Durchschnittliches Historical Romance Debüt
Immer wenn Missy in ihrer Kindheit von ihrem älteren Bruder Thomas und seinen Freunden geärgert wurde, stand ihr James, ein weiterer Freund von Thomas als Beschützer zur Seite. Und so wenig verwunderlich ...
Immer wenn Missy in ihrer Kindheit von ihrem älteren Bruder Thomas und seinen Freunden geärgert wurde, stand ihr James, ein weiterer Freund von Thomas als Beschützer zur Seite. Und so wenig verwunderlich war es dadurch auch, dass sich Missy Hals über Kopf in James verliebte. Doch ihre Vernarrtheit in den attraktiven Mann blieb; sehr zum Leidwesen von Thomas, der für seine Schwester ganz andere Ehemänner in spe im Sinne hat, als James, dessen Ruf als Frauenheld legendär ist und der auch nicht gedenkt, diesen zu ändern geschweige denn zu heiraten. Und so legt Thomas James nahe, Missy aus dem Wege zu gehen. Dennoch kommt es bei einem Ball zu einem leidenschaftlichen Kuss zwischen ihnen. James, der seinen besten Freund nicht brüskieren und auch Missy keinesfalls heiraten will- selbst wenn er ihr gegenüber ebenfalls zärtliche Gefühle hegt, macht sich nach diesem denkwürdigen Abend sehr rar bei den Armstrongs. Dennoch ist Missy nicht abgeschreckt oder entmutigt. Sie glaubt felsenfest daran, dass sie James am Ende doch noch einfangen kann. Jahre später treffen beide erneut aufeinander und auch diesmal gelingt es der verliebten Missy James Zärtlichkeit zu entlocken. Thomas neue Strategie, die so aussieht, dass er seinen Freund dazu nötigt, mit anderen Frauen diverse Bälle und Veranstaltungen des „ton“ zu besuchen, um Missy endlich davon überzeugen zu können, dass James nichts für sie ist und ihre Liebe auch nicht erwidert, kommt James gar nicht zupass, denn auch wenn er sein Junggesellenleben nicht aufgeben möchte- kann er es doch nicht ertragen, wenn ein anderer Mann Missy den Hof macht.
Nachdem er seinen Kummer in seinem Stadthaus in Alkohol ertränkt, sucht James eine verzweifelte, aber gut befreundete Dame der Gesellschaft auf. Welches Anliegen sie ihm mit Tränen in den Augen vortragen möchte, bekommt James jedoch nicht mehr mit- er weiß nur noch, dass er die Frau geküsst hat. Da die Dame ihn am nächsten Tag von allem freispricht, glaubt sich James in Sicherheit. Bei einem weiteren Angriff von Missy kann er jedoch nicht mehr widerstehen und beide schlafen miteinander. James will Missy nun die Ehe anbieten- doch dann überschlagen sich die Ereignisse und machen eine Ehe zwischen ihm und Missy eigentlich unmöglich…
„Verbotene Sehnsucht“ ist der Debütroman der Autorin Beverley Kendall und auch gleichzeitig der Beginn einer neuen Serie, die in der viktorianischen Ära angesiedelt wurde. Die Autorin hat einen leichten, fröhlichen Schreibstil, der gefällig ist und eigentlich hat sie auch für ihren ersten Teil der Elusive Lords Serie einen interessanten Plot geschaffen. Leider, trotz des angenehmen Schreibstils konnte mich der Roman nicht richtig fesseln.
Das liegt zum einen daran, dass die Autorin ihren Protagonisten wenig Raum zur Entwicklung bietet- stattdessen beschreibt sie sehr ausführlich diverse Bälle, Einrichtungen, Kleidungen und gesellschaftliche Feste, was zwar für viel historisches Flair sorgt, die Geschichte als solche jedoch zumindest in der ersten Hälfte des Romans unglaublich bremst. Es geschieht so gut wie nichts. Die Heldin umgarnt und belagert den Helden und ist erpicht darauf, endlich mit ihm zu schlafen- der Held hingegen erwidert ihre Gefühle insgeheim, will sich jedoch nicht eingestehen, dass er Missy liebt: Es kommt zu Eifersüchteleien zwischen beiden, Streitgesprächen und ansonsten plätschert die Story einfach nur so vor sich hin. Zum anderen gibt es nur den Punkt der sexuellen Anziehungskraft, der beide verbindet. Intensive Gespräche zwischen James und Missy sind leider Mangelware. Und zu allem Überfluss zeigt James im Laufe des Romans auch einige unsympathische Züge. Die zweite Hälfte des Romans hat mich jedoch dann davon abgehalten, den Roman vorzeitig wegzulegen, denn es geschah plötzlich etwas, das mich in Bezug auf Lösung des Problems neugierig werden ließ, zudem nahm die Geschichte dann auch endlich an Fahrt auf.
Am Ende tröstet der Gedanke, dass der Roman das Debüt der Autorin darstellt und dass man bei Debütromanen oftmals kleine Enttäuschungen in Kauf nehmen muss. Da der Roman aber durchaus auch positive Eindrücke bei mir hinterlassen hat und ich vom Schreibstil als solches recht angetan war, vergebe ich 3.5 von 5 Punkten.