am Gardasee gedacht war, verwandelt sich in eine Tragödie. Gabriel Berger kehrt nach Limone zurück, ...

Es klingt so einfach und doch ist die Umsetzung schwieriger als gedacht, Denn was als geplanter Hausverkauf am Gardasee gedacht war, verwandelt sich in eine Tragödie. Gabriel Berger kehrt nach Limone zurück, um alte Zöpfe abzuschneiden, die Brücken abzubrechen und Abschied von dem zu nehmen, was war. Doch sein Vorhaben wird von einer Unbekannten durchkreuzt, die mehr Erinnerungen in Gabriel wachruft, als gut für ihn ist. Sie sucht nach ihrem Mann, der scheinbar spurlos verschwunden ist. Gabriels Neugier ist angestachelt und er erklärt sich bereit, ihr zu helfen. Doch jeder Schritt an ihrer Seite führt ihn unweigerlich noch näher an die Vergangenheit,,,

Wer einen leichten Roman mit mediterranem Flair erwartet, der wird hier enttäuscht sein, denn Akos Doma lässt seine Leser:innen einen Scherbenhaufen zusammenkehren, dessen Einzelteile aus innerer Spannung, Unruhe, Absurdem und dem verzweifeltem Versuch bestehen, Realitätssplitter, Widersprüchlichkeiten und getrübtes Wahrnehmen miteinander zu verbinden.
Die Handlung wird aus der Sicht von Gabriel Berger erzählt, der sich selbst ins Abseits manövriert, weil er gegen seine Gefühle , die nicht sein dürfen, machtlos ist. Der seltsame Liebesreigen ist geprägt von einer gewissen emotionalen Abhängigkeit, die aber auch schon mal in Gleichgültigkeit mündet und so nicht immer auf den ersten Blick durchschaubar ist.
Gerade im ersten Drittel des Buches fällt es schwer, den vielen Namen ein passendes Gesicht zu geben und sie einer einzelnen Person zuzuordnen. Es braucht eine gewisse Zeit, um sich durch das Gewirr aus Namen, Personen und den daraus resultierenden Zusammenhängen zurechtzufinden, aber dann offenbart Doma eine sehr kühne Geschichte, Das Verwirrspiel der Gefühle dringt nach und nach ans Licht und wirkt vor der wunderschönen Kulisse des Gardasees noch dramatischer.
Die Ereignisse werden in einem sehr leisen Ton erzählt, spitzen sich zu und lassen so die ganze Dramatik erkennen, die sich hinter der vermeintlich harmonischen Fassade abspielen.
Die Figuren können nicht immer von sich überzeugen, wirken manchmal eher abweisend, statt emotional anziehend und so bleibt an vielen Stellen die Leserschaft außen vor, Es wirkt, als würde Gabriel Berger alles dafür tun, sich selbst als Kuriosum sehen zu wollen, weil er weder seinen Wahrnehmungen noch seinen Erinnerungen oder Gefühlen trauen kann.
Auch der rätselhafte Schluss wirft mehr Fragen auf, statt Antworten zu geben und so bleibe ich doch ein wenig ratlos zurück.
Zweifellos ein Buch, das sich deutlich vom Mainstream abhebt - aber meinen Nerv hat es nur bedingt getroffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2024

Liebevoll erzählt, aber leider wenig österlich

Bruno
0

Bruno reckt und streckt sich, denn endlich ist der Frühling da und der lange Winterschlaf beendet. Auch im Wald tut sich was: die ersten zarten Blüten schauen aus der Erde und die Blätter an den Bäumen ...

Bruno reckt und streckt sich, denn endlich ist der Frühling da und der lange Winterschlaf beendet. Auch im Wald tut sich was: die ersten zarten Blüten schauen aus der Erde und die Blätter an den Bäumen blitzen in zartem Hellgrün hervor. Das erste Fest im Frühling ist Ostern und da gilt es natürlich, ganz viele Eier in allen Farben des Regenbogens zu bemalen. Mama Bär hat eine eine gute Idee - für jedes versteckte Ei, das die Tierkinder finden, erzählt sie eine Geschichte....


Die Bücher von Hans de Beer haben mittlerweile Kultstatus und sind die Lieblinge in den Kinderzimmern. Mit dem kleinen Bär Bruno ist ihm erneut ein liebevoller Charakter gelungen, der die Kinder mit in seine kleine bärige Welt im Wald nimmt. Wie in allen Büchern von Hans de Beer spielt der Unterhaltungswert eine große Rolle und auch das spielerische Vermitteln von den Werten Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbreitschaft wird großartig umgesetzt.

Zwar wird das österliche Thema kurz angerissen, aber in den Geschichten, die Mutter Bär in Reimform erzählt, wird nicht weiter auf Ostern und die Bräuche und Rituale in Zusammenhang mit dem Fest eingegangen. Vielmehr werden lustige Geschichten aus dem Tierreich kess und flott gereimt, die auch gut und gerne in jedem anderen Buch des Autoren einen Platz gefunden hätten. Die einzelnen Episoden begeistern Kindern und Erwachsene gleichermaßen, die Illustrationen sind liebevoll gestaltet und geben den Tieren ihre ganz eigene Persönlichkeit, aber trotz allem Charme ist das Thema verfehlt.

Trotzdem ist dieses Buch es wert, gelesen und von den Kindern geliebt zu werden, denn die zauberhafte Welt von Hans de Beer in seinen Kinderbüchern lädt Kinder dazu ein, kleine Abenteuer zu erleben und wunderschöne Geschichten zuzuhören.

Neutrale 3 Sternchen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.02.2024

Dein Leben, mach was draus! (Jennifer Louden)

Heilung
0

Es sind die schlaflosen Nächte, das ständige Unbehagen und die schwindende Energie, die immer mehr für Einschnitte im Leben sorgen. Auf Anraten seiner Ehefrau reist der Mann in ein luxuriöses Spa und gibt ...

Es sind die schlaflosen Nächte, das ständige Unbehagen und die schwindende Energie, die immer mehr für Einschnitte im Leben sorgen. Auf Anraten seiner Ehefrau reist der Mann in ein luxuriöses Spa und gibt sich zunächst widerwillig den Behandlungen hin. Sind es die tiefgründigen Gespräche mit einer Mitpatientin oder doch eher die kuriosen Behandlungsmethoden,, die nach und nach die Schleusen öffnen, um endlich zu erkennen, was wichtig im Leben ist ?



Timon Karl Kaleyta hält mit seinem Roman "Heilung" den Leser:innen des Spiegel vor, denn hier geht es nicht um eine lebensbedrohliche Erkrankung, sondern um die Monotonie und Unzufriedenheit in unserem Leben, der wir uns nur allzu gerne hingeben. Wo sind der Abenteuergeist, das selbständige Denken und das Arbeiten mit den Händen, um auch wirklich am Ende eines Tages sagen zu können, dass etwas erreicht worden ist ?

Stellvertretend für den Mann im Roman sieht Kaleyta seine Leserschaft und nimmt sie mit auf eine außergewöhnliche Entdeckungsreise - nämlich zum eigenen Ich und lehrt sie, dass das eigene Leben immer die Gelegenheit zu etwas ist, um Fußspuren und bleibende Eindrücke zu hinterlassen.

Zugegeben, die Figuren im Buch sind alle ein bisschen weltfremd in ihren Ansichten und daher etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Botschaften, die Kaleyta durch sie und mit ihnen vermittelt, kommen an - wenn auch auf Umwegen. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, wird die ein oder andere Lebensweisheit daraus entnehmen und in den eigenen Alltag integrieren können.

Der Weg zur Selbstfindung ist gepflastert mit pseudopoetischen Gedichten, Gute-Nacht-Liedern und Erinnerungen, die die männliche Hauptfigur mit ihren Ängsten konfrontieren und vor Herausforderung stellen, Langeweile auszuhalten oder wieder einmal raus in die Natur zu gehen, um die Schönheit und Einfachheit der Schöpfung mit all ihren Facetten aufzunehmen.

Manchmal sehr inspirierend und berührend, manchmal einfach nur überdreht und sonderbar - aber trotzdem irgendwie lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.02.2024

Debütroman mit Luft nach oben

Diebin des Herzens
0

Rachel hat den Absprung geschafft und der berüchtigten Sherwood-Gang den Rücken gekehrt. Im Haushalt von Mrs. Eccleston findet sie eine Anstellung und ist dankbar und glücklich für die Möglichkeit, ein ...

Rachel hat den Absprung geschafft und der berüchtigten Sherwood-Gang den Rücken gekehrt. Im Haushalt von Mrs. Eccleston findet sie eine Anstellung und ist dankbar und glücklich für die Möglichkeit, ein ehrbares Leben zu führen. Aber ausgerechnet der Untermieter im Haus ist ein Sergeant bei Scotland Yard und ermittelt gegen die Diebesbande. Rachels Herz schlägt Kapriolen, sobald sie William McFarlane sieht, aber kann eine Verbindung zwischen den beiden eine Zukunft haben ?


Ich liebe Debütromane, denn sie ermöglichen mir, bisher unbekannte Autor:innen zu entdecken, neue Schreibstile kennenzulernen und gemeinsam mit ihnen ihre schriftstellerische Reise zu beginnen. In jedem Talent schlummern ganz viele Ideen, die uns zum Nachdenken und Innehalten, aber auch zum Lachen und Weinen bringen. Jedes einzelne Buch ist es wert, gelesen zu werden.

Und genau so ein Debüt ist "Diebin des Herzens" von Maria Albers, das uns in das viktorianische London entführt. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft wie ein unüberwindbares Hindernis und so ist es nicht verwunderlich, dass diese Stadt ein unruhiges Pflaster und Nährboden für Verbrechen ist.

Maria Albers verwebt die Komponenten Abenteuer Romantik, Krimi und christlicher Glaube zu einem historischen Roman, der oft an der Oberfläche kratzt und einige Logikfehler aufweist. Das führt leider dazu, dass selbst die beiden Hauptfiguren Rachel und William blass und eindimensional bleiben und somit fehlt die wichtige emotionale Verbindung zwischen Leser;innen und Charakteren. Auch finden sehr viele Klischees den Weg zwischen die Seiten, was sehr schade ist.

Die Handlung selbst ist recht durchschaubar und es fehlen ganz oft Spannungselemente, um die Leserschaft voller Neugier an die Seiten zu fesseln. Außerdem vermisse ich die Romantik, um die Beziehung zwischen Rachel und William als glaubhaft und nachfühlbar erleben zu können. Das Auseinandersetzen mit der eigenen Vergangenheit und den daraus resultierenden Erkenntnissen bleibt recht vage und auch der christliche Aspekt ist eher dürftig eingestreut.

Hier und da blitzen die guten Ideen hervor, aber in der Umsetzung ist noch deutlich Luft nach oben. Da dies aber mein ganz persönlicher Leseeindruck ist, ist es doppelt wichtig, dass sich die Lesebegeisterten da draussen ein eigenes Bild von dieser historischen Zeitreise machen, um dann zu entscheiden, ob dieser Debütroman der Beginn zu einer ganz großen literarischen Karriere wird.

Ich vergebe neutrale 3 Sternchen und hoffe, dass die "Diebin des Herzens" viele begeisterte Leser:innen finden wird.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere