Was ist das?
„Little Book of Prada“ ist nach Chanel und Gucci nun der dritte Teil der Reihe „Die kleine Modebibliothek“ aus dem Edenverlag über die bekanntesten Fashion Häuser der Welt. Dieses Mal wird die weltbekannte Marke Prada in den Fokus gestellt und aufgezeigt, wie sich die Marke mit ihrer Eleganz vom Lederwarenhersteller als Luxusmarke etablieren konnte. Auch die Entwicklung der Marke Miu Miu wird angesprochen sowie die Einflüsse auf dem Duftmarkt und die Leidenschaft der Gründerin Miuccia Prada für Kunst.
Wie sieht es aus?
Bei dem Buch handelt es sich um eine Hardcover-Ausgabe, die etwas größer als A6, aber kleiner als A5 ist. Der Einband ist dieses Mal mit einem kräftigen hellen Himmelblau-Farbton gestaltet mit schwarzer Schrift. Auch der Buchrücken ist wieder passend schlicht gestaltet mit dem entsprechenden Schriftzug und dem Namen der Autorin. Die äußere Gestaltung ist sehr zurückhaltend, aber wirkt hochwertig. Im Vergleich zu den Vorgänger-Büchern wirkt das Buch dieses Mal optisch allerdings nicht so edel und luxuriös. Die Innengestaltung ist schlicht, gradlinig und aufgeräumt. Ganzseitige Fotografien, kleinere Fotos, Produktfotos – die Mischung der eingebauten Inhalte ist abwechslungsreich. Die Fotografien sind hochwertig gedruckt und haben eine schöne Farbtiefe. Die Seiten sind aus dickem, beschichtetem Papier und machen einen sehr hochwertigen Eindruck.
Was erwartet einen?
Während bei Chanel eher die Personen im Vordergrund standen und Gucci wie ein biografisches Sachbuch aufgebaut war, scheint bei Prada der Fokus auf jeden Fall eher auf der Marke, den Kollektionen und dem Image zu liegen. Es gibt sehr viele Catwalk-Fotos, jede Menge Informationen zu Mustern, zu Gewebe und zum Marketing. Der Informationsgehalt ist eher niedrig angesiedelt, was die Marke als solches und ihre Hintergründe angeht. Die Texte sind sehr kurz gehalten, beinhalten viele Beschreibungen. Der historische Abriss zur Marke ist kurz und knapp. Die Anzahl der Fotografien ist hier sehr hoch, die Varianz dafür nicht sehr abwechslungsreich. Vielmehr hat man das Gefühl, hier eine Art Produktkatalog zu haben. Insbesondere über die starke Frau hinter der Marke, Miuccia Prada, gibt es nicht viel zu berichten, was ich etwas schade fand.
Mein Fazit
„The little book of Prada“ kann leider nicht an Chanel und Gucci heranreichen. Dem Verlag ist zwar wieder ein tolles und hochwertiges Buch gelungen, bei dem man viel stöbern und entdecken konnte, aber im Vergleich zu den anderen Büchern fand ich hier den Fous viel mehr auf den Produkten, den Kollektionen und den Eigenarten von der Fashionmarke Prada, während in den Vorbänden viel mehr auch persönlicher Hintergrund enthalten war. Die Gestaltung der Texte ist eher werbend und beschreibend als informativ und unterhaltsam. Zwar fand ich die Fotografien wunderbar und es hat wirklich Freude gemacht, sich alles anzugucken, auch mehr als einmal. Es gibt viele Informationen zu den Designs, zu den Stoffen, Mustern, zur Farbauswahl. Aber ich hätte mir so viel mehr über die Ideen der Marke, über die kreativen Köpfe dahinter, über die Familie, die Probleme und die Herausforderungen gewünscht. Anders als bei den Vorbänden liegt hier also der Blick wirklich viel mehr auf der Mode und weniger auf dem Modehaus. Ich hoffe, dass dies beim nächsten Band wieder mehr in die Tiefe geht.
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]