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Veröffentlicht am 22.02.2024

Der Autor steigert sich von Band zu Band- Alexandra von Stietencrons dritter Fall entpuppt sich als rundum gelungener, atmosphärisch dichter und packender Psychothriller.

Totenmond
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Während es im Liebesleben von Alexandra von Stietencron plötzlich rosig läuft, nachdem sie den Musiker Jan kennen gelernt hat, muss die junge Polizeipsychologin im Beruf einiges einstecken. Eine neue Vorgesetzte ...

Während es im Liebesleben von Alexandra von Stietencron plötzlich rosig läuft, nachdem sie den Musiker Jan kennen gelernt hat, muss die junge Polizeipsychologin im Beruf einiges einstecken. Eine neue Vorgesetzte zeigt klar auf, wer das Sagen im Revier hat und will ihre eigene Truppe auf die Tätersuche nach einem Serienkiller schicken, der scheinbar wahllos junge Frauen bei Vollmond tötet und jeder von ihnen ein bekanntes Lied widmet.

In den Liedtexten finden sich Anhaltspunkte, wo der Täter seine Opfer zurückgelassen hat, doch zunächst spielt er mit der Polizei und Alexandra von Stietencron, der er vor jedem Mord eine persönliche Botschaft per Post schickt. Während Alexandras neue Vorgesetzte schnell einen Hauptverdächtigen ausgemacht und in Haft gesetzt hat, glaubt die Polizeipsychologin fest daran, dass der wahre Täter immer noch nicht gefasst wurde und so ermittelt sie verbissen weiter. Ihre Ermittlungen führen sie sogar in ein fremdes, fernes Land, in dem der Killer ebenfalls zuschlug…

Nach „Purpurdrache“ und „Brennen muss die Hexe“ lässt Sven Koch seine Romanheldin Polizeipsychologin Alexandra von Stietencron bereits in ihrem dritten Fall ermitteln und ich war bereits im Vorfeld sehr neugierig darauf, ob es dem Autor diesmal gelingen würde, seiner Romanheldin und ihren Kollegen mehr charakterliche Konturen auf den Leib schreiben zu können. In den Vorgängerbänden empfand ich Alexandra für meinen Geschmack etwas zu unterkühlt und blass gezeichnet, auch wenn ich die Krimihandlung jedes Mal als wahnsinnig spannend empfand.

Dieses Mal jedoch hat der Autor, wie ich finde, einen rundum gelungenen, düsteren und packenden Psychothriller abgeliefert, der genregleiche Vergleiche mit Romanen englischsprachiger Autoren nicht zu scheuen braucht.
Auch Alexandra wächst dem Leser endlich ans Herz; man bekommt diesmal auch einige Einblicke in ihr Seelenleben geboten, so dass man ihre Art zu agieren und ihre Verbissenheit ihre Fälle aufzuklären, besser nachvollziehen kann. Selbst Alexandras knorrige Kollege Schneider ist eigentlich nicht mehr aus der Serie wegzudenken und sorgt mit seinen trockenen Kommentaren so einige Male für eine leichte Auflockerung.
Der Spannungsbogen wird kontinuierlich gesteigert und man tappt, wie die Polizei und Alexandra auch, als Leser lange Zeit im Dunklen hinsichtlich der Mördersuche. Interessant übrigens fand ich auch die Bezüge zwischen den Liedtexten und den versteckten Botschaften darin, die der Mörder Alexandra und ihren Kollegen zukommen lässt. Auch das psychologische Täterprofil klang plausibel vom Autor inszeniert und so gibt es nichts auszusetzen an „Totenmond“, so dass ich schon sehr gespannt auf weitere Teile der Serie bin, die hoffentlich fortgesetzt wird.

Kurz gefasst: Der Autor steigert sich von Band zu Band- Alexandra von Stietencrons dritter Fall entpuppt sich als rundum gelungener, atmosphärisch dichter und packender Psychothriller.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Eine perfekter, vielschichtiger historischer Kriminalroman mit viel Zeitkolorit!

Im Schatten der Königin
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Nach langen Jahren der Entbehrung, Entehrung und Schmach gelingt es Robert Dudley endlich wieder, den Namen seiner Familie reinzuwaschen. Trotzdem gibt es noch viele Menschen im Land, die den Dudleys weiterhin ...

Nach langen Jahren der Entbehrung, Entehrung und Schmach gelingt es Robert Dudley endlich wieder, den Namen seiner Familie reinzuwaschen. Trotzdem gibt es noch viele Menschen im Land, die den Dudleys weiterhin misstrauen. Schließlich war es einst Roberts Vater John, der Lady Jane Grey mit Guilford Dudley, Roberts Bruder, verheiratete und auf den englischen Thron setzte.

Diese unglückliche Verbindung brachte dem ehrgeizigen Vater und seiner Familie nur Unglück ein- Das Königspaar wurde nach 9 Tagen gestürzt und von der neuen Königin Mary Tudor, hingerichtet. Alle Güter der Dudleys wurden von der Krone konfisziert, die männlichen Mitglieder verhaftet und auch der Vater Roberts verlor seinen Kopf.

Trotzdem gelang es Jane Dudley durch Fürsprache von spanischen Mitgliedern des Hofes, die Freilassung ihrer Söhne zu bewirken. Während einer jedoch schon in Kerkerhaft verstarb, beendete ein weiterer sein Leben auf dem Schlachtfeld. So wurde Robert das neue Familienoberhaupt und begann umgehend damit, sich für Elizabeth, schon seit Kindertagen seine beste Freundin, einzusetzen. Roberts Entscheidung war weise, denn schon bald nach dem Tod von Mary besteigt Elizabeth den Thron.

Sie revanchiert sich und macht Robert zu einem geachteten Mann bei Hofe. Allerdings lassen sich die Gerüchte nie eindämmen, dass Robert und Elizabeth eine Affäre miteinander haben und Robert um jeden Preis König werden will. Als Amy Robsart, Roberts Frau plötzlich und unerwartet stirbt, kommen sogleich Mordgerüchte auf. Elizabeth bleibt nichts anderes übrig, als Robert so lange auf seinen Besitz zu verbannen, bis die Sache aufgeklärt ist. War es Mord, Selbstmord, oder doch nur ein unglücklicher Unfall, der Amy Robsarts Leben beendete?

Die Aufgabe Licht ins Dunkel zu bringen, soll Roberts enger Verwandter und Freund Thomas Blount, übernehmen. So reist Thomas zum Ort des Geschehens nach Oxfordshire und beginnt damit Fragen zu stellen, die einige Menschen dort unangenehm berühren und aufschrecken. Doch auch Thomas trägt ein bedrückendes Geheimnis mit sich herum.

Aber auch bei Hofe gibt es eine Frau, die Interesse daran hat, Elizabeths Glück zu sichern, da sie ihre Königin schon einmal im Stich ließ. Nur wird sie nun vor eine schwerwiegende Wahl gestellt...

Tanja Kinkels neuer Roman umfasst eine kurze Zeitspanne in den Anfängen der Regierungszeit Elizabeth I. von England. Allerdings ist Elizabeth in diesem Buch nicht die Hauptakteurin sondern nur eine wichtige Randfigur des Geschehens.

Die Geschichte wird in weiten Teilen, in der "Ich-Form", von Protagonist Thomas Blount erzählt, der nicht nur allgemein Licht ins Dunkel bringen möchte, sondern als enger Verwandter der Dudleys natürlich auch ein eigenes Interesse daran hat, Roberts Unschuld beweisen zu können.

Thomas Blount wird von der Autorin als intelligenter, besonnener, schon etwas reiferer Mann beschrieben. Er ist ein typischer Realist, mit einem wunderbaren trockenen Humor gesegnet, der immer wieder mal zwischen den Zeilen hervorblitzt. Er macht sich keine Illusionen darüber, was geschieht, wenn Robert des Mordes für schuldig gesprochen wird. Dann wird nicht nur Robert untergehen, sondern auch er und seine Familie, da sie sich familiär einfach zu nahe stehen. Neben seiner Recherche ergeht er sich immer wieder auch in Erinnerungen an frühere Zeiten, so erfährt der Leser schließlich, dass auch Thomas eine persönliche Schuld auf der Seele lastet, von der Robert nichts ahnt.

Thomas "Mitstreiter" ist Frobisher, ein Schauspieler, der sich durch seine Mithilfe an der Aufklärung des Todesfalls von Amy Robsart erhofft, später einmal von Robert Dudley persönlich protegiert zu werden. Frobisher ist ein sympathischer Zeitgenosse, der für einige humorvolle Momente in dem Buch sorgt.

Die zweite sehr wichtige Person mit Erzählcharakter in dieser Geschichte ist Kat Ashley, deren Einflechtungen und Erinnerungen die Handlung aus einer anderen Richtung vorantreiben und die einen kleinen, persönlichen Einblick in Elizabeths Gedankenwelt und auf ihren Charakter ermöglichen.

Was wirklich mit Amy Robsart geschah ist nach wie vor ungeklärt, Tanja Kinkel zeigt in ihrem Roman nur eine mögliche Lösung auf, allerdings verwebt sie so geschickt und logisch Fakten und Fiktion, dass man als Leser das Gefühl bekommt, dass es wirklich so geschehen sein könnte.

Langeweile kommt zu keiner Zeit auf- Thomas Recherche ist spannend in Szene gesetzt, außerdem ist es sehr interessant, die höfischen Intrigenspiele zu verfolgen. Daneben wirken alle agierenden Personen in diesem Roman authentisch und glaubwürdig. Besonders angetan war ich von der zeitgemäßen Ausdrucksweise, derer sich die Autorin bedient, die diesen perfekten historischen Kriminalroman noch abgerundet hat.

Kurz gefasst: Eine perfekter, vielschichtiger historischer Kriminalroman mit viel Zeitkolorit!

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Ein gelungener, spannender Auftakt zur „Lazen Reihe“, mit interessanten, geschichtlichen Hintergründen und einem sympathischen Heldenpaar

Das Hexen-Amulett
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Dorcas Slythe, Tochter von Matthew Slythe, einem strengen Puritaner, wächst in einem freudlosen Elternhaus auf. Ihre optische Schönheit, ihre aufgeschlossene Art und ihr freundliches, fröhliches Wesen ...

Dorcas Slythe, Tochter von Matthew Slythe, einem strengen Puritaner, wächst in einem freudlosen Elternhaus auf. Ihre optische Schönheit, ihre aufgeschlossene Art und ihr freundliches, fröhliches Wesen missfallen dem gläubigen Vater sowie auch ihrem Bruder, dem verkrüppelten Ebenezer. Ebenezer beneidet Dorcas über alle Maßen und lässt keine Gelegenheit aus, um seiner schönen Schwester das Leben schwer zu machen und sie bei ihrem Vater anzuschwärzen.

Eine günstige Gelegenheit bietet sich ihm, als er Dorcas eines Tages beim heimlichen Nacktbaden im See erwischt. Erschwerend hinzu kommt, dass Dorcas beim Baden von einem weiteren Mann beobachtet wird, der sich allerdings kurz darauf zu erkennen gibt. Toby Lazen, ein Adeliger, ist überaus fasziniert von der jungen Frau und nachdem sie sich schamhaft angekleidet hat, führen beide eine unschuldige Unterhaltung. Die beiden verabreden sich, doch Dorcas kann diese Verabredung nicht einhalten, weil sie für ihr, laut des Vaters Worten; hurenhaftes Verhalten, von ihm verprügelt und bestraft wird.

Einige Zeit später, Toby Lazen ist mittlerweile schon längst in London, sucht ein ebenso frömmelnder Puritaner wie ihr Vater, Dorcas Elterhaus auf- Samuel Scammell entpuppt sich als Bewerber um Dorcas Hand und ihr Vater zwingt ihr diesen Mann trotz ihrer anfänglichen Weigerung, als Verlobten auf. Dorcas ist verzweifelt, sind ihr doch die Hände gebunden und alle Hoffnung, Toby, den jungen Mann in den sie sich auf den ersten Blick verliebt hat, wiederzusehen, scheinen dahin zu sein.

Doch kurz vor der Hochzeit stirbt ihr Vater plötzlich und als Dorcas von ihrem Verlobten erfährt, dass sie durch einen geheimnisvollen Bund, der vor vielen Jahren geschlossen wurde, reich sei, versucht sie, mittlerweile neugierig geworden, mehr darüber herauszufinden. Wichtig scheint ihrem Bruder und Scammell vor allem ein Amulett; ein Siegel, zu sein, dass ihr Vater irgendwo im Haus versteckt hat. Dorcas gelingt es schließlich dieses Siegel zu finden und aus Briefen, die sich ebenfalls in dem Versteck befinden, geht hervor, dass sich die meisten Antworten auf ihre Fragen wohl nur in London aufklären lassen und so fasst Dorcas den kühnen Plan, ihrem Verlobten und ungeliebten Bruder zu entfliehen.

In London angekommen, kommt sie jedoch nicht nur ihrem Anliegen ein Stückchen näher und trifft Toby wieder. Ihre Ankunft setzt auch eine Reihe von negativen Ereignissen in Gang, die Dorcas, Toby und auch Tobys Familie in Lebensgefahr bringen, denn in London befindet sich außerdem ein geldgieriger, skrupelloser Widersacher, der ebenfalls von dem geheimnisvollen Bund weiß, eine große undurchsichtige Rolle darin spielt und Dorcas Vermögen an sich reißen will. Doch dazu braucht er um jeden Preis das Siegel. Als es ihm mit Hilfe eines machthungrigen Priesters und Dorcas grausamen Bruder Ebenezer gelingt, Dorcas in seine Gewalt zu bringen, ihr durch eine verleumderische Intrige einen Mord anzuhängen, den sie nicht begangen hat und sie als Hexe anklagt, scheint Dorcas Leben verwirkt zu sein. Kann es noch Hoffnung für die junge Frau geben?

Dieser historische Roman und gleichzeitig erste Teil einer Serie um die adelige Familie Lazen, wurde von Bernard Cornwell, einem bekannten Autor von historischen Romanen zusammen mit seiner Ehefrau , unter dem Pseudonym Susannah Kells geschrieben.
Die Handlung spielt zur Zeit Charles I. von England und beleuchtet auf interessante und spannende Weise die Zeit des Glaubenswandels. Die Heldin des Buches, Dorcas, ist ein junges Puritanermädchen, das sich zwischen fanatischen Priestern, frömmelnden Puritanern und Royalisten behaupten muss und bei ihrem Abenteuer auf ihre große Liebe trifft.

Die Suche nach Wahrheiten und vor allem nach der Bedeutung des „Bundes“ und des Siegels, das sich in ihrem Besitz befindet, ist sehr packend vom Autorenpaar in Szene gesetzt worden. Man leidet als Leser mit der sympathischen Heldin, der die Zwänge ihrer Zeit aufgedrückt werden, mit und die bildhafte Schilderung des alten Londons, vermochte mich als Leser sehr in ihren Bann zu ziehen, so dass die immerhin 590 Seiten sich für mich wie im Flug lesen ließen.
Obwohl die „Bösewichte“ des Romans etwas klischeehaft geraten sind, möchte ich trotzdem keinen Punktabzug geben, denn dieser historische Roman bietet Unterhaltung pur und Cornwells/Kells Schreibstil ist gewohnt gut und sehr eingängig.

Kurz gefasst: Ein gelungener, spannender Auftakt zur „Lazen Reihe“, mit interessanten, geschichtlichen Hintergründen und einem sympathischen Heldenpaar.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Amüsante Sightsseing Romanze mit viel Gefühl

Verliebt, verlobt, Versace
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Angelas vermeintliches glückliches Leben ändert sich praktisch binnen weniger Minuten. Auf der Hochzeitsfeier ihrer Freundin, wo sie sich als Trauzeugin zusammen mit ihrem Verlobten Marc befindet, ertappt ...

Angelas vermeintliches glückliches Leben ändert sich praktisch binnen weniger Minuten. Auf der Hochzeitsfeier ihrer Freundin, wo sie sich als Trauzeugin zusammen mit ihrem Verlobten Marc befindet, ertappt sie denselben beim Sex mit einer anderen im Auto- und anstatt sich zu entschuldigen gesteht er Angela, dass er diese andere Frau liebt.

Angela ist wie vor den Kopf gestoßen. Vor allem als sie dann noch erfahren muss, dass auch ihre beste Freundin schon lange von Marcs Affäre gewusst hat und ihr alles verschwiegen hat. Total geschockt und enttäuscht beschließt Angela Hals über Kopf nach New York zu fliegen und checkt im erst besten Hotel, das sich auch noch als Nobelhotel entpuppt, ein. Eine Hotelangestellte wird dabei auf sie aufmerksam und nachdem Angela ihr ihre Geschichte erzählt hat, schließen beide Frauen, denn auch Jenny hat zurzeit Liebeskummer, schnell Freundschaft.

Jenny rät Angela zunächst zu einem ausgiebigen Shoppingbummel und einem neuen Styling um ihr angeknackstes Selbstbewusstsein wieder aufzumöbeln. Neu ausstaffiert ziehen die Frauen mit zwei weiteren Freundinnen los und prompt lernt Angela den gutaussehenden Banker Tyler kennen.

Aber nicht nur Tyler ist ein interessanter Mann, der Angela laut Jenny ein wenig auf andere Gedanken bringen soll- nur wenig später trifft sie einen weiteren Mann, der ihr Herz höher schlagen lässt: Alex Reid, Leadsänger einer angesagten amerikanischen Rockband.

Auch beruflich bringt New York Angela Glück- sie bekommt die Chance ihre Erlebnisse im Internetblog einer angesagten Zeitung zu veröffentlichen und plötzlich scheinen sich alle für ihr kompliziertes Liebesleben zu interessieren. Doch wie soll sie sich entscheiden? Tyler ist die fleischgewordene Erfüllung aller Frauenträume der ihr jeden Wunsch von den Augen abliest, dagegen ist Alex ein guter Zuhörer und unglaublich zärtlich. Ehe sie sich versieht, ist Angela völlig verstrickt in ihrem selbst geschaffenen Liebesreigen...

"Verliebt, verlobt, Versace" bietet eigentlich für jede Frau etwas. Zum einen wird eine süße Liebesgeschichte über eine Frau erzählt, die ihr Leben nach ihrer gescheiterten Beziehung völlig umkrempelt, zum anderen macht dieses Buch auch allen Menschen Mut, denen es vielleicht gerade genauso geht.

Das Buch beginnt ziemlich rasant mit dem Seitesprung des Verlobten von Angela und ihrer überstürzten Abreise nach New York. Dann folgt eine kurze Phase, die mich nicht ganz so mitgerissen hat- die Shoppingtouren und ständigen Erwähnungen von irgendwelchen Markenlabels waren mir ein wenig zu langatmig geschildert- aber das ist ja auch alles Geschmackssache. Aber danach wird man durch den amüsanten, lockeren Schreibstil und die interessanten Nebenakteure in eine stellenweise witzige, aber auch traurige Geschichte hinein katapultiert.

Der Autorin ist es gelungen die Gefühle ihrer Romanfiguren sehr gut darzustellen und so bleibt die Liebesgeschichte nie plakativ sondern geht unter die Haut. Angelas innere Entwicklung ist ein immerwährender Prozess, der erst am Ende des Buches zum Abschluss kommt, als sie sich entscheiden muss, was sie wirklich will. Zwar hätte ich mir vielleicht gewünscht, dass Angela in punkto Männer ein wenig eingleisiger gefahren wäre, bzw. sich schneller entschieden hätte, aber durch ihre besondere Lage konnte man sie auch ein klein wenig verstehen. Natürlich ist der Roman ein wenig wie ein kleines Märchen, doch wenn man nicht um jeden Preis eine Prise Realismus darin sucht, wird man sehr viel Spaß beim Lesen haben.

Abgerundet wird der Lesespaß noch durch die bildhafte Beschreibung von New Yorker Sehenswürdigkeiten. Apropos! Am Ende des Romans hat die Autorin für die Leser jede Menge interessanter New York Tipps zusammengefasst. Man findet dort nicht nur die angesagtesten Läden zum Shoppen, sondern auch Sehenswürdigkeiten und interessante Bars und Restaurants.

Kurz gefasst: Amüsante Sightsseing Romanze mit viel Gefühl.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Ein abwechslungsreicher, spannender Schmöker für Romantiker, Historienromanfans und Freunde des Happy Ends!

Im Land des Feuervogels
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Nicola Marter arbeitet in einer Kunstgalerie und soll für einen Klienten ihres Chefs ein bestimmtes Bild aus Russland kaufen. Doch bevor sie sich auf die Reise nach St. Petersburg begeben kann, lernt Nicola ...

Nicola Marter arbeitet in einer Kunstgalerie und soll für einen Klienten ihres Chefs ein bestimmtes Bild aus Russland kaufen. Doch bevor sie sich auf die Reise nach St. Petersburg begeben kann, lernt Nicola eine weitere Klientin kennen, die ihren „Feuervogel“ verkaufen möchte, um endlich eine Schiffsreise machen zu können. Da Nicolas Chef einen Nachweis benötigt, um die Echtheit des Feuervogels zu garantieren, den die Klientin allerdings nicht hat, müssen sie die Bitte der Frau schweren Herzens ablehnen. Nicola jedoch, die seit ihrer Geburt eine besondere Gabe besitzt, weiß, seit sie den Feuervogel berührt hat, jedoch ganz genau, dass das Stück echt ist und der Vorfahrin der Klientin von Zarin Katharina I. von Russland einst persönlich überreicht wurde.

Nicola sieht jedes Mal wenn sie einen Gegenstand berührt Personen und vergangene Situationen die eng mit diesem Gegenstand verknüpft sind. Diese Gabe ist sogleich ihr Fluch, denn Nicola mag sich nicht damit abfinden; anders als andere Menschen zu sein und als „Freak“ zu gelten.
Einige Jahre zuvor nahm sie an einer Studie teil, bei der sie den Polizisten und ebenfalls medial begabten Rob McMorran kennen lernte. Doch trotz der Tatsache, dass sie sich Hals über Kopf in ihn verliebte, trennte sie sich letztendlich schweren Herzens wieder von ihm, weil sie seine offene Art mit seiner Gabe umzugehen und diese auch nicht vor anderen Menschen verbergen zu wollen, irritierte.

Da sie der schwerkranken Besitzerin des Feuervogels jedoch helfen möchte, versucht sie mehr über Anna Logan, die Vorfahrin der Klientin herauszufinden. Doch Robs mediale Fähigkeiten übersteigen ihre eigenen um Längen und so bittet sie ihn um Mithilfe, auch wenn sie immer noch starke Gefühle für Rob hegt.
Ihre Recherchen führen sie zunächst nach Schottland, genauer gesagt nach Slains Castle, in die Zeit als sich die Jakobiten auf der Flucht vor ihren englischen Feinden befanden.
Dort lebte die Tochter von Sophia und John Moray, Anna, die sich ebenfalls in großer Gefahr befunden hätte, wenn sie Johns politischen Gegnern in die Hände gefallen wäre und die aus diesem Grund als Kleinkind zu Pflegeeltern gegeben wurde. Als Anna jedoch eines Tages erfuhr, wer sie wirklich ist, überschlugen sich die Ereignisse. Können Nicola und Rob auf ihren medialen Reisen in die Vergangenheit einen Beweis für die Echtheit des Feuervogels finden?

Mit großer Freude stellte ich beim Lesen des aktuellen Romans der Autorin fest, dass es sich um eine Art Fortsetzungsband zu „Das schottische Vermächtnis“ handelt, denn im vorangegangenen Buch lernten sich bereits die Eltern von Anna, Sophia und John kennen und lieben und während man nun Annas Abenteuern folgen kann, erfährt man ganz nebenbei auch, wie es Sophia und John weiterhin erging, selbst wenn mir die eingestreuten Informationen über die beiden am Ende doch etwas zu spärlich waren. Aber dieser kleine Kritikpunkt schmälert den sehr guten und ansonsten durchweg positiven Eindruck den ich von „Im Land des Feuervogels“ gewonnen hatte keinesfalls. Ich bin bereits seit Susanna Kearsleys Roman „Mariana“ ein Fan der Autorin und habe, auch wenn nicht alle nachfolgenden Bücher von ihr so packend und spannend geschrieben waren wie ihr Debüt, keiner Neuerscheinung aus dem Wege gehen können.

Dieser neue Roman kommt meiner Meinung nach in Sachen Spannung, Ausdruck, bildhafte Darstellung von Örtlichkeiten und historischem Flair „Mariana“ vom Niveau her sehr nahe und ich kann das Buch allen Lesern, die ein Faible für historische Schmöker, geheimnisvolle Geschichten mit einer Prise Übersinnlichem gewürzt und romantischer Literatur allgemein haben, nur wärmstens ans Herz legen. Wunderbar fand ich es zudem, dass eine liebeswerte Nebenfigur aus Kearsleys Roman „Rosehill“, der kleine Junge mit den übersinnlichen Fähigkeiten ausgestattete Rob, hier, mittlerweile erwachsen und höllisch attraktiv, seine eigene Geschichte als Freund von Nicola bekommt.

Der Roman wird abwechselnd auf zwei zeitlichen Ebenen erzählt und man bekommt es daher gleich mit zwei Liebespaaren zu tun. In der Gegenwart versuchen sich Rob und Nicola zusammenzuraufen; in der Vergangenheit sind es Anna und Edmund, zwei Streithähne, die sich plötzlich ineinander verlieben. Beide Liebesgeschichten sind sehr süß und romantisch, kommen gottlob jedoch ganz ohne Kitschfaktor aus und runden die spannende Handlung sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit perfekt ab.
Die historischen Ereignisse in Annas Zeitepoche fand ich interessant geschildert; besonders haben mich jedoch die anschaulichen Beschreibungen des alten St. Petersburg fasziniert.

Kurz gefasst: Ein abwechslungsreicher, spannender Schmöker für Romantiker, Historienromanfans und Freunde des Happy Ends!

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