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Veröffentlicht am 22.02.2024

Packender, düsterer Thriller aus deutschen Landen!

Brennen muss die Hexe
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Kaum hat Polizeipsychologin Alex von Stietencron sich von ihrem ersten gefährlichen Fall erholt (diese Geschichte wird im ersten Roman „Purpurdrache“ erzählt), wird sie zusammen mit ihrem knorrigen Kollegen ...

Kaum hat Polizeipsychologin Alex von Stietencron sich von ihrem ersten gefährlichen Fall erholt (diese Geschichte wird im ersten Roman „Purpurdrache“ erzählt), wird sie zusammen mit ihrem knorrigen Kollegen Schneider zu einem Mordschauplatz gerufen, der ihr das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ein Unbekannter hat eine Frau bei lebendigem Leib angezündet und gefesselt auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Die Tote war Frauke Meißner, wie sich wenig später herausstellt.

Als eine weitere Frau, Silvana Michalski auf die gleiche grausame Art und Weise ermordet aufgefunden wird, stellen die Ermittler fest; dass sowohl Silvana als auch Frauke zu einer kleinen Gemeinschaft im Ort gehörten; die Anhänger des Wicca-Kultes sind. Kann es sein, dass ein angeblicher Fluch, der vor Jahrhunderten über den Henker in Lemfeld ausgesprochen wurde, sich nun bewahrheitet? Zumindest benutzte der Mörder die gleichen Initialen des Henkers, nämlich A.G. , die er in der Nähe des Tatorts mit den Zeilen „Für immer“ hinterließ.

Die Polizei und Alex fahnden fieberhaft nach dem Täter, eine Spur führt sie in dem exklusiven S/M Club „Castle“, denn nach der Obduktion der Opfer ist schnell klar, dass diese, bevor sie verbrannt wurden, mit mittelalterlichen Gerätschaften gefoltert wurden. Solche Gerätschaften wie sie auch im „Castle“ stehen und im heimischen Museum.
Als Alex sich an die Presse wendet um den Täter herauszufordern, ahnt sie nicht, dass sie sich dadurch erneut in Lebensgefahr begibt, denn der Mörder hat es nicht nur auf Wicca-Anhängerinnen abgesehen…

Da mich der Klappentext sehr neugierig auf den Roman gemacht hat und ich sehr gerne Thriller lese, habe ich mich sehr schnell für Sven Kochs „Brennen muss die Hexe“ entschieden. Zu diesem Zeitpunkt war mir jedoch noch nicht bewusst, dass es bereits einen Vorgängerband gab, bzw. dass dieser Roman bereits der zweite Fall für Alex von Stietencron ist. Nichtsdestotrotz bin ich sehr gut in die Story hineingekommen und auch nachträglich der Meinung, dass man den Vorgängerband nicht unbedingt zuvor gelesen haben muss, da der Autor den Leser zwischendurch mit allem Wissenswerten über die Hauptfigur versorgt.

Der Spannungsbogen in diesem Thriller aus deutschen Landen wird kontinuierlich hoch gehalten- zudem baut der Autor immer wieder kleine Cliffhanger am Ende jedes Kapitels ein und wer auf der Suche nach einem spannenden, düsteren Thriller ist, der sich auch als Strandlektüre eignet, kann hier bedenkenlos zugreifen. Zu den Stärken des Autors gehören definitiv Beschreibungen der Mordszenerien und allgemeiner Örtlichkeiten, so dass man als Leser das Gefühl bekommt live dabei zu sein- was jedoch zartbesaiteten Lesern (wie ich es einer bin) einiges abverlangt; da der Mörder ein ziemlich grausamer Psychopath ist, dessen Gedankengut ab und an ebenfalls Erwähnung in diesem Roman findet.

Obwohl ich am Ende genau das bekommen habe, was ich mir von diesem Roman erhofft habe- nämlich Spannung und eine düstere Story die sich gut lesen lässt, gab es auch ein paar Kleinigkeiten, die mich ein wenig gestört haben.
Einmal neigt der Autor dazu, diverse Nebenfiguren in seinem Roman mit bekannten Schauspielern oder Sängern zu vergleichen und auch immer wieder Songs die im Hintergrund einer Szene laufen, mit Titel oder Name des Sängers zu benennen. Diese Angewohnheit hat mich auf Dauer ziemlich genervt. Zumal ich mir beim Lesen gerne ein eigenes Bild über diverser Akteure machen möchte, bzw. gerne meine eigene Phantasie spielen lasse und da hätten allgemeine Beschreibungen wie Haarfarbe, Augenfarbe etc. meiner Meinung nach vollkommen ausgereicht.

Dann hatte ich leider so mein Problem mit der Hauptakteurin; mit der ich leider gar nicht warm werden konnte. Sie wird als ehrgeizig, verbissen und einsam beschrieben. Zudem schleppt sie seit vielen Jahren ein Trauma mit sich herum- ihr Freund wurde umgebracht und seitdem ist es ihr nicht mehr möglich gewesen einen anderen Mann so lieben zu können. So spannend wie ich auch die Thrillerhandlung fand- so wenig konnte mich Alex berühren (trotz aller interessanten Ansätze). Sie wirkte über weite Strecken unsympathisch auf mich und auch ihr Verhalten gegenüber anderen hat mich da keines Besseren belehren können.
Sämtliche Dialoge die Alex und ihre Kollegen während der Arbeit miteinander austauschen, wirken leider etwas stereotyp geschrieben; wie aus einem x-beliebigen amerikanischen Kino- Krimi und natürlich fehlt auch nicht das übliche männliche Imponiergehabe der Kollegen, Frauen gegenüber.

Und dennoch- da der Krimi so atmosphärisch dicht und als Gesamtpaket nicht zu verachten ist, würde ich mich sehr wünschen, dass der Autor im nächsten Band über Alex, seiner Hauptfigur und auch den anderen Kollegen ein paar weitere charakterliche Züge und mehr Tiefe verleihen kann, als es hier der Fall war. Denn trotz meiner Kritikpunkte würde ich sehr gerne einen weiteren Krimi des Autors lesen.
Zuletzt noch eine Bitte an den Verlag: Bitte in Zukunft weitere Romane mit einer etwas größeren Schrift veröffentlichen, denn Leser jenseits der zwanzig Lenze wie ich wären dafür sehr dankbar.

Kurz gefasst: Packender, düsterer Thriller aus deutschen Landen!

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Anrührende, aber auch sehr romantische Love Story, in denen Verlust, Trauer aber auch ein Neuanfang, wichtige Themen sind

Am Horizont ein Morgen
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Holly Jefferson ist knapp zwei Jahre lang bereits Witwe, seit ihr geliebter Mann bei einem Unfall starb. Obwohl sie Chefin einer Bäckerei ist, die mit einem äußerst talentierten Tortendesigner aufwarten ...

Holly Jefferson ist knapp zwei Jahre lang bereits Witwe, seit ihr geliebter Mann bei einem Unfall starb. Obwohl sie Chefin einer Bäckerei ist, die mit einem äußerst talentierten Tortendesigner aufwarten kann, der die außergewöhnlichsten Kreationen erfindet und ihren Job sehr liebt, möchte sie sich am liebsten von der Außenwelt abkapseln und ihren Schmerz allein mit sich ausmachen. Doch ihre Familie, allen voran ihre quirlige, bestimmende Schwester und deren Mann, lassen ihr keine Möglichkeit dazu und versuchen alles, um Holly von ihrem tragischen Verlust abzulenken. Eines Tages betritt eine attraktive, reiche Fremde Hollys Laden und gibt eine Torte in Auftrag, die schon allein, rein vom Motiv heraus dem Rahmen fällt. Hollys Mitarbeiter soll demnach eine Torte fertigen, auf der männliche Hoden prangen sollen, die von einem teuren Dior-Stöckelschuh durchbohrt werden.

Da die Dame eine großzügige Summe verspricht, sollte Holly die Torte zu einem bestimmten Zeitpunkt persönlich abliefern und Holly auf jeden großen Auftrag finanziell angewiesen ist, stimmt sie zu und versucht ihr ungutes Bauchgefühl dabei zu unterdrücken.
Als Holly wenige Tage später vor dem Empfänger der Torte steht, der sich als reicher Geschäftsmann mit einen ziemlich schrägen und derben Humor entpuppt und auf einem wahren Luxusanwesen lebt, ergreift sie gleich nach der Übergabe der Torte die Flucht.

Doch nur einen Tag später, wird sie vom attraktiven Sohn des Beschenkten, Ciaran Argyll in ihrer Bäckerei aufgesucht, der für alle entstandenen Unkosten aufkommen möchte. Als Holly ablehnt, lässt Ciaran nicht so schnell locker und beauftragt sie, eine weitere Motto- Torte, diesmal für ihn persönlich, anzufertigen. Diesmal soll sie die Torte allerdings in einem überaus angesagten Club der Reichen und Schönen abliefern, wo Ciaran keinen Zweifel daran lässt, dass er nicht nur an Hollys Torten interessiert ist. Doch Holly zögert sich auf Ciaran einzulassen. Zum einen hat sie den Verlust ihres Mannes immer noch nicht verkraftet und zum anderen stammt Ciaran aus einer völlig anderen Welt als sie…

„Am Horizont ein Morgen“ ist der Debütroman der Autorin Anouska Knight und spielt in England. Im Mittelpunkt steht Holly, eine junge Witwe, die sich vom Leben etwas zurückgezogen hat und allein mit ihrem Hund in einem großen Haus lebt. Da die Autorin die Geschichte aus der Sicht von Holly; also in „Ich-Form“ erzählt, kann man sich sehr gut in Hollys Gedanken und Gefühlswelt hineinversetzen, mal abgesehen davon, dass wahrscheinlich jeder Leser bereits einen tragischen Verlust in seinem Familien oder Freundeskreis erdulden musste und daher gut nachvollziehen kann, wie traurig und verwirrt Holly ist.

Besonders die Romanpassagen, in denen Holly ihre Träume, in denen ihr Mann noch lebt, beschreibt und wie verzweifelt sie versucht ihn gedanklich festzuhalten, wurden sehr ergreifend geschildert, so dass ich beim Lesen einige Tränen vergossen habe.

Jedoch sollte man nicht denken, dass der Roman durchweg traurig ist. Vielmehr wendet sich das Blatt, als Ciaran in Hollys Leben tritt. Obwohl er zu den „oberen Zehntausend“ gehört, die sich für Geld fast alles kaufen können, fehlt ihm doch das eine, was man nicht bekommt. Eine offene und liebevolle Partnerin, die es ehrlich mit ihm meint und es nicht auf sein Geld abgesehen hat. Obwohl Holly Ciaran höllisch attraktiv findet, lässt sie ihn mehrmals abblitzen, was ihn völlig irritiert, doch er ist hartnäckig, bleibt dabei aber so völlig gentlemanlike, dass man einfach als Leser nicht anders kann, als ihn schnell in sein Leserherz zu schließen. Jedoch hat es mir Holly dann ab etwa der Mitte des Romans etwas schwerer gemacht mit ihren Vorurteilen. Zugegeben, es mag in der Vergangenheit nicht einfach für sie gewesen sein, doch sie agierte mir mehrfach zu übertrieben eifersüchtig, obwohl Ciaran ihr doch eigentlich keinerlei ausreichende Gründe dafür geboten hätte. Daher gibt es aus diesem Grunde, und auch, weil das Ende für meinen Geschmack etwas zu sehr auf Happy End getrimmt wurde (auch wenn ich definitiv für ein Happy End bin!) einen halben Punkt Abzug.

Dennoch möchte ich diesen Roman allen Lesern, die ein Faible für romantische und tiefsinnige Romances haben, wärmstens ans Herz legen. Unbedingt lesen, aber Taschentücher bereithalten!

Kurz gefasst: Anrührende, aber auch sehr romantische Love Story, in denen Verlust, Trauer aber auch ein Neuanfang, wichtige Themen sind.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Ein opulenter Rokokoroman, der gleich mit zwei außergewöhnlichen Persönlichkeiten dieser Zeitepoche aufwartet und viel historisches Flair zu bieten hat. Empfehlenswert!

Verführung
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Angiola reist in jungen Jahren mit ihren Eltern nach Venedig. Dort besuchen sie alle drei das Theater. Ein Abend der besonders Angiola gefällt und der ihr lange im Gedächtnis bleibt. Denn auf der Bühne ...

Angiola reist in jungen Jahren mit ihren Eltern nach Venedig. Dort besuchen sie alle drei das Theater. Ein Abend der besonders Angiola gefällt und der ihr lange im Gedächtnis bleibt. Denn auf der Bühne singt Zanetta, eine berühmte Schauspielerin und Sängerin, die Angiola in ihrer kindlichen Wahrnehmung beinahe für einen Engel hält. Als ihr Vater frühzeitig aufbrechen möchte, ist seine Tochter so gar nicht mit seiner Entscheidung einverstanden und büxt aus. Sie trifft in den Gängen des Theaters den jungen Giacomo (kein geringerer als Casanova höchstpersönlich), der sie schließlich zurück zu ihren Eltern bringt.

Jahre später leben Angiola und ihre Mutter nach dem Tod des Vaters mehr schlecht als recht in Bologna. Rettung für ihre sehr angeschlagene Geldbörse naht, als der berühmte Sänger und Kastrat Appianino in ihrem Haus zur Untermiete einzieht. Angiola drängt ihn so lange, bis er dem Mädchen Unterricht im Singen erteilt. Doch Angiolas Glück währt nur kurz, denn ihre Mutter will sie mit ihrem Liebhaber, einem älteren Mann verheiraten, den Angiola unter keinen Umständen ehelichen möchte, den Professore Falier.
So plant sie fortzulaufen- zusammen mit Appianino, denn dieser wartet mit einem abenteuerlichen Vorschlag auf- Angiola soll sich in Zukunft als Kastrat ausgeben. Zudem werden sich ihre und Appianinos Wege zunächst trennen. Während Appianino ein Engagement in Dresden annimmt, soll sie bei einer fremden Familie Unterschlupf finden und weiterhin Gesangsstunden nehmen.
In Rimini angekommen wird aus Angiola schließlich der Kastrat Bellino. Angiola ahnt jedoch nicht, dass der Ruhm noch einige Zeit auf sich warten lässt und ihr zunächst einige denkwürdige, harte Unterrichtsstunden mit ihrem Gesangslehrer bevorstehen, bis sie als Bellino schließlich berühmt wird…

Währenddessen sind auch Giacomos Lebenswege recht steinig, denn der Junge hat bereits sehr früh genaue Vorstellungen davon was er später einmal sein möchte und ein Geistlicher zu werden, gehört eigentlich nicht dazu. Nach zahlreichen Reisen und vielen Frauenherzen die er gebrochen hat, kreuzen sich schließlich seine und Angiolas Wege erneut…

Obwohl Tanja Kinkels historische Romane eigentlich bislang fast alle von mir gelesen wurden, hat mich diesmal jedoch zunächst das wunderschöne und geschmackvoll gestaltete Cover dazu verlockt zuzugreifen, das den passenden optischen Rahmen für diesen opulenten Rokokoroman bietet. Und auch der Inhalt hat mich nicht enttäuscht, denn Angiolas Geschichte vom sympathischen, vielleicht anfangs etwas naiven jungen Mädchen, dass unbedingt die Gesangskunst der Kastraten erlernen wollte, bis sie selbst als vorgeblicher Kastrat zu Ruhm und Ehre gelangte fand ich sehr spannend, anrührend und abwechslungsreich erzählt. Zudem lässt die Autorin sehr viel historisches Flair in ihre Geschichte mit einfließen und durch ihre sehr bildhafte Erzählweise, entdeckt man als Leser diese Zeitepoche mal mit ganz anderen Augen- Kopfkino pur!
Sehr berührend fand ich auch die Romanpassagen in denen der Kastrat Appianino schonungslos offen und manchmal voller Verzweiflung und Zerrissenheit sein Kastratensein beschreibt.

Obwohl Angiolas Geschichte eigentlich im Mittelpunkt des Romans steht, wird in einem zweiten Handlungsstrang auch das Leben und Wirken des berühmten Giacomo Casanova erzählt und zwar von Kindesbeinen an bis zu dem Zeitpunkt, als er bereits als Verführer der Frauen gilt. Auch seine Geschichte ist sehr interessant und in dem Moment als beide sich im Erwachsenenalter wieder begegnen, nimmt der Roman nochmals an Fahrt auf, denn die Dialoge der beiden Hauptfiguren sprühen vor Esprit.
Leider verging die Lesezeit wie im Fluge und die 468 Seiten waren nach meinem Geschmack viel zu schnell ausgelesen.

Kurz gefasst: Ein opulenter Rokokoroman, der gleich mit zwei außergewöhnlichen Persönlichkeiten dieser Zeitepoche aufwartet und viel historisches Flair zu bieten hat. Empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Spritziger, humoriger Chick-lit über Selbstfindung, Freundschaften und die große Liebe, der mir sehr gut gefallen hat.

Einmal Happy ohne End, bitte!
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Nachdem Rachel bereits ein paar Jahre mit Simon zusammen ist und beide zusammen eine Wohnung abbezahlen, eröffnet Simon Rachel eines Tages, dass er eine Auszeit benötigt. Rachel ist wie vor den Kopf gestoßen, ...

Nachdem Rachel bereits ein paar Jahre mit Simon zusammen ist und beide zusammen eine Wohnung abbezahlen, eröffnet Simon Rachel eines Tages, dass er eine Auszeit benötigt. Rachel ist wie vor den Kopf gestoßen, hofft jedoch immer noch, dass Simon in sich geht. Doch stattdessen zieht er ganz aus und Rachel ist nun, das erste Mal seit Jahren wieder Single. Sie ist jedoch alles andere als glücklich über ihren Singlestatus, doch zum Glück hat sie ihre beiden besten Freunde, den homosexuellen Matthew, der gerade eben ebenfalls von seinem Freund abserviert wurde und die attraktive Emilie, die trotz ihrer Schönheit immer noch nicht den Richtigen gefunden hat, aber heimlich verliebt in Rachels Bruder Paul ist.

Beide muntern die am Boden zerstörte Rachel auf, in dem sie sich mit ihr betrinken und im „Suff“ eine Liste erstellen mit Dingen, die Rachel innerhalb kürzester Zeit absolvieren soll. Und Rachel, immer schon ein kleiner Listen-Freak, beschließt dann auch tatsächlich ihr Leben umzukrempeln, in dem sie Sachen macht, die ihr bislang Angst machten oder nie für nötig hielt. Ihre neue, rote Haarfarbe markiert dabei nur den Anfang. Ihre Veränderung ist es jedoch nicht, die plötzlich die Männerwelt aufhorchen lässt und ihr neue und plötzlich auch vielversprechende, alte Bekanntschaften beschert. Doch kann sie Simon so schnell vergessen?

Nach Lindsey Kelks „Angela“ Reihe, war ich bereits sehr gespannt auf neues Lesefutter der Autorin in der Hoffnung, dass sich „Einmal Happy Ohne End, Bitte“ dann auch als ebenso humorige, leichte Chick-lit Lektüre entpuppen würde. Als besonderen Bonus hat die Autorin nebenbei auch einen kurzen „Cameo-Auftritt“ von Jenny (beste Freundin von Angela aus der angesprochenen Reihe), die als gute Fee für Rachel fungiert und ihr natürlich auch ein Kleid schneidert, eingearbeitet. Ansonsten haben die Bücher aber keine Gemeinsamkeiten, dieser Roman ist definitiv als „stand alone“ zu betrachten.

Zwar wurden Lindsey Kelks Heldinnen beide von ihren Freunden verlassen, doch unterscheiden sich Angela und Rachel charakterlich sehr voneinander. Und Rachel macht im Laufe ihres Buches dann eine starke Wandlung durch, die nicht nur ihr Äußeres, sondern auch ihr Inneres betrifft. Ihr bisheriges Leben lang glaubte sie stets, ihr größtes Liebesglück wäre es, in einer funktionierenden Beziehung zu sein, doch während dieser Beziehung mit Simon hat sie sich und ihre eigentlichen Interessen Stück für Stück aufgegeben, was sie erst bemerkt, nachdem Simon ihr den Laufpass gegeben hat. Die Liste, auf der unter anderem auch recht abenteuerliche Dinge stehen, sorgt aber dann auch dafür, dass sie ihr Selbstwertgefühl nicht mehr von dem abhängig macht, was Männer über sie sagen. Ich fand, dass die Autorin diesen Punkt sehr gut und glaubwürdig umgesetzt hat, was der Story, trotz all der Beschwingtheit und des trockenen Humors, den sie ihren Figuren auf den Leib geschrieben hat, einen ernsten Unterton verleiht, der der Geschichte sehr gut tut.

Ein weiter Pluspunkt: Die liebenswerten und real wirkenden Nebenfiguren, allen voran der witzige Matthew, der kein Blatt vor dem Mund nimmt, aber immer, wenn in Rachels Leben Not am Mann ist, für seine beste Freundin da ist. Ein wenig erinnerte mich seine Charakterisierung (Optik ausgeschlossen; denn Matthew ist blond) an die von „Jules“ bestem Freund George, aus dem Film „Die Hochzeit meines besten Freundes“.
Selbstredend, dass man auch Matthew daher sehr schnell in sein Leserherz schließt. Aber auch Emilie ist, selbst wenn sie ein wenig blasser erscheint als Matthew, durchaus eine liebeswerte Nebenfigur, die sich mit Rachel und Matthew sehr humorige Wortgefechte liefert. Allein empfand ich, dass die Geschichte aber auch auf etwas weniger Seiten hätte erzählt werden können. Und auf eine typische Angewohnheit fast aller Protagonisten in britischen oder amerikanischen Chick-Lits hätte ich ebenfalls gut verzichten können… die ständigen Saufgelage. Ich glaube im wahren Leben, wären sämtliche Romanfiguren schon zu Alkoholikern mutiert und in Zeiten wie diesen, in denen es eh schon genug Alkoholkranke gibt, könnte man den Protagonisten vielleicht auch ein paar Gläser weniger auf/in den Leib schreiben, finde ich. Ansonsten ist „Einmal Happy Ohne End, Bitte“ jedoch ein gelungener Roman, in dem natürlich auch die Liebe nicht zu kurz kommt.

Kurz gefasst: Spritziger, humoriger Chick-lit über Selbstfindung, Freundschaften und die große Liebe, der mir sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Ein spannender, atmosphärisch dichter und geheimnisvoller historischer Krimi.

Die Tulpe des Bösen
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Das bereits zweite Abenteuer des Inspektors Katoen, entführt den Leser in die Welt der Flora und in das Land der Tulpen- in die Niederlande, genauer gesagt ins Amsterdam des 17. Jahrhunderts. Der Tulpenhandel ...

Das bereits zweite Abenteuer des Inspektors Katoen, entführt den Leser in die Welt der Flora und in das Land der Tulpen- in die Niederlande, genauer gesagt ins Amsterdam des 17. Jahrhunderts. Der Tulpenhandel floriert und immer mehr Menschen versuchen sich darin- doch nicht immer mit Erfolg. Doch 1637 wendet sich das Blatt für fast alle Handelstreibenden und Spekulanten- der Markt bricht ein und bringt vielen unglücklichen Menschen den Ruin, Not und Verzweifelung. Vierunddreißig Jahre später spielt die Tulpe wieder einmal eine große und mysteriöse Rolle.
Ein „erlauchter“ Kreis, die „Verehrer der Tulpe“ treffen sich regelmäßig in einem Wirtshaus.
Eines Tages beginnen die rätselhaften Morde- zwei Mitglieder der „Verehrer der Tulpe“
werden ermordet. Bei den Opfern wird jeweils ein schwarzes Tulpenblatt gefunden.

Die Morde rufen Katoen und seine Helfer auf den Plan. Sie sollen den „Tulpenmörder“ möglichst schnell dingfest machen. Die Jagd nach dem Mörder gestaltet sich äußerst gefährlich; besonders für Katoen.
Er findet heraus, dass eine bestimmte, giftige Tulpenart eine große Rolle bei den Mordfällen spielt- doch bei seinen Recherchen muss er sich sputen, denn er ahnt ganz genau, dass der Mörder nicht nur Katz und Maus mit ihm spielen will, sondern auch schon ein nächstes Opfer auserkoren hat...

Jörg Kastner hat es mit seinem aktuellen historischen Krimi wieder einmal geschafft, nicht nur durch das Setting allein; eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen, die dem Leser wohlige Gänsehautstimmung verschaffen dürfte. Sehr bildhaft ist seine Darstellung des historischen Amsterdams und man meint als Leser die Sinneseindrücke der Romanfiguren selbst am eigenen Leib verspüren zu können.

Ein wenig erinnert die Atmosphäre des Romans durchaus an alte Sherlock Holmes Romane/Verfilmungen, denn auch dort verspürt man meiner Meinung nach diese einzigartige, morbide Stimmung.

Man leidet regelrecht mit den Nebenfiguren mit, da sie sehr realistisch vom Autor dargestellt wurden und empfindet durchaus auch Sympathien für die ein oder andere Romanfigur. Die Auflösung des Kriminalfalles ist auf jeden Fall etwas ganz anders, als man es als Leser im Vorfeld erwarten würde und es bleibt bis zum Schluss die Spannung gewahrt. Daher kann ich nur allen „Zuerst das Ende lesen“ Lesern empfehlen, ihre Angewohnheit bei diesem Roman unbedingt „ad acta“ zu legen. Sie würden sich so um sehr viel Lesevergnügen bringen.

Obwohl das Buch mit seinen 464 Seiten durchaus kein „dünner“ Roman ist, vergeht die Lesezeit, dank der interessanten und unvorhersehbaren Wendungen der Storyline, wie im Flug und man ist ganz überrascht, wenn man so plötzlich am Ende der Geschichte angelangt ist.

Ich habe die Inhaltsangabe extra etwas vage verfasst, denn ich bin der Meinung, dass eine ausführlichere Wiedergabe des Inhaltes zu viel verraten würde. Abschließend kann ich diesen Roman nur allen Krimiliebhabern, die Romane mit außergewöhnlichen Settings schätzen ans Herz legen.

Kurz gefasst: Ein spannender, atmosphärisch dichter und geheimnisvoller historischer Krimi.

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