Cover-Bild Grimms Morde
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 02.11.2018
  • ISBN: 9783426306611
Tanja Kinkel

Grimms Morde

Roman

Der neue historische Roman der Spiegel-Bestseller-Autorin Tanja Kinkel führt zurück in das neunzehnte Jahrhundert und verbindet märchenhaftes Setting und historische Spannung mit einer grausamen Mordserie: Aus Grimms Märchen werden Grimms Morde: Die Mätresse des hessischen Kurfürsten wird bestialisch ermordet, und die einzigen von der Polizei vorgefundenen Hinweise führen zu den Brüdern Grimm und zu den Schwestern von Droste zu Hülshoff. Nur die Zusammenarbeit der ungleichen Geschwisterpaare kann die Wahrheit über Morde und Märchen an den Tag bringen. In einer Zeit, wo die Errungenschaften der Freiheitskriege verloren gehen, Zensur und Überwachung in deutschen Fürstentümern wieder Einzug halten, müssen die vier sich den Verwicklungen der Vergangenheit stellen, um die Rätsel der Gegenwart zu lösen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2018

Märchenhafter Kriminalroman

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Allgemeines:

Grimms Morde ist am 02.11.2018 als Taschenbuch bei Droemer erschienen. Das Taschenbuch hat 480 Seiten und ist optisch der gebundenen Ausgabe identisch. Ein Hingucker ist das Cover nicht. ...

Allgemeines:

Grimms Morde ist am 02.11.2018 als Taschenbuch bei Droemer erschienen. Das Taschenbuch hat 480 Seiten und ist optisch der gebundenen Ausgabe identisch. Ein Hingucker ist das Cover nicht. Besonders im Angesicht der gewählten Thematik hätte man mit Sicherheit ein etwas märchenhafteres Cover gestalten können. Aber auch der ausgewählte Zettel wird noch eine Rolle spielen…

Autorin Tanja Kinkel wird den meisten von euch ein Begriff sein. Wurde sie doch bereits mit vielen Preisen für ihre stets historisch inspirierten Werke ausgezeichnet. Ein Buch von ihr in die Hand zu nehmen und den jeweiligen Protagonisten näher zu kommen, lohnt sich eigentlich immer.

Inhalt:

„Der neue historische Roman der Spiegel-Bestseller-Autorin Tanja Kinkel führt zurück in das neunzehnte Jahrhundert und verbindet märchenhaftes Setting und historische Spannung mit einer grausamen Mordserie: Aus Grimms Märchen werden Grimms Morde: Die Mätresse des hessischen Kurfürsten wird bestialisch ermordet, und die einzigen von der Polizei vorgefundenen Hinweise führen zu den Brüdern Grimm und zu den Schwestern von Droste zu Hülshoff. Nur die Zusammenarbeit der ungleichen Geschwisterpaare kann die Wahrheit über Morde und Märchen an den Tag bringen. In einer Zeit, wo die Errungenschaften der Freiheitskriege verloren gehen, Zensur und Überwachung in deutschen Fürstentümern wieder Einzug halten, müssen die vier sich den Verwicklungen der Vergangenheit stellen, um die Rätsel der Gegenwart zu lösen.“ (Quelle: Droemer)

Meine Meinung:

Mich faszinieren Märchen bereits seit meiner frühen Kindheit. Ich sammle alte (und neuere) Märchenbücher und freue mich jedes Mal, wenn ich einen großartigen Fund auf dem Flohmarkt mache. Märchen üben auf mich eine Faszination aus, die ich euch gar nicht genau erklären kann. Sie ist einfach da und nimmt mich immer wieder von neuem gefangen. Ich lese sie gerne und lese sie auch gerne vor. Aus diesem Grund stand es für mich außer Frage, dass ich Tanja Kinkels Grimms Morde lesen muss.

Tanja Kinkel ist mir seit langer Zeit als hervorragende deutsche Autorin bekannt. Sie recherchiert für ihre Romane stets gründlich und ihr gelingt es immer, ihre Leser in die von dir ausgewählte Zeit mitzunehmen. Und so war es auch dieses Mal.

Kinkel kombiniert in ihrem Roman eine Kriminalgeschichte mit dem Leben der Gebrüder Grimm und ihren Begegnungen mit den Droste-Zwillingen im neunzehnten Jahrhundert. Die Gebrüder Grimm sind wohl jedem von uns ein Begriff, die Droste-Zwillinge kannte ich zu meiner Schande bisher nicht. Anette von Droste hat Die Jugendbuche, laut Kinkel eine der ersten großen Kriminalgeschichten der deutschen Literatur, geschrieben. All der damals herrschenden Vorurteile gegenüber schreibenden Frauen zum Trotz hat von Droste sich durchgesetzt. Bewundernswert!

Kinkel verknüpft in ihrem Roman Fiktion mit wahren und interessanten historischen Ereignissen. Ihr gelingt das in all ihren Büchern so gut, dass ich nach dem Beenden stets zunächst ihr Nachwort lese und mich dann in weitere Recherchen über das Gelesene begebe.

Ehrlich gesagt fiel mir der Einstieg in die Geschichte von Grimms Morde nicht leicht. Er fiel mir sogar schwer. Vermutlich liegt auch das aber an dem Talent Tanja Kinkels. Ihr gelingt es so gut, die deutsche Sprache der damaligen Zeit nachzuempfinden, dass ich vor allem zu Beginn der Lektüre vielfach Sätze mehrfach lesen musste, um sie zu verstehen. Ich habe deshalb so manches Mal geflucht und wollte das Buch schon fast abbrechen. Aber der Autorin ist es gelungen, mich zu fesseln. Trotz der komplexen Sätze und gerade, weil sie mir so viel über die damalige Zeit erzählt. Ich habe das Gefühl, nun viel mehr über Hessen, Kassel und sämtliche dort damals herrschenden gesellschaftlichen Gepflogenheiten zu wissen. Vermutlich habe ich mich auch das erste Mal ernsthaft mit dem Thema des Kurfürstentums auseinandergesetzt. Dieser Roman war beinahe wie eine kleine Geschichtsstunde für mich.

Die Gebrüder Grimm werden in diesem Roman als sehr unterschiedliche Protagonisten dargestellt. Wilhelm ist in jedem Fall der menschlichere und Jacob der unnahbarere von beiden. Aber auch die anderen Geschwister der Familie erhalten ihren Auftritt. Spannend fand ich die ausführlich entfalteten Details zur Entstehung der Kinder- und Hausmärchen der Brüder. Natürlich war mir bewusst, dass die beiden die Märchen gesammelt und zusammengestellt haben…, aber wie das genau abgelaufen ist, und aus welchem Grund es überhaupt geschah, darüber habe ich mir im Vorfeld der Lektüre weniger Gedanken gemacht. Nun blicke ich mit ganz anderen Augen auf meine sehr alte Ausgabe der Märchen…

Fazit:

Ein besonderer und märchenhafter Ausflug in die Lebenswelt der Gebrüder Grimm.

Veröffentlicht am 22.02.2024

Gut recherchiertes Sittengemälde; ein historischer Krimi, der zu unterhalten versteht, allerdings auch nicht einfach zu lesen

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Ausgerechnet eine alte, betagte, ehemalige Mätresse des kürzlich verstorbenen Kurfürsten, die Freiin von Bachros, wird ermordet aufgefunden. Der Täter hatte sich bei seiner Mordinszenierung, anscheinend ...

Ausgerechnet eine alte, betagte, ehemalige Mätresse des kürzlich verstorbenen Kurfürsten, die Freiin von Bachros, wird ermordet aufgefunden. Der Täter hatte sich bei seiner Mordinszenierung, anscheinend von der Märchensammlung der Gebrüder Grimm inspirieren lassen, denn nicht nur wurde ihr Gesicht mit Wachs verbrüht, zudem wurde auch noch ein Zitat aus dem Märchen „Die drei schwarzen Prinzessinnen“, bei der Leiche gefunden. So geraten die Brüder, besonders Jacob, schnell ins Visier des Oberwachtmeisters Blauberg. Doch auch, wenn Blauberg, Jacob Grimm, für einen überheblichen, unsympathischen Zeitgenossen hält, weiß er dessen Intelligenz zu schätzen und glaubt insgeheim weniger an eine Schuld Jacobs. Als kurz darauf noch ein Opfer zu beklagen ist, diesmal ein junger, angehender Schriftsteller, der nur wenige Zeit zuvor einen Disput mit Jacob hatte, weil dieser recht wenig vom angeblichen Talent des jungen Schreiberlings hielt, ist Blauberg allerdings alarmiert. Denn wieder wurde das Opfer, einem Märchen gleich, diesmal Schneewittchen, gerichtet.

Und erneut ist das ein Märchen, das in der Grimmschen Sammlung zu finden ist. Während Jacob nun Schritt für Schritt bewacht wird, von Blaubergs Mitarbeitern, wollen Jacob und sein Bruder Wilhelm, Licht ins Dunkel der Morduntersuchungen bringen. Genauso wie auch die beiden Schwestern Annette und Jenny von Droste-Hülshoff. Besonders den beiden Frauen ist es ein besonderes Anliegen, da sie für einen Teil der Märchensammlungen verantwortlich sind, bzw. Annette, einige davon eher frei aus dem Bauch heraus, verfasst hat. Die Frauen begeben sich also mit ihrem Onkel nach Kassel, was besonders Annette gut zupass kommt, denn die Mordermittlungen bieten ihr Ablenkung, seitdem sie kurz zuvor bei einem Menschen, der ihr besonders nahe stand, in Ungnade fiel. Auch Annettes Onkel weiß über gewisse Vorgänge Bescheid und lässt seitdem kein gutes Haar an seiner Nichte. Wird Annette sich dennoch gegen ihn behaupten können?

Tanja Kinkels aktueller Roman führt seine Leser diesmal in die Stadt Kassel um 1821. Eine Zeit, in der die Menschen, allem Französischen gegenüber, äußerst misstrauisch waren. Verständlich, denn Napoleons Ära war noch nicht allzu lange Vergangenheit. Im Fokus des Geschehens stehen gleich zwei berühmte Geschwisterpaare. Einmal die Dichterin Annette von Droste Hülshoff und ihre ältere Schwester Jenny und die beiden Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Tanja Kinkel ist es gelungen, das Wesen der Figuren gut einzufangen, ohne die historischen Persönlichkeiten zu verklären. Alle haben Ecken und Kanten; mögen sich auch nicht durchweg sympathisch gezeichnet sein, tragen sie ihr Herz dennoch auf dem rechten Fleck. Man kann sich gut in die Figuren hineindenken, ihre Probleme und Gedankengänge nachvollziehen, da die Autorin es nicht versäumt hat, auch den historischen Hintergrund, Fragen der Etikette, etc. verständlich darzubieten.

Zugegeben, es ist keine einfache Lektüre, man muss sich zunächst etwas einlesen und an die Ausdrucksweise der Protagonisten gewöhnen, dennoch lohnt es sich, da „Grimms Morde“ dadurch so viel historisches Flair versprüht. Besonders gut haben mir dabei die Dialoge von Annette und Jacob gefallen, aber auch die Streitgespräche mit Annettes Onkel, da in diesem Momenten Annettes Intelligenz so hervorstechend ist und sie alle männlichen Wesen, die Frauen für schwache, dumme naive Weibchen halten, auf so clevere und leichtfertige Art, Lügen straft.

Diese Dialoge zu lesen, hat mir sehr viel Lesespaß bereitet. Dennoch, es gibt auch ein kleines „aber“, das für einen Punktabzug gesorgt hat bei mir.

So herausragend der Roman auch geschrieben sein mag. Man bekommt es hier mit einem historischen Krimi zu tun und ehrlich gesagt, fehlten mir einfach mehr Spannungselemente. Ich muss zwar keine „Slaughter’sche Metzel-und Schlachterplatte dargeboten bekommen, doch ich fand schon, dass die Krimielemente ein wenig zu schwach inszeniert wurden. Man erfährt vieles erst, wenn es bereits geschehen ist, das nimmt besagte Spannung und ich hätte mir einfach gewünscht, dass die Autorin ihre Protagonisten in mehr gefahrenvolle Szenarien verwickelt hätte, als es hier der Fall war.

Ansonsten habe ich mich gut unterhalten gefühlt von „Grimms Morde“ und neige dazu, jetzt noch mehr herausfinden zu wollen, über das Leben der historischen Persönlichkeiten in diesem Roman.

Kurz gefasst: Gut recherchiertes Sittengemälde; ein historischer Krimi, der zu unterhalten versteht, allerdings auch nicht einfach zu lesen.

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Schöne Story, die von den Protagonisten getragen wird

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Ich habe ja vor einigen Jahren historische Krimis für mich entdeckt und diesen hab ich unglaublich gerne gelesen. Mit ihrem tollen Schreibstil lässt Frau Kinkel die Grimms und die Droste-Hülshoffs lebendig ...

Ich habe ja vor einigen Jahren historische Krimis für mich entdeckt und diesen hab ich unglaublich gerne gelesen. Mit ihrem tollen Schreibstil lässt Frau Kinkel die Grimms und die Droste-Hülshoffs lebendig werden - mit Ecken und Kanten, die sie erst recht sympathisch machen. Ich fand Grimms Morde sehr unterhaltsam, vorallem da sich das Buch auch Zeit lässt und nicht alles sofort Schlag auf Schlag passiert. Am Ende wird es dann etwas rasant, aber nicht von Anfang an. Eine sehr schöne Abwechslung zu anderen historischen Kriminalromanen.
Im Zentrum des Romans steht auch die Beziehung der vier Hauptakteure, Sticheleien und Dramen inklusive und das hat mir persönlich richtig gut gefallen. Ich kann dieses Buch Lesern historischer Kriminalromane nur ans Herz legen, schon allein wegen den Protagonisten

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