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Veröffentlicht am 22.02.2024

Angela Clark ist wieder da und macht diesmal Paris unsicher! Für eingefleischte chic-lit Fans, die eine leichte Lektüre suchen, sicherlich ein Tipp

Gucci, Glamour und Champagner
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Angela ist im siebten Himmel. Sie hat in dem Rocksänger Alex Reid ihren Traumman gefunden, der ihre Gefühle erwidert und der sie nun bittet, sie zu einem Gig in Paris zu begleiten. Eine Woche Aufenthalt ...

Angela ist im siebten Himmel. Sie hat in dem Rocksänger Alex Reid ihren Traumman gefunden, der ihre Gefühle erwidert und der sie nun bittet, sie zu einem Gig in Paris zu begleiten. Eine Woche Aufenthalt in der Stadt der Liebe! Zudem feiert Alex dort auch seinen dreißigsten Geburtstag an dem ihm Angela sagen will, dass sie seinem steten Bitten darum endlich zusammenzuziehen nachgeben möchte.

Beruflich läuft es zunächst auch perfekt. Neben ihrer Bloggertätigkeit bekommt Angela das Angebot für die Modezeitschrift „Belle“, einen Artikel über Paris zu schreiben; denn Angela scheint einen Fan ganz oben in der Chefetage des Magazins zu haben. Ausstaffiert mit einer neuen Garderobe gesponsert von Angelas bester Freundin Jenny, macht sich Angela auf den Weg zum Flughafen und ab diesem Moment geht eigentlich alles schief, was nur schief gehen kann. Nervige Flugnachbarn, die sie ohne Alex, der in einer anderen Maschine sitzt, ertragen muss, gesprengte Koffer (weil irgendjemand den Sicherheitsleuten am Flughafen in Paris erzählt hat, dass sich in dem Koffer etwas Gefährliches befindet und zu allem Überfluss trifft sie auch noch auf Alex wunderschöne, französische Exfreundin, die Alex um jeden Preis wiederhaben will und dafür alle ihr zur Verfügung stehenden Register zieht.
Selbst in New York muss jemand ein gesteigertes Interesse daran haben, Angelas Aufträge zu sabotieren, denn die gesprengten Koffer waren erst der Anfang. Wird Angela dennoch in Paris ihren Job erfüllen können und im Kampf um Alex als Siegerin hervorgehen?

Nach „Verliebt, Verlobt, Versace“, und „Mit Chic, Charme und Chanel“ führt uns die Autorin Lindsey Kelk nun nach Paris, wo ihre Heldin Angela Clark alle Hände voll damit zu tun hat, Liebe und Job unter einen Hut zu bekommen. Und Angela wäre nicht Angela, wenn sie nicht wieder von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpern würde. Was im ersten und teilweise auch zweiten Teil der „I Heart- Reihe“ noch sehr witzig und amüsant wirkte, hat seinen Charme im dritten Teil jedoch mittlerweile etwas eingebüßt. Zwar bedient sich die Autorin bewährter Mittel um ihren Roman „Gucci, Glamour und Champagner“ zusätzlich aufzupeppen (besonders erwähnenswert diesbezüglich sind die vielen Paris Tipps über angesagte Locations, Bars, Restaurants und Szene-Treffs), doch irgendwie kann man es Angela langsam nicht mehr ganz abnehmen, dass sie immer noch nicht dazu gelernt hat und abermals bei jedem Problem gleich die Flucht ergreift, anstatt ihr Gegenüber, dass für das Dilemma verantwortlich ist, gründlich zur Rede zu stellen.

Ebenfalls schade fand ich es, dass Alex und Angela in diesem Roman sehr wenige gemeinsame Szenen zusammen haben und Alex zugeknöpftes Verhalten kann man trotz allem Verständnis für seine Situation ab einem gewissen Punkt nicht mehr nachvollziehen. Er hat in diesem dritten Teil nur noch wenig gemein mit dem Alex der vorangegangenen Bände, was ich sehr schade fand. Auch fehlten mir die witzigen Dialoge zwischen ihm und Alex diesmal. Entschädigt wird der modebewusste Leser durch einige Shoppingszenen, die Angela in Paris unternimmt, die jedoch nicht Überhand nehmen. (Selbst wenn mich die ständige Aufzählung diverser Markennamen irgendwann ein wenig genervt hat)

Die bildhaften Beschreibungen von Paris tragen zum Urlaubsfeeling bei und falls man einen Paristripp geplant haben sollte und noch eine leichte Frauenlektüre sucht, ist dieses Buch sicherlich keine schlechte Wahl. Doch Tiefgang wie etwa im ersten und teilweise auch noch im zweiten Teil der Reihe, sucht man hier leider vergebens. So bekommt man zwar ein netten, gefälligen, amüsanten und unterhaltsamen chic-lit geboten, doch mir fehlte einfach mehr Substanz diesmal.
Das relativ offen gehaltene Ende lässt dann den Schluss zu, dass es eventuell noch einen weiteren Teil um Angela geben wird.

Kurz gefasst: Angela Clark ist wieder da und macht diesmal Paris unsicher! Für eingefleischte chic-lit Fans, die eine leichte Lektüre suchen, sicherlich ein Tipp.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Launiger Chick-Lit der Urlaubsstimmung pur verströmt, doch leider auch einige Längen aufweist und über große Teile belanglos dahinplätschert

Sag einfach mal Aloha
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Tess Brookes Leben ist etwas in Schieflage geraten. Erst wird ihr, statt befördert zu werden, der Job gekündigt und dann, nachdem sie sich endlich nach Jahren ein Herz gefasst hat und dem Mann, den sie ...

Tess Brookes Leben ist etwas in Schieflage geraten. Erst wird ihr, statt befördert zu werden, der Job gekündigt und dann, nachdem sie sich endlich nach Jahren ein Herz gefasst hat und dem Mann, den sie seit ewigen Zeiten heimlich liebt, nach einem One Night Stand ihre Liebe gesteht, erfährt sie auch noch, dass dieser bereits eine Affäre mit ihrer zickigen und nervigen Mitbewohnerin hatte. Nun ist das Maß voll, denn Charlie Wilder weiß nicht, ob er Tess starke Gefühle auch erwidert. Stattdessen sorgt er sich nur darum, dass er nun seinen besten weiblichen Kumpel verlieren könnte.

Als dann auch noch das Telefon klingelt und Tess plötzlich die erboste Chefin ihrer Mitbewohnerin Vanessa, am Apparat hat, kommt Tess gar nicht dazu, der Chefin zu erklären, dass sie keinesfalls Vanessa ist. Stattdessen wird ihr, also eigentlich „Vanessa“, befohlen, sich schleunigst am Flughafen einzufinden, von wo sie die Reise gen Hawaii antreten soll, da ein seit Jahren sehr zurückgezogen lebender Modezar, beschlossen hat, sich für ein Magazin fotografieren zu lassen.

Da die männermordende Fotografin Vanessa aber nicht zu Hause weilt und sich zudem vor einiger Zeit nicht nur Tess professionelle Fotokamera unter den Nagel gerissen, sondern zudem auch noch Charlie für eine Affäre geangelt hat, beschließt Tess kurzerhand, ihr Leben umzukrempeln und sich nicht mehr von anderen unterbuttern zu lassen.
So schnappt sie sich einige Kleidungsstücke, packt ihren Koffer und die Kamera zusammen und reist in Vanessas Namen nach Hawaii, wo sie von einem sehr netten, homosexuellen Angestellten, der für den Modezar arbeitet, vom Flughafen abgeholt wird.
Die Insel und auch das Anwesen, entpuppen sich als Traum, so dass Tess eigentlich wunschlos glücklich wäre. Doch leider soll auch noch ein Interview mit dem Modezar geführt werden und der Journalist, der damit vertraut worden ist, entpuppt sich als überaus attraktiver, aber leider sehr schlecht gelaunter Zeitgenosse, der Tess mit seinen zynischen Bemerkungen zunächst an den Rand des Wahnsinns treibt.
Und dennoch knistert es zwischen den beiden, auch wenn Nick scheinbar nur ein Mann für eine Nacht zu sein scheint. Soll Tess ihre bisherige Zurückhaltung und Vernunft über Bord werfen und einfach einmal nur unverbindlichen Spaß mit einem Mann haben?
Und was geschieht, wenn ihre falsche Identität auffliegen sollte?

Nach Lindsey Kelks „I Heart“ Reihe, in deren Mittelpunkt die quirlig chaotische Heldin Angela steht, und die mir damals so gut gefallen hat, wollte ich auch dem neuen Roman der Autorin unbedingt eine Chance geben. Zwar ist der Schreibstil gewohnt flüssig und eingängig geraten und wird auch die Story durch witzige Momente aufgepeppt, doch konnte ich mich diesmal nicht so gut in die Heldin Tess hineinfühlen, wie ich es gerne getan hätte. Ich konnte zwar gut nachvollziehen, dass sie, nach einigen Enttäuschungen im Leben, nun alle Register ziehen möchte, doch fand ich die Art und Weise wie sie dann schließlich ans Werk geht, für meinen Geschmack etwas zu pubertär geraten.

Tess wirkt nicht wie eine junge Frau, sondern eher wie eine schmollende Fünfzehnjährige, die es leider noch nicht gelernt hat, sich durchzusetzen. Ihr plötzlicher Sinneswandel, auch dass sie im Bruchteil von Stunden plötzlich ein Wahnsinns- Selbstbewusstsein entwickelt, waren für mich ebenfalls nicht nachvollziehbar und ihr darauf folgender One Night Stand mit Nick ebenso wenig. Gerade aus Tess Selbstfindung hätte man mehr machen können.

Dazu kam, dass ich die Herren der Schöpfung, die sich in diesem Roman tummeln- zumindest diejenigen, an denen Tess interessiert ist, leider nicht wirklich sympathisch fand. Zwar waren die Wortgefechte zwischen Tess und Nick sehr witzig geschrieben, so dass ich einige Male darüber schmunzeln musste, doch fand ich nicht, dass sie beide zueinander passten. Die gewisse Chemie fehlte mir zwischen ihnen. Zudem weist die Geschichte, die auf über 500 Seiten erzählt wird, leider einige Längen auf. Für meinen Geschmack hätte sie gut und gerne mindestens 150 Seiten weniger Seitenzahlen vertragen können, da einfach nicht viel geschieht auf der Insel, außer dass sich beim Lesen ein gewisses Fernweh beim Leser einstellen dürfte, da die Beschreibungen der Örtlichkeiten wirklich sehr bildhaft geraten sind.
Da aber wie gesagt Lindsey Kelks Schreibstil auch hier eingängig geraten ist und sich der Roman trotz einiger Längen gut lesen lässt, möchte ich dennoch nicht weniger als 3.5 Punkte vergeben.

Kurz gefasst: Launiger Chick-Lit der Urlaubsstimmung pur verströmt, doch leider auch einige Längen aufweist und über große Teile belanglos dahinplätschert.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

überzeugen konnte, obwohl der Schreibstil der Autorin durchaus eingängig und gut geraten ist

Zur Sache, Schätzle!
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Da ist guter Rat teuer! Pipeline und ihr Freund Leon suchen dringend eine eigene Wohnung, doch die Suche entpuppt sich als wahrer Höllentrip, den Pipeline allein absolvieren muss, da ihr Freund Leon leider ...

Da ist guter Rat teuer! Pipeline und ihr Freund Leon suchen dringend eine eigene Wohnung, doch die Suche entpuppt sich als wahrer Höllentrip, den Pipeline allein absolvieren muss, da ihr Freund Leon leider momentan im fernen China weilt. So muss sie bei Wohnungsbesichtigungen in Stuttgart unmoralische Angebote ebenso ertragen, wie Fragebogen gereicht zu bekommen, die kein Mensch ehrlich beantworten würde. Doch die Zeit drängt, denn Leon kommt bald zurück. Zu allem Überfluss eröffnet ihr ihre unerbittliche Chefin Arminia, dass jemand aus dem Büro bald versetzt wird, weil ein neuer Firmenableger aufgebaut werden soll. Da keiner ihrer Kollegen und selbstredend auch nicht Pipeline Interesse daran hat, bald in einer anderen Stadt leben zu müssen, beschließen sie in einem Anfall von Übermut ihrer Chefin heimlich Bachblüten zu verabreichen, damit diese endlich einmal ein wenig umgänglicher und menschlicher wird.

Auch Pipelines Kollege, der genau wie auch Pipeline das Katastrophen-Gen besitzt, ist einem wahnwitzigen Plan verfallen. Er hat erfahren, dass Forscher aus den USA ein Medikament entwickelt haben, dass das Katastrophen-Gen stoppen kann und bittet Pipeline darum, ihn in die Staaten zu begleiten, was Pipeline mit einem klaren NEIN beantwortet.

Aber auch privat wird Pipeline arg gebeutelt, denn kein geringerer als „ihr“ Polizist“ Simon, der in der Vergangenheit immer zur Stelle war, wenn sie einmal wieder alles um sich herum ins Chaos gestürzt hat, eröffnet ihr eines Abends, als er stalkend in seinem Auto vor ihrer Wohnung sitzt, dass er in ein paar Tagen heiraten wird, doch in Wahrheit immer nur Pipeline geliebt hat. Dazu raubt er ihr auch noch einen leidenschaftlichen Kuss, der Pipeline in ein wahres Gefühlschaos stürzt…

Nachdem ich vor einiger Zeit „Ein Häusle in Cornwall“ von Elisabeth Kabatek las, das mir rein vom Schreibstil her ganz gut gefallen hatte, obwohl mich die Protagonisten der Geschichte leider nicht begeistern konnten, wollte ich noch einen Versuch starten, da mir bereits viele Bekannte diese Serie ans Herz gelegt haben und mich erneut das poppige, bunte Cover angezogen hat. Um es vorweg zu sagen: Pipeline und ihre chaotischen und quirligen Freunde haben es tatsächlich geschafft, dass ich am Ball geblieben bin, denn sie sind eindeutig sympathischer geraten, als die Akteure in „Ein Häusle in Cornwall“, doch leider muss ich zugeben, dass hier in Sachen Dialekt wohl zwei Welten aufeinandergeprallt sind, denn ich „Ruhrpottler“ hatte große Mühen damit, die Dialoge in Schwäbisch überhaupt beim ersten Lesen zu verstehen, so dass mein Lesefluss immer wieder gestört wurde.

Außerdem muss ich wohl langsam hinnehmen, dass der Kabatek’sche Humor einfach nicht der meine ist- sprich, ich fand die teilweise doch sehr abstrusen Einfälle (siehe Rescue Tropfen) viel zu überdreht für meinen Geschmack, so dass ich noch nicht einmal darüber schmunzeln konnte. Auch manche der Protagonisten, selbst wenn ich sie sympathisch fand, wirkten mir zu sehr wie Abziehbilder von Roman oder Filmcharakteren, die einem schon sehr oft in Filmen oder Büchern begegnet sind.

Dennoch, auch wenn der Roman nicht meinen persönlichen Lesegeschmack getroffen hat, wird „Zur Sache, Schätzle“ sicher viele Fans finden; schon allein der eingängige Schreibstil und die vielen Situationen in die die Heldin mit dem Katastrophen-Gen schlittert, lassen keine Langeweile beim Lesen aufkommen.

Kurz gefasst: Kurzweilige Lektüre a la Bridget Jones auf Schwäbisch, die mich persönlich jedoch nicht überzeugen konnte, obwohl der Schreibstil der Autorin durchaus eingängig und gut geraten ist.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Eine Deutsch/Britische Liebe- Unterhaltsamer, humorvoller Contemporary mit kleinen Schwächen

Ein Häusle in Cornwall
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Emma Stöckle ist ein absoluter Workaholic. Gerade als es besonders stressig im Job wird, wird sie jedoch von ihrem Arzt krankgeschrieben, weil er glaubt, dass sämtliche Kraftreserven aufgebraucht sind. ...

Emma Stöckle ist ein absoluter Workaholic. Gerade als es besonders stressig im Job wird, wird sie jedoch von ihrem Arzt krankgeschrieben, weil er glaubt, dass sämtliche Kraftreserven aufgebraucht sind. Er verordnet ihr eine zweiwöchige Ruhepause. Emma weiß so gar nicht, was sie mit ihrem Krankenschein anfangen soll. Doch der Zufall will es, dass sie in einem Cafe einem jungen, attraktiven Briten begegnet, der eine so offene Art an den Tag legt, dass Emma nicht anders kann, als ihm ihre Sorgen anzuvertrauen.

Sir Nicholas Reginald Fox-Fortescue, ein formvollendeter Gentleman, ist aber auch sehr mitfühlend und da ihm Emma so gut gefällt, lädt er sie ganz spontan dazu ein, für zwei Wochen in seinem Haus in Cornwall sein Gast zu sein. Emma lässt sich darauf ein und staunt, als sie vor Nicks Häusle steht nicht schlecht. Es entpuppt sich als riesiger, jahrhundertealter Familienbesitz. Nick, ein Blaublüter macht sich aber nicht viel aus seinen aristokratischen Wurzeln. Er lebte bis zum Tod seines Vaters in Paris und gilt als talentierter Maler.

Da Nicks Vater jedoch ein passionierter Spieler war, sieht sich Nick nun gezwungen, einen Berg von Schulden, die sein Vater machte, abzutragen. Es sieht allerdings so aus, als ob er den „alten baufälligen Kasten“ nebst Familiengespenst, tatsächlich veräußern muss.

Nicks Sorgen lassen auch Emma nicht kalt, denn sie fühlt sich mehr und mehr zu Nick hingezogen. Allerdings ist da auch noch Jonathan, ein ebenfalls attraktiver Surfer, der sie trotz ihrer ersten etwas unglücklichen Begegnung (Emma hatte zuvor Bekanntschaft mit einem Bullen gemacht und war in Kuhexkremente gefallen) unbedingt daten will.
Wie wird Emma sich entscheiden?

Als „Covermensch“ sprang mit das poppige und coole Cover des neuen Elisabeth Kabatek Romans direkt ins Auge und da ich auch den Klappentext sehr witzig geschrieben fand, wollte ich „Ein Häusle in Cornwall“ dann auch unbedingt lesen.
Es ist ein Roman für Leser, die fluffig leichte und humorvolle Liebesromane mögen und die vielen, bildhaften Beschreibungen von Nicks Heimat haben mir sehr gut gefallen. Ebenfalls witzig fand ich auch das Rezept zu Gurkensandwiches und Afternoon Tea, das sich im Buch findet, denn genau diese spielen durchaus eine Rolle in diesem Roman.

Auch die Geschichte zwischen einer Deutschen und einem Engländer ist unterhaltsam. Die Autorin streut einige der typischen Vorurteile bzw. Eigenarten von Deutschen (genauer gesagt Schwaben) und Briten mit ein, die für einige heitere Momente sorgen.

Der Schreibstil von Elisabeth Kabatek ist ebenfalls sehr eingängig, doch leider konnte mich die Geschichte nicht hundertprozentig begeistern.

Zum einen liegt das am Heldenpaar. Emma wirkte leider nicht sympathisch auf mich. Man überlege sich nur dieses: Sie wird eingeladen zwei Wochen in Cornwall verbringen zu dürfen und ihr fällt nichts anderes ein, als sogleich an allem herumzunörgeln. Zugegeben Nicks Ex mag durchaus noch eine Spur zickiger gestrickt sein als Emma, doch ehrlich gesagt habe ich mich schon gefragt, wieso Nick sich in Emma verliebt, da sie ihn eigentlich fast die ganze Zeit recht mies und von oben herab behandelt.

Dazu kommt, dass die Dialoge die beide miteinander führen so manches Mal eher wie nüchtern runtergeratterte Vorträge über Kunst, Macken der Briten/Schwaben o.ä. wirken, als natürlich rüberzukommen. Ich dachte sehr oft beim Lesen der Dialoge, dass so kein Mensch in natura spricht.

Auch der zeternde Hausgeist war mir ein wenig zu farb bzw. substanzlos (auch wenn das Geister so an sich haben mögen) beschrieben. Man hätte auch sehr gut auf ihn verzichten können, zumal die Autorin völlig offen lässt, wie ein Geist in der Lage sein könnte, zu facebooken oder im Internet zu surfen und seine Auftritte recht kurz und unspektakulär gehalten sind. Aber abgesehen von meinen Kritikpunkten ist „Ein Häusle in Cornwall“ durchaus kein schlechtes Buch. Wäre Emma eine etwas sympathische Heldin gewesen und hätten manche Dialoge lebendiger und echter gewirkt, hätte ich den Roman noch viel besser bewertet.

Kurz gefasst: Eine Deutsch/Britische Liebe- Unterhaltsamer, humorvoller Contemporary mit kleinen Schwächen.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Kein Thriller- eher ein eindringlich geschildertes Familiendrama, das jedoch zu viele „Baustellen“ aufweist, welche die Autorin nicht überzeugend aufzulösen vermag.

Die gute Tochter
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USA 1989:

Die beiden Schwestern Samantha und Charlie, leben zusammen mit ihren Eltern Gamma und dem Anwalt Rusty in einem beschaulichen kleinen Örtchen. Ein Ort, in dem jeder jeden kennt, diverse Gerüchte ...

USA 1989:

Die beiden Schwestern Samantha und Charlie, leben zusammen mit ihren Eltern Gamma und dem Anwalt Rusty in einem beschaulichen kleinen Örtchen. Ein Ort, in dem jeder jeden kennt, diverse Gerüchte schnell die Runde machen. Da Rusty stets diejenigen Menschen zu verteidigen pflegt, die von allen anderen bereits abgeschrieben und für schuldig erklärt wurden, bekommt er sehr oft Gewalt und Morddrohungen, was ihn jedoch nicht davon abhält, unbeirrt weiter seinen Weg zu gehen.

Eines Abends, als Rusty noch auf der Arbeit ist, werden Gamma und die Mädchen von zwei vermummten Männern überfallen. Obwohl sie eigentlich nur Rusty „auf den Zahn fühlen“ wollten und mit den Frauen gar nicht gerechnet haben, kommt es schnell zur Eskalation der Situation, bei der Gamma, vor den Augen ihrer Kinder erschossen wird. Da Charlie eine der beiden Männer erkannt hat, wollen diese sich nun auch der Mädchen entledigen. Nachdem Samantha niedergeschossen wurde und in eine Grube im Wald stürzte, erwacht Charlie endlich aus ihrer Erstarrung und versucht zu fliehen. Schutz findet sie bei einer Lehrerin und ihrem Mann aus dem Ort…

USA Gegenwart:

Charlie befindet sich mal wieder zur falschen Zeit am falschen Ort, wie sie geschockt bemerken muss, als sie die Pikeville Middle School betritt. Denn nicht nur ihr One Night Stand vom Vortag befindet sich darin, mit dem sie die versehentlich vertauschten Handys auswechseln will, sondern auch eine Amokschützin. Obwohl sie wie unter Zwang zum Ort des Geschehens läuft, kann sie den Tod zweier Menschen, des eines Lehrers und einer Schülerin, nicht mehr verhindern. Beim Eintreffen der Polizei gerät die Situation schnell außer Kontrolle, da die Polizisten mit äußerster Gewalt gegen die vermeintliche Täterin vorgehen, die selbst noch ein halbes Kind und geistig äußerst schlicht gestrickt ist. Charlie geht dazwischen, was ihr zwei Veilchen einbringt. Kurz darauf befindet sie sich im Verhör mit einer Mitarbeiterin des FBIs wieder und ahnt sehr schnell, dass es um mehr gehen muss, als die Mitarbeiterin ihr zu diesem Zeitpunkt verraten möchte. Währenddessen will Rusty, Charlies Vater, dass sie so lange, bis er den Fall übernehmen kann, für ihn einspringt. Doch die kurzfristige Stellvertretung verlängert sich plötzlich, als Rusty vor seinem Haus niedergestochen und lebensgefährlich verletzt wird. Rusty bittet Charlie darum, ihre Schwester Sam zu kontaktieren. Diese, ebenfalls eine erfolgreiche Anwältin, soll die Amokschützin vertreten. Eine überaus schwierige, bedrückende Situation für die beiden Schwestern, die sich seit ihrem Schicksalsschlag von einst, nie wieder richtig nahe gekommen sind.

Karin Slaughters, aktueller, über sechshundert Seiten starker Roman „Die gute Tochter“, ist eigentlich, mag er auch als Thriller deklariert sein, alles andere, als das. Vielmehr ist es ein eindringlich geschildertes Familiendrama, das die Autorin ihren Lesern diesmal präsentiert. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Obwohl Charlie den größten Anteil an der Story hat, ist sie dennoch keinesfalls die Hauptakteurin, denn es stehen sowohl Sam, als auch Charlie zu gleichen Teilen im Fokus des Geschehens. Man erfährt im Laufe des Romans, wie beide mutig versuchen, ihr Trauma zu verarbeiten und begreift schnell, dass sowohl Sam, als auch Charlie, (auch gegen Ende des Romans) noch einen weiten Weg vor sich haben, um alles hinter sich zu lassen. Leider hat ihr schwesterliches Verhältnis sehr gelitten, was Rusty sehr bedauert, auch wenn er sich nach außen hin, als kalter, abgebrühter Anwalt gibt. Es ist ein Roman, in dem eine leicht zerrüttete Familie versucht sich anzunähern und Missverständnisse und Geheimnisse auszuräumen. Während Charlie dazu mit Eheproblemen zu kämpfen hat, war Sam verheiratet, bis ihr Mann knapp ein Jahr zuvor nach schwerer Krankheit verstarb. Fast zur Nebensache deklariert, wird bei allen den auftretenden familiären Problemen, der Kriminalfall in den die Schwestern verstrickt werden und ehrlich gesagt, fand ich diesen auch recht unspektakulär und alles andere als undurchsichtig inszeniert. Man ahnt als Leser sehr schnell, worauf die Autorin hinaus will, was der Spannung nicht gerade dienlich ist.

Zwar fand ich, dass die Akteurinnen Sam und Charlie vielschichtig charakterisiert wurden, doch waren sie mir leider alles andere als sympathisch, was es mir schwerer gemacht hat, in gewissen Situationen Verständnis für sie aufbringen zu können. Zumal einiges unglaubwürdig wirkte. Das jemand ein dreifaches Trauma dermaßen „wegstecken“ konnte, ohne in all den Jahren zuvor Probleme zu bekommen, wollte mir einfach nicht einleuchten. Und Charlies Eheprobleme in der Gegenwart, wurden auch recht kurz und knapp abgewickelt; hier hätte ich mir ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl seitens der Autorin gewünscht.

Aber auch Sams körperliche Defizite, seit ihrer schweren Schussverletzung und ihr Umgang damit, fanden zwar immer mal kurzfristig Erwähnung, doch fand ich es seltsam, dass diese Thematik und Sams Verzweiflung darüber, nicht eindringlicher behandelt wurde.

Etwas sehr gewollt und konstruiert wirkend, war dann, gegen Ende der Story, der Bogen, den die Autorin zu den damaligen Geschehnissen schlagen wollte.

Es ist sicher kein schlechter Roman, den Karin Slaughter hier abgeliefert hat, doch hatte ich mir einen spannenden Thriller erhofft- dass manche Beschreibungen dabei eher in Richtung „blutige Schlachtplatte“ gehen und nichts für zart besaitete Leser sind, weiß man, wenn man zu einem Slaughter greift zumeist. Ich hätte auch nichts gegen ein eindringlich geschildertes Familiendrama gehabt, dass „Die gute Tochter“ im Großen und Ganzen dann auch ist, doch leider hat die Autorin hier etwas zu viel gewollt und zu viele Themen miteinfließen lassen, wobei sie sich meiner Meinung nach etwas verzettelt hat, da sie ihnen nicht allen zur Gänze gerecht werden konnte.

Kurz gefasst: Kein Thriller- eher ein eindringlich geschildertes Familiendrama, das jedoch zu viele „Baustellen“ aufweist, welche die Autorin nicht überzeugend aufzulösen vermag.

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